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== Der namengebende Fundort ==
 
== Der namengebende Fundort ==
[[Datei:Hallstatt culture ramsauer.jpg|mini|Dokumentation eines Hallstätter Gräberfeldes (Zeichnung des Ausgräbers Johann Georg Ramsauer)]]
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Die Hallstattkultur steht üblicherweise für die [[Ära|Periode]] der älteren [[Eisenzeit]]. Am [[Hallstatt (Archäologie)|Salzberg]] bei [[Hallstatt]] wurde 1846 von [[Johann Georg Ramsauer]] ein ausgedehntes Gräberfeld entdeckt und teilweise ausgegraben. Dabei ließ er die Ausstattung jedes einzelnen Grabes durch vorzügliche Zeichnungen dokumentieren, eine Seltenheit in der Frühzeit der [[Archäologie]].
 
Die Hallstattkultur steht üblicherweise für die [[Ära|Periode]] der älteren [[Eisenzeit]]. Am [[Hallstatt (Archäologie)|Salzberg]] bei [[Hallstatt]] wurde 1846 von [[Johann Georg Ramsauer]] ein ausgedehntes Gräberfeld entdeckt und teilweise ausgegraben. Dabei ließ er die Ausstattung jedes einzelnen Grabes durch vorzügliche Zeichnungen dokumentieren, eine Seltenheit in der Frühzeit der [[Archäologie]].
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== Verbreitung und kulturelle Zuordnung ==
 
== Verbreitung und kulturelle Zuordnung ==
[[Datei:Hallstatt culture-de.svg|mini|links|Ausdehnung der Hallstattkultur]]
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Von Nordostfrankreich bis zum Nordwesten der [[Balkanhalbinsel]] hat man Überreste der Hallstattkultur gefunden. [[Georg Kossack]] teilte das Verbreitungsgebiet der Hallstattkultur im Jahre 1959 in einen westlichen und einen östlichen Kreis.<ref>Georg Kossack: ''Südbayern während der Hallstattzeit''. (= Römisch-Germanische Forschungen. 24). Berlin 1959.</ref> Der ''Westhallstattkreis'' umfasst NO-Frankreich, Süddeutschland, das Mittelrheingebiet, Böhmen und Oberösterreich; zum ''Osthallstattkreis'' zählen Mähren, Niederösterreich, die Steiermark, das westliche Ungarn (und somit auch das heutige Burgenland), Kärnten, Slowenien und das nördliche Kroatien.
 
Von Nordostfrankreich bis zum Nordwesten der [[Balkanhalbinsel]] hat man Überreste der Hallstattkultur gefunden. [[Georg Kossack]] teilte das Verbreitungsgebiet der Hallstattkultur im Jahre 1959 in einen westlichen und einen östlichen Kreis.<ref>Georg Kossack: ''Südbayern während der Hallstattzeit''. (= Römisch-Germanische Forschungen. 24). Berlin 1959.</ref> Der ''Westhallstattkreis'' umfasst NO-Frankreich, Süddeutschland, das Mittelrheingebiet, Böhmen und Oberösterreich; zum ''Osthallstattkreis'' zählen Mähren, Niederösterreich, die Steiermark, das westliche Ungarn (und somit auch das heutige Burgenland), Kärnten, Slowenien und das nördliche Kroatien.
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Der Bestattungsritus änderte sich von den einheitlichen Urnenbestattungen der späten Bronzezeit zu teils pompösen Gräbern. Auch hier machte sich mit prunkvoll ausgestatteten Großgrabhügeln ein Repräsentationsbedürfnis bemerkbar. Diese Hügel dienten einer, selten mehreren Generationen als Grabstätte.
 
Der Bestattungsritus änderte sich von den einheitlichen Urnenbestattungen der späten Bronzezeit zu teils pompösen Gräbern. Auch hier machte sich mit prunkvoll ausgestatteten Großgrabhügeln ein Repräsentationsbedürfnis bemerkbar. Diese Hügel dienten einer, selten mehreren Generationen als Grabstätte.
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[[Datei:Hallstattdolch.jpg|mini|Hallstattzeitlicher [[Antennendolch]] (Replik)]]
      
Die Einordnung der Siedlungsorte der Oberschicht als „Fürstensitz“, gegliedert in Burg und Unterstadt, ist umstritten. [[Wolfgang Kimmig]] (1910–2001), [[Ur- und Frühgeschichte|Prähistoriker]] der [[Eberhard Karls Universität Tübingen]] prägte den Begriff insbesondere für die [[Heuneburg]] am Oberlauf der Donau, sein Kollege [[Manfred Eggert]] (* 1941), ebenfalls an der Uni Tübingen, lehnt den Begriff nach neueren Forschungen an der Außensiedlung der Heuneburg, am [[Ipf]] und in [[Keltenmuseum Hochdorf|Hochdorf an der Enz]] ab und entwickelt ein differenzierteres Bild der keltischen Zentralorte. Von 2004 bis 2010 wurde die Siedlungsstruktur der Hallstattzeit in Baden-Württemberg, Ostfrankreich, Franken, Hessen und Westböhmen im Schwerpunktprogramm „Frühe Zentralisierungs- und Urbanisierungsprozesse“ der [[Deutsche Forschungsgemeinschaft|Deutschen Forschungsgemeinschaft]] untersucht.<ref>http://www.fuerstensitze.de/ SPP1171.</ref>
 
Die Einordnung der Siedlungsorte der Oberschicht als „Fürstensitz“, gegliedert in Burg und Unterstadt, ist umstritten. [[Wolfgang Kimmig]] (1910–2001), [[Ur- und Frühgeschichte|Prähistoriker]] der [[Eberhard Karls Universität Tübingen]] prägte den Begriff insbesondere für die [[Heuneburg]] am Oberlauf der Donau, sein Kollege [[Manfred Eggert]] (* 1941), ebenfalls an der Uni Tübingen, lehnt den Begriff nach neueren Forschungen an der Außensiedlung der Heuneburg, am [[Ipf]] und in [[Keltenmuseum Hochdorf|Hochdorf an der Enz]] ab und entwickelt ein differenzierteres Bild der keltischen Zentralorte. Von 2004 bis 2010 wurde die Siedlungsstruktur der Hallstattzeit in Baden-Württemberg, Ostfrankreich, Franken, Hessen und Westböhmen im Schwerpunktprogramm „Frühe Zentralisierungs- und Urbanisierungsprozesse“ der [[Deutsche Forschungsgemeinschaft|Deutschen Forschungsgemeinschaft]] untersucht.<ref>http://www.fuerstensitze.de/ SPP1171.</ref>
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== Einzelnachweise ==
 
== Einzelnachweise ==
 
<references />
 
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[[Kategorie:Hallstattzeit| ]]
 
[[Kategorie:Hallstattzeit| ]]
 
[[Kategorie:Periode der Ur- und Frühgeschichte]]
 
[[Kategorie:Periode der Ur- und Frühgeschichte]]

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