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{{Dieser Artikel|behandelt den Berg Glauberg im Ronneburger Hügelland in Hessen, für den gleichnamigen Ortsteil der Gemeinde Glauburg siehe [[Glauberg (Glauburg)]]. Zu dem Ortsteil der österreichischen Gemeinde [[Rohr bei Hartberg]] siehe [[Glauberg (Gemeinde Rohr bei Hartberg)]].}}
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Der  '''Glauberg''' ist ein hoher Berg im [[Ronneburger Hügelland]] bei [[Glauberg (Glauburg)|Glauberg]] in [[Hessen]].
{{Infobox Berg
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|NAME=
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|BILD= Aussichtsturm Düdelsheim-02-Aussicht Glauberg.jpg
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|BILDBESCHREIBUNG= Glauberg von Südsüdosten gesehen
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|HÖHE= 276.5
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|HÖHE-BEZUG= DE-NHN
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|HÖHE-ANMERKUNG= {{GeoQuelle|DE|BFN-Karten}}
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|LAGE= [[Glauburg]], [[Wetteraukreis]], [[Hessen]] ([[Deutschland]])
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|GEBIRGE= [[Ronneburger Hügelland]]
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|BREITENGRAD= 50/18/30/N
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|LÄNGENGRAD= 9/00/30/E
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|REGION-ISO= DE-HE
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|BESONDERHEITEN= – Ringwälle<br />– [[Burg Glauburg]]<br />– [[Keltenwelt am Glauberg]]
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|BILD2-BESCHREIBUNG=
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|BILD3-BESCHREIBUNG=
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Der  '''Glauberg''' ist ein {{Höhe|276.5|DE-NHN|link=true}} hoher Berg im [[Ronneburger Hügelland]] bei [[Glauberg (Glauburg)|Glauberg]] in [[Hessen]].
      
Auf seinem Höhenrücken und in seiner näheren Umgebung gibt es [[Ringwall|Ringwälle]]{{GeoQuelle|DE|BFN-Karten}} sowie bedeutende Grabungsorte mit Funden von der [[Urgeschichte|Vorgeschichte]] bis ins [[Hochmittelalter]]. Auf der südlichen Flanke – oberhalb eines rekonstruierten Grabhügels – befindet sich ein [[Museum]] und das [[Forschung]]szentrum [[Keltenwelt am Glauberg]], am höchsten Punkt im Nordosten des Bergrückens die Ruine der [[Burg Glauburg]].
 
Auf seinem Höhenrücken und in seiner näheren Umgebung gibt es [[Ringwall|Ringwälle]]{{GeoQuelle|DE|BFN-Karten}} sowie bedeutende Grabungsorte mit Funden von der [[Urgeschichte|Vorgeschichte]] bis ins [[Hochmittelalter]]. Auf der südlichen Flanke – oberhalb eines rekonstruierten Grabhügels – befindet sich ein [[Museum]] und das [[Forschung]]szentrum [[Keltenwelt am Glauberg]], am höchsten Punkt im Nordosten des Bergrückens die Ruine der [[Burg Glauburg]].
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==Geographie==
 
==Geographie==
 
===Lage===
 
===Lage===
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[[Datei:Glauberg01.jpg|mini|Ruine auf dem Glauberg]]
 
Der Glauberg liegt als südlicher [[Basalt]]ausläufer des [[Vogelsberg]]es, der an die Wetterau angrenzt, östlich des gleichnamigen Glaubergs, einem Ortsteil der Gemeinde [[Glauburg]] im [[Südhessen|südhessischen]] [[Wetteraukreis]]. Er hat die Form eines [[Tafelberg]]s mit nach drei Seiten steil abfallenden Flanken. Lediglich in nordöstlicher Richtung fällt das Gelände relativ sanft ab. Er liegt zwischen dem Zusammenfluss von [[Nidder]] und [[Seemenbach]] und gehört zur Gemeinde Glauburg. Im Südwesten ist ihm das [[Enzheimer Köpfchen]] vorgelagert. Im Südosten zieht sich vom Bergfuß eine gegliederte Hochfläche zum 2&nbsp;km entfernten Seemenbach hin.
 
Der Glauberg liegt als südlicher [[Basalt]]ausläufer des [[Vogelsberg]]es, der an die Wetterau angrenzt, östlich des gleichnamigen Glaubergs, einem Ortsteil der Gemeinde [[Glauburg]] im [[Südhessen|südhessischen]] [[Wetteraukreis]]. Er hat die Form eines [[Tafelberg]]s mit nach drei Seiten steil abfallenden Flanken. Lediglich in nordöstlicher Richtung fällt das Gelände relativ sanft ab. Er liegt zwischen dem Zusammenfluss von [[Nidder]] und [[Seemenbach]] und gehört zur Gemeinde Glauburg. Im Südwesten ist ihm das [[Enzheimer Köpfchen]] vorgelagert. Im Südosten zieht sich vom Bergfuß eine gegliederte Hochfläche zum 2&nbsp;km entfernten Seemenbach hin.
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==Keltische Funde am Glauberg==
 
==Keltische Funde am Glauberg==
===orschungsgeschichte===
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[[Datei:Glauberg02.jpg|mini|Grabhügel]]
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===Forschungsgeschichte===
 
Schon seit Jahrzehnten forschen Archäologen der Universität Mainz und der Römisch-Germanischen Kommission am Glauberg nach der Besiedlung des Glaubergs und seines Umlandes in keltischer Zeit ([[Hallstattzeit]] und frühe [[Latènezeit]]).<ref>Heinrich Richter: ''Der Glauberg. Bericht über die Ausgrabungen 1933–1934'' (= Sonderdruck aus ''Volk und Scholle,'' 12/10). Darmstadt 1934; [[Holger Baitinger]]: ''75 Jahre archäologische Ausgrabungen auf dem Glauberg. Die Untersuchungen von Heinrich Richter 1933–1939.'' Denkmalpflege & Kulturgeschichte 3, 2008, S. 10–15.</ref> Von 2004 bis 2010 wurden diese Ausgrabungen durch die [[Deutsche Forschungsgemeinschaft]] (DFG) in dem Schwerpunktprogramm „Frühe Zentralisierungs- und Urbanisierungsprozesse“ (DFG-SPP 1171) gefördert.  
 
Schon seit Jahrzehnten forschen Archäologen der Universität Mainz und der Römisch-Germanischen Kommission am Glauberg nach der Besiedlung des Glaubergs und seines Umlandes in keltischer Zeit ([[Hallstattzeit]] und frühe [[Latènezeit]]).<ref>Heinrich Richter: ''Der Glauberg. Bericht über die Ausgrabungen 1933–1934'' (= Sonderdruck aus ''Volk und Scholle,'' 12/10). Darmstadt 1934; [[Holger Baitinger]]: ''75 Jahre archäologische Ausgrabungen auf dem Glauberg. Die Untersuchungen von Heinrich Richter 1933–1939.'' Denkmalpflege & Kulturgeschichte 3, 2008, S. 10–15.</ref> Von 2004 bis 2010 wurden diese Ausgrabungen durch die [[Deutsche Forschungsgemeinschaft]] (DFG) in dem Schwerpunktprogramm „Frühe Zentralisierungs- und Urbanisierungsprozesse“ (DFG-SPP 1171) gefördert.  
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===Steinfigur eines Keltenfürsten===
 
===Steinfigur eines Keltenfürsten===
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[[Datei:Glauberg001.jpg|mini|Keltenfürst vom Glauberg]]
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[[Datei:Glauberg002.jpg|mini|Keltenfürst vom Glauberg]]
 
Neben den eigentlichen Grabanlagen war die Entdeckung einer (vermutlich über-)lebensgroßen Steinfigur eines Kriegers eine weitere Sensation. Die bis auf die Füße vollständig erhaltene [[Statue]] ist mit einer haubenartigen [[Keltische Blattkrone|Kopfbedeckung]] versehen, die als ([[Weißbeerige Mistel|Mistel]]-)Blattkrone gedeutet wird und als Grabbeigabe in Grab 1 gefunden wurde. Da die Mistel laut antiker Autoren bei den [[Kelten]] eine wichtige kultische Bedeutung besaß, mag dies auf die Rolle des Bestatteten als Priester hinweisen. Diese Figur des „Keltenfürsten vom Glauberg“ ist bislang der bedeutendste Fund der Latènekultur in Hessen. Die originale Stele wurde am 24.&nbsp;Juni 1996 geborgen und ist im 2011 eröffneten Museum am Glauberg zu sehen. Originalgroße Kopien der Statue können im Heimatmuseum in Glauburg sowie im Wetteraumuseum in Friedberg besichtigt werden. Fragmente von drei weiteren Statuen, die der ersten im Detail gleichen, aber andere Proportionen aufweisen, wurden ebenfalls gefunden.
 
Neben den eigentlichen Grabanlagen war die Entdeckung einer (vermutlich über-)lebensgroßen Steinfigur eines Kriegers eine weitere Sensation. Die bis auf die Füße vollständig erhaltene [[Statue]] ist mit einer haubenartigen [[Keltische Blattkrone|Kopfbedeckung]] versehen, die als ([[Weißbeerige Mistel|Mistel]]-)Blattkrone gedeutet wird und als Grabbeigabe in Grab 1 gefunden wurde. Da die Mistel laut antiker Autoren bei den [[Kelten]] eine wichtige kultische Bedeutung besaß, mag dies auf die Rolle des Bestatteten als Priester hinweisen. Diese Figur des „Keltenfürsten vom Glauberg“ ist bislang der bedeutendste Fund der Latènekultur in Hessen. Die originale Stele wurde am 24.&nbsp;Juni 1996 geborgen und ist im 2011 eröffneten Museum am Glauberg zu sehen. Originalgroße Kopien der Statue können im Heimatmuseum in Glauburg sowie im Wetteraumuseum in Friedberg besichtigt werden. Fragmente von drei weiteren Statuen, die der ersten im Detail gleichen, aber andere Proportionen aufweisen, wurden ebenfalls gefunden.
  

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