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{{Dieser Artikel|beschreibt aus europäischer Sicht zentralasiatische Reitervölker zur Zeit der Völkerwanderung. Zu den chinesischen Quellen siehe [[Xiongnu]]. Zu den Stämmen in Zentralasien siehe [[Iranische Hunnen]].}}
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[[Datei:Hunnish - Shoe Buckle - Walters 57449.jpg|mini|Hunnische Schuhschnalle, 4. Jh.]]
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[[Datei:Hunnish - Bracelet - Walters 571082 - Detail Front.jpg|mini|Hunnischer [[Granat]]-Armreif, 5. Jh.]]
      
'''Hunnen''' ist ein Sammelbegriff für eine Gruppe der [[Zentralasien|zentralasiatischen]] [[Reitervölker]] mit [[nomadisch]]er, später [[Halbnomadismus|halbnomadischer]] Lebensweise. Ihre genaue Herkunft und [[Ethnizität]] ist nicht bekannt bzw. in der modernen Forschung umstritten.<ref>Siehe allgemein die fachwissenschaftlichen Beiträge in dem Ausstellungskatalog Bodo Anke, Heike Externbrink (Red.): ''Attila und die Hunnen.'' Stuttgart 2007.</ref>
 
'''Hunnen''' ist ein Sammelbegriff für eine Gruppe der [[Zentralasien|zentralasiatischen]] [[Reitervölker]] mit [[nomadisch]]er, später [[Halbnomadismus|halbnomadischer]] Lebensweise. Ihre genaue Herkunft und [[Ethnizität]] ist nicht bekannt bzw. in der modernen Forschung umstritten.<ref>Siehe allgemein die fachwissenschaftlichen Beiträge in dem Ausstellungskatalog Bodo Anke, Heike Externbrink (Red.): ''Attila und die Hunnen.'' Stuttgart 2007.</ref>
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Die wenigen Sprachüberreste erlauben keine präzise Zuordnung: Einige Forscher gehen davon aus, dass die Hunnen eine [[Turksprache]] (siehe auch [[Altaische Sprachen]]) sprachen,<ref>So Maenchen-Helfen: ''Die Welt der Hunnen.'' Wiesbaden 1997, S. 255 ff. (ein großer Teil der Hunnen sei turksprachig gewesen). Einschränkend [[Omeljan Pritsak]]: ''The Hunnic Language of the Attila Clan.'' In: ''Harvard Ukrainian Studies.'' Bd. 6, Nr. 4, 1982, S. 428–476, speziell S. 470 f., {{Webarchiv|url=http://www.huri.harvard.edu/images/pdf/hus_volumes/vVI_n4_dec1982.pdf |wayback=20140203165626 |text=Digitalisat (PDF; 7,13 MB)}}, (keine Turksprache, aber eng verwandt). Vgl. allgemein die Literaturhinweise (zustimmende und ablehnende) bei [[Timo Stickler]]: ''Aëtius. Gestaltungsspielräume eines Heermeisters im ausgehenden Weströmischen Reich'' (= ''Vestigia.'' Bd. 54). Beck, München 2002, ISBN 3-406-48853-6, S. 92, Anmerkung 469 (zugleich: Würzburg, Universität, Dissertation, 2000).</ref> andere Forscher gehen hingegen von einer heute ausgestorbenen Sprache aus bzw. bezweifeln eine exakte Zuordnung.<ref>Gerhard Doerfer: ''Zur Sprache der Hunnen.'' In: ''Central Asiatic Journal.'' Bd. 17, Nr. 1, 1973, S. 1–50. Skeptisch bezüglich einer genauen Zuordnung ist unter anderem Timo Stickler: ''Die Hunnen.'' München 2007, S. 23.</ref> Ebenso ist unsicher, ob der Begriff ''Hunnen'' eine klar umrissene Gruppe von Stämmen bezeichnete. In der modernen Forschung wird vielmehr oft angenommen, dass es sich bei der Bezeichnung ''Hunnen'' um einen in der eurasischen Steppenregion verbreiteten Prestigenamen für ansonsten heterogen zusammengesetzte Gruppen nomadischer Reiterkrieger handelte.<ref>Vgl. etwa [[Hans Wilhelm Haussig]]: ''Die Geschichte Zentralasiens und der Seidenstraße in vorislamischer Zeit.'' 2. Aufl. Darmstadt 1992, S. 140–142; Timo Stickler: ''Die Hunnen.'' München 2007, S. 24 ff. Den heterogenen Charakter von politischen Gruppen der Steppenzone betont auch jüngst Hyun Jin Kim: ''The Huns.'' New York 2016, S. 4ff.</ref> In diesem Sinne wurde der Begriff ''Hunne'' von einigen [[Byzantinische Geschichtsschreibung|oströmischen Geschichtsschreibern]] als [[Ethnographie|ethnographischer]] Begriff für ganz verschiedene später auftauchende Reitervölker aus dem eurasischen Steppenraum benutzt.
 
Die wenigen Sprachüberreste erlauben keine präzise Zuordnung: Einige Forscher gehen davon aus, dass die Hunnen eine [[Turksprache]] (siehe auch [[Altaische Sprachen]]) sprachen,<ref>So Maenchen-Helfen: ''Die Welt der Hunnen.'' Wiesbaden 1997, S. 255 ff. (ein großer Teil der Hunnen sei turksprachig gewesen). Einschränkend [[Omeljan Pritsak]]: ''The Hunnic Language of the Attila Clan.'' In: ''Harvard Ukrainian Studies.'' Bd. 6, Nr. 4, 1982, S. 428–476, speziell S. 470 f., {{Webarchiv|url=http://www.huri.harvard.edu/images/pdf/hus_volumes/vVI_n4_dec1982.pdf |wayback=20140203165626 |text=Digitalisat (PDF; 7,13 MB)}}, (keine Turksprache, aber eng verwandt). Vgl. allgemein die Literaturhinweise (zustimmende und ablehnende) bei [[Timo Stickler]]: ''Aëtius. Gestaltungsspielräume eines Heermeisters im ausgehenden Weströmischen Reich'' (= ''Vestigia.'' Bd. 54). Beck, München 2002, ISBN 3-406-48853-6, S. 92, Anmerkung 469 (zugleich: Würzburg, Universität, Dissertation, 2000).</ref> andere Forscher gehen hingegen von einer heute ausgestorbenen Sprache aus bzw. bezweifeln eine exakte Zuordnung.<ref>Gerhard Doerfer: ''Zur Sprache der Hunnen.'' In: ''Central Asiatic Journal.'' Bd. 17, Nr. 1, 1973, S. 1–50. Skeptisch bezüglich einer genauen Zuordnung ist unter anderem Timo Stickler: ''Die Hunnen.'' München 2007, S. 23.</ref> Ebenso ist unsicher, ob der Begriff ''Hunnen'' eine klar umrissene Gruppe von Stämmen bezeichnete. In der modernen Forschung wird vielmehr oft angenommen, dass es sich bei der Bezeichnung ''Hunnen'' um einen in der eurasischen Steppenregion verbreiteten Prestigenamen für ansonsten heterogen zusammengesetzte Gruppen nomadischer Reiterkrieger handelte.<ref>Vgl. etwa [[Hans Wilhelm Haussig]]: ''Die Geschichte Zentralasiens und der Seidenstraße in vorislamischer Zeit.'' 2. Aufl. Darmstadt 1992, S. 140–142; Timo Stickler: ''Die Hunnen.'' München 2007, S. 24 ff. Den heterogenen Charakter von politischen Gruppen der Steppenzone betont auch jüngst Hyun Jin Kim: ''The Huns.'' New York 2016, S. 4ff.</ref> In diesem Sinne wurde der Begriff ''Hunne'' von einigen [[Byzantinische Geschichtsschreibung|oströmischen Geschichtsschreibern]] als [[Ethnographie|ethnographischer]] Begriff für ganz verschiedene später auftauchende Reitervölker aus dem eurasischen Steppenraum benutzt.
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Fest steht nur, dass die in [[spätantike]]n Quellen als „Hunnen“ bezeichneten Stämme um die Mitte des [[4.&nbsp;Jahrhundert]]s im Raum zwischen den Flüssen [[Don (Asowsches Meer)|Don]] und [[Wolga]] lebten und schließlich nach Westen vorstießen, wobei sie nicht unter einheitlicher Führung agierten. Sie fielen ab 375/76 mit dort unbekannter Reiterkampftechnik in Europa ein (siehe [[Völkerwanderung]]) und spielten in der spätantiken Geschichte noch bis ins späte [[5.&nbsp;Jahrhundert]] eine bedeutende Rolle. Im frühen 5. Jahrhundert errichteten sie an der Donau einen [[Steppenreich|Herrschaftsraum]] zwischen West- und Ostrom. Unter [[Attila]] erreichte ihre Macht den Höhepunkt, wobei die Hunnen allerdings ökonomisch stets auf erzwungene römische Tributleistungen angewiesen waren. Nach Attilas Tod 453 und dem Zerfall seines Reichs zerstreuten sich die Hunnen wieder weitgehend; hunnische Hilfstruppen in [[Byzantinisches Reich|oströmischen]] Diensten und als hunnisch bezeichnete Gruppen im nördlichen Schwarzmeerraum sind jedoch noch im [[6.&nbsp;Jahrhundert]] belegt.
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Fest steht nur, dass die in [[spätantike]]n Quellen als „Hunnen“ bezeichneten Stämme um die Mitte des [[4. Jahrhundert]]s im Raum zwischen den Flüssen [[Don (Asowsches Meer)|Don]] und [[Wolga]] lebten und schließlich nach Westen vorstießen, wobei sie nicht unter einheitlicher Führung agierten. Sie fielen ab 375/76 mit dort unbekannter Reiterkampftechnik in Europa ein (siehe [[Völkerwanderung]]) und spielten in der spätantiken Geschichte noch bis ins späte [[5.&nbsp;Jahrhundert]] eine bedeutende Rolle. Im frühen 5. Jahrhundert errichteten sie an der Donau einen [[Steppenreich|Herrschaftsraum]] zwischen West- und Ostrom. Unter [[Attila]] erreichte ihre Macht den Höhepunkt, wobei die Hunnen allerdings ökonomisch stets auf erzwungene römische Tributleistungen angewiesen waren. Nach Attilas Tod 453 und dem Zerfall seines Reichs zerstreuten sich die Hunnen wieder weitgehend; hunnische Hilfstruppen in [[Byzantinisches Reich|oströmischen]] Diensten und als hunnisch bezeichnete Gruppen im nördlichen Schwarzmeerraum sind jedoch noch im [[6.&nbsp;Jahrhundert]] belegt.
    
== Namensherkunft und -verwendung ==
 
== Namensherkunft und -verwendung ==
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== Hunnen in Europa ==
 
== Hunnen in Europa ==
[[Datei:Voelkerwanderungkarte.png|mini|Karte Europas in der Spätantike. Die traditionelle Rekonstruktion der „Völkerwanderungen“ ist mittels Pfeilen eingezeichnet. Kenntlich sind auch die Ansiedlungsräume germanischer Gruppen innerhalb des ''Imperium Romanum''.]]
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=== Beginn der Völkerwanderung ===
 
=== Beginn der Völkerwanderung ===
 
Zur [[Christliche Zeitrechnung|Zeitenwende]] beherrschten [[Indogermanen|indogermanische]] Stämme aus der Gruppe der mit den [[Skythen]] verwandten [[Sarmaten]] die Steppen Osteuropas ([[Iazygen]], [[Roxolanen]], [[Alanen]]), im 3. Jahrhundert kamen die [[Goten]] dazu.
 
Zur [[Christliche Zeitrechnung|Zeitenwende]] beherrschten [[Indogermanen|indogermanische]] Stämme aus der Gruppe der mit den [[Skythen]] verwandten [[Sarmaten]] die Steppen Osteuropas ([[Iazygen]], [[Roxolanen]], [[Alanen]]), im 3. Jahrhundert kamen die [[Goten]] dazu.
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=== Attila ===
 
=== Attila ===
[[Datei:Huns450.png|mini|250px|Ungefähre Ausdehnung des Hunnenreichs unter Attila und abhängige Stämme]]
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Nach dem plötzlichen Tode Ruas 434 wurde das Reich zwischen seinen Neffen bzw. Mundzuks Söhnen [[Bleda]] und [[Attila]] geteilt, die aber weiterhin gemeinsam regierten. Zu einem nicht ganz geklärten Zeitpunkt Ende 444/Anfang 445 wurde Bleda von Attila ermordet.<ref>Zu Attila siehe nun einführend [[Klaus Rosen]]: ''Attila. Der Schrecken der Welt.'' München 2016.</ref> Unter der Herrschaft Attilas erreichte die Macht der Hunnen ihren Höhepunkt, wenngleich Attila nie über alle Hunnen herrschte und der hunnische Herrschaftsverband weiterhin nur sehr locker aufgebaut war. Seine Kontrolle war eher indirekter Natur, indem er die wichtigsten Anführer der unterworfenen Völker an seinen Hof band.
 
Nach dem plötzlichen Tode Ruas 434 wurde das Reich zwischen seinen Neffen bzw. Mundzuks Söhnen [[Bleda]] und [[Attila]] geteilt, die aber weiterhin gemeinsam regierten. Zu einem nicht ganz geklärten Zeitpunkt Ende 444/Anfang 445 wurde Bleda von Attila ermordet.<ref>Zu Attila siehe nun einführend [[Klaus Rosen]]: ''Attila. Der Schrecken der Welt.'' München 2016.</ref> Unter der Herrschaft Attilas erreichte die Macht der Hunnen ihren Höhepunkt, wenngleich Attila nie über alle Hunnen herrschte und der hunnische Herrschaftsverband weiterhin nur sehr locker aufgebaut war. Seine Kontrolle war eher indirekter Natur, indem er die wichtigsten Anführer der unterworfenen Völker an seinen Hof band.
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In den Jahren zwischen 441/42 und 447 verwüstete Attila weite Teile des grenznahen römischen [[Balkanhalbinsel|Balkanraums]] und eroberte unter anderem die Städte [[Singidunum]], [[Sofia|Serdica]] und [[Ratiaria]]. Er zwang den damaligen oströmischen Kaiser [[Theodosius II.]] zu hohen [[Tribut]]zahlungen. Kaiser [[Markian]] jedoch stellte (wie schon mehrfach Theodosius II.) die Tributzahlungen ein, diesmal endgültig; Attila musste sich nach einer neuen Quelle umsehen, zumal die europäischen Provinzen Ostroms bereits verwüstet waren.
 
In den Jahren zwischen 441/42 und 447 verwüstete Attila weite Teile des grenznahen römischen [[Balkanhalbinsel|Balkanraums]] und eroberte unter anderem die Städte [[Singidunum]], [[Sofia|Serdica]] und [[Ratiaria]]. Er zwang den damaligen oströmischen Kaiser [[Theodosius II.]] zu hohen [[Tribut]]zahlungen. Kaiser [[Markian]] jedoch stellte (wie schon mehrfach Theodosius II.) die Tributzahlungen ein, diesmal endgültig; Attila musste sich nach einer neuen Quelle umsehen, zumal die europäischen Provinzen Ostroms bereits verwüstet waren.
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[[Datei:Attila in Gaul 451CE-de.svg|mini|Ungefähre Route der Hunnen bei ihrer Invasion Galliens 451]]
   
Attila zog im Frühjahr 451 gegen [[Weströmisches Reich|Westrom]]: Er marschierte in Gallien auf seinen einstigen Verbündeten [[Flavius Aëtius]], den weströmischen ''[[magister militum]] per Gallias'' und mächtigsten Mann des Westreichs. Dieser war zwischenzeitlich mit den [[rex (Titel)|Stammeskönigen]] der [[Franken (Volk)|Franken]], Burgunden und [[Westgoten]] verbündet und schlug Attila und dessen [[Ostgoten|ostgotische]], [[Gepiden|gepidische]] u.&nbsp;a. untergebene germanische Kriegergruppen in der [[Schlacht auf den Katalaunischen Feldern]] im Juni 451 zurück. Die Schlacht endete ohne klaren Sieger. Beide Seiten hatten schwere Verluste erlitten, aber die Moral der Hunnen war erschüttert, zumal Attila den Rückzug antreten musste. Die Hunnen hatten damit den Nimbus der scheinbaren Unbesiegbarkeit verloren.
 
Attila zog im Frühjahr 451 gegen [[Weströmisches Reich|Westrom]]: Er marschierte in Gallien auf seinen einstigen Verbündeten [[Flavius Aëtius]], den weströmischen ''[[magister militum]] per Gallias'' und mächtigsten Mann des Westreichs. Dieser war zwischenzeitlich mit den [[rex (Titel)|Stammeskönigen]] der [[Franken (Volk)|Franken]], Burgunden und [[Westgoten]] verbündet und schlug Attila und dessen [[Ostgoten|ostgotische]], [[Gepiden|gepidische]] u.&nbsp;a. untergebene germanische Kriegergruppen in der [[Schlacht auf den Katalaunischen Feldern]] im Juni 451 zurück. Die Schlacht endete ohne klaren Sieger. Beide Seiten hatten schwere Verluste erlitten, aber die Moral der Hunnen war erschüttert, zumal Attila den Rückzug antreten musste. Die Hunnen hatten damit den Nimbus der scheinbaren Unbesiegbarkeit verloren.
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=== Materielle Kultur der europäischen Hunnen ===
 
=== Materielle Kultur der europäischen Hunnen ===
[[Datei:Hunnish - Set of Horse Trappings - Walters 571050, 571051, 571052, 571060 - View A.jpg|mini|Beschläge hunnischer [[Zügel]], 4. Jahrhundert]]
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Als typisches Kennzeichen der Hunnen Europas gelten runde [[bronze]]ne Metallspiegel, die wohl (indirekt) von den Chinesen übernommen<ref>István Bóna: ''Das Hunnenreich.'' Budapest 1991, S. 43.</ref> und den Toten als Grabbeigabe mitgegeben wurden. Ebenso eigentümliche große Kupferkessel (bis 50&nbsp;kg schwer, am Rand mit Schuppen verziert), die ursprünglich ebenfalls aus China stammten<ref>István Bóna: ''Das Hunnenreich.'' Budapest 1991, S. 140ff.</ref> und wahrscheinlich als [[Opfer (Religion)|Opfergefäße]] verwendet wurden. Bronzekessel haben sich in Ungarn ebenso wie in Rumänien, Kasachstan, Russland samt Permgebiet und in [[Minussinsk]] gefunden. Charakteristische hunnische Ziermotive sind der [[Weltenbaum|Lebensbaum]] und Raubvögelköpfe, vor allem der [[Adler (Biologie)|Adler]] erfreute sich bei den Hunnen großer Beliebtheit, wie bei den [[Iranische Völker|iranischen]] [[Reitervölker|Steppenvölkern]] ([[Sarmaten]], [[Alanen]]), von denen auch die [[Goten]] und andere [[Germanen]][[Volksstamm|stämme]] das Adlermotiv übernommen hatten.
 
Als typisches Kennzeichen der Hunnen Europas gelten runde [[bronze]]ne Metallspiegel, die wohl (indirekt) von den Chinesen übernommen<ref>István Bóna: ''Das Hunnenreich.'' Budapest 1991, S. 43.</ref> und den Toten als Grabbeigabe mitgegeben wurden. Ebenso eigentümliche große Kupferkessel (bis 50&nbsp;kg schwer, am Rand mit Schuppen verziert), die ursprünglich ebenfalls aus China stammten<ref>István Bóna: ''Das Hunnenreich.'' Budapest 1991, S. 140ff.</ref> und wahrscheinlich als [[Opfer (Religion)|Opfergefäße]] verwendet wurden. Bronzekessel haben sich in Ungarn ebenso wie in Rumänien, Kasachstan, Russland samt Permgebiet und in [[Minussinsk]] gefunden. Charakteristische hunnische Ziermotive sind der [[Weltenbaum|Lebensbaum]] und Raubvögelköpfe, vor allem der [[Adler (Biologie)|Adler]] erfreute sich bei den Hunnen großer Beliebtheit, wie bei den [[Iranische Völker|iranischen]] [[Reitervölker|Steppenvölkern]] ([[Sarmaten]], [[Alanen]]), von denen auch die [[Goten]] und andere [[Germanen]][[Volksstamm|stämme]] das Adlermotiv übernommen hatten.
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== Anmerkungen ==
 
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<references />
 
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{{Normdaten|TYP=s|GND=4026215-7}}
      
[[Kategorie:Historische asiatische Ethnie]]
 
[[Kategorie:Historische asiatische Ethnie]]

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