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{{Infobox Forschungseinrichtung in Deutschland
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| Titel = Römisch- Germanisches Zentralmuseum<br />Leibniz-Forschungsinstitut für Archäologie
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| Bild = Datei:Römisch-Germanisches Zentralmuseum logo.svg
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| Bildunterschrift =
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| Bildbreite =
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| Kategorie =
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| Periode = 1852
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| Träger = das Land Rheinland-Pfalz und die Stadt Mainz
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| Rechtsform Träger = Stiftung des öffentlichen Rechts
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| Sitz Träger = Mainz
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| Mitgliedschaft = Leibniz-Gemeinschaft
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| Standort Einrichtung = Mainz, Deutschland
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| Außenstelle =
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| Außenstellen =
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| Vorläufer =
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| VorläuferOpt =
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| Nachfolger =
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| Art der Forschung = Archäologie
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| Fächer =
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| Fachgebiete =
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| Grundfinanzierung =
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| Leitung =
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| Anmerkung =
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| Homepage = https://web.rgzm.de/
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Das '''Römisch-Germanische Zentralmuseum''' – Leibniz-Forschungsinstitut für Archäologie ('''RGZM''') in [[Mainz]] ist ein weltweit tätiges Forschungsinstitut für Archäologie, das von Bund und Ländern getragen wird und zur [[Leibniz-Gemeinschaft]] deutscher Forschungseinrichtungen gehört.
 
Das '''Römisch-Germanische Zentralmuseum''' – Leibniz-Forschungsinstitut für Archäologie ('''RGZM''') in [[Mainz]] ist ein weltweit tätiges Forschungsinstitut für Archäologie, das von Bund und Ländern getragen wird und zur [[Leibniz-Gemeinschaft]] deutscher Forschungseinrichtungen gehört.
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== Geschichte ==
 
== Geschichte ==
Das Museum wurde 1852, nach dem Beschluss der Tagungen von Dresden und Mainz über den Zusammenschluss aller deutschen Geschichts- und Altertumsvereine gegründet. Zu den Gründungsvätern und einflussreichen Förderern zählte auch der Mainzer Mediziner [[Carl Wenzel (Mediziner, 1820)|Carl Wenzel]].<ref>Friedrich Karl Dienst: ''Dr. Karl Wenzel'', Allgemeine Zeitung München, Beilage 55, 7. März 1894, S. 1–4., hier S. 2: "Am erfolgreichsten und bedeutungsvollsten aber war das Wirken des Mannes, von seinem ärztlichen Berufe abgesehen, für jene Anstalt, die seinem Herzen und seinen Neigungen am nächsten stand: für das Römisch-germanische Centralmuseum. [...] Wenn also aus kleinen Anfängen, unter Noth und Sorgen, eine blühende Anstalt erstanden ist, welche den Stolz der Stadt Mainz bildet, ein Gemeingut der Gebildeten 'zur Aufhellung des Dunkels der Vorzeit unsres Volkes und Vaterlandes', so ist es Wenzels unbestreitbares Verdienst, hierbei in erfolgreichster Weise werkthätig mitgewirkt zu haben."</ref> Neben dem „Römisch-Germanischen Central-Museum“ in Mainz, welches sich der Erforschung der germanischen (heidnischen) und römischen Epoche widmet, wurde auch die Gründung des „[[Germanisches Nationalmuseum|Christlich-Germanischen Nationalmuseums]]“ in Nürnberg, für Altertümer des Mittelalters, beschlossen. Einer der Initiatoren des Zusammenschlusses war [[Ludwig Lindenschmit der Ältere|Ludwig Lindenschmit d. Ä.]] Er war bereits Mitbegründer der 1844 gegründeten „Gesellschaft zur Erforschung der Rheinischen Geschichte und Altertümer“ in Mainz, des heutigen [[Mainzer Altertumsverein]]s, und wurde zum ersten Direktor und Leiter des Römisch-Germanische Zentralmuseums. Ein Jahr nach Gründung, 1853, fand das Römisch-Germanische Zentralmuseum seinen Platz in zunächst drei Räumen des [[Kurfürstliches Schloss (Mainz)|Kurfürstlichen Schlosses]]. 1854 öffnete das Römisch-Germanische Zentralmuseum erstmals seine Tore zu einer Ausstellung von 388 Exponaten.[[Datei:Mainz, Residenzschloss BW 2012-08-18 13-24-01.jpg|mini|Ostflügel des [[Kurfürstliches Schloss Mainz|Kurfürstlichen Schlosses]] in Mainz, Ort der Ausstellungsräume des Römisch-Germanischen Zentralmuseums]]
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Das Museum wurde 1852, nach dem Beschluss der Tagungen von Dresden und Mainz über den Zusammenschluss aller deutschen Geschichts- und Altertumsvereine gegründet. Zu den Gründungsvätern und einflussreichen Förderern zählte auch der Mainzer Mediziner [[Carl Wenzel (Mediziner, 1820)|Carl Wenzel]].<ref>Friedrich Karl Dienst: ''Dr. Karl Wenzel'', Allgemeine Zeitung München, Beilage 55, 7. März 1894, S. 1–4., hier S. 2: "Am erfolgreichsten und bedeutungsvollsten aber war das Wirken des Mannes, von seinem ärztlichen Berufe abgesehen, für jene Anstalt, die seinem Herzen und seinen Neigungen am nächsten stand: für das Römisch-germanische Centralmuseum. [...] Wenn also aus kleinen Anfängen, unter Noth und Sorgen, eine blühende Anstalt erstanden ist, welche den Stolz der Stadt Mainz bildet, ein Gemeingut der Gebildeten 'zur Aufhellung des Dunkels der Vorzeit unsres Volkes und Vaterlandes', so ist es Wenzels unbestreitbares Verdienst, hierbei in erfolgreichster Weise werkthätig mitgewirkt zu haben."</ref> Neben dem „Römisch-Germanischen Central-Museum“ in Mainz, welches sich der Erforschung der germanischen (heidnischen) und römischen Epoche widmet, wurde auch die Gründung des „[[Germanisches Nationalmuseum|Christlich-Germanischen Nationalmuseums]]“ in Nürnberg, für Altertümer des Mittelalters, beschlossen. Einer der Initiatoren des Zusammenschlusses war [[Ludwig Lindenschmit der Ältere|Ludwig Lindenschmit d. Ä.]] Er war bereits Mitbegründer der 1844 gegründeten „Gesellschaft zur Erforschung der Rheinischen Geschichte und Altertümer“ in Mainz, des heutigen [[Mainzer Altertumsverein]]s, und wurde zum ersten Direktor und Leiter des Römisch-Germanische Zentralmuseums. Ein Jahr nach Gründung, 1853, fand das Römisch-Germanische Zentralmuseum seinen Platz in zunächst drei Räumen des [[Kurfürstliches Schloss (Mainz)|Kurfürstlichen Schlosses]]. 1854 öffnete das Römisch-Germanische Zentralmuseum erstmals seine Tore zu einer Ausstellung von 388 Exponaten.
    
In den ersten Jahren nach der Gründung sah sich das Museum mit finanziellen Schwierigkeiten konfrontiert, da es zu Beginn noch keine regelmäßige finanzielle Förderung durch den Landesherren gab. Lediglich kleine Geldsummen wurden dem Museum von der Landesregierung, Fürsten, Königen und später auch dem Kaiser zur Verfügung gestellt. Zu dieser Zeit waren die freiwilligen Beiträge Mainzer Bürger und Verkäufe von Kopien sehr bedeutend. 1855 machte das Nürnberger Museum ein erstes Angebot zur Zusammenlegung der Standorte Mainz und Nürnberg. Dieses und ein weiteres Angebot 1866/67 lehnte Lindenschmit mit der Begründung ab, er befürchte, die Abteilung des Römisch-Germanischen Central-Museums würde vernachlässigt werden. Erst 1872 nach Reichsgründung erhielt das RGZM einen jährlichen Zuschuss. Ludwig Lindenschmit d. Ä. prägte den Charakter des Museums als wissenschaftliche Kopiensammlung zum Studium des klassischen Altertums und der Urgeschichte Deutschlands, darunter hauptsächlich altertümliche Gegenstände der germanischen und römischen Periode.
 
In den ersten Jahren nach der Gründung sah sich das Museum mit finanziellen Schwierigkeiten konfrontiert, da es zu Beginn noch keine regelmäßige finanzielle Förderung durch den Landesherren gab. Lediglich kleine Geldsummen wurden dem Museum von der Landesregierung, Fürsten, Königen und später auch dem Kaiser zur Verfügung gestellt. Zu dieser Zeit waren die freiwilligen Beiträge Mainzer Bürger und Verkäufe von Kopien sehr bedeutend. 1855 machte das Nürnberger Museum ein erstes Angebot zur Zusammenlegung der Standorte Mainz und Nürnberg. Dieses und ein weiteres Angebot 1866/67 lehnte Lindenschmit mit der Begründung ab, er befürchte, die Abteilung des Römisch-Germanischen Central-Museums würde vernachlässigt werden. Erst 1872 nach Reichsgründung erhielt das RGZM einen jährlichen Zuschuss. Ludwig Lindenschmit d. Ä. prägte den Charakter des Museums als wissenschaftliche Kopiensammlung zum Studium des klassischen Altertums und der Urgeschichte Deutschlands, darunter hauptsächlich altertümliche Gegenstände der germanischen und römischen Periode.
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Nach dem Tod Ludwig Lindenschmits d. Ä. 1893 wurde [[Karl Schumacher]] 1900 zum neuen 1. Direktor des RGZM, Lindenschmits Sohn, [[Ludwig Lindenschmit der Jüngere|Ludwig Lindenschmit d. J.]], erhielt den Posten des 2. Direktors. In den folgenden Jahren wurde die Sammlung durch neue Abgüsse und den Erwerb von Originalen immer wieder erweitert. Auch die zur Verfügung stehenden Räume wurden 1910 um 22 neueingerichtete Räume erweitert. Später kamen das [[Altes Zeughaus Mainz|Zeughaus]] (Sautanzgebäude) als Magazin (1930) und die Schirrmacherei als Werkstatt (1934) zu den Gebäuden des RGZM dazu. Während des Zweiten Weltkrieges wurden große Teile der Ausstellungssäle sowie das Zeughaus und die Werkstatt zerstört und das Schloss wurde, zunächst durch Amerikaner, später durch Franzosen, besetzt. 1952 wurde dann die „Gesellschaft der Freunde des Römisch-Germanischen Zentralmuseums“ gegründet.[[Datei:Siegelmarke Römisch Germanisches Central Museum in Mainz W0226756.jpg|mini|[[Siegelmarke]] Römisch Germanisches Central Museum]]
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Nach dem Tod Ludwig Lindenschmits d. Ä. 1893 wurde [[Karl Schumacher]] 1900 zum neuen 1. Direktor des RGZM, Lindenschmits Sohn, [[Ludwig Lindenschmit der Jüngere|Ludwig Lindenschmit d. J.]], erhielt den Posten des 2. Direktors. In den folgenden Jahren wurde die Sammlung durch neue Abgüsse und den Erwerb von Originalen immer wieder erweitert. Auch die zur Verfügung stehenden Räume wurden 1910 um 22 neueingerichtete Räume erweitert. Später kamen das [[Altes Zeughaus Mainz|Zeughaus]] (Sautanzgebäude) als Magazin (1930) und die Schirrmacherei als Werkstatt (1934) zu den Gebäuden des RGZM dazu. Während des Zweiten Weltkrieges wurden große Teile der Ausstellungssäle sowie das Zeughaus und die Werkstatt zerstört und das Schloss wurde, zunächst durch Amerikaner, später durch Franzosen, besetzt. 1952 wurde dann die „Gesellschaft der Freunde des Römisch-Germanischen Zentralmuseums“ gegründet.
    
Die bisherige Präsentation in Mainz führt den Charakter einer Studiensammlung fort, die sich mehr an Fachleute und fachinteressierte Laien als an ein breites Publikum wendet. Das seit 1977 von Bund und Ländern finanzierte Museum, welches seit 2002 zur Leibniz-Gemeinschaft deutscher Forschungseinrichtungen gehört, bietet neben wissenschaftspädagogischen Programmen auch Sonderausstellungen zu aktuellen Forschungsarbeiten an. Zeitweise nahm das RGZM für Rheinhessen auch die Aufgaben der Denkmalpflege wahr und führte dabei auch Ausgrabungen durch. Die Restaurierungswerkstätten des Museums bilden eine Grundlage seiner wissenschaftlichen Arbeiten. Zu diesen kommen noch zahlreiche Forschungsprojekte in den verschiedenen Forschungsbereichen hinzu.
 
Die bisherige Präsentation in Mainz führt den Charakter einer Studiensammlung fort, die sich mehr an Fachleute und fachinteressierte Laien als an ein breites Publikum wendet. Das seit 1977 von Bund und Ländern finanzierte Museum, welches seit 2002 zur Leibniz-Gemeinschaft deutscher Forschungseinrichtungen gehört, bietet neben wissenschaftspädagogischen Programmen auch Sonderausstellungen zu aktuellen Forschungsarbeiten an. Zeitweise nahm das RGZM für Rheinhessen auch die Aufgaben der Denkmalpflege wahr und führte dabei auch Ausgrabungen durch. Die Restaurierungswerkstätten des Museums bilden eine Grundlage seiner wissenschaftlichen Arbeiten. Zu diesen kommen noch zahlreiche Forschungsprojekte in den verschiedenen Forschungsbereichen hinzu.
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