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[[Datei:A Római Birodalom.jpg|mini|Römische Limites im 2. Jahrhundert n. Chr.]]
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[[Datei:Roman Empire 125 de.svg|mini|Die Legionsstandorte um 125 n. Chr.]]
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[[Datei:Sonderbriefmarke Limes 2007.jpg|mini|Deutsche Sonderbriefmarke „UNESCO-Weltkulturerbe Limes“ (2007)]]
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[[Datei:Silver multiple Hadrianus AF70 CdM Paris.jpg|mini|Münzbild Hadrians, unter seiner Herrschaft nahm der Limes seine endgültige Gestalt an]]
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[[Datei:Limes Entwicklungsphasen.jpg|mini|Entwicklungsphasen des römischen Limes an den nördlichen Grenzen]]
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[[Datei:Wall Mile 0 (9354337674).jpg|mini|Limes in Britannien: Rekonstruktion der Hadriansmauer in Wallsend, Blick aus SO]]
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[[Datei:Modell des Kastells Housesteads am Hadrianswall.jpg|mini|Diorama des Wallkastells von [[Vercovicium|Housesteads]], Zustand im 2. Jahrhundert n. Chr.]]
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[[Datei:Bonn model Roman camp.jpg|mini|Niedergermanischer Limes: Modell des römischen Legionslagers Bonn]]
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[[Datei:Model of Roman town of Argentoratum from east.jpg|mini|Obergermanischer Limes: Modell des Legionslagers Argentorate (4. Jahrhundert n. Chr.)]]
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[[Datei:Limes01.jpg|mini|Limes in Germanien: rekonstruierte Palisade und Graben in der Nähe der Saalburg]]
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[[Datei:Taunusstein - Limes Wachturm.jpg|mini|Limes in Germanien: Palisade und Wachturm beim Kastell Zugmantel]]
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[[Datei:NdhRoemerturm.jpg|miniatur|Obergermanischer Limes: rekonstruierter Wachturm im [[Taunus]] (D)]]
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[[Datei:Holzwachturm am rätischen Limes (Rekonstruktion) - Wp12 77.jpg|mini|Rätischer Limes: Ein 2008 auf Grundlage der Arbeiten von Dietwulf Baatz rekonstruierter Holzwachturm]]
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[[Datei:Römerpark Ruffenhofen - Modell Kastell 5.jpg|mini|Rätischer Limes: Modell des Kastells Ruffenhofen]]
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[[Datei:Computer reconstruction of Kastell Aalen, the largest cavalry fort (castellum) along the limes occupied by the Ala II Flavia Miliaria Pia Fidelis, Raetian Limes, Germany (17781774916).jpg|mini|Rätischer Limes: digitaler Rekonstruktionsversuch des Reiterkastells Aalen]]
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[[Datei:HEK Künzing 1. Bauphase.jpg|mini|Rätischer Limes: Rekonstruktionsversuch des frühen Holz-Erde-Kastells von ''[[Kastell Künzing|Quintanis]]'' (Künzing, D): 1. Kasernen (''Contubernia''), 2. Kommandogebäude ''(Principia)'', 3. Haus des Lagerkommandanten ''(Praetorium)'', 4. Lagerhaus ''(Horreum)'', 5. Pferdeställe ''(Stabulum)'', 6. Lagerlazarett ''(Valetudinarium)'']]
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[[Datei:Limestor Dalkingen Suedansicht.jpg|mini|Rätischer Limes: Südansicht des Limestores von [[Dalkingen]] im Jahre 2009, links und rechts von der Durchfahrt ein sog. „Opus reticulatum“-Mauerwerk]]
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[[Datei:Raetische Mauer WP 14-77.jpg|miniatur|Rätischer Limes: Die rätische Mauer bei WP 14/77, dessen Überreste im Vordergrund zu sehen sind]]
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[[Datei:Porta Praetoria Kastell Pfünz.jpg|miniatur|Rätischer Limes: Kastell Pfünz in Bayern. Rekonstruktionsversuch des Haupttores, der ''Porta praetoria'', nach Vorstellung von Fischer (2008) und Angaben aus Johnson/Baatz (1987)]]
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[[Datei:Rekonstruktionsversuch des Nordtor von Kastell Mautern.jpg|miniatur|Norischer Limes: Rekonstruktionsversuch des Nordtores von [[Kastell Favianis]] nach den Befunden von 1996 bis 1997 (Variante B)]]
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[[Datei:Kastell iza leanyvar.jpg|mini|Limes in der Slowakei: Rekonstruktionsversuch des Kastells Iža-Leányvár, Zustand im 4. Jahrhundert n. Chr.]]
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[[Datei:Bas relief nagsh-e-rostam al.jpg|miniatur|Triumphrelief des [[Sassaniden]] Schapur I. bei Naqsh-i Rustam: Vor dem Perserkönig (zu Pferd) kniet der Kaiser Philippus Arabs; Kaiser Valerian steht neben Schapur, der ihn zum Zeichen der Gefangenschaft am Arm gepackt hat.]]
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[[Datei:Augsburger Weihestein r.jpg|miniatur|Der Augsburger Siegesaltar, eine Weihung an die Göttin [[Victoria (Mythologie)|Victoria]], der anlässlich eines römischen Sieges über eine Beutegemeinschaft der [[Juthungen]] nahe der [[Raetia|rätischen]] Provinzhauptstadt ''[[Augusta Vindelicorum]]'' aufgestellt wurde.]]
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[[Datei:Barbarenschatz Wagen2.jpg|miniatur|Obergermanischer Limes: Rekonstruktion der aus dem Rhein geborgenen Barbarenbeute von Neupotz]]
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[[Datei:Grundrissplan Kastell Arbon.jpg|miniatur|DIR-Limes: Befundplan der Grabungen im spätantiken [[Kastell Arbon]] (CH)]]
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[[Datei:Burgus Oberranna Nordansicht.jpg|miniatur|Norischer Limes: Rekonstruktionsmodell des spätrömischen ''Quadriburgus'' von [[Burgus Oberranna|Oberranna]] (A)]]
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[[Datei:U-Turm West Favianis Rek.jpg|miniatur|Norischer Limes: Rekonstruktionsversuch eines spätantiken Hufeisenturmes ([[Kastell Favianis|Mautern an der Donau]])]]
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[[Datei:Gerulata.jpg|miniatur|Pannonischer Limes: konservierte Überreste des ''Burgus'' von Rusovce/''Gerulata'', Slowakei]]
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[[Datei:Contra Aquincum.jpg|miniatur|Pannonischer Limes: Rekonstruktionsversuch des spätantiken Kastells Contra Aquincum, Ansicht aus Süd-Ost]]
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[[Datei:Visegrád - Sibrik Hill.jpg|miniatur|Pannonischer Limes: Das spätantike Donaukastell [[Kastell Visegrád-Sibrik|Visegrád-Sibrik]]]]
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[[Datei:Konstanz RoemerTurm.jpg|miniatur|Reste eines spätrömischen Wehrturms in Konstanz (Grabungszustand 2004)]]
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[[Datei:SA Kastell Eining.jpg|miniatur|Rätischer Limes: [[Kastell Eining]], Modell der [[spätantike]]n Reduktion in der Nordwestecke des Kastells]]
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[[Datei:Kastell Miltenberg-Altstadt, digitale Simulation.jpg|mini|Limes in Germanien: Kastell Miltenberg (Altstadt)]]
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[[Datei:Notitia Dignitatum - Dux Raetiae.jpg|miniatur|Die Kastelle unter dem Kommando des ''Dux Raetiae''; Darstellung aus einer mittelalterlichen Abschrift der ''[[Notitia Dignitatum]]'']]
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[[Datei:Netherlands, Den Haag, Ockenburgh, Romeins fort (1).JPG|mini|Niedergermanischer Limes: Modell des Kleinkastells Ockenburgh, 150–180 n. Chr.]]
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[[Datei:Kleinkastell Cumbria.png|mini|Rekonstruktionsversuch des Holz-Torf-Kastells Swarthy Hill an der Küste von Cumbria im 2. Jahrhundert]]
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[[Datei:Grande Ludovisi Altemps Inv8574.jpg|mini|Schlacht zwischen Römern und Germanen, Marmorrelief auf dem Ludivisi-Sarkophag, der Reiter in Feldherrenpose am oberen Rand stellt vermutlich Kaiser [[Hostilian]] dar (251/252)]]
   
'''Limes''' ([[latein]]isch ursprünglich „Querweg“, „Schneise“, vor allem „Grenzweg“ im Zusammenhang mit der Einteilung eines Raumes oder der Erschließung eines Geländes, später allgemein „Grenze“;<ref>W. Gebert: ''Limes. Untersuchungen zur Erklärung des Wortes und seiner Anwendung''. In: ''Bonner Jahrbücher''. Band&nbsp;119, Nr.&nbsp;2, 1910, S.&nbsp;158–205.</ref> Plural ''limites'') bezeichnet die vom [[Römisches Reich|Römischen Reich]] vom 1. bis 6. Jahrhundert n.&nbsp;Chr. angelegten Grenzwälle oder militärischen Grenzsicherungssysteme in Europa, Vorderasien und Nordafrika. Es wird auch für spätere vergleichbare Grenzziehungen ''([[Limes Saxoniae]])'' oder Überwachungsanlagen an Reichsgrenzen verwendet. Der Begriff leitet sich ursprünglich von den lateinischen Wörtern ''limus'' „quer“ und ''limen'' „Türschwelle“ ab. Anfänglich verstanden die Römer unter diesem Begriff nur ein Feld oder einen Acker, die mit Grenzsteinen ''(termini)'', Holzpfosten oder durch klar erkennbare Landmarken (Bäume, Flüsse) begrenzt wurden. Ab der Zeit [[Gaius Iulius Caesar]]s wurden Heerwege mit befestigten Wachtposten und Marschlagern auf einer Waldschneise (siehe auch weiter unten) oder rasch angelegten Straßen im Feindesland als Limes bezeichnet.
 
'''Limes''' ([[latein]]isch ursprünglich „Querweg“, „Schneise“, vor allem „Grenzweg“ im Zusammenhang mit der Einteilung eines Raumes oder der Erschließung eines Geländes, später allgemein „Grenze“;<ref>W. Gebert: ''Limes. Untersuchungen zur Erklärung des Wortes und seiner Anwendung''. In: ''Bonner Jahrbücher''. Band&nbsp;119, Nr.&nbsp;2, 1910, S.&nbsp;158–205.</ref> Plural ''limites'') bezeichnet die vom [[Römisches Reich|Römischen Reich]] vom 1. bis 6. Jahrhundert n.&nbsp;Chr. angelegten Grenzwälle oder militärischen Grenzsicherungssysteme in Europa, Vorderasien und Nordafrika. Es wird auch für spätere vergleichbare Grenzziehungen ''([[Limes Saxoniae]])'' oder Überwachungsanlagen an Reichsgrenzen verwendet. Der Begriff leitet sich ursprünglich von den lateinischen Wörtern ''limus'' „quer“ und ''limen'' „Türschwelle“ ab. Anfänglich verstanden die Römer unter diesem Begriff nur ein Feld oder einen Acker, die mit Grenzsteinen ''(termini)'', Holzpfosten oder durch klar erkennbare Landmarken (Bäume, Flüsse) begrenzt wurden. Ab der Zeit [[Gaius Iulius Caesar]]s wurden Heerwege mit befestigten Wachtposten und Marschlagern auf einer Waldschneise (siehe auch weiter unten) oder rasch angelegten Straßen im Feindesland als Limes bezeichnet.
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=== 3. Jahrhundert ===
 
=== 3. Jahrhundert ===
[[Datei:Zeittafel Limesfall corrected.png|250px|right|hochkant=1.8|Zeitleiste zum „[[Limesfall]]“ und dem 3. Jahrhundert]]
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[[Datei:Zeittafel Limesfall corrected.png|250px|right|Zeitleiste zum „[[Limesfall]]“ und dem 3. Jahrhundert|verweis=Special:FilePath/Zeittafel_Limesfall_corrected.png]]
 
Die lange Friedensperiode sowie stetige Solderhöhungen unter den severischen Kaisern hatten den Grenzprovinzen zunächst wieder einen enormen wirtschaftlichen Aufschwung beschert. Großangelegte Bau- und Stiftungstätigkeiten an öffentlichen und privaten Gebäuden zeugen davon. Das Wohlstandsgefälle zu den germanischen Nachbarn wurde jedoch dadurch erheblich verschärft und weckte jenseits der Grenzen große Begehrlichkeiten. 150 Jahre lang hatte die befestigte Grenze das Reich zwar vor seinen Feinden geschützt, jedoch auch das stetige Fortschreiten einer existenzbedrohenden Entwicklung verborgen. In Rom interessierte man sich nur noch wenig dafür, was in den Stammesgebieten jenseits von Rhein und Donau vorging, da es dort kaum etwas zu holen gab, was der Mühe wert war. Man war froh, sich nicht mit den unkultivierten „Wilden“ mehr befassen zu müssen als nötig. Neue Völker wie die von [[Ammianus Marcellinus]] und [[Prokopios von Caesarea]] als „''gentes Gothiae''“ bezeichneten Goten, die nun plötzlich am Limes auftauchten, hielt man anfangs noch für [[Skythen]], da nur diese aus der Überlieferung bekannt waren. Doch im Barbaricum hatte man – auch mit Hilfe des Imperiums – inzwischen große Fortschritte gemacht. Durch vielfältige Kontakte mit dem Reich entstanden Kriegereliten, die sich gerne auch in den Dienst der Römer stellten, um andere Stämme von seinen Grenzen fernzuhalten. Damit wurden aber auch soziale Unterschiede und innere Konflikte gefördert. Alte Gruppen fielen auseinander, neue formierten sich. Es wurde für sie immer erstrebenswerter nicht nur von den Römern versorgt zu werden oder die Grenzgebiete zu plündern. Sie wollten nun auch selbst in den Provinzen leben. Diejenigen Krieger, die in der römischen Armee gedient hatten und wieder in ihre Heimatregionen zurückkehrten, gaben ihr dort erworbenes waffentechnisches und militärstrategisches Wissen an ihre Stammesgenossen weiter. Umfangreiche Waffenfunde von offenbar besiegten Feinden in einigen Seen und Mooren Norddeutschlands und im Süden Skandinaviens stammen zwar von innergermanischen Konflikten, bezeugen aber zugleich seit der Zeit um 200 n.&nbsp;Chr. eine zunehmend bessere Bewaffnung und die Durchsetzung einer militärischen Organisation nach römischem Vorbild.<ref>[[Markus Scholz (Archäologe)|Markus Scholz]]: ''Die Keramik des Limeskastells Kapersburg; eine Bestandsaufnahme.'' Verlag Ph. v. Zabern, Mainz am Rhein 2006.</ref> Mit ihnen strömte auch ein dort bislang nie gekannter Reichtum in Form von Geld, als Sold, für gelieferte Waren, Raubgut und Geschenken in die Stammesterritorien. Dies fachte das Verlangen nach immer neuen Gütern aus Rom bei den Germanen aber nur noch weiter an. Die Rekrutierung von Germanen für die römische Armee hatte zwar eine lange Tradition wurde aber besonders ab dem 3. Jahrhundert forciert. Ab diesem Zeitpunkt begann sich das ethnische Gefüge des römischen Heeres deutlich zu verändern. Es ermöglichte den Germanen, im 4. Jahrhundert in immer höhere Führungspositionen der Armee und ab dem 5. Jahrhundert bis in die höchsten Ämter aufzusteigen, die das Reich zu vergeben hatte.<ref>Erwin Kellner: 1989, S. 206</ref>
 
Die lange Friedensperiode sowie stetige Solderhöhungen unter den severischen Kaisern hatten den Grenzprovinzen zunächst wieder einen enormen wirtschaftlichen Aufschwung beschert. Großangelegte Bau- und Stiftungstätigkeiten an öffentlichen und privaten Gebäuden zeugen davon. Das Wohlstandsgefälle zu den germanischen Nachbarn wurde jedoch dadurch erheblich verschärft und weckte jenseits der Grenzen große Begehrlichkeiten. 150 Jahre lang hatte die befestigte Grenze das Reich zwar vor seinen Feinden geschützt, jedoch auch das stetige Fortschreiten einer existenzbedrohenden Entwicklung verborgen. In Rom interessierte man sich nur noch wenig dafür, was in den Stammesgebieten jenseits von Rhein und Donau vorging, da es dort kaum etwas zu holen gab, was der Mühe wert war. Man war froh, sich nicht mit den unkultivierten „Wilden“ mehr befassen zu müssen als nötig. Neue Völker wie die von [[Ammianus Marcellinus]] und [[Prokopios von Caesarea]] als „''gentes Gothiae''“ bezeichneten Goten, die nun plötzlich am Limes auftauchten, hielt man anfangs noch für [[Skythen]], da nur diese aus der Überlieferung bekannt waren. Doch im Barbaricum hatte man – auch mit Hilfe des Imperiums – inzwischen große Fortschritte gemacht. Durch vielfältige Kontakte mit dem Reich entstanden Kriegereliten, die sich gerne auch in den Dienst der Römer stellten, um andere Stämme von seinen Grenzen fernzuhalten. Damit wurden aber auch soziale Unterschiede und innere Konflikte gefördert. Alte Gruppen fielen auseinander, neue formierten sich. Es wurde für sie immer erstrebenswerter nicht nur von den Römern versorgt zu werden oder die Grenzgebiete zu plündern. Sie wollten nun auch selbst in den Provinzen leben. Diejenigen Krieger, die in der römischen Armee gedient hatten und wieder in ihre Heimatregionen zurückkehrten, gaben ihr dort erworbenes waffentechnisches und militärstrategisches Wissen an ihre Stammesgenossen weiter. Umfangreiche Waffenfunde von offenbar besiegten Feinden in einigen Seen und Mooren Norddeutschlands und im Süden Skandinaviens stammen zwar von innergermanischen Konflikten, bezeugen aber zugleich seit der Zeit um 200 n.&nbsp;Chr. eine zunehmend bessere Bewaffnung und die Durchsetzung einer militärischen Organisation nach römischem Vorbild.<ref>[[Markus Scholz (Archäologe)|Markus Scholz]]: ''Die Keramik des Limeskastells Kapersburg; eine Bestandsaufnahme.'' Verlag Ph. v. Zabern, Mainz am Rhein 2006.</ref> Mit ihnen strömte auch ein dort bislang nie gekannter Reichtum in Form von Geld, als Sold, für gelieferte Waren, Raubgut und Geschenken in die Stammesterritorien. Dies fachte das Verlangen nach immer neuen Gütern aus Rom bei den Germanen aber nur noch weiter an. Die Rekrutierung von Germanen für die römische Armee hatte zwar eine lange Tradition wurde aber besonders ab dem 3. Jahrhundert forciert. Ab diesem Zeitpunkt begann sich das ethnische Gefüge des römischen Heeres deutlich zu verändern. Es ermöglichte den Germanen, im 4. Jahrhundert in immer höhere Führungspositionen der Armee und ab dem 5. Jahrhundert bis in die höchsten Ämter aufzusteigen, die das Reich zu vergeben hatte.<ref>Erwin Kellner: 1989, S. 206</ref>
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Trotz rasch eingeleiteter Wiederaufbaumaßnahmen erholte sich die Infrastruktur der nördlichen Limesgebiete von den großflächigen Zerstörungen nicht mehr. Die Zivilsiedlungen scheinen oft entweder gar nicht mehr oder nur noch im reduzierten Ausmaß wieder aufgebaut worden zu sein. Notdürftige Reparaturen belegen zwar eine Weiterbewirtschaftung der Gutshöfe, jedoch auf weit niedrigerem Niveau als vorher. Der mittlerweile weit abgesunkene Lebensstandard in den Grenzregionen ist für die Archäologen besonders anhand der Verkleinerung oder gar Umnutzung von Thermenanlagen als Wohn- oder Wirtschaftsgebäude erkennbar. Aber nicht nur die kriegsbedingte Zerstörung von Produktionsanlagen, sondern auch die Folgen eines jahrzehntelangen [[Raubbau (Natur)|Raubbaus]] am [[Entwaldung in römischer Zeit|Waldbestand]] beschleunigten den Zusammenbruch wichtiger Wirtschaftszweige, denn der Hauptenergielieferant Holz wurde zunehmend knapp.
 
Trotz rasch eingeleiteter Wiederaufbaumaßnahmen erholte sich die Infrastruktur der nördlichen Limesgebiete von den großflächigen Zerstörungen nicht mehr. Die Zivilsiedlungen scheinen oft entweder gar nicht mehr oder nur noch im reduzierten Ausmaß wieder aufgebaut worden zu sein. Notdürftige Reparaturen belegen zwar eine Weiterbewirtschaftung der Gutshöfe, jedoch auf weit niedrigerem Niveau als vorher. Der mittlerweile weit abgesunkene Lebensstandard in den Grenzregionen ist für die Archäologen besonders anhand der Verkleinerung oder gar Umnutzung von Thermenanlagen als Wohn- oder Wirtschaftsgebäude erkennbar. Aber nicht nur die kriegsbedingte Zerstörung von Produktionsanlagen, sondern auch die Folgen eines jahrzehntelangen [[Raubbau (Natur)|Raubbaus]] am [[Entwaldung in römischer Zeit|Waldbestand]] beschleunigten den Zusammenbruch wichtiger Wirtschaftszweige, denn der Hauptenergielieferant Holz wurde zunehmend knapp.
[[Datei:Aesica Westtor 4. Jahrhundert n.Chr..png|mini|Limes in Britannien: Das Westtor von ''[[Aesica]]'' am Hadrianswall, Zustand im 4. Jahrhundert n.&nbsp;Chr., in dieser Zeit mauerte man vielerorts aus Mangel an Soldaten die Durchgänge der mittelkaiserzeitlichen Tore zu]]
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Nur wenige Jahre nach dem unrühmlichen Friedensschluss im Osten bereitete Kaiser [[Gordianus&nbsp;III.]] (238–244) im Jahr 243 einen neuen großen Perserfeldzug vor. Mehrere Münzhorte aus Limeskastellen und Lagerdörfern, die mit Prägungen dieses Kaisers abschließen, belegen, dass der fortgesetzte Aderlass an militärischen Ressourcen eine wirksame Grenzverteidigung unmöglich machte. Die Besitzer der vermutlich vor Abmarsch der Truppe in den Kastellen verborgenen Horte waren nicht mehr in der Lage, diese wieder zu heben, denn der Perserkrieg endete in einer schweren römischen Niederlage. Die entstandenen Personallücken in den Limeskastellen dürften daher nicht mehr wie sonst üblich durch Rückkehrer bzw. Neuaushebungen ausgeglichen worden sein. Die bisherige Struktur des Limes begann sich dadurch langsam aufzulösen. Archäologische Befunde deuten darauf hin, dass die oberste Militärführung versuchte, die wesentlich verringerten Truppenstärken am Limes unter anderem durch Baumaßnahmen zu kompensieren. Die Umwehrung einiger Kastelle, insbesondere solche an weniger akut gefährdeten Grenzabschnitten, wurden für die erheblich verringerten Besatzungen reduziert, so z.&nbsp;B. die Lager von [[Kastell Kapersburg|Kapersburg]], [[Kastell Eining]] und [[Miltenberg#Geschichte|Miltenberg]]. Durch die personelle Verringerung der Truppen verebbte aber auch der Zufluss von Münzgeld in die Grenzregionen. Sichere Schlüsse auf eine Reduzierung der Truppen lassen sich daraus aber nicht ziehen. Es gilt zu bedenken, dass der römische Staat ab dem 3. Jahrhundert mit einer Form von Zwangswirtschaft auf die Krise reagierte. Dazu gehörten erzwungene Dienstleistungen, Preisbindungen und vor allem Sonderabgaben für das Heer. Der regelmäßig ausgezahlte Sold hatte dennoch lange Jahre hindurch eine gleichbleibend hohe Kaufkraft garantiert und war Hauptindikator für die regionalen Wirtschaftskreisläufe. Den hauptsächlich von Handwerk, Handel und Dienstleistungen lebenden Lagerdorfbewohnern kam nun die zahlungskräftigste Käuferschicht abhanden. Nach 233 setze aufgrund dessen ein merklicher Bevölkerungsschwund ein, der sich durch Tod und Verschleppung durch die Plünderer noch weiter verschlimmerte und unter anderem auch die Anwerbung von Saisonarbeitern für die Landwirtschaft immens erschwerte. Offenbar versuchte man diesen Engpässen durch Neuansiedlung von verbündeten Germanen zu begegnen, deren Gegenwart sich auch deutlich im archäologischen Fundmaterial dieser Zeit niederschlägt.
 
Nur wenige Jahre nach dem unrühmlichen Friedensschluss im Osten bereitete Kaiser [[Gordianus&nbsp;III.]] (238–244) im Jahr 243 einen neuen großen Perserfeldzug vor. Mehrere Münzhorte aus Limeskastellen und Lagerdörfern, die mit Prägungen dieses Kaisers abschließen, belegen, dass der fortgesetzte Aderlass an militärischen Ressourcen eine wirksame Grenzverteidigung unmöglich machte. Die Besitzer der vermutlich vor Abmarsch der Truppe in den Kastellen verborgenen Horte waren nicht mehr in der Lage, diese wieder zu heben, denn der Perserkrieg endete in einer schweren römischen Niederlage. Die entstandenen Personallücken in den Limeskastellen dürften daher nicht mehr wie sonst üblich durch Rückkehrer bzw. Neuaushebungen ausgeglichen worden sein. Die bisherige Struktur des Limes begann sich dadurch langsam aufzulösen. Archäologische Befunde deuten darauf hin, dass die oberste Militärführung versuchte, die wesentlich verringerten Truppenstärken am Limes unter anderem durch Baumaßnahmen zu kompensieren. Die Umwehrung einiger Kastelle, insbesondere solche an weniger akut gefährdeten Grenzabschnitten, wurden für die erheblich verringerten Besatzungen reduziert, so z.&nbsp;B. die Lager von [[Kastell Kapersburg|Kapersburg]], [[Kastell Eining]] und [[Miltenberg#Geschichte|Miltenberg]]. Durch die personelle Verringerung der Truppen verebbte aber auch der Zufluss von Münzgeld in die Grenzregionen. Sichere Schlüsse auf eine Reduzierung der Truppen lassen sich daraus aber nicht ziehen. Es gilt zu bedenken, dass der römische Staat ab dem 3. Jahrhundert mit einer Form von Zwangswirtschaft auf die Krise reagierte. Dazu gehörten erzwungene Dienstleistungen, Preisbindungen und vor allem Sonderabgaben für das Heer. Der regelmäßig ausgezahlte Sold hatte dennoch lange Jahre hindurch eine gleichbleibend hohe Kaufkraft garantiert und war Hauptindikator für die regionalen Wirtschaftskreisläufe. Den hauptsächlich von Handwerk, Handel und Dienstleistungen lebenden Lagerdorfbewohnern kam nun die zahlungskräftigste Käuferschicht abhanden. Nach 233 setze aufgrund dessen ein merklicher Bevölkerungsschwund ein, der sich durch Tod und Verschleppung durch die Plünderer noch weiter verschlimmerte und unter anderem auch die Anwerbung von Saisonarbeitern für die Landwirtschaft immens erschwerte. Offenbar versuchte man diesen Engpässen durch Neuansiedlung von verbündeten Germanen zu begegnen, deren Gegenwart sich auch deutlich im archäologischen Fundmaterial dieser Zeit niederschlägt.
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=== 4. Jahrhundert ===
 
=== 4. Jahrhundert ===
[[Datei:Kastell Deutz - Reste vom Osttor-2349-51.jpg|mini|Spätantiker Donau-Iller-Rhein Limes: Die konservierten Reste des Osttores von Kastell [[Kastell Deutz|Divitia]], Köln (D)]]
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[[Datei:Karte SA Heerführer West- Ostrom.png|mini|Römische Heerführer zu Beginn des 5.&nbsp;Jahrhunderts n.&nbsp;Chr.]]
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[[Datei:Leherenn.jpg|mini|Spätantiker Donau-Iller-Rhein Limes: Abzeichnung eines Grabsteins von 1859 für den römischen Kavalleristen Lepontius, der Soldat ist in der Ausrüstung des 4. Jahrhunderts dargestellt (Straßburg)]]
   
Der spätrömische Limes sollte im Wesentlichen dieselbe Funktion erfüllen wie sein Vorgänger in der frühen Kaiserzeit. Man versuchte mit so geringem militärischen Aufwand wie möglich ein Maximum an Sicherheit an den Grenzen zu erreichen. Die neu erbauten Befestigungen unterschieden sich jedoch deutlich von den militärischen Bauten des 1. und 2. Jahrhunderts n.&nbsp;Chr. Auch die dafür eingesetzten Truppenformationen und diplomatischen und militärischen Verwaltungsstrukturen änderten sich. Dies war die Reaktion darauf, dass sich die Bedrohung des Reiches an zwei Fronten, in Europa und in Vorderasien, massiv verschärft hatte. Für die Wiederherstellung und dauerhafte Stabilisierung des Limes nach den politischen Wirren des 3. Jahrhunderts waren dennoch gewaltige Anstrengungen notwendig.
 
Der spätrömische Limes sollte im Wesentlichen dieselbe Funktion erfüllen wie sein Vorgänger in der frühen Kaiserzeit. Man versuchte mit so geringem militärischen Aufwand wie möglich ein Maximum an Sicherheit an den Grenzen zu erreichen. Die neu erbauten Befestigungen unterschieden sich jedoch deutlich von den militärischen Bauten des 1. und 2. Jahrhunderts n.&nbsp;Chr. Auch die dafür eingesetzten Truppenformationen und diplomatischen und militärischen Verwaltungsstrukturen änderten sich. Dies war die Reaktion darauf, dass sich die Bedrohung des Reiches an zwei Fronten, in Europa und in Vorderasien, massiv verschärft hatte. Für die Wiederherstellung und dauerhafte Stabilisierung des Limes nach den politischen Wirren des 3. Jahrhunderts waren dennoch gewaltige Anstrengungen notwendig.
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=== 5. Jahrhundert ===
 
=== 5. Jahrhundert ===
[[Datei:Qasr Burqu’ and Lake.jpg|mini|Orientalischer Limes: Ruine des Burgus Qasr Burqu']]
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[[Datei:Qasr Bshir, eastern wall.jpg|mini|220px|Orientalischer Limes: Kastell Qasr Bshir]]
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[[Datei:DaraFortifications.JPG|miniatur|Orientalischer Limes: Die justinianische Festungsmauer von [[Dara-Anastasiupolis]] mit Durchlässen für den Fluss]]
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[[Datei:Biroumali.jpg|mini|Limes in Nordafrika: [[Clausura Bir Oum Ali|Clausura von Bir Oum Ali]] in Tunesien]]
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[[Datei:Bu Njem.JPG|miniatur|Limes in Nordafrika: Mauerreste des Kastells von Bu Njem in Tripolitanien]]
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[[Datei:Befestigter Bauernhof Nordafrika 2. Jahrhundert n. Chr.png|mini|Limes Nordafrika: Rekonstruktionsversuch eines Centenariums]]
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[[Datei:Ksar Lemsa 01.jpg|mini|Limes in Nordafrika: Byzantinisches Kastron Ksar Lemsa, Tunesien]]
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[[Datei:Childerich dux.png|mini|Der Frankenkönig Childerich in der Ausrüstung eines spätrömischen Offiziers des 5. Jahrhunderts (Rekonstruktionsversuch nach den im 17. Jahrhundert entdeckten Grabbeigaben)]]
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[[Datei:Gallo-romanischer Soldat 6. Jh.jpg|miniatur|Kriegerfigur auf einer alamannischen Silberplatte (Musee Archeologique, Strasbourg)]]
   
Die politische und militärische Vorherrschaft Roms gehörte im 5. Jahrhundert schon lange der Vergangenheit an. Blieb die Rekrutierung von germanischen Söldnern und Bauern im 4. Jahrhundert noch in einem kontrollierbaren Rahmen, entglitt im weströmischen Reichsteil diese Praktik mit dem Anbruch der Völkerwanderung vollkommen. Nach der katastrophalen Niederlage der Westarmee in der [[Schlacht am Frigidus]] gegen die östlichen Streitkräfte unter Theodosius I. mussten ganze Stammesverbände als Föderaten im Reich angesiedelt werden, die schließlich zur Unterwanderung der staatlichen Institutionen führte und in die Bevormundung bzw. der faktischen Entmachtung der regierenden Kaiser durch ihre germanischen Heermeister mündete.<ref>Erwin Kellner: 1989, S. 210–211</ref>
 
Die politische und militärische Vorherrschaft Roms gehörte im 5. Jahrhundert schon lange der Vergangenheit an. Blieb die Rekrutierung von germanischen Söldnern und Bauern im 4. Jahrhundert noch in einem kontrollierbaren Rahmen, entglitt im weströmischen Reichsteil diese Praktik mit dem Anbruch der Völkerwanderung vollkommen. Nach der katastrophalen Niederlage der Westarmee in der [[Schlacht am Frigidus]] gegen die östlichen Streitkräfte unter Theodosius I. mussten ganze Stammesverbände als Föderaten im Reich angesiedelt werden, die schließlich zur Unterwanderung der staatlichen Institutionen führte und in die Bevormundung bzw. der faktischen Entmachtung der regierenden Kaiser durch ihre germanischen Heermeister mündete.<ref>Erwin Kellner: 1989, S. 210–211</ref>
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Während im Westen etwa seit der severischen Zeit eine Anzahl von Lagern mit mittelkaiserzeitlichem Grundriss lediglich durch hufeisenförmige Tortürme verstärkt wird und sich kaum echte Kastellneubauten finden, entstehen zur gleichen Zeit an der Ostgrenze Kastelle mit halbrund vorspringenden Türmen und spitzen Ecken, wie etwa das Kastell von Ain Sinu in Arabien. Die Grenzbefestigungen durchliefen in spätantiker Zeit noch einmal einen durchgehenden Wandel und für die meisten Barbarenstämme war es im frühen 4. Jahrhundert noch mühsam und risikoreich, ein Limeskastell zu belagern, wenn es von seiner Besatzung entschlossen verteidigt wurde. Es gab nun weniger Kastelle und Wachtürme, die teils schon an mittelalterliche Burgen erinnernden Anlagen waren wesentlich kleiner als ihre Vorgänger, jedoch stärker befestigt und konnten auch mit wenigen Soldaten erfolgreich gegen eine Übermacht gehalten werden. Ihre überwiegende Mehrzahl war mittlerweile mit massiven U-förmigen, vorkragenden Zwischentürmen und Fächertürmen an den Ecken ausgestattet worden, die es ermöglichten, mit Hilfe einer sehr effizienten Artillerie ''(balistae)'' potentielle Angreifer schon weit im Vorfeld in ein vernichtendes Kreuzfeuer zu nehmen.
 
Während im Westen etwa seit der severischen Zeit eine Anzahl von Lagern mit mittelkaiserzeitlichem Grundriss lediglich durch hufeisenförmige Tortürme verstärkt wird und sich kaum echte Kastellneubauten finden, entstehen zur gleichen Zeit an der Ostgrenze Kastelle mit halbrund vorspringenden Türmen und spitzen Ecken, wie etwa das Kastell von Ain Sinu in Arabien. Die Grenzbefestigungen durchliefen in spätantiker Zeit noch einmal einen durchgehenden Wandel und für die meisten Barbarenstämme war es im frühen 4. Jahrhundert noch mühsam und risikoreich, ein Limeskastell zu belagern, wenn es von seiner Besatzung entschlossen verteidigt wurde. Es gab nun weniger Kastelle und Wachtürme, die teils schon an mittelalterliche Burgen erinnernden Anlagen waren wesentlich kleiner als ihre Vorgänger, jedoch stärker befestigt und konnten auch mit wenigen Soldaten erfolgreich gegen eine Übermacht gehalten werden. Ihre überwiegende Mehrzahl war mittlerweile mit massiven U-förmigen, vorkragenden Zwischentürmen und Fächertürmen an den Ecken ausgestattet worden, die es ermöglichten, mit Hilfe einer sehr effizienten Artillerie ''(balistae)'' potentielle Angreifer schon weit im Vorfeld in ein vernichtendes Kreuzfeuer zu nehmen.
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<gallery>
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Sicherungssystem d. Hadrianswalls.png|Limes in Britannien: Schnitt durch das Sicherungssystem des [[Hadrianswall]]es
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Meilenkastell Hadrianswall.jpg|Limes in Britannien: Rekonstruktion eines Kleinkastells (''milecastle'') am Hadrianswall
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Lunt Roman Fort main gate.jpg|Limes in Britannien: rekonstruiertes Haupttor des Holz-Erde-Kastells von Lunt, Großbritannien
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Modell wachturm aalen.jpg|Rätischer Limes: Innenansicht eines Wachturms
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Burgh Castle Bastion and Wall - geograph.org.uk - 1951380.jpg|Limes in Britannien: Die Ruine des Kastells Gariannonum, gut zu erkennen sind die für spätantike Bauten typischen [[Ziegeldurchschuss|Ziegelbänder]]
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== Der Limes in Westeuropa ==
 
== Der Limes in Westeuropa ==
[[Datei:Hadrianswall und Limes.webm|mini|Animation von [[Terra X]]]]
   
=== Britannien und Gallien ===
 
=== Britannien und Gallien ===
[[Datei:Gask Ridge Limes 85 n. Chr..png|mini|Kastelle in Zentralschottland (1. Jahrhundert n.&nbsp;Chr.)]]
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[[Datei:Roman.Britain.north.155.jpg|mini|Karte der Wallanlagen und Kastelle in Nordbritannien (um 155 n. Chr.)]]
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Dieser Limesabschnitt existierte vom 1. bis zum 5. Jahrhundert n.&nbsp;Chr. und erstreckte sich auf das Gebiet der Provinzen
 
Dieser Limesabschnitt existierte vom 1. bis zum 5. Jahrhundert n.&nbsp;Chr. und erstreckte sich auf das Gebiet der Provinzen
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=== Sachsenküste ===
 
=== Sachsenküste ===
[[Datei:Litus Saxonicum.png|miniatur|Karte der britischen und gallischen Kastelle an der Sachsenküste]]
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Dieser Limesabschnitt existierte vom 3. bis zum 5. Jahrhundert n.&nbsp;Chr. und erstreckte sich auf das Gebiet der Provinzen
 
Dieser Limesabschnitt existierte vom 3. bis zum 5. Jahrhundert n.&nbsp;Chr. und erstreckte sich auf das Gebiet der Provinzen
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=== Niedergermanien ===
 
=== Niedergermanien ===
 
{{Hauptartikel|Niedergermanischer Limes}}
 
{{Hauptartikel|Niedergermanischer Limes}}
[[Datei:Limes1.png|miniatur|Karte der Legionslager und Kastelle in der Germania inferior]]
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Dieser Limesabschnitt (''Ripa Rheni Germaniae inferioris'') existierte vom 1. bis zum 5. Jahrhundert n.&nbsp;Chr. und erstreckte sich auf das Gebiet der Provinz ''Germania Inferior''.
 
Dieser Limesabschnitt (''Ripa Rheni Germaniae inferioris'') existierte vom 1. bis zum 5. Jahrhundert n.&nbsp;Chr. und erstreckte sich auf das Gebiet der Provinz ''Germania Inferior''.
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=== Obergermanien und Raetien ===
 
=== Obergermanien und Raetien ===
[[Datei:Limes2.png|miniatur|Karte des obergermanisch-rätischen Limes]]
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Dieser Limesabschnitt existierte vom 1. bis zum 5. Jahrhundert n.&nbsp;Chr. und erstreckte sich auf das Gebiet der Provinzen
 
Dieser Limesabschnitt existierte vom 1. bis zum 5. Jahrhundert n.&nbsp;Chr. und erstreckte sich auf das Gebiet der Provinzen
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=== Donau-Iller-Rhein-Limes (DIRL) ===
 
=== Donau-Iller-Rhein-Limes (DIRL) ===
[[Datei:Historische Karte CH Rome 1.png|miniatur|Lage der Kastelle an der Rhein-Bodenseelinie und im Hinterland, Provinz ''Maxima Sequanorum'' und ''Raetia I'', 3. Jahrhundert n.&nbsp;Chr.]]
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Dieser Limesabschnitt existierte vom 3. bis zum 5. Jahrhundert n.&nbsp;Chr. und erstreckte sich auf das Gebiet der Provinzen
 
Dieser Limesabschnitt existierte vom 3. bis zum 5. Jahrhundert n.&nbsp;Chr. und erstreckte sich auf das Gebiet der Provinzen
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=== Noricum ===
 
=== Noricum ===
[[Datei:Limes3.png|miniatur|Karte des norischen Limes]]
   
Dieser Limesabschnitt (''Ripa Danuvii Proviniciae Norici'') existierte von 1. bis zum 5. Jahrhundert n.&nbsp;Chr. und erstreckt sich auf das Gebiet der Provinz ''[[Noricum]]''.
 
Dieser Limesabschnitt (''Ripa Danuvii Proviniciae Norici'') existierte von 1. bis zum 5. Jahrhundert n.&nbsp;Chr. und erstreckt sich auf das Gebiet der Provinz ''[[Noricum]]''.
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=== Italien ===
 
=== Italien ===
[[Datei:Claustra Alpium Iuliarum.jpg|miniatur|Lage der ''Claustra Alpium Iuliarum'']]
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Das insgesamt mehr als 80&nbsp;km lange Wallsystem der ''Claustra Alpium Iuliarum'' sicherte das Kerngebiet des römischen Imperiums. Es erstreckte sich über das Gebiet der Provinzen
 
Das insgesamt mehr als 80&nbsp;km lange Wallsystem der ''Claustra Alpium Iuliarum'' sicherte das Kerngebiet des römischen Imperiums. Es erstreckte sich über das Gebiet der Provinzen
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=== Pannonien ===
 
=== Pannonien ===
[[Datei:Limes4.png|miniatur|Karte des pannonischen Limes mit seinen Vorfeldsicherungen]]
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Dieser Limesabschnitt (''Ripa Danuvii provinciae Pannoniae'') existierte vom 1. bis zum 5. Jahrhundert n.&nbsp;Chr. und erstreckte sich auf das Gebiet der Provinzen
 
Dieser Limesabschnitt (''Ripa Danuvii provinciae Pannoniae'') existierte vom 1. bis zum 5. Jahrhundert n.&nbsp;Chr. und erstreckte sich auf das Gebiet der Provinzen
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=== Limes Sarmatiae ===
 
=== Limes Sarmatiae ===
[[Datei:Roman Gothic Walls Romania Plain.svg|miniatur|Wallsysteme in Pannonien und Dakien]]
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Diese Sperrwerke zur Vorfeldsicherung des pannonischen Limes wurden im 4. Jahrhundert n.&nbsp;Chr. errichtet.
 
Diese Sperrwerke zur Vorfeldsicherung des pannonischen Limes wurden im 4. Jahrhundert n.&nbsp;Chr. errichtet.
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== Der Limes in Südosteuropa ==
 
== Der Limes in Südosteuropa ==
[[Datei:Limes6.png|miniatur|Karte des dakischen Limes]]
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[[Datei:Limes5.png|miniatur|Karte des mösischen Limes]]
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[[Datei:Roman Byzantine Gothic Walls Romania Plain.svg|miniatur|Karte der römischen Wallanlagen in Pannonien, Dakien und Mösien]]
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[[Datei:Anastasiusmauer Verlauf.jpg|miniatur|Karte der Anastasiusmauer]]
   
=== Dakien ===
 
=== Dakien ===
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== Der Limes in Vorderasien ==
 
== Der Limes in Vorderasien ==
 
=== Pontus, Kappadokien und Armenien ===
 
=== Pontus, Kappadokien und Armenien ===
[[Datei:Roman-Persian Frontier, 5th century.png|miniatur|Karte des pontischen Limes im 5. Jahrhundert n.&nbsp;Chr.]]
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Dieser Limesabschnitt existierte vom 1. bis zum 7. Jahrhundert und erstreckte sich auf das Gebiet der Provinzen
 
Dieser Limesabschnitt existierte vom 1. bis zum 7. Jahrhundert und erstreckte sich auf das Gebiet der Provinzen
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=== Orient ===
 
=== Orient ===
[[Datei:Dioecesis Orientis 400 AD.png|miniatur|Karte der spätantiken Orientprovinzen]]
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Dieser Limesabschnitt existierte vom 1. bis zum 7. Jahrhundert und erstreckte sich auf das Gebiet der Provinzen
 
Dieser Limesabschnitt existierte vom 1. bis zum 7. Jahrhundert und erstreckte sich auf das Gebiet der Provinzen
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== Der Limes in Nordafrika ==
 
== Der Limes in Nordafrika ==
[[Datei:Aegyptus.jpg|miniatur|Karte Ägyptens zur Römerzeit]]
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=== Ägypten ===
 
=== Ägypten ===
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=== Tripolitanien und Cyrenaika ===
 
=== Tripolitanien und Cyrenaika ===
[[Datei:Limes Tripolitanus.png|mini|Der Limes in Tripolitanien]]
   
Dieser Limesabschnitt existierte vom 1. bis zum 5. Jahrhundert n. Chr. und erstreckte sich auf dem Gebiet von ''[[Tripolitanien]]''.
 
Dieser Limesabschnitt existierte vom 1. bis zum 5. Jahrhundert n. Chr. und erstreckte sich auf dem Gebiet von ''[[Tripolitanien]]''.
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=== Africa und Numidien ===
 
=== Africa und Numidien ===
[[Datei:Africa Roman map.svg|miniatur|Karte des römischen Africa und Mauretanien]]
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Dieser Limesabschnitt existierte vom 1. bis zum 5. Jahrhundert n. Chr. und erstreckte sich auf das Gebiet der Provinzen
 
Dieser Limesabschnitt existierte vom 1. bis zum 5. Jahrhundert n. Chr. und erstreckte sich auf das Gebiet der Provinzen
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== Anmerkungen ==
 
== Anmerkungen ==
 
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