Ringwall

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Ein Ringwall ist eine ringförmige Wallanlage, die zur Verteidigung als Feldbefestigung oder Wallburg, aus religiösen Gründen und vielleicht auch als Versammlungsort erbaut worden ist.

Die Entstehungszeit dieser Anlagen erstreckt sich vom Neolithikum (Jungsteinzeit) bis herauf in das Mittelalter.

Aufbau

Das Charakteristische eines Ringwalls ist der Wall als fortifikatorisches Hauptelement. Er kann auf verschiedene Weise aufgebaut sein, als einfache Erdaufschüttung, als Holz-Erdekonstruktion bis hin zu einer Mauer. Ehemalige Holz-Erde-Mauern, aber auch solche aus Stein, sind heute im Gelände oftmals nur noch als vermeintlicher Erdwall zu erkennen. Meist besaß ein Ringwall einen vorgelagerten Graben; der Wall kann durch eine Palisade ergänzt werden. Oft wurden von den Erbauern mehrere konzentrische Ringwälle errichtet, wodurch eine effektivere Verteidigung gegen Angreifer möglich war. Vorgelagerte Anlagen eines Ringwalls stellen Ringabschnittswälle und Abschnittswälle dar, wie an einem Bergsporn.

Entdeckung

Viele Ringwälle wurden im schweizerischen und niederösterreichischen Alpenvorland entdeckt, oft im Wald und häufig durch Luftbildarchäologie (Luftfotos bei flachem Sonnenstand). Profile durch die Anlagen und die Ausgrabung der Innenfläche erlauben Analysen der zeitlichen Entwicklung der Befestigung, der Keramik und des Nahrungsangebotes der Vorzeit.

Zeitliche Einordnung

Im 19. und auch noch im 20. Jahrhundert wurden Ringwälle auch von Archäologen oft pauschal als vorgeschichtlich eingestuft. Bei manchen ist die Datierung als vorgeschichtlich oder mittelalterlich allein aus der Form der Anlage schwierig, wenn keine datierbaren Funde vorliegen. Oft wurden solche Anlagen aber auch mittlerweile als mittelalterliche Burgstellen erkannt. In topographischen Karten sind sie jedoch meistens noch als „Ringwall“ eingetragen.

Bekannte Ringwälle

Siehe auch

Literatur

  • Arthur Dähn mit Susan Möller-Wiering, Ringwälle und Turmhügel. Mittelalterliche Burgen in Schleswig-Holstein. Husum Druck- und Verlagsgesellschaft, Husum 1999, ISBN 978-3-88042-850-8.

Weblinks