Schatzfund von Ellwangen: Unterschied zwischen den Versionen

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Bei der Sichtung der Fundstücke stellten die Wissenschaftler fest, dass Keramikfragmente, ein bronzener Fingerring mit einem gefassten Stein sowie Textilienreste als vermutliches Verpackungsmaterial zum Hort gehörten. Nach Einschätzung des Landesamtes für Denkmalpflege Baden-Württemberg handelt es sich um einen der größten Münzschatzfunde des [[Spätmittelalter]]s in diesem Bundesland, so dass ihm eine besondere wissenschaftliche Bedeutung zukomme.
 
Bei der Sichtung der Fundstücke stellten die Wissenschaftler fest, dass Keramikfragmente, ein bronzener Fingerring mit einem gefassten Stein sowie Textilienreste als vermutliches Verpackungsmaterial zum Hort gehörten. Nach Einschätzung des Landesamtes für Denkmalpflege Baden-Württemberg handelt es sich um einen der größten Münzschatzfunde des [[Spätmittelalter]]s in diesem Bundesland, so dass ihm eine besondere wissenschaftliche Bedeutung zukomme.
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== Statement der DSU zum Silbermünzschatz bei Ellwangen / Interview vom 27.06.2018 im SWR BW ==
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In der 25. Kalenderwoche ging die Meldung über einen im Ostalbkreis, Lokalität war bei Ellwangen, gefundenen Silbermünzschatz aus dem Mittelalter durch die Medien. Im Sommer 2017 hatten zwei Sondengänger auf der Suche nach Militaria ca. 10.000 Münzen aus dem 12. und 13. Jahrhundert gefunden. Die Finder haben die Münzen (nachdem dies bekannt wurde) untereinander aufgeteilt und erst Monate später dem Landesdenkmalamt gemeldet. Nun wirft man den beiden vor, dass sie mit ihrem (unbedachten) Handeln gegen den § 246 StGB<ref>https://dejure.org/gesetze/StGB/246.html</ref> (Unterschlagung) verstoßen haben.
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=== '''Der „Generalanzeiger“ aus Bonn schreibt dazu:''' ===
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„Nach Expertenmeinung waren die Männer auf einen der bisher größten Münzschätze des Spätmittelalters in Baden-Württemberg gestoßen und hätten damit einen archäologischen Fund von '''besonderer''' wissenschaftlicher Bedeutung gemacht.“ Auch in anderen Publikationen wird so ähnliches darüber berichtet und dass der Schatz wohl unter das Schatzregal fallen würde. Allerdings ist nach dem Denkmalschutzgesetz (§23 DschG BW “Schatzregal“) eine besondere Hürde dazu vorgesehen, nachfolgend nochmals der Gesetzestext im Original:
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„''Bewegliche Kulturdenkmale, die herrenlos sind oder die so lange verborgen gewesen sind, daß ihr Eigentümer nicht mehr zu ermitteln ist, werden mit der Entdeckung Eigentum des Landes, wenn sie bei staatlichen Nachforschungen oder in Grabungsschutzgebieten entdeckt werden oder wenn sie einen '''hervorragenden''' wissenschaftlichen Wert* haben.''“
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Auf den oben erwähnten Münzfund bezogen sollte per Gutachten zuerst einmal festgestellt werden, ob dieser* überhaupt überhaupt vorliegt. Falls nicht, hätten die Finder und der Grundstückseigentümer je zur Hälfte einen Anspruch auf den Fund (BGB § 984). Die Sendungen von „SWR Aktuell“ im SWR Fernsehen informieren täglich über Themen aus Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und der übrigen Welt. Das Regional-Studio vom SWR BW hatte sich wohl aufgrund der Größe des Fundes bei Axel Thiel von Kracht gemeldet und nachgefragt, ob ein Sondengänger aus BW bereit wäre, sich diesem Thema (Sondengehen) zu stellen. Dieser Nachfrage wurde seitens der DSU-Hauptstelle zugesagt und die Umsetzung des geplanten Interviews des SWR wurde aufgrund der Lokalität des Fundes dem DSU-Team der Außenstelle BW übertragen.
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Das '''DSU-Team der Außenstelle BW''' hatte sich daraufhin auf das Interview selbstständig vorbereitet, welches dann am 27. Juni mit einem Mitglied des Teams der Außenstelle BW geführt bzw. umgesetzt wurde. Wir hoffen, dass wir mit unserer Zusammenfassung einen kleinen Überblick über den „Münzfund“ und das danach stattgefundene Interview geben konnten. Leider wurden zuvor angedachte Fragen nicht gestellt bzw. konnten wegen Zeitbeschränkung der Beitragsdauer von 3 Minuten dann nicht mehr in das Interview einfließen.
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'''-Das DSU-Team der Außenstelle Baden-Württemberg-'''
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'''Kontakt:'''
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'''phone1: +49 (0) 157 8826 3255 / phone2: +49 (0) 157 8826 3244'''
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[[Mailto:dsu-info-bw@dsu-online.de|'''dsu-info-bw@dsu-online.de''']]
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'''-Deutsche Sondengänger Union-'''
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'''Kontakt:'''
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'''phone: + 49 (0) 6174 – 930 303'''
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'''www.dsu-online.de'''
  
 
== Weblinks ==
 
== Weblinks ==
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* [https://dsu-online.de/statement-der-dsu-zum-silbermuenzschatz-bei-ellwangen-interview-vom-27-06-2018-im-swr-bw Statement der DSU zum Silbermünzschatz bei Ellwangen]
 
* [https://www.denkmalpflege-bw.de/service/presseoeffentlichkeitsarbeit/pressemitteilungen/pressemitteilungen/news/detail/News/unterschlagung-eines-bedeutenden-schatzfundes-lka-kunstexperten-ermitteln/ ''Unterschlagung eines bedeutenden Schatzfundes – LKA-Kunstexperten ermitteln''] mit Fotos der Fundstücke als gemeinsame Presseerklärung der Staatsanwaltschaft Ellwangen, des [[Regierungsbezirk Stuttgart|Regierungspräsidiums Stuttgart]] und des [[Landeskriminalamt Baden-Württemberg|Landeskriminalamts Baden-Württemberg]] vom 20. Juni 2018
 
* [https://www.denkmalpflege-bw.de/service/presseoeffentlichkeitsarbeit/pressemitteilungen/pressemitteilungen/news/detail/News/unterschlagung-eines-bedeutenden-schatzfundes-lka-kunstexperten-ermitteln/ ''Unterschlagung eines bedeutenden Schatzfundes – LKA-Kunstexperten ermitteln''] mit Fotos der Fundstücke als gemeinsame Presseerklärung der Staatsanwaltschaft Ellwangen, des [[Regierungsbezirk Stuttgart|Regierungspräsidiums Stuttgart]] und des [[Landeskriminalamt Baden-Württemberg|Landeskriminalamts Baden-Württemberg]] vom 20. Juni 2018
 
* [https://www.archaeologie-online.de/blog/unterschlagung-eines-bedeutenden-schatzfundes-3956/ ''Unterschlagung eines bedeutenden Schatzfundes''] bei archäologie-online.de vom 22. Juni 2018
 
* [https://www.archaeologie-online.de/blog/unterschlagung-eines-bedeutenden-schatzfundes-3956/ ''Unterschlagung eines bedeutenden Schatzfundes''] bei archäologie-online.de vom 22. Juni 2018
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* [https://www.welt.de/geschichte/article203451398/Muenzschatz-von-Ellwangen-Wem-gehoerten-die-9200-Silbermuenzen.html Sie suchten Weltkriegswaffen – und entdeckten die „Euros des Mittelalters“]
 
* [https://www.welt.de/geschichte/article203451398/Muenzschatz-von-Ellwangen-Wem-gehoerten-die-9200-Silbermuenzen.html Sie suchten Weltkriegswaffen – und entdeckten die „Euros des Mittelalters“]
  
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== Einzelnachweise ==
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<references />
 
[[Kategorie:Depotfund (Baden-Württemberg)|Ellwangen (Jagst)]]
 
[[Kategorie:Depotfund (Baden-Württemberg)|Ellwangen (Jagst)]]
 
[[Kategorie:Münzfund|Ellwangen (Jagst)]]
 
[[Kategorie:Münzfund|Ellwangen (Jagst)]]
 
[[Kategorie:Ellwangen (Jagst)]]
 
[[Kategorie:Ellwangen (Jagst)]]
 
[[Kategorie:Archäologischer Fund (Mittelalter)]]
 
[[Kategorie:Archäologischer Fund (Mittelalter)]]

Aktuelle Version vom 20. April 2021, 13:07 Uhr

Der Schatzfund von Ellwangen umfasst fast 10.000 Silbermünzen aus dem 13. bis 14. Jahrhundert, die aus einem Hort bei Ellwangen stammen. Der Hort gilt als der bedeutendste Münzschatz in Baden-Württemberg. Er wurde 2017 von zwei Sondengängern entdeckt, gegen die die Staatsanwaltschaft Ellwangen wegen Fundunterschlagung ermittelt.

Fund

Die beiden Sondengänger entdeckten im Sommer 2017 den Schatz bei der Suche nach Militaria und Munition in der Feldmark bei Ellwangen zufällig und teilten ihn unter sich auf. Monate nach der Entdeckung legte ein Finder dem Landesamt für Denkmalpflege Baden-Württemberg Fundstücke vor. Dieses schaltete das Landeskriminalamt Baden-Württemberg ein. In einem Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft Ellwangen wegen Unterschlagung durchsuchte die Polizei im Mai 2018 die Wohnung des anderen Finders, wo sie weitere aus dem Hort stammende Münzen sicherstellte. Die Behörden gaben den Fund im Juni 2018 bekannt, teilten aber aufgrund der laufenden Ermittlungen zunächst keine weiteren Details mit.

Bei der Sichtung der Fundstücke stellten die Wissenschaftler fest, dass Keramikfragmente, ein bronzener Fingerring mit einem gefassten Stein sowie Textilienreste als vermutliches Verpackungsmaterial zum Hort gehörten. Nach Einschätzung des Landesamtes für Denkmalpflege Baden-Württemberg handelt es sich um einen der größten Münzschatzfunde des Spätmittelalters in diesem Bundesland, so dass ihm eine besondere wissenschaftliche Bedeutung zukomme.

Statement der DSU zum Silbermünzschatz bei Ellwangen / Interview vom 27.06.2018 im SWR BW

In der 25. Kalenderwoche ging die Meldung über einen im Ostalbkreis, Lokalität war bei Ellwangen, gefundenen Silbermünzschatz aus dem Mittelalter durch die Medien. Im Sommer 2017 hatten zwei Sondengänger auf der Suche nach Militaria ca. 10.000 Münzen aus dem 12. und 13. Jahrhundert gefunden. Die Finder haben die Münzen (nachdem dies bekannt wurde) untereinander aufgeteilt und erst Monate später dem Landesdenkmalamt gemeldet. Nun wirft man den beiden vor, dass sie mit ihrem (unbedachten) Handeln gegen den § 246 StGB[1] (Unterschlagung) verstoßen haben.

Der „Generalanzeiger“ aus Bonn schreibt dazu:

„Nach Expertenmeinung waren die Männer auf einen der bisher größten Münzschätze des Spätmittelalters in Baden-Württemberg gestoßen und hätten damit einen archäologischen Fund von besonderer wissenschaftlicher Bedeutung gemacht.“ Auch in anderen Publikationen wird so ähnliches darüber berichtet und dass der Schatz wohl unter das Schatzregal fallen würde. Allerdings ist nach dem Denkmalschutzgesetz (§23 DschG BW “Schatzregal“) eine besondere Hürde dazu vorgesehen, nachfolgend nochmals der Gesetzestext im Original:

Bewegliche Kulturdenkmale, die herrenlos sind oder die so lange verborgen gewesen sind, daß ihr Eigentümer nicht mehr zu ermitteln ist, werden mit der Entdeckung Eigentum des Landes, wenn sie bei staatlichen Nachforschungen oder in Grabungsschutzgebieten entdeckt werden oder wenn sie einen hervorragenden wissenschaftlichen Wert* haben.

Auf den oben erwähnten Münzfund bezogen sollte per Gutachten zuerst einmal festgestellt werden, ob dieser* überhaupt überhaupt vorliegt. Falls nicht, hätten die Finder und der Grundstückseigentümer je zur Hälfte einen Anspruch auf den Fund (BGB § 984). Die Sendungen von „SWR Aktuell“ im SWR Fernsehen informieren täglich über Themen aus Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und der übrigen Welt. Das Regional-Studio vom SWR BW hatte sich wohl aufgrund der Größe des Fundes bei Axel Thiel von Kracht gemeldet und nachgefragt, ob ein Sondengänger aus BW bereit wäre, sich diesem Thema (Sondengehen) zu stellen. Dieser Nachfrage wurde seitens der DSU-Hauptstelle zugesagt und die Umsetzung des geplanten Interviews des SWR wurde aufgrund der Lokalität des Fundes dem DSU-Team der Außenstelle BW übertragen.

Das DSU-Team der Außenstelle BW hatte sich daraufhin auf das Interview selbstständig vorbereitet, welches dann am 27. Juni mit einem Mitglied des Teams der Außenstelle BW geführt bzw. umgesetzt wurde. Wir hoffen, dass wir mit unserer Zusammenfassung einen kleinen Überblick über den „Münzfund“ und das danach stattgefundene Interview geben konnten. Leider wurden zuvor angedachte Fragen nicht gestellt bzw. konnten wegen Zeitbeschränkung der Beitragsdauer von 3 Minuten dann nicht mehr in das Interview einfließen.

-Das DSU-Team der Außenstelle Baden-Württemberg-

Kontakt:

phone1: +49 (0) 157 8826 3255 / phone2: +49 (0) 157 8826 3244

[dsu-info-bw@dsu-online.de]

oder:

-Deutsche Sondengänger Union-

Kontakt:

phone: + 49 (0) 6174 – 930 303

[info@dsu-online.de]

www.dsu-online.de

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