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== Latènekultur, Kelten und antike Überlieferung ==
 
== Latènekultur, Kelten und antike Überlieferung ==
[[Datei:Celtic Horned Helmet I-IIBC British-Museum.jpg|mini|Späteisenzeitlicher Helm aus London]]
   
Die Späthallstattkultur und die Latènekultur gelten vor allem aufgrund antiker Textquellen als „keltisch“. Der Grieche [[Herodot]] schrieb im 5. Jahrhundert vor Christus über „Kelten“ an den Quellen der [[Donau]]. Ob es sich hierbei um die eisenzeitliche [[Heuneburg]] handelt, ist nicht abschließend geklärt. Zugleich erwähnte er auch Kelten jenseits der Meerenge von Gibraltar. Ob sich die Träger der Späthallstattkultur bzw. der Latènekultur selbst als ein Volk verstanden, ist sehr fraglich. Auch die Bezeichnung „Kelten“, griech. ''keltoi'', stammt höchstwahrscheinlich nicht von den Kelten selbst. Ob die damaligen Sprachgrenzen mit den Kulturgrenzen deckungsgleich waren, können wir mangels datierbarer Sprachzeugnisse der Späthallstatt- und Frühlatènezeit nicht wissen.
 
Die Späthallstattkultur und die Latènekultur gelten vor allem aufgrund antiker Textquellen als „keltisch“. Der Grieche [[Herodot]] schrieb im 5. Jahrhundert vor Christus über „Kelten“ an den Quellen der [[Donau]]. Ob es sich hierbei um die eisenzeitliche [[Heuneburg]] handelt, ist nicht abschließend geklärt. Zugleich erwähnte er auch Kelten jenseits der Meerenge von Gibraltar. Ob sich die Träger der Späthallstattkultur bzw. der Latènekultur selbst als ein Volk verstanden, ist sehr fraglich. Auch die Bezeichnung „Kelten“, griech. ''keltoi'', stammt höchstwahrscheinlich nicht von den Kelten selbst. Ob die damaligen Sprachgrenzen mit den Kulturgrenzen deckungsgleich waren, können wir mangels datierbarer Sprachzeugnisse der Späthallstatt- und Frühlatènezeit nicht wissen.
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== Siedlungen ==
 
== Siedlungen ==
[[Datei:Bund-ro-altburg.jpg|mini|Nachbau der Siedlung Altenburg bei [[Bundenbach]] ([[Hunsrück]])]]
   
Innerhalb der Latènekultur lassen sich im Wesentlichen drei Siedlungsformen unterscheiden: befestigte Höhensiedlungen, die vor allem in der Frühlatènezeit bestanden, deutlich größere, stadtähnliche, befestigte [[Oppidum|Oppida]], die vor allem aus der Spätlatènezeit bekannt sind, und vor allem die große Zahl kleinerer, unbefestigter Siedlungen. Als seltene Siedlungsformen kommen größere bäuerliche Siedlungen und einzelne Handwerkersiedlungen ([[Bad Nauheim]]/Salzgewinnung, [[Lovosice]], Tschechische Republik/Keramik- und Mühlsteinherstellung) hinzu.
 
Innerhalb der Latènekultur lassen sich im Wesentlichen drei Siedlungsformen unterscheiden: befestigte Höhensiedlungen, die vor allem in der Frühlatènezeit bestanden, deutlich größere, stadtähnliche, befestigte [[Oppidum|Oppida]], die vor allem aus der Spätlatènezeit bekannt sind, und vor allem die große Zahl kleinerer, unbefestigter Siedlungen. Als seltene Siedlungsformen kommen größere bäuerliche Siedlungen und einzelne Handwerkersiedlungen ([[Bad Nauheim]]/Salzgewinnung, [[Lovosice]], Tschechische Republik/Keramik- und Mühlsteinherstellung) hinzu.
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== Kunststile ==
 
== Kunststile ==
[[Datei:Flammensäule1.jpg|mini|110px|Nachbildung der [[Pfalzfelder Säule]]]]
   
Ein wichtiges Definitionskriterium und Merkmal der Latènekultur ist die reiche ornamentale, teilweise auch figürliche Verzierung von Schmuck, Waffen und Gefäßen aus Metall. Hinzu kommen einzelne Steinstelen. Die Definition und Untergliederung von [[Keltische Kunst#Entwicklung der La-Tène-Kunst|vier aufeinanderfolgenden Kunststilen der Latènekultur]] geht auf [[Paul Jacobsthal]] zurück, der 1944 die grundlegende Arbeit dazu publizierte. Er beschrieb die Übernahme und Umwandlung griechischer/etruskischer Motive, pflanzliche Ornamentik, Tier- und Maskendarstellungen sowie Zirkelornamentik als wichtigste Merkmale „keltischer“ Kunst.
 
Ein wichtiges Definitionskriterium und Merkmal der Latènekultur ist die reiche ornamentale, teilweise auch figürliche Verzierung von Schmuck, Waffen und Gefäßen aus Metall. Hinzu kommen einzelne Steinstelen. Die Definition und Untergliederung von [[Keltische Kunst#Entwicklung der La-Tène-Kunst|vier aufeinanderfolgenden Kunststilen der Latènekultur]] geht auf [[Paul Jacobsthal]] zurück, der 1944 die grundlegende Arbeit dazu publizierte. Er beschrieb die Übernahme und Umwandlung griechischer/etruskischer Motive, pflanzliche Ornamentik, Tier- und Maskendarstellungen sowie Zirkelornamentik als wichtigste Merkmale „keltischer“ Kunst.
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== Einzelnachweise ==
 
== Einzelnachweise ==
 
<references />
 
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