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{{Dieser Artikel|behandelt den Staat. Zum Ortsteil von Bergisch Gladbach siehe [[Frankreich (Bergisch Gladbach)]].}}
{{Infobox Staat
|NAME-AMTSSPRACHE = {{lang|fr|République française}}
|NAME-DEUTSCH = Französische Republik
|BILD-FLAGGE = Flag of France.svg
|ARTIKEL-FLAGGE = Flagge Frankreichs
|BILD-WAPPEN = Armoiries république française.svg
|ARTIKEL-WAPPEN = Hoheitszeichen Frankreichs
|WAPPEN-OPT = Hoheitszeichen
|WAHLSPRUCH = {{lang|fr|''Liberté, Égalité, Fraternité''}}<br />(„[[Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit]]“)
|AMTSSPRACHE = [[Französische Sprache|Französisch]]
|HAUPTSTADT = [[Paris]]
|STAATS- UND REGIERUNGSFORM = [[Semipräsidentielles Regierungssystem|semipräsidentielle]] [[Republik]]
|STAATSOBERHAUPT = [[Staatspräsident (Frankreich)|Staatspräsident]]<br />[[Emmanuel Macron]]
|REGIERUNGSCHEF = [[Liste der Regierungschefs von Frankreich|Premierminister]]<br />[[Jean Castex]]
|FLÄCHE = 632.733,9<ref name="Fläche">{{Internetquelle |url=https://www.insee.fr/fr/statistiques/1405599?geo=FE-1 |titel=France entière |werk=insee.fr |hrsg=[[Institut national de la statistique et des études économiques]] (Insee) |datum=2020-12-09 |abruf=2021-01-14 |sprache=fr |kommentar=Die Angabe der Fläche (Stand: 2017) bezieht sich auf das gesamte Territorium der Französischen Republik einschließlich den [[Französische Überseegebiete|Überseegebieten]].}}</ref>
|EINWOHNER = 67.422.000 <small>(1.&nbsp;Januar 2021)</small><ref name="Einwohner">{{Internetquelle |url=https://www.insee.fr/fr/statistiques/5012724 |titel=Bilan démographique 2020 |werk=insee.fr |hrsg=Institut national de la statistique et des études économiques (Insee) |datum=2021-01-19 |abruf=2021-03-03 |sprache=fr}}</ref>
|BEV-DICHTE = 106
|BEV-ZUNAHME = +0,30 %<ref name="Einwohner" />
|BEV-ZUNAHME-ZEITRAUM = <small>(2018–2019)</small>
|BIP = 2019<small><ref>{{Internetquelle |url=https://www.imf.org/en/Publications/WEO/weo-database/2020/October |titel=World Economic Outlook Database Oktober 2020 |werk=World Economic Outlook Database |hrsg= [[Internationaler Währungsfonds|International Monetary Fund]]|datum=2020 |abruf=2021-04-15 |sprache=en}}</ref></small>
* 2,7 Billionen USD <small>([[Liste der Länder nach Bruttoinlandsprodukt|7.]])</small>
* 3,2 Billionen USD <small>([[Liste der Länder nach Bruttoinlandsprodukt|9.]])</small>
* 41.897 USD <small>([[Liste der Länder nach Bruttoinlandsprodukt pro Kopf|23.]])</small>
* 49.799 USD <small>([[Liste der Länder nach Bruttoinlandsprodukt pro Kopf|25.]])</small>
|BIP-ERWEITERT = * Total (nominal)
* Total ([[Kaufkraftparität|KKP]])
* BIP/Einw. (nom.)
* BIP/Einw. (KKP)
|HDI = 0,901<small> ([[Index der menschlichen Entwicklung#Sehr hohe menschliche Entwicklung|26.]]) (2019)</small><ref>{{Literatur |Hrsg=[[Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen]] |Titel=Table: Human Development Index and its components |Sammelwerk=Human Development Report 2020 |Verlag=United Nations Development Programme |Ort=New York |Datum= |Seiten=343 |Online=http://hdr.undp.org/sites/default/files/hdr2020.pdf#page=357 |Format=PDF |KBytes=}}</ref>
|WÄHRUNG = [[Euro]] (EUR)<br />[[CFP-Franc]] (XPF) <small>(teilweise [[Französische Überseegebiete|Überseegebiete]])</small>
|UNABHÄNGIGKEIT =
|GRÜNDUNG =
|NATIONALHYMNE = ''[[Marseillaise|La Marseillaise]]'' [[Datei:La Marseillaise.ogg|155x125px]]
|NATIONALFEIERTAG = 14.&nbsp;Juli, [[Sturm auf die Bastille]], [[Föderationsfest]]
|ZEITZONE = [[France métropolitaine|Metropolitan-Frankreich]]:<br />[[UTC+1]] [[Mitteleuropäische Zeit|MEZ]]<br /> [[UTC+2]] [[Sommerzeit#Mitteleuropäische Sommerzeit|MESZ]] (März bis Oktober)

[[Französische Überseegebiete|Überseegebiete]]:<br />[[UTC−10]] bis [[UTC+12]]
|KFZ-KENNZEICHEN = [[Kfz-Kennzeichen (Frankreich)|F]]
|ISO 3166 = [[ISO 3166-2:FR|FR]], FRA, 250
|INTERNET-TLD = [[France métropolitaine|Metropolitan-Fr.]]: [[.fr]]<br />[[Französische Überseegebiete|Überseegebiete]]: [[.bl]], [[.gf]], [[.gp]], [[.mf]], [[.mq]], [[.nc]], [[.pf]], [[.pm]], [[.re]], [[.tf]], [[.wf]], [[.yt]]
|TELEFON-VORWAHL = [[France métropolitaine|Metropolitan-Fr.]]: +33<br />[[Französische Überseegebiete|Überseegebiete]]: +262, +508, +590, +594, +596, +681, +687, +689
|BILD-LAGE = France in the European Union on the globe (Europe centered).svg
|BILD-LAGE-IMAGEMAP = EuropaGlobus1
|BILD-LAGE-BESCHREIBUNG = Lage Metropolitan-Frankreichs in der Europäischen Union
|BILD1 = French republic+EEZ without Antarctica-de.svg
|BILD1-BESCHREIBUNG = Die Französische Republik mitsamt den Überseegebieten
|BILD2 = Great Seal of France.svg
|BILD2-BESCHREIBUNG = [[Hoheitszeichen Frankreichs#Großes Siegel|Großes Siegel der Französischen Republik]]
|ANMERKUNGEN = Die Angaben zur Fläche, Einwohnerzahl und -dichte beziehen sich (sofern nicht anders angegeben) auf das gesamte Territorium der Französischen Republik einschließlich den [[Französische Überseegebiete|Überseegebieten]].
}}
[[Datei:Logo RF.svg|mini|Offizielles [[Hoheitszeichen Frankreichs|Logo der Französischen Republik]]]]

'''Frankreich''' {{IPA|ˈfʁaŋkʁaɪ̯ç|Tondatei=De-Frankreich.ogg}} ([[Französische Sprache|französisch]] ''{{Audio|fr-France.ogg|France}}'' [{{IPA|fʁɑ̃s}}], amtlich ''la République française''<ref>[https://unstats.un.org/unsd/geoinfo/geonames/ Formeller Landesname laut der United Nations Statistics Division und der United Nations Group of Experts on Geographical Names (UNGEGN)]</ref> [{{IPA|ʁe.py.ˈblik fʁɑ̃.ˈsɛz}}], {{deS|'''Französische Republik'''}}) ist ein [[Demokratie|demokratischer]], [[Liste interkontinentaler Staaten|interkontinentaler]] [[Einheitsstaat]] in [[Westeuropa]] mit [[Französische Überseegebiete|Überseeinseln und -gebieten]] auf mehreren Kontinenten. ''[[France métropolitaine|Metropolitan-Frankreich]]'', d.&nbsp;h. der europäische Teil des Staatsgebietes, erstreckt sich vom [[Mittelmeer]] bis zum [[Ärmelkanal]] und zur [[Nordsee]] sowie vom [[Rhein]] bis zum [[Atlantischer Ozean|Atlantischen Ozean]]. Sein Festland wird wegen der Landesform als ''Hexagone'' ([[Sechseck]]) bezeichnet. Frankreich ist flächenmäßig das größte und nach Einwohnern (hinter Deutschland) das zweitgrößte Land der [[Europäische Union|Europäischen Union]]. Es umfasst (nach [[Russland]] und der [[Ukraine]]) das drittgrößte Staatsgebiet in [[Europa]]. [[Paris]] ist die Hauptstadt und als Agglomeration mit dem Gemeindeverband [[Métropole du Grand Paris]] und den umliegenden Gebieten der Region [[Île-de-France]] größter Ballungsraum des Landes vor [[Lyon]], [[Marseille]], [[Toulouse]] und [[Lille]].

Im [[Haus Bourbon#Frankreich|17. und 18. Jahrhundert]] hatte Frankreich eine europäische Führungsrolle und Vormachtstellung inne. Bedeutend war die politische und kulturelle Ausstrahlung: Die Hofhaltung [[Ludwig XIV.|Ludwigs XIV.]] wurde zum Vorbild [[Absolutismus|absolutistischer]] Staaten in ganz Europa und die [[Französische Revolution]] mit der [[Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte]] gab zusammen mit [[Koalitionskriege|Okkupationen durch Napoleon Bonaparte]] in vielen Ländern den Auftakt zu der immer wieder von Rückschlägen unterbrochenen Entwicklung zur Demokratie. In Übersee baute Frankreich zweimal ein [[Französische Kolonien|Kolonialreich]] auf. Das erste umfasste u.&nbsp;a. große Teile [[Nordamerika]]s und ging großenteils Mitte des 18. Jahrhunderts im [[Siebenjähriger Krieg|Siebenjährigen Krieg]] verloren; das zweite mit Schwerpunkt in [[Afrika]] war im 19. und frühen 20. Jahrhundert das zweitgrößte der Welt. Im 21. Jahrhundert gilt Frankreich mit [[Deutschland]] als [[Deutsch-französische Beziehungen#Europäische Integration|treibende Kraft]] der [[Europäische Integration|europäischen Integration]].

Die Französische Republik wird in ihrer [[Verfassung der Fünften Französischen Republik|Verfassung]] als unteilbar, [[Laizismus|laizistisch]], demokratisch und [[sozial]] erklärt.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.legifrance.gouv.fr/affichTexteArticle.do?idArticle=LEGIARTI000019240997&cidTexte=LEGITEXT000006071194 |titel=Article 1 |hrsg=Französische Republik |abruf=2015-03-31 |sprache=fr}}</ref> Ihr Grundsatz lautet: „Regierung des Volkes durch das Volk und für das Volk“. Frankreich steht auf Rang 26 des [[Index der menschlichen Entwicklung]] (2019) der Vereinten Nationen.<ref>[http://hdr.undp.org/sites/default/files/hdr_2019_overview_-_english.pdf Human Development Report 2019] auf hdr.undp.org (englisch; PDF: 1,7&nbsp;MB, 40 Seiten)</ref> Gemessen am nominalen [[Bruttoinlandsprodukt]] ist es die [[Liste der Länder nach Bruttoinlandsprodukt|siebtgrößte Volkswirtschaft der Welt]].<ref name="imf.org">[https://www.imf.org/external/pubs/ft/weo/2019/02/weodata/index.aspx World Economic Outlook] des [[Internationaler Währungsfonds|Internationalen Währungsfonds]].</ref> Die [[Kaufkraft (Konsum)|Kaufkraft]] pro Einwohner betrug 2019 20.306 [[Euro]]; damit liegt Frankreich rund 38 % über dem europäischen Durchschnitt auf dem 15. Platz.<ref>https://www.marketing-boerse.de/news/details/1943-kaufkraft-steigt-in-europa/161191</ref> Lebensstandard, Bildungsgrad und [[Liste von Ländern nach durchschnittlicher Lebenserwartung|durchschnittliche Lebenserwartung]]<ref>{{Internetquelle |url=http://www.un.org/esa/population/publications/wpp2006/WPP2006_Highlights_rev.pdf#page=97 |titel=World Population Prospects – The 2006 Revision |hrsg=UN |abruf=2012-10-04 |format=PDF; 3&nbsp;MB |sprache=en}}</ref> gelten als hoch. Als meistbesuchtes Land der Welt empfängt Frankreich rund 83 Millionen ausländische Touristen pro Jahr.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.france.fr/de/regionen-und-metropolen/die-franzosischen-regionen.html |titel=Die französischen Regionen |hrsg=Französische Republik |archiv-url=https://web.archive.org/web/20150225005454/http://www.france.fr/de/regionen-und-metropolen/die-franzosischen-regionen.html |archiv-datum=2015-02-25 |abruf=2015-03-31 |offline=1}}</ref><ref>{{Webarchiv |url=http://www.e-unwto.org/content/r13521/fulltext.pdf |text=„UNWTO“ |wayback=20150112082549}} (PDF), abgerufen am 8. Januar 2015.</ref>

Die [[Französische Streitkräfte|französischen Streitkräfte]] gehören zu den sieben stärksten der Welt.<ref>{{Internetquelle |url=https://atlasocio.com/classements/defense/puissance-militaire/classement-etats-par-puissance-militaire-monde.php |titel=Classement des États du monde par puissance militaire |werk=atlasocio.com |abruf=2020-12-01 |kommentar=für 2015 bis 2019 auf dem fünften Platz, für 2020 auf dem siebten}}</ref> Das Land ist die einzige [[Atommacht]] der Europäischen Union, eines der fünf ständigen Mitglieder des [[Sicherheitsrat der Vereinten Nationen|UN-Sicherheitsrates]] und hatte 2010 die weltweit dritthöchste Anzahl an [[Kernwaffe]]n.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.fas.org/programs/ssp/nukes/nuclearweapons/nukestatus.html |titel=Federation of American Scientists : Status of World Nuclear Forces |hrsg=Fas.org |datum=2010-05-26 |abruf=2012-10-04 |sprache=en}}</ref> Es ist Gründungsmitglied der Europäischen Union und der [[Vereinte Nationen|Vereinten Nationen]], Mitglied der [[Frankophonie]], der [[G7]], der [[Gruppe der zwanzig wichtigsten Industrie- und Schwellenländer|G20]], der [[NATO]], der [[Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung]] (OECD), der [[Welthandelsorganisation]] (WTO) und der [[Lateinische Union|Lateinischen Union]].

== Geographie ==
{{Hauptartikel|Geographie Frankreichs}}

=== Allgemeines ===
[[Datei:600x600 GMT France topo-R1.jpg|mini|links|Topografie Frankreichs]]

Das gesamte Territorium der Französischen Republik zählt 632.733,9&nbsp;Quadratkilometer.<ref name="Fläche" /> Das „französische Mutterland“ in [[Europa]], auch [[France métropolitaine|Metropolitan-Frankreich]] ''({{lang|fr|France métropolitaine}})'' genannt, hat eine Fläche von 543.939,9&nbsp;Quadratkilometern.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.insee.fr/fr/statistiques/1405599?geo=METRO-1 |titel=France métropolitaine |werk=insee.fr |hrsg=Institut national de la statistique et des études économiques (Insee) |abruf=2021-01-14 |sprache=fr}}</ref> Es wird wegen seiner Form als ''Hexagone'' ([[Sechseck]]) bezeichnet.

Als eines der größten Länder Europas weist Frankreich zahlreiche, zum Teil sehr unterschiedlich geprägte Landschaftsformen auf. Das Landschaftsbild wird überwiegend von [[Ebene (Geographie)|Ebenen]] oder Hügeln geprägt. Im Südosten und an der Grenze zur [[Iberische Halbinsel|Iberischen Halbinsel]] ist das Land [[Gebirge|gebirgig]]. Hauptgebirge sind die [[Pyrenäen]] im Südwesten, das [[Zentralmassiv]] im Zentrum der Südhälfte des Landes sowie im Osten (aufgezählt von Norden nach Süden) die [[Vogesen]], der [[Jura (Gebirge)|Jura]] und die [[Alpen]]. Der höchste Berg Frankreichs ist der 4810&nbsp;Meter hohe [[Mont Blanc]] in den Alpen; er wird oft auch als höchster Berg Europas angesehen. Der [[Elbrus]] im europäisch-asiatischen Grenzbereich ist zwar höher, aber keinem Kontinent eindeutig zugeordnet.

Frankreich hat [[Meeresküste]]n im Süden zum Mittelmeer, im Westen und im Norden zum [[Atlantischer Ozean|Atlantischen Ozean]], zum [[Ärmelkanal]] und zur [[Nordsee]]. Es grenzt im Südwesten an [[Spanien]] und [[Andorra]], im Norden und im Osten an [[Belgien]], [[Luxemburg]], [[Deutschland]], die [[Grenze zwischen Frankreich und der Schweiz|Schweiz]] und [[Italien]] sowie im Südosten an [[Monaco]]. Zudem grenzt Frankreich durch das [[Übersee-Département]] [[Französisch-Guayana]] an die Länder [[Suriname]] und [[Brasilien]] und durch das Überseegebiet [[Saint-Martin (Gebietskörperschaft)|Saint-Martin]] an das autonome Land [[Sint Maarten]] des [[Königreich der Niederlande|Königreichs der Niederlande]].
<div style="clear:left"></div>
=== Regionen ===
{{Hauptartikel|Region (Frankreich)}}

Frankreich ist in [[Region (Frankreich)|18&nbsp;Regionen]] unterteilt,<ref name="insee.fr">{{Internetquelle |url=http://www.insee.fr/fr/methodes/nomenclatures/cog/documentation.asp |titel=Code officiel géographique |titelerg=Documentation |hrsg=[[Institut national de la statistique et des études économiques]] |abruf=2012-08-02 |sprache=fr}}</ref> davon befinden sich 13 in Europa, und fünf sind [[französische Überseegebiete]] ''({{lang|fr|France d’outre-mer}} (FOM))'' – [[Französisch-Guayana]], [[Guadeloupe]], [[Martinique]], [[Mayotte]] und [[Réunion]]. Bis zum 31.&nbsp;Dezember 2015 waren die europäischen Teile Frankreichs in 22&nbsp;Regionen unterteilt (Frankreich hatte einschließlich der fünf FOM 27&nbsp;Regionen).

=== Städte ===
{{Positionskarte+ | Frankreich | width=330 | float=right | maptype=relief | caption= | places=
{{Positionskarte~ | Frankreich | position=6 | lat=48/51/00/N | long=02/21/00/E | region=FR | label='''[[Paris]]'''}}
{{Positionskarte~ | Frankreich | position=6 | lat=44/50/00/N | long=00/35/00/W | region=FR | label=<small>[[Bordeaux]]</small>}}
{{Positionskarte~ | Frankreich | position=6 | lat=46/09/00/N | long=01/09/00/W | region=FR | label=<small>[[La Rochelle]]</small>}}
{{Positionskarte~ | Frankreich | position=6 | lat=45/47/00/N | long=03/05/00/E | region=FR | label=<small>[[Clermont-Ferrand]]</small>}}
{{Positionskarte~ | Frankreich | position=6 | lat=49/11/00/N | long=00/22/00/W | region=FR | label=<small>[[Caen]]</small>}}
{{Positionskarte~ | Frankreich | position=6 | lat=48/07/00/N | long=01/41/00/W | region=FR | label=<small>[[Rennes]]</small>}}
{{Positionskarte~ | Frankreich | position=8 | lat=47/19/00/N | long=05/03/00/E | region=FR | label=<small>[[Dijon]]</small>}}
{{Positionskarte~ | Frankreich | position=6 | lat=47/54/00/N | long=01/54/00/E | region=FR | label=<small>[[Orléans]]</small>}}
{{Positionskarte~ | Frankreich | position=6 | lat=49/15/46/N | long=04/02/05/E | region=FR | label=<small>[[Reims]]</small>}}
{{Positionskarte~ | Frankreich | position=6 | lat=47/23/37/N | long=00/41/21/E | region=FR | label=<small>[[Tours]]</small>}}
{{Positionskarte~ | Frankreich | position=6 | lat=48/35/00/N | long=07/45/00/E | region=FR | label=<small>[[Straßburg]]</small>}}
{{Positionskarte~ | Frankreich | position=1 | lat=47/15/00/N | long=06/01/00/E | region=FR | label=<small>[[Besançon]]</small>}}
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{{Positionskarte~ | Frankreich | position=12 | lat=43/37/00/N | long=03/53/00/E | region=FR | label=<small>[[Montpellier]]</small>}}
{{Positionskarte~ | Frankreich | position=7 | lat=45/50/00/N | long=01/16/00/E | region=FR | label=<small>[[Limoges]]</small>}}
{{Positionskarte~ | Frankreich | position=6 | lat=49/07/00/N | long=06/11/00/E | region=FR | label=<small>[[Metz]]</small>}}
{{Positionskarte~ | Frankreich | position=6 | lat=43/36/00/N | long=01/27/00/E | region=FR | label=<small>[[Toulouse]]</small>}}
{{Positionskarte~ | Frankreich | position=6 | lat=50/38/00/N | long=03/03/00/E | region=FR | label=<small>[[Lille]]</small>}}
{{Positionskarte~ | Frankreich | position=6 | lat=47/13/00/N | long=01/33/00/W | region=FR | label=<small>[[Nantes]]</small>}}
{{Positionskarte~ | Frankreich | position=6 | lat=49/54/00/N | long=02/18/00/E | region=FR | label=<small>[[Amiens]]</small>}}
{{Positionskarte~ | Frankreich | position=6 | lat=46/35/00/N | long=00/20/00/E | region=FR | label=<small>[[Poitiers]]</small>}}
{{Positionskarte~ | Frankreich | position=6 | lat=43/18/00/N | long=05/23/00/E | region=FR | label=<small>[[Marseille]]</small>}}
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{{Positionskarte~ | Frankreich | position=6 | lat=45/11/16/N | long=05/43/37/E | region=FR | label=<small>[[Grenoble]]</small>}}
{{Positionskarte~ | Frankreich | position=6 | lat=43/41/45/N | long=07/16/17/E | region=FR | label=<small>[[Nizza]]</small>}}
{{Positionskarte~ | Frankreich | position=6 | lat=48/23/27/N | long=04/29/08/W | region=FR | label=<small>[[Brest (Finistère)|Brest]]</small>}}

{{Positionskarte~ | Frankreich | position=6 | lat=45/50/00/N | long=06/52/00/E | region=FR | mark=RedMountain.svg | marksize=12 | label=<small>[[Mont Blanc]]</small>}}

{{Positionskarte~ | Y=90 | X=20 | position=12 | label=[[Spanien|<span style="color:#646464">'''SPANIEN'''</span>]]}}
{{Positionskarte~ | Y=1 | X=20 | position=6 | label=[[Vereinigtes Königreich|<span style="color:#646464">'''VEREINIGTES KÖNIGREICH'''</span>]]}}
{{Positionskarte~ | Y=2 | X=63 | position=6 | label=[[Belgien|<span style="color:#646464">'''BELGIEN'''</span>]]}}
{{Positionskarte~ | Y=14 | X=78 | position=6 | label=<small>[[Luxemburg|<span style="color:#646464">'''LUXEMBURG'''</span>]]</small>}}
{{Positionskarte~ | Y=4 | X=88 | position=6 | label=[[Deutschland|<span style="color:#646464">'''DEUTSCH-<br />LAND'''</span>]]}}
{{Positionskarte~ | Y=42 | X=88 | position=6 | label=[[Schweiz|<span style="color:#646464">'''SCHWEIZ'''</span>]]}}
{{Positionskarte~ | Y=60 | X=90 | position=6 | label=[[Italien|<span style="color:#646464">'''ITALIEN'''</span>]]}}
{{Positionskarte~ | Y=84 | X=43 | position=6 | label=<small>[[Andorra|<span style="color:#646464">'''ANDORRA'''</span>]]</small>}}

{{Positionskarte~ | Y=50 | X=1 | position=3 | label=[[Atlantischer Ozean|<span style="color:#2A6DB5">'''''ATLANTIK'''''</span>]]}}
{{Positionskarte~ | Y=94 | X=72 | position=12 | label=[[Mittelmeer|<span style="color:#2A6DB5">'''''MITTELMEER'''''</span>]]}}

{{Positionskarte~ | Y=62 | X=15 | position=6 | label=<small>[[Biskaya|<span style="color:#2A6DB5">'''''GOLF VON BISKAYA'''''</span>]]</small>}}
{{Positionskarte~ | Y=13 | X=40 | position=9 | label=<small>[[Ärmelkanal|<span style="color:#2A6DB5">'''''ÄRMELKANAL'''''</span>]]</small>}}

{{Positionskarte~ | Y=45 | X=77 | position=6 | label=<small>[[Genfersee|<span style="color:#2A6DB5">''Genfersee''</span>]]</small>}}

{{Positionskarte~ | Y=82 | X=96 | position=9 | label=<small>''[[Korsika]]''</small>}}
}}

Die Metropolregion um [[Paris]] ({{frS|région parisienne}}) liegt in der Region [[Île-de-France]] und hat mehr als zwölf Millionen Einwohner. Die Großräume um [[Lyon]] ([[Métropole de Lyon]]), [[Marseille]], [[Toulouse]], [[Bordeaux]] und [[Lille]] haben deutlich mehr als eine Million Einwohner.

{| class="wikitable sortable zebra" style="text-align:right"
|+ Die elf größten Städte Frankreichs mit mindestens 200.000&nbsp;Einwohnern
|-
! Rang !! Stadt !! Einwohner<br />Stadt<ref>{{EWQ|FR|75056}}</ref><br />{{EWD|FR|75056}} !! Einwohner<br />Großraum<ref>[https://insee.fr/fr/statistiques/3682672#tableau-Figure5 Insee, Population 2016 des grandes aires urbaines françaises], abgerufen am 13. Januar 2019.</ref><br />1.&nbsp;Januar 2016
|-
| 1.
| style="text-align:left"| [[Paris]]
| {{EWZ|FR|75056}}
| 12.569.000
|-
| 2.
| style="text-align:left"| [[Marseille]]
| {{EWZ|FR|13055}}
| 1.756.000
|-
| 3.
| style="text-align:left"| [[Lyon]]
| {{EWZ|FR|69123}}
| 2.311.000
|-
| 4.
| style="text-align:left"| [[Toulouse]]
| {{EWZ|FR|31555}}
| 1.345.000
|-
| 5.
| style="text-align:left"| [[Nizza]] ''(Nice)''
| {{EWZ|FR|06088}}
| 1.006.000
|-
| 6.
| style="text-align:left"| [[Nantes]]
| {{EWZ|FR|44109}}
| 962.000
|-
| 7.
| style="text-align:left"| [[Montpellier]]
| {{EWZ|FR|34172}}
| 608.000
|-
| 8.
| style="text-align:left"| [[Straßburg]] ''(Strasbourg)''
| {{EWZ|FR|67482}}
| 786.000
|-
| 9.
| style="text-align:left"| [[Bordeaux]]
| {{EWZ|FR|33063}}
| 1.233.000
|-
| 10.
| style="text-align:left"| [[Lille]]
| {{EWZ|FR|59350}}
| 1.188.000
|-
| 11.
| style="text-align:left"| [[Rennes]]
| {{EWZ|FR|35238}}
| 727.000
|}

{{Siehe auch|Liste der Städte in Frankreich}}

=== Naturschutzgebiete ===
[[Datei:Roselière de Pauillac et carrelets sur l'estuaire de la Gironde, France.jpg|mini|Röhricht und Fischerhütte an der [[Gironde (Ästuar)|Gironde]], Teil eines Meeresnaturparks und des regionalen Naturparks [[Médoc]]]]
Frankreich unterhält Naturschutzgebiete verschiedener Kategorien im europäischen Kernland und in den Übersee-Départements. Es sind

* neun [[Nationalparks von Frankreich|Nationalparks]] mit einer Fläche von etwa 4,5&nbsp;Millionen Hektar,
* neun [[Liste der Meeresnaturparks in Frankreich|Meeresnaturparks]],
* 54 [[Liste der regionalen Naturparks in Frankreich|regionale Naturparks]] mit einer Fläche von mehr als neun Millionen Hektar und
* eine Vielzahl von Schutzzonen, wie [[Schutzgebiete in Natur- und Landschaftsschutz|Naturreservate]] ''(réserve naturelle)'', [[Natura 2000|Natura-2000-Gebiete]] der EU und [[Biosphärenreservat]]e der UNESCO.

== Bevölkerung ==
{{Hauptartikel|Demografie Frankreichs|Franzosen}}

=== Bevölkerungsentwicklung ===
[[Datei:Bevölkerungspyramide Frankreich 2016.png|mini|Bevölkerungspyramide Frankreichs im Jahr 2016]]
[[Datei:France densité 2009.jpg|mini|Bevölkerungsdichte im Jahr 2009]]

Die Bevölkerung Frankreichs im Jahre 1750 wurde auf etwa 25&nbsp;Millionen geschätzt. Damit war es das bei weitem bevölkerungsreichste Land Westeuropas. Bis 1850 stieg die Einwohnerzahl bis auf 37&nbsp;Millionen; danach trat eine im seinerzeitigen Europa einzigartige Stagnation der [[Bevölkerungsentwicklung]] ein.<ref>Günther Haensch, Hans J. Tümmers: ''Frankreich: Politik, Gesellschaft, Wirtschaft''. München 1993, ISBN 3-406-37491-3, S.&nbsp;234.</ref> Als Ursache hierfür werden der relative Wohlstand und die fortgeschrittene Zivilisation Frankreichs angesehen. Empfängnisverhütendes Sexualverhalten wurde praktiziert und war weiter verbreitet als in anderen Ländern, zugleich war der Einfluss der [[Römisch-katholische Kirche in Frankreich|katholischen Kirche]] bereits geschwächt. So wuchs die Einwohnerzahl in knapp 100 Jahren nur um drei Millionen: 1940 zählte Frankreich, trotz starker Zuwanderung nach 1918, nur etwa 40&nbsp;Millionen Einwohner. Diese Bevölkerungsstagnation wird als eine der Ursachen dafür angesehen, dass sich Frankreich während der beiden Weltkriege gegen den dynamischeren Nachbarn Deutschland nur mit großer Mühe behaupten konnte. Noch dazu hatte Frankreichs Armee im [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] die relativ höchsten Verluste aller kriegführenden Staaten erlitten. Nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] war dann nach langer Zeit wieder ein Geburtenzuwachs und Bevölkerungsanstieg zu verzeichnen, der zum Teil auch verursacht war durch verstärkte [[Einwanderung|Zuwanderung]] vor allem aus früheren [[Französische Kolonien|französischen Kolonien]]. Für das Jahr 1990 wurden 56,6&nbsp;Millionen Einwohner ermittelt, für den 1.&nbsp;Januar 2010 wurde die Bevölkerung einschließlich der Menschen in den Überseegebieten auf 64,7&nbsp;Millionen geschätzt.<ref>INSEE ([[Institut national de la statistique et des études économiques]]): ''[http://www.insee.fr/fr/themes/document.asp?ref_id=ip1276#inter1 Bilan démographique 2009]''.</ref> 62,8&nbsp;Millionen davon lebten in [[France métropolitaine|Metropolitan-Frankreich]].<ref>INSEE: ''[http://www.insee.fr/fr/themes/detail.asp?reg_id=0&ref_id=bilan-demo&page=donnees-detaillees/bilan-demo/pop_age2.htm Population totale par sexe et âge au 1er janvier 2010, France métropolitaine]''.</ref>

Nach Angaben der nationalen Statistikbehörde [[Institut national de la statistique et des études économiques|INSEE]] überschritt Frankreich mit Datenstand 1. Januar 2011 erstmals knapp die Marke von 65&nbsp;Millionen Einwohnern.<ref>[http://www.insee.fr/fr/themes/document.asp?ref_id=ip1332#inter1 Demographische Ergebnisse 2010] 18.&nbsp;Januar 2011 (französisch).</ref> Am 1.&nbsp;Januar 2019 betrug die Einwohnerzahl 66,993 Millionen.<ref name="Einwohner" />

Die Zuverlässigkeit der Erhebung ist allerdings umstritten: 2004 stellte das INSEE die Methode von einer Totalzählung im Fünf-Jahres-Rhythmus auf permanente Erhebung anhand von Hochrechnung lokaler Daten um. Danach ergaben sich unerklärliche Sprünge in der Bevölkerungsentwicklung. Städte, deren Bevölkerung zuvor kontinuierlich abgenommen hatte, insbesondere Paris, nahmen plötzlich sprunghaft zu. Bei anderen Städten, beispielsweise [[Nizza]] und [[Nîmes]], war es umgekehrt. Auch 2012 war das Bild uneinheitlich. Das INSEE selbst wies Ende Juli 2012 auf zwei seiner Webseiten zum einen 65,35&nbsp;Millionen, zum anderen 64,304&nbsp;Millionen aus. Gérard-François Dumont, Professor an der [[Universität Paris IV]] und Herausgeber der Zeitschrift ''Population et avenir'', führte das unter anderem darauf zurück, dass aufgrund von Umzügen manche Personen der Erhebung entgehen, während andere doppelt gezählt werden.<ref>Benoît Hopquin: [http://www.lemonde.fr/societe/article/2012/07/31/polemique-sur-la-nouvelle-methode-de-recensement-de-l-insee_1740535_3224.html ''Doutes sur la nouvelle méthode de recensement.''] In: ''[[Le Monde]].'' 1.&nbsp;August 2012, S.&nbsp;7.</ref>

Frankreich ist nach Deutschland das zweitbevölkerungsreichste Land der [[Europäische Union|Europäischen Union]]; 2010 war es [[Liste von Staaten und Territorien nach Bevölkerungsentwicklung|auf Platz 21 der bevölkerungsreichsten Staaten der Welt]]. 2009 waren 13&nbsp;Prozent aller EU-Bürger Franzosen.<ref name="bilan2009">[[Insee]]: ''[http://www.insee.fr/fr/themes/document.asp?ref_id=ip1276 Bilan démographique 2009 – Deux pacs pour trois mariages]'', Januar 2010.</ref>

Die Bevölkerung wuchs im Jahr 2009 um 0,5&nbsp;Prozent (346.000 Menschen). Das Wachstum verlangsamte sich leicht gegenüber den Vorjahren (2006: 0,6&nbsp;Prozent, 2007 und 2008: 0,6&nbsp;Prozent). Die [[Geburtenbilanz]] des Jahres 2009 war positiv: Es wurden 275.000 Menschen mehr geboren als starben. Die [[Wanderungsbilanz]] war ebenfalls positiv: Es wanderten 71.000 Menschen mehr zu als aus.<ref name="bilan2009" /> Die französische Bevölkerung wurde im Durchschnitt älter: Der Anteil der unter 20-Jährigen sank zwischen 2000 und 2010 von 25,8&nbsp;Prozent auf 24,7&nbsp;Prozent und der Anteil der Menschen über 65 nahm von 15,8&nbsp;Prozent auf 16,6&nbsp;Prozent zu.<ref name="bilan2009" />

2009 wurden 256.000 Ehen geschlossen; zehn Jahre zuvor waren es noch über 294.000 gewesen. Dafür wählten mehr Franzosen den [[Ziviler Solidaritätspakt|Zivilen Solidaritätspakt]] als Form des Zusammenlebens. Diese ''Pacs'' genannte Partnerschaft wurde 1999 eingeführt; 2009 wurden 175.000 Pacs geschlossen.<ref name="bilan2009" /> Das Durchschnittsalter der ersten Ehe lag 2008 für Männer bei 31,6 Jahren und für Frauen bei 29,7 Jahren. Es stieg seit 1999 um fast zwei Jahre.<ref name="bilan2009" /> Die [[Zusammengefasste Fruchtbarkeitsziffer|Fruchtbarkeitsrate]] in Frankreich lag 2008 mit 2,0 Kindern pro Frau europaweit an dritter Stelle nach Irland und Island;<ref>Eurostat: ''[http://epp.eurostat.ec.europa.eu/tgm/table.do?tab=table&init=1&language=fr&pcode=tsdde220&plugin=1 Taux de fertilité total]'', besucht am 26.&nbsp;Januar 2010.</ref> sie ist jedoch von drei Kindern pro Frau in den 1960er Jahren gesunken.<ref>Günther Haensch, Hans J. Tümmers: ''Frankreich: Politik, Gesellschaft, Wirtschaft''. München 1993, ISBN 3-406-37491-3, S.&nbsp;241.</ref> Die Kindersterblichkeit 2009 betrug 3,8&nbsp;Promille nach 4,4&nbsp;Promille im Jahr 1999.<ref name="bilan2009" />

Die [[Lebenserwartung]] betrug 1987 72&nbsp;Jahre für Männer und 80&nbsp;Jahre für Frauen<ref>Günther Haensch, Hans J. Tümmers: ''Frankreich: Politik, Gesellschaft, Wirtschaft''. München 1993, ISBN 3-406-37491-3, S.&nbsp;238.</ref> und 2016 85,1 Jahre für Frauen und 78,7 Jahre für Männer.<ref name="bilan2009" /><ref>{{Internetquelle |url=https://www.cia.gov/library/publications/the-world-factbook/fields/2102.html |titel=The World Factbook — Central Intelligence Agency |abruf=2017-07-09 |sprache=en}}</ref>

=== Migration ===
{| class="wikitable sortable zebra float-right" style="text-align:center; margin-left:1em; font-size:95%;"
|+ Größte Migrantengruppen ''ohne'' französische Staatsangehörigkeit<ref name="insetr">[https://www.insee.fr/fr/statistiques/2020954?sommaire=2106113&geo=METRO-1 „Institut national de la statistique et des études économiques – Étrangers – Immigrés en 2013“] abgerufen am 1. März 2017</ref>
|-
! Rang !! Staatsangehörigkeit !! Zahl<br />(2013)
|-
| 1. || style="text-align:left"| {{PRT}} || 519.000
|-
| 2. || style="text-align:left"| {{DZA}} || 476.000
|-
| 3. || style="text-align:left"| {{MAR}} || 443.000
|-
| 4. || style="text-align:left"| {{TUR}} || 216.000
|-
| 5. || style="text-align:left"| {{ITA}} || 177.000
|-
| 6. || style="text-align:left"| {{TUN}} || 161.000
|-
| 7. || style="text-align:left"| {{GBR}} || 153.000
|-
| 8. || style="text-align:left"| {{ESP}} || 138.000
|-
| 9. || style="text-align:left"| {{BEL}} || {{0}}95.000
|-
| 10. || style="text-align:left"| {{CHN}} || {{0}}94.000
|}

Aufgrund des langsamen Bevölkerungswachstums kannte Frankreich bereits in der Mitte des 19.&nbsp;Jahrhunderts das Problem des Arbeitskräftemangels. Seit Beginn der [[Industrialisierung]] kamen deshalb [[Gastarbeiter]] aus verschiedenen europäischen Ländern (Italiener, Polen, Deutsche, Spanier, Belgier) nach Frankreich, etwa in den Großraum Paris oder in die [[Bergbaurevier]]e und [[Montanindustrie|Montangebiete]] von [[Nord-Pas-de-Calais]] und [[Lothringen]]. Ab 1880 lebten und arbeiteten somit etwa eine Million Ausländer in Frankreich; sie stellten sieben bis acht Prozent der Erwerbstätigen.<ref name="Grosse173">Ernst Ulrich Grosse, Heinz-Helmut Lüger: ''Frankreich verstehen.'' Darmstadt 1997, S.&nbsp;173 ff.</ref> Das Phänomen einer Massen[[auswanderung]], das gleichzeitig in Deutschland herrschte, kannte Frankreich nicht. Während des Ersten Weltkrieges waren etwa drei Prozent der Bevölkerung Frankreichs Ausländer, es kam zu ersten ausländerfeindlichen Tendenzen,<ref name="Grosse173" /> bis 1931 wuchs der Ausländeranteil auf 6,6&nbsp;Prozent. Danach wurde die Einwanderung stark eingeschränkt, Flüchtlinge etwa aus dem [[Spanischer Bürgerkrieg|Spanischen Bürgerkrieg]] ausgewiesen oder interniert. Nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] warb Frankreich wiederum Gastarbeiter vor allem aus Spanien und Portugal an und behielt bis 1974 eine sehr liberale Einwanderungspolitik bei. Europäer, vor allem Italiener und Polen, hatten 1931 mehr als 90&nbsp;Prozent der ausländischen Bevölkerung ausgemacht,<ref name="Grosse173" /> in den 1970er Jahren lag dieser Anteil nur noch bei etwa 60&nbsp;Prozent, der größte Anteil waren nun Portugiesen.<ref name="Grosse173" />

Der Anteil der ausländischen Wohnbevölkerung 2006 betrug 5,8&nbsp;Prozent, dazu kamen 4,3&nbsp;Prozent ''Français par acquisition'', also Menschen, die im Ausland geboren sind und die [[französische Staatsbürgerschaft]] angenommen haben.<ref>Insee: ''[http://www.insee.fr/fr/themes/tableau.asp?reg_id=0&ref_id=NATTEF02131 Population selon la nationalité]'', besucht am 26.&nbsp;Januar 2010.</ref> Im Jahr 2008 lebten 5,23 Millionen Einwanderer in Frankreich, was 8,4 % der Gesamtbevölkerung ausmachte. Davon hatten 2,72 Millionen die französische Staatsbürgerschaft angenommen. Nachkommen von Einwanderern, bei denen mindestens ein Elternteil mit ausländischer Staatsangehörigkeit im Ausland geboren wurde, wurden im Jahr 2010 auf etwa 10,4 % der Gesamtbevölkerung geschätzt.<ref>[http://www.bpb.de/gesellschaft/migration/dossier-migration/135115/die-einwandererbevoelkerung Die Einwandererbevölkerung Frankreichs] Informationen der Bundeszentrale für Politische Bildung.</ref> Heute (2014) sind die meisten Einwanderer in Frankreich [[Maghreb|nordafrikanischen]] Ursprungs (Algerier,<ref>[http://www.spiegel.de/politik/ausland/deutschland-algerien-frankreich-fuerchtet-randale-bei-fussball-wm-a-978324.html ''Frankreich rüstet sich für Partie Deutschland-Algerien.''] spiegel.de, 30. Juni 2014, abgerufen am 30. Juni 2014.</ref> Marokkaner, Tunesier), gefolgt von [[Südeuropa|Südeuropäern]] (Portugiesen, Italiener, Spanier).<ref name="Borrel">Catherine Borrel, Insee: ''[http://www.insee.fr/fr/themes/document.asp?ref_id=ip1098 Enquêtes annuelles de recensement 2004 et 2005 – Près de 5 millions d’immigrés à la mi-2004]'', besucht am 26.&nbsp;Januar 2010. <!----- 404 ---------------></ref>
2018 wurden 273.000 Einwanderer registriert (davon 39 % aus Afrika und 35 % aus Europa).<ref>insee.fr: [https://www.insee.fr/fr/statistiques/2861345#tableau-figure1_radio1 ''Origine géographique des immigrés et des étrangers arrivés en France'']</ref>
Die höchste Konzentration von Einwanderern lebt im [[Île-de-France|Großraum Paris]] oder im Südosten Frankreichs (in der [[Provence-Alpes-Côte d’Azur|Region Marseille]]).<ref name="Borrel" />
Seit dem Beginn der [[Europäische Flüchtlingskrise|europäischen Flüchtlingskrise]] sind viele Migranten aus Afrika, auch aus ehemaligen französischen Kolonien in [[Europäische Flüchtlingskrise#Subsahara-Afrika|Subsahara-Afrika]], nach Frankreich gekommen.

=== Bildungswesen ===
{{Hauptartikel|Bildungssystem in Frankreich|Liste der Bildungsminister von Frankreich}}
[[Datei:EducationFr.svg|mini|Schulsystem Frankreichs]]

Die [[Verfassung der Fünften Französischen Republik]] definiert, dass der Zugang zu Bildung, Ausbildung und Kultur für alle Bürger gleich zu sein hat und dass das Unterhalten eines unentgeltlichen und [[Laizismus|laizistischen]] öffentlichen Schulwesens Aufgabe des Staates ist. Demnach ist das Bildungssystem Frankreichs zentralistisch organisiert; die Gebietskörperschaften müssen die Infrastruktur bereitstellen. Es koexistieren private und öffentliche Einrichtungen, wobei die größtenteils katholischen Privatschulen in der Vergangenheit mehrmals Gegenstand intensiver politischer Auseinandersetzung waren. Im Gegensatz zu den Schulsystemen der deutschsprachigen Länder liegt in Frankreich mehr Schwerpunkt auf Auslese und Bildung von Eliten, bzw. Ausbildung über Bildung. Seit 1967 herrscht [[Unterrichtspflicht]] bis zum 16.&nbsp;Lebensjahr;<ref>Günther Haensch, Hans J. Tümmers: ''Frankreich: Politik, Gesellschaft, Wirtschaft''. München 1993, ISBN 3-406-37491-3, S.&nbsp;256ff.</ref> [[Hausunterricht]] ist<!--Stand wann? Beleg?--> erlaubt. In Frankreich lag die mittlere Schulbesuchsdauer von über 25-Jährigen bei 11,6 Jahren (Stand: 2015).<ref>{{Internetquelle |url=http://hdr.undp.org/en/indicators/103006 |titel=Mean years of schooling (years) – Average number of years of education received by people ages 25 and older, converted from education attainment levels using official durations of each level. |abruf=2018-08-02 |sprache=en}}</ref>

Der [[Kindergarten]] heißt in Frankreich ''[[École maternelle]]'' und bietet Vorschulerziehung für Kinder ab zwei Jahren an. Er wird von einem hohen Prozentsatz der Kinder besucht. Der Besuch ist ganztägig und gebührenfrei, nur optionale Zusatzangebote für Betreuung zu Randzeiten sowie die mittägliche Verpflegung müssen von den Eltern bezahlt werden. Die ''École maternelle'' wird in Frankreich sehr viel stärker als Schule betrachtet, als dies bei den Kindergärten in deutschsprachigen und anderen Ländern der Fall ist. Die Betreuer in den ''Maternelles'' haben eine Lehrerausbildung und sind von der staatlichen Schulbehörde ''Éducation nationale'' angestellt, die auch die Lehrpläne festlegt.

Die auf die ''Maternelle'' folgende, der deutschen Grundschule entsprechende ''École élémentaire'' dauert fünf Jahre. Nach ihrem Abschluss besuchen die Kinder das ''[[Collège]]'', eine vier Jahre dauernde [[Gesamtschule]], und machen dort den Abschluss ''Brevet des collèges''.

[[Datei:Maison des sciences de l'homme, 54 boulevard Raspail, Paris 6e 1.jpg|mini|Die Elitehochschule [[École des hautes études en sciences sociales]] (EHESS) in Paris ist ein [[Grand établissement]] und gehört als solches zu den prestigeträchtigsten Forschungseinrichtungen des ganzen Landes.]]

Hiernach hat der Jugendliche mehrere Möglichkeiten. Er kann in eine berufsbildende Schule eintreten, die er mit dem ''Certificat d’aptitude professionelle'' abschließt; ein [[Duale Ausbildung|duales Ausbildungssystem]] wie in Deutschland ist sehr wenig verbreitet. Das ''[[Gymnasium#Frankreich: Lycée|Lycée]]'' entspricht in etwa dem [[Gymnasium]]. Es führt nach zwölf Schuljahren zum ''[[Baccalauréat]]''. Mehrere Schulzweige wie naturwissenschaftlich, wirtschaftlich oder literarisch werden unterschieden. Wer ein ''Lycée professionnel'' oder ein ''Centre de formation d’apprentis'' besucht, kann nach 13 Schuljahren mit einem ''Baccalauréat professionnel'' abschließen. Im [[Fremdsprachenunterricht]] wird eher Englisch und Spanisch gelehrt als [[Deutsch als Fremdsprache|Deutsch]], das als „Intello-Idiom“ gilt.<ref>[http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-87737187.html Jan Friedmann: ''Das Intello-Idiom''], ''Spiegel'' vom 13. August 2012.</ref>

Die akademische Bildung wird geprägt von der Koexistenz der ''[[Grande école|Grandes écoles]]'' und der [[Universität]]en. Die Grandes écoles haben gegenüber den [[Liste der Universitäten in Frankreich|Universitäten Frankreichs]] eine höhere Reputation, niedrige Studentenzahlen und hohe persönliche Betreuung. Man kann sie meist erst nach dem Besuch der ''[[Classe préparatoire]]'' besuchen, die in der Regel von ''Lycées'' angeboten wird. Zu den bedeutenderen der ''Grandes écoles'' zählen die [[École polytechnique]], die [[École normale supérieure (Paris)|École normale supérieure]], die [[École nationale d’administration]], die [[École des hautes études en sciences sociales]] und die [[École Centrale Paris]]. Im Zuge der europaweiten Harmonisierung der Studienabschlüsse im Rahmen des [[Bologna-Prozess]] wurde auch an französischen Hochschulen das ''LMD-System'' eingeführt. LMD bedeutet, dass nacheinander die ''Licence'' bzw. ''[[Bachelor]]'' (nach drei Jahren), der ''[[Master]]'' (nach fünf Jahren) und das Doktorat (nach acht Jahren) erworben werden können. Die traditionellen nationalen Diplome ([[Diplôme d’études universitaires générales|DEUG]], ''Licence'', ''Maîtrise,'' [[Diplôme d’études approfondies|DEA]] und [[Diplôme d’études supérieures spécialisées|DESS]]) sollen im Rahmen dieses Prozesses entfallen. Ende 2009 studierten rund 2,25&nbsp;Millionen Studentinnen und Studenten an französischen Hochschulen.<ref>[[Auswärtiges Amt]] der Bundesrepublik Deutschland: ''[http://www.auswaertiges-amt.de/diplo/de/Laenderinformationen/Frankreich/Kultur-UndBildungspolitik.html Frankreich: Kultur und Bildung]'', Stand Oktober 2009, besucht am 20.&nbsp;Januar 2010.</ref>

Im [[PISA-Studien|PISA-Ranking]] von 2015 erreichen Frankreichs Schüler Platz 26 von 72 Ländern in Mathematik, Platz 16 in Naturwissenschaften und Platz 19 beim Leseverständnis. Frankreich liegt damit im Mittelfeld unter den [[OECD]]-Staaten.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.oecd.org/berlin/themen/pisa-studie/ |titel=PISA-Studie – Organisation for Economic Co-operation and Development |abruf=2018-04-14 |sprache=en}}</ref>

=== Sprachen ===
{{Hauptartikel|Französische Sprachpolitik|Sprachen in Frankreich}}
[[Datei:Langues de la France.svg|mini|Verteilung der Regionalsprachen]]

Die [[französische Sprache]] entwickelte sich aus dem ''francien'', das im Mittelalter in der heutigen Region [[Île-de-France]] gesprochen wurde. Es verbreitete sich etwa in dem Maße, wie die französischen Könige ihr Herrschaftsgebiet ausdehnten. 1539 bestimmte König [[Franz I. (Frankreich)|Franz I.]], dass die französische Sprache die einzige Sprache seines Königreiches sein solle. Trotzdem sprach im 18.&nbsp;Jahrhundert nur etwa die Hälfte der Untertanen der französischen Könige Französisch.<ref>Günther Haensch, Hans J. Tümmers: ''Frankreich: Politik, Gesellschaft, Wirtschaft''. München 1993, ISBN 3-406-37491-3, S.&nbsp;247.</ref> Nach der [[Französische Revolution|Revolution]] wurden die Regionalsprachen aktiv bekämpft; erst ein 1951 verabschiedetes Gesetz<ref>[https://www.legifrance.gouv.fr/affichTexte.do?cidTexte=JORFTEXT000000886638 Volltext des Loi Deixonne] (französisch)</ref> erlaubte Unterricht in Regionalsprachen.<ref>Günther Haensch, Hans J. Tümmers: ''Frankreich: Politik, Gesellschaft, Wirtschaft''. München 1993, ISBN 3-406-37491-3, S.&nbsp;251.</ref> Auch heute legt Artikel 2 der Verfassung von 1958 Französisch als alleinige Amtssprache Frankreichs fest.<ref name="verfassung" /> Es ist nicht nur die in Frankreich allgemein gesprochene Sprache, sondern auch Träger der französischen Kultur in der Welt. Die in Frankreich gesprochenen Regionalsprachen drohen aufgrund interner Wanderungen und der fast ausschließlichen Verwendung des Französischen in den Medien auszusterben. Die [[Europäische Charta der Regional- oder Minderheitensprachen]] hat Frankreich zwar unterschrieben, jedoch nicht ratifiziert.<ref name="europarat:unterschriften">{{Internetquelle |url=http://conventions.coe.int/Treaty/Commun/ChercheSig.asp?CL=GER&CM=&NT=148&DF=&VL= |titel=Europäische Charta der Regional- oder Minderheitensprachen |titelerg=Unterschriften und Ratifikationen |hrsg=Vertragsbüro des [[Europarat]]s |abruf=2015-05-30}}</ref> Unter anderem urteilte der [[Conseil constitutionnel (Frankreich)|Verfassungsrat]] im Jahr 1999, dass Teile der Charta mit der französischen Verfassung unvereinbar seien.<ref group="A">Ein Gesetz zur Änderung der Verfassung mit dem Ziel, die Ratifizierung der Charta zu ermöglichen, wurde jedoch im Dezember 2013 von dem sozialistischen Fraktionschef [[Bruno Le Roux]] in die Nationalversammlung eingebracht und am 28. Januar 2014 angenommen: {{Internetquelle |url=http://www.vie-publique.fr/actualite/panorama/texte-discussion/proposition-loi-constitutionnelle-autorisant-ratification-charte-europeenne-langues-regionales-ou-minoritaires.html |titel=Proposition de loi constitutionnelle autorisant la ratification de la Charte européenne des langues régionales ou minoritaires |werk=vie-publique.fr |hrsg=Direction de l’information légale et administrative |datum=2014-01-29 |abruf=2015-05-30 |sprache=fr}}</ref> Seit 2008 erwähnt die Verfassung in Artikel 75-1 die Regionalsprachen als Kulturerbe Frankreichs.<ref name="verfassung">{{Internetquelle |url=http://www.legifrance.gouv.fr/Droit-francais/Constitution/Constitution-du-4-octobre-1958 |titel=Constitution du 4 octobre 1958 |titelerg=[[Journal officiel de la République française]] n° 0238 du 5 octobre 1958, S. 9151 |werk=Legifrance.gouv.fr |abruf=2015-05-30 |sprache=fr |kommentar=Text der Verfassung}}</ref>

Regionalsprachen, die in Frankreich gesprochen werden, sind die romanischen [[Langues d’oïl|Oïl-Sprachen]] in Nordfrankreich, die teilweise als französische Dialekte angesehen werden, wie [[Picardische Sprache|Picardisch]], [[Normannische Sprache|Normannisch]], [[Gallo]], [[Saintongeais|Poitevin-Saintongeais]], [[Wallonische Sprache|Wallonisch]] und [[Champenois]], das [[Frankoprovenzalische Sprache|Franko-Provenzalische]] im französischen und (west-)schweizerischen Alpen- und Juraraum, [[Okzitanische Sprache|Okzitanisch]] in Südfrankreich, [[Katalanische Sprache|Katalanisch]] im [[Département Pyrénées-Orientales]], [[Elsässisch]] und [[Lothringisch (fränkisch)|Lothringisch]] im Nordosten Frankreichs, [[Baskische Sprache|Baskisch]] und seine Dialekte im äußersten Südwesten, [[Bretonische Sprache|Bretonisch]] im Nordwesten, [[Korsische Sprache|Korsisch]] auf [[Korsika]] und [[Französisch-Westflämisch|Flämisch]] im Norden des Landes. Weiterhin werden in den Überseebesitzungen verschiedenste Sprachen wie [[Kreolsprachen]], [[Polynesische Sprachen]] oder Kanak-Sprachen in Neukaledonien gesprochen.

Anders als z.&nbsp;B. in [[Italien#Sprachen und Dialekte|Italien]] gibt es in Frankreich keine regionalen Amtssprachen.
Auch bei den [[Ortsname]]n und [[Flurname]]n spiegeln sich regionale Einflüsse nur bedingt wider. So sind deutschsprachige Bezeichnungen im [[Elsass]] noch sehr weit verbreitet, nicht jedoch in [[Lothringen]]. Analog dazu blieben auf Korsika die italienischen Namen auch nach der Angliederung an Frankreich weitestgehend bestehen, dies ist bei den Gebieten auf dem Festland ([[Savoyen]], [[Grafschaft Nizza]] bzw. [[Département Alpes-Maritimes|Alpes-Maritimes]]), welche früher mit Italien assoziiert waren, dagegen nicht der Fall. Der Ortsname [[Nizza]] kommt zwar aus dem Italienischen, vor Ort ist jedoch nur die französische Bezeichnung ''Nice'' die offiziell gebräuchliche.
Im äußersten Norden Frankreichs, in den Grenzgebieten zu [[Flandern]], gibt es einige niederländische Ortsnamen, wogegen in den Grenzgebieten zu Spanien baskische und katalanische Einflüsse zu erkennen sind.

Französisch ist [[Arbeitssprache]] bei den [[Vereinte Nationen|Vereinten Nationen]], der [[Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa]], der [[Europäische Kommission|Europäischen Kommission]] und der [[Afrikanische Union|Afrikanischen Union]]. Um die französische Sprache vor der Vereinnahmung durch [[Anglizismus|Anglizismen]] zu schützen, wurde 1994 die ''[[Loi Toubon]]'' verabschiedet. Mit dem Durchführungsdekret von 1996 wurde ein Mechanismus zur Einführung neuer Wörter festgelegt, der von der ''Délégation générale à la langue française et aux langues de France'' und der ''Commission générale de terminologie et de néologie'' gesteuert wird. Dieses Dekret verpflichtet die Behörden, die im [[Amtsblatt]] und im Wörterbuch ''FranceTerme'' veröffentlichten Neuschöpfungen zu gebrauchen.

Die Einwanderer verschiedener Nationen, vor allem aus [[Portugal]], [[Osteuropa]], dem [[Maghreb]] und dem restlichen [[Afrika]], haben ihre Sprachen mitgebracht. Im Unterschied zu den traditionellen Sprachen konzentrieren sich diese Sprechergemeinden besonders in den großen Städten, sind aber keinem bestimmten geographischen Gebiet zuzuordnen.

{{Siehe auch|Französisierung}}

=== Religionen ===
[[Datei:Reims Kathedrale.jpg|mini|hochkant|Die [[Kathedrale von Reims|Kathedrale Notre-Dame]] in [[Reims]] gilt als eine der architektonisch bedeutendsten [[Gotik|gotischen]] Kirchen Frankreichs und ist [[UNESCO-Welterbe]].]]

Frankreich ist offiziell ein [[Laizismus|laizistischer]] Staat, das heißt, Staat und Religionsgemeinschaften sind vollkommen voneinander getrennt. Da von staatlicher Seite keine Daten über die Religionszugehörigkeit der Einwohner erhoben werden, beruhen alle Angaben über die konfessionelle Zusammensetzung der Bevölkerung auf Schätzungen oder den Angaben der Religionsgemeinschaften selbst und weichen deshalb oft erheblich voneinander ab, weshalb auch die folgenden Zahlen mit Vorsicht zu behandeln sind. In einer Umfrage von ''Le Monde des religions'' bezeichneten sich 51 Prozent der Franzosen als [[Römisch-katholische Kirche in Frankreich|katholisch]], 31 Prozent erklärten, keiner Religion anzugehören, und etwa 9 Prozent gaben an, [[Islam in Frankreich|Muslime]] zu sein. 3 Prozent bezeichneten sich als [[Protestantismus|Protestanten]]. Fast alle protestantischen Kirchen in Frankreich, von denen die [[Vereinigte Protestantische Kirche Frankreichs]] die mitgliederstärkste ist, arbeiten im [[Französischer Evangelischer Kirchenbund|Französischen Evangelischen Kirchenbund]] zusammen. 1 Prozent bezeichneten sich als [[Geschichte der Juden in Frankreich|Juden]]. Dies entspricht auf die Bevölkerungszahl hochgerechnet 32&nbsp;Millionen Katholiken, 5,7&nbsp;Millionen Muslimen, 1,9&nbsp;Millionen Protestanten und 600.000 Juden sowie 20&nbsp;Millionen Nichtreligiösen. 6 Prozent machten andere oder keine Angaben. Unter den Katholiken ist laut Umfragen nur ein geringer Teil tatsächlich gläubig und praktizierend, allerdings sind umgekehrt auch Strömungen des [[Katholischer Traditionalismus|katholischen Traditionalismus]] in Frankreich stark vertreten. Außerdem leben in Frankreich, bedingt durch Zuwanderung aus Osteuropa und dem Nahen Osten, etwa 1 Million [[Orthodoxe Kirchen|Orthodoxe]] und [[orientalisch-orthodoxe Kirchen]], etwa 600.000 [[Buddhismus|Buddhisten]] sowie eine größere Zahl an [[Hinduismus|Hindus]].

Gemäß aktuellen Umfragen glauben 58 Prozent der Franzosen an einen [[Gott]] (andere Umfragen beziffern diesen Anteil noch weitaus niedriger); der Anteil der jungen Menschen, die an ein Leben nach dem Tod glauben, ist aber seit 1981 von 31 Prozent auf 42 Prozent gestiegen.<ref>Institut national de la statistique et des études économiques: ''[http://www.insee.fr/fr/ffc/docs_ffc/donsoc02k.pdf Les valeurs en France] (PDF; 183&nbsp;kB)'', 2002/2003, S.&nbsp;4.</ref> Nach einer Studie des ''PewResearch Center'' bezeichnet sich nur eine Minderheit von 27 Prozent der Franzosen als „religiös“ und 10 Prozent als „sehr religiös“. Beides sind im weltweiten Vergleich sehr niedrige Werte.<ref>Pew Global Attitudes Project: ''{{Webarchiv |url=http://pewglobal.org/reports/pdf/262.pdf |text=Unfavourable Views of Jews and Moslems on the Increase in Europe |wayback=20100331104516}} (PDF; 495&nbsp;kB)'', 17.&nbsp;September 2008, S.&nbsp;5.</ref>

Schätzungen der 2018 veröffentlichten ''{{lang|en|[[Swiss Metadatabase of Religious Affiliation]]}}'' (SMRE) gehen für den Zeitraum 2000 (1996–2005) von 51,7 % Katholiken, 2,3 % Protestanten, 0,2 % Orthodoxen, 0,5 % Juden, 0,5 % Muslimen, 44,2 % Personen ohne Religionszugehörigkeit und 0,6 % Anderen aus.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.smre-data.ch/en/data_exploring/region_cockpit#/mode/dataset_comparison/region/FRA/period/2000/presentation/table |titel=SMRE |abruf=2018-11-13 |sprache=en}}</ref> Für den Zeitraum 2010 (2006–2015) gehen die Schätzung der SMRE von 40 % Katholiken, 1,7 % Protestanten, 0,3 % Orthodoxen, 0,8 % anderen Christen, 0,3 % Juden, 5,1 % Muslimen, 50,5 % Personen ohne Religionszugehörigkeit und 1,3 % Anderen aus.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.smre-data.ch/en/data_exploring/region_cockpit#/mode/dataset_comparison/region/FRA/period/2010/presentation/table |titel=SMRE |abruf=2018-11-13 |sprache=en}}</ref>

==== Christliche Konfessionen ====
{{Hauptartikel|Römisch-katholische Kirche in Frankreich|Vereinigte Protestantische Kirche Frankreichs|Französischer Evangelischer Kirchenbund}}

Historisch war Frankreich lange Zeit ein katholisch dominierter Staat. Seit [[Ludwig XI.]] (†&nbsp;1483) trugen die französischen Könige mit Einverständnis des Papstes den Titel eines [[Allerchristlichster König|''roi très chrétien'' (allerchristlichsten Königs)]]. In der Reformationszeit blieb Frankreich immer mehrheitlich katholisch, auch wenn es starke protestantische Minderheiten ([[Hugenotten]]) gab. Diese mussten aber spätestens nach der [[Bartholomäusnacht]] 1572 die Hoffnung auf ein protestantisches Frankreich aufgeben. Als der Protestant [[Heinrich IV. (Frankreich)|Heinrich von Navarra]] Thronerbe Frankreichs wurde, trat er aus politisch-taktischen Gründen zum katholischen Glauben über (''«&nbsp;Paris vaut bien une messe&nbsp;»'', „Paris ist eine Messe wert“), garantierte aber gleichzeitig im [[Edikt von Nantes]] 1598 den Protestanten Sonderrechte und insbesondere Religionsfreiheit. Das Edikt von Nantes wurde 1685 unter [[Ludwig XIV.]] wieder aufgehoben, was trotz schwerster Strafandrohungen zu einer Massenflucht der Hugenotten ins benachbarte protestantische Ausland führte. Erst kurz vor der [[Französische Revolution|Französischen Revolution]] erhielten die Protestanten eine begrenzte Glaubensfreiheit zugestanden. Die Französische Revolution hob dann alle Beschränkungen der Glaubensfreiheit auf. Es kam in den Jahren nach der Revolution in der [[Erste Französische Republik|Ersten Französischen Republik]] zu einer kurzen Phase einer heftigen Kirchenfeindlichkeit, da die katholische Kirche als Vertreterin des [[Ancien Régime]] gesehen wurde. Nicht nur die Privilegien der Kirche, sondern sogar der christliche Kalender und Gottesdienst wurden abgeschafft und durch einen [[Französischer Revolutionskalender|Revolutionskalender]] bzw. einen „[[Kult des höchsten Wesens]]“ ersetzt. Unter [[Napoleon Bonaparte]] kam es mit dem [[Konkordat von 1801]] aber wieder zu einem Ausgleich zwischen katholischer Kirche und Staat. Unter der [[Haus Bourbon|bourbonischen]] [[Restauration (Frankreich)|Restauration]] nach 1815 gewannen die katholisch-monarchistische Ideen wieder die Oberhand: So wurden die 1823 zur Niederschlagung der [[Trienio Liberal|liberalen Revolution]] nach Spanien entsandten bourbonischen Truppen als die „[[Französische Invasion in Spanien|100.000 Söhne des heiligen Ludwig]]“ bezeichnet, die [[jesuitische Mission]] in Übersee wurde gefördert.

In der [[Dritte Französische Republik|Dritten Republik]] ergab sich erneut ein Konflikt zwischen Kirche und Staat. Letztlich war dieser Konflikt Teil der Auseinandersetzungen zwischen den republikanischen, „liberalen“ Kräften auf der einen Seite und restaurativen, konservativen Strömungen, die einen autoritären Umbau des Staates bis hin zur Wiedereinführung der Monarchie anstrebten, auf der anderen. Die katholische Kirche als Institution wurde zu den letzten gerechnet, und viele Republikaner nahmen ausgesprochen antiklerikale Standpunkte ein. Mit dem am 9.&nbsp;Dezember 1905 verabschiedeten [[Gesetz zur Trennung von Kirche und Staat (Frankreich)|Gesetz zur Trennung von Kirche und Staat]] wurden der Kirchenbesitz weitgehend enteignet und die strikte Trennung von Kirche und Staat festgeschrieben.<ref>Französisches Außenministerium: ''[http://www.ambafrance-at.org/IMG/pdf/Laizismus.pdf Der Laizismus in Frankreich] (PDF; 246&nbsp;kB)'', Mai 2007.</ref> Da die heutigen drei [[Département]]s [[Département Moselle|Moselle]], [[Département Haut-Rhin|Haut Rhin]] und [[Département Bas-Rhin|Bas Rhin]] damals als [[Reichsland Elsaß-Lothringen]] zum [[Deutsches Kaiserreich|Deutschen Kaiserreich]] gehörten, fand das Gesetz dort keine Anwendung und wurde auch später, als Elsaß-Lothringen nach dem Ersten Weltkrieg 1918 wieder zu Frankreich kam, dort nicht eingeführt. Dort gilt bis heute im Wesentlichen die Regelung von 1801. Katholische Priester, protestantische Pfarrer und jüdische Rabbiner werden in diesen drei Départements vom französischen Staat bezahlt und an öffentlichen Schulen wird katholischer und protestantischer Religionsunterricht angeboten. Außerdem sind die kirchlichen Feiertage [[Karfreitag]] und [[zweiter Weihnachtsfeiertag]] dort weiterhin arbeitsfreie Feiertage.

==== Judentum und Islam ====
{{Hauptartikel|Geschichte der Juden in Frankreich|Islam in Frankreich}}
[[Datei:Grande Synagogue de la Victoire.JPG|mini|hochkant|Die [[Große Synagoge (Paris)|Große Synagoge]] in Paris]]

Die jüdische Gemeinschaft in Frankreich hat eine wechselhafte Geschichte. Seit der Römerzeit lebten Juden in Frankreich. Sie wurden jedoch in zwei Wellen 1306 unter [[Philipp IV. (Frankreich)|Philipp IV.]] und 1394 unter [[Karl VI. (Frankreich)|Karl VI.]] alle des Landes verwiesen. Über viele Jahrhunderte gab es danach kaum ein jüdisches Leben in Frankreich. Einzige Ausnahme blieben die im 18. und 19.&nbsp;Jahrhundert erworbenen Gebiete im Osten des Landes, insbesondere das Elsass, das lange einen Sonderstatus besaß. Die Französische Revolution gewährte schließlich den Juden die bürgerliche Gleichberechtigung. Frankreich blieb aber bis Anfang des 20.&nbsp;Jahrhunderts ein Land mit vergleichsweise geringer jüdischer Bevölkerung. Nach dem Ersten, aber vor allem nach dem Zweiten Weltkrieg setzte eine starke Zuwanderung aus [[Osteuropa]] und dem arabischen Mittelmeerraum ein, sodass Frankreich heute das Land Europas mit der größten jüdischen Bevölkerungsgruppe darstellt.

[[Datei:La mosquée de Paris (3695726776).jpg|mini|links|Die [[Große Pariser Moschee]]]]

Im Zusammenhang mit einem rasant steigenden [[Geschichte des Antisemitismus seit 1945|Antisemitismus]] und der stagnierenden Wirtschaft gibt es jedes Jahr Tausende von jüdischen Auswanderern. Es wird vermutet, dass zwischen den Jahren 2010 und 2015 mehr als 100.000 Juden das Land verlassen haben, so dass es nur noch etwa 400.000 Juden in Frankreich gibt.<ref>Hans-Christian Rössler: [http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/naher-osten/antisemitismus-frankreichs-juden-zieht-es-nach-israel-12777019.html ''Frankreichs Juden zieht es nach Israel.''] faz.net, 31. Januar 2013, abgerufen am 31. Januar 2013.</ref><ref>[http://www.telegraph.co.uk/news/worldnews/europe/france/11335980/Antisemitism-in-France-the-exodus-has-begun.html „Antisemitism in France: the exodus has begun“], Gesichtet 31. Dezember 2015.</ref>

Ebenfalls seit Ende des Zweiten Weltkrieges ist eine starke Zunahme des Anteils an Muslimen zu verzeichnen, die auf Zuwanderung aus den ehemaligen Kolonien zurückgeht. Der französische Zentralstaat fördert eine „Gallikanisierung des Islam“; er traut ihm [[Euro-Islam|Reformfähigkeit]] zu und fordert, dass der Islam eine Körperschaft als zentralen Ansprechpartner für den Staat benennt.<ref>Patrick Cabanel: ''Laizität und Religion im heutigen Frankreich.'' In: Adolf Kimmel/Henrik Uterwedde (Hrsg.): ''Länderbericht Frankreich.'' Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 2005, ISBN 3-89331-574-8, S. 149.</ref>

== Geschichte ==
{{Hauptartikel|Geschichte Frankreichs}}

=== Urgeschichte bis Frühmittelalter ===
[[Datei:Map Gallia Tribes Towns.png|mini|Karte von Gallien zur Zeit Caesars (58 v. Chr.)]]

Es wird geschätzt, dass das heutige Frankreich vor etwa 48.000 Jahren besiedelt wurde. Aus der [[Altsteinzeit]] sind in der [[Höhle von Lascaux]] bedeutende Felsmalereien erhalten geblieben. Ab 600 v. Chr. gründeten [[Phönizier|phönizische]] und [[Griechen|griechische]] Händler Stützpunkte an der Mittelmeerküste, während Kelten vom Nordwesten her das Land besiedelten, das später von den Römern als [[Gallien]] bezeichnet wurde. Die keltischen Gallier mit ihrer [[Druide|druidischen Religion]] werden heute häufig als Vorfahren der Franzosen gesehen und [[Vercingetorix]] zum ersten Nationalhelden Frankreichs verklärt, wenngleich kaum gallische Elemente in der französischen Kultur verblieben sind. (Siehe auch [[Keltomanie]])

Zwischen 58 und 51 v. Chr. eroberte [[Gaius Iulius Caesar|Caesar]] im [[Gallischer Krieg|Gallischen Krieg]] die Region; es wurden die römischen Provinzen [[Gallia Belgica]], [[Gallia cisalpina]] und [[Gallia Narbonensis]] eingerichtet. In einer Periode von Prosperität und Frieden übernahmen diese Provinzen römische Fortschritte in Technik, Landwirtschaft und Rechtsprechung; große, elegante Städte entstanden. Ab dem 5.&nbsp;Jahrhundert wanderten vermehrt germanische Völker nach Gallien ein, die nach dem Zerfall des Römischen Reiches 476 eigene Reiche gründeten. Nach einer vorübergehenden Dominanz der [[Goten#Visigothen|Westgoten]] gründeten die [[Franken (Volk)|Franken]] unter [[Chlodwig I.]] das Reich der [[Merowinger]]. Sie übernahmen zahlreiche römische Werte und Einrichtungen, u.&nbsp;a. den [[Katholizismus]] (496). Im Jahre 732 gelang es ihnen, in der [[Schlacht von Tours und Poitiers]] der von der iberischen Halbinsel ausgehenden [[Islamische Expansion|Islamischen Expansion]] Einhalt zu gebieten. Die [[Karolinger]] folgten den Merowingern nach. [[Karl der Große]] wurde 800 zum [[Kaiser#Der Kaisertitel im Fränkischen Reich|Kaiser]] gekrönt, 843 wurde das [[Fränkisches Reich|Frankenreich]] mit dem [[Vertrag von Verdun]] unter seinen Enkeln aufgeteilt; dessen westlicher Teil entsprach in etwa dem heutigen Frankreich.

=== Mittelalter ===
[[Datei:Joan of Arc miniature graded.jpg|mini|hochkant|Jeanne d’Arc. Anonyme Miniaturmalerei, zweite Hälfte des 15.&nbsp;Jahrhunderts]]

Das französische [[Mittelalter]] war geprägt durch den Aufstieg des Königtums im stetigen Kampf gegen die Unabhängigkeit des [[Hoher Adel|Hochadels]] und die weltliche Gewalt der Klöster und [[Ordensgemeinschaft]]en. Die [[Kapetinger]] setzten, ausgehend von der heutigen [[Île-de-France]], die Idee von einem Einheitsstaat durch, die Teilnahme an verschiedenen [[Kreuzzug|Kreuzzügen]] untermauerten dies. Die [[Normannen]] fielen wiederholt in der [[Normandie]] ein, die daher ihren Namen bekam; im Jahre 1066 eroberten sie England. Unter [[Ludwig VII. (Frankreich)|Ludwig VII.]] begann eine lange Serie von kriegerischen Auseinandersetzungen mit England, nachdem Ludwigs geschiedene Frau [[Eleonore von Aquitanien|Eleonore von Poitou und Aquitanien]] 1152 [[Heinrich II. (England)|Heinrich Plantagenet]] geheiratet und damit etwa die Hälfte des französischen Staatsgebiets an England gefallen war. [[Philipp II. (Frankreich)|Philipp II. August]] konnte England zusammen mit den [[Staufer]]n bis 1299 weitgehend aus Frankreich verdrängen; der englische König [[Heinrich III. (England)|Heinrich III.]] musste zudem Ludwig IX. als [[Lehnswesen|Lehnsherrn]] anerkennen. Ab 1226 wurde Frankreich zu einer [[Erbmonarchie]]; im Jahre 1250 war [[Ludwig IX. (Frankreich)|Ludwig IX.]] einer der mächtigsten Herrscher des [[Abendland]]es.

Nach dem Tod des letzten Kapetingers wurde 1328 [[Philipp VI. (Frankreich)|Philipp]] von Valois zum neuen König gewählt, er begründete die [[Haus Valois|Valois-Dynastie]]. Die Bevölkerung Frankreichs wird für diese Zeit auf 15&nbsp;Millionen geschätzt. Das Land verfügte mit der [[Scholastik]], der [[Gotik|gotischen]] und [[Romanik|romanischen]] Architektur über bedeutende kulturelle Errungenschaften. Thronansprüche, die [[Eduard III. (England)|Eduard III. Plantagenet]], König von [[England]] und Herzog von [[Aquitanien]], erhob, führen 1337 zum [[Hundertjähriger Krieg|Hundertjährigen Krieg]]. Nach großen Anfangserfolgen Englands, das den gesamten Nordwesten Frankreichs eroberte, konnte Frankreich die Invasoren zunächst zurückdrängen. Eine Rebellion [[Burgundische Geschichte#Herzogtum Burgund|Burgunds]] und die Ermordung des Königs führten dazu, dass England sogar Paris und Aquitanien besetzen konnte. Erst der von [[Jeanne d’Arc]] entfachte nationale Widerstand führte zur Rückeroberung der verlorenen Gebiete (mit Ausnahme von [[Calais]]) bis 1453. Zusätzlich zum Hundertjährigen Krieg raffte die [[Pest]] von 1348 etwa ein Drittel der Bevölkerung dahin.

=== Frühe Neuzeit ===
[[Datei:Louis-xiv-lebrunl.jpg|mini|hochkant=0.8|Der „Sonnenkönig“ [[Ludwig XIV.]] ist der wohl bekannteste Bourbone.]]

Mit der Eingliederung Burgunds und der [[Bretagne]] in den französischen Staat befand sich das Königtum auf einem vorläufigen Höhepunkt seiner Macht, wurde jedoch während der [[Renaissance]] in dieser Position durch [[Habsburg]] bedroht – der habsburgische Kaiser [[Karl V. (HRR)|Karl V.]] beherrschte ein Reich, dessen Länder sich rund um Frankreich gruppierten. Ab der [[Reformation]] im frühen 16. Jahrhundert breitete sich, vor allem durch das Wirken von [[Johannes Calvin]], der [[Protestantismus]] nach Frankreich aus. Die französischen [[Calvinismus|Calvinisten]], genannt [[Hugenotten]], wurden in ihrer Glaubensausübung stark unterdrückt. Die [[Hugenottenkriege]] führten zu bis zu 4 Millionen Toten. Als Höhepunkt gilt die [[Bartholomäusnacht]] im Jahre 1572. Erst der erste Herrscher aus dem [[Haus Bourbon]], [[Heinrich IV. (Frankreich)|Heinrich von Navarra]], gewährte den Hugenotten im [[Edikt von Nantes]] 1598 Religionsfreiheit.

Die [[Renaissance]]-Zeit war auch von einer stärkeren Zentralisierung geprägt, der König wurde von der Kirche und dem Adel unabhängig. Es gelang den leitenden Ministern und Kardinälen [[Armand-Jean du Plessis, duc de Richelieu|Richelieu]] und [[Jules Mazarin]], einen [[Absolutismus|absolutistischen Staat]] zu errichten. Auf Betreiben Richelieus griff 1635 Frankreich aktiv in den [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieg]] in Mitteleuropa ein; im Zusammenhang damit kam es zum [[Französisch-Spanischer Krieg (1635–1659)|Krieg gegen Spanien]]. Im [[Westfälischer Friede|Westfälischen Frieden]] von 1648 erhielt Frankreich Gebiete im [[Elsass]] zugesprochen; das Heilige Römische Reich und Spanien wurden geschwächt. Es begann das Zeitalter der französischen Dominanz in Europa. Alle Herrscher Europas orientierten sich am Vorbild der französischen Kultur. Das Französische wurde zur dominierenden Bildungssprache. Die teuren Kriege und die Adelsopposition führten jedoch zum Staatsbankrott und zum Aufstand ([[Fronde]]). Mit dem [[Edikt von Fontainebleau]] 1685 hob [[Ludwig XIV.]] die Religionsfreiheit der [[Hugenotten]] wieder auf. Trotz schwerer Strafandrohungen flohen abermals zirka 200.000 Hugenotten. Mehr als 400.000 hintergebliebenen Protestanten konvertierten zum Katholizismus und weniger als 200.000 verblieben beim [[Reformierte Kirchen|reformierten Glauben]], zumeist im [[Languedoc]] (überwiegend in den [[Cevennen]]). Unter Ludwig XIV., dem sogenannten ''Sonnenkönig'', der 1643 als Vierjähriger inthronisiert wurde und bis 1715 herrschte, erreichte der Absolutismus seinen Höhepunkt. In dieser Zeit wurde das [[Schloss Versailles]] errichtet.

=== Zeitalter der Revolutionen ===
[[Datei:Prise de la Bastille.jpg|mini|Der [[Sturm auf die Bastille]] am 14.&nbsp;Juli 1789]]

Die Kriege, die die absolutistischen Könige führten (etwa [[Devolutionskrieg]], [[Holländischer Krieg]], [[Pfälzischer Erbfolgekrieg]], [[Spanischer Erbfolgekrieg]], [[Siebenjähriger Krieg]], Teilnahme am [[Amerikanischer Unabhängigkeitskrieg|Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg]]), ihre teure Hofhaltung und Missernten lösten eine große Finanzkrise aus, die König [[Ludwig XVI.]] dazu zwang, die [[Generalstände]] einzuberufen. Die [[Nationalversammlung]] arbeitete eine Verfassung aus, beschränkte die Macht des Königs und beendete das ''[[Ancien Régime]]''. Die sich weiter verschlechternden Lebensbedingungen des Volkes führten 1789 zur [[Französische Revolution|Französischen Revolution]] mit der [[Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte]] als zentraler Errungenschaft. Die Kirche wurde enteignet und sogar ein neuer [[Französischer Revolutionskalender|Kalender]] eingeführt. Die 1791 verabschiedete Verfassung machte Frankreich zu einer [[Konstitutionelle Monarchie|konstitutionellen Monarchie]]. Nach der versuchten [[Flucht nach Varennes|Flucht des Königs]] wurde dieser verhaftet und 1793 hingerichtet, die [[Erste Französische Republik|Erste Republik]] wurde verkündet. Die erste Erfahrung mit republikanischer Herrschaft, die auf dem Gleichheitsprinzip beruhte, endete jedoch im Chaos und der [[Terrorherrschaft]] unter [[Maximilien de Robespierre|Robespierre]].

[[Datei:Schlacht von Sedan Uebergabe des Kaisers.jpg|mini|Kaiser Napoleon III. übergibt seinen Degen an König Wilhelm von Preußen.]]

[[Napoleon Bonaparte]] ergriff in dieser Situation 1799 mit einem [[Staatsstreich des 18. Brumaire VIII|Staatsstreich]] die Macht als [[Französisches Konsulat|Erster Konsul]]; 1804 krönte er sich selbst zum Kaiser. In den folgenden [[Koalitionskriege]]n brachte er fast ganz Europa unter seine Kontrolle. Sein [[Russlandfeldzug 1812]] wurde jedoch ein Fehlschlag, die [[Völkerschlacht bei Leipzig]] 1813 besiegelte die Niederlage der französischen Truppen. Während des Exils in Elba regierte mit [[Ludwig XVIII.]] wieder ein Bourbone, Napoleon kam 1815 zurück und regierte weitere hundert Tage. Nach der Niederlage in der [[Schlacht bei Waterloo]] wurde er endgültig verbannt. Die [[Restauration (Frankreich)|Restauration]] brachte wieder die Bourbonen auf den Thron, die darangingen, das verlorene [[Kolonialreich]] wieder aufzubauen. In Frankreich fand gleichzeitig die [[Industrielle Revolution]] statt, wobei sich langsam eine [[Arbeiterklasse]] herausbildete. Die [[Julirevolution von 1830]] stürzte den despotisch regierenden [[Karl X. (Frankreich)|Karl X.]], der durch den ''Bürgerkönig'' [[Louis-Philippe I.]] ersetzt wurde. Eine [[Februarrevolution 1848|erneute bürgerliche Revolution]] brachte Frankreich 1848 die [[Zweite Französische Republik|Zweite Republik]].

Zum Präsidenten der Zweiten Republik wurde [[Napoleon III.|Louis Napoléon Bonaparte]] gewählt, der sich bereits 1852 als Napoleon III. zum Kaiser krönen ließ. Unter seiner Herrschaft wurde Opposition gewaltsam unterdrückt, außenpolitisch gelangen jedoch Unternehmen wie der Erwerb von [[Nizza]] und [[Savoyen]], die Eingliederung von Äquatorialafrika und Indochina ins Kolonialreich und der Bau des [[Sueskanal]]s. Seine Herrschaft fällt zusammen mit der Nationalstaatsbildung in Deutschland unter Führung des [[Norddeutscher Bund|Norddeutschen Bundes]]. Der [[Deutsch-Französischer Krieg|Deutsch-Französische Krieg]], den Napoleon III. begann, um einen mächtigen Konkurrenten um die Hegemonie in Europa zu verhindern, endete mit einer Niederlage, [[Wilhelm I. (Deutsches Reich)|Wilhelm I.]] ließ sich im [[Spiegelsaal von Versailles]] zum deutschen Kaiser proklamieren. Die ''[[Pariser Kommune]]'', ein Aufstand, der sich gegen die Kapitulation richtete, wurde mit Gewalt und zahlreichen Todesopfern niedergeschlagen.

=== Imperialismus, Kolonialismus, Erster und Zweiter Weltkrieg ===
[[Datei:J’accuse.jpg|mini|hochkant|''J’accuse'', Paukenschlag von [[Émile Zola]] in&nbsp;der [[Dreyfus-Affäre]]]]

Die [[Dritte Französische Republik|Dritte Republik]] währte von 1871 bis 1940. In dieser Zeit dehnte sich das [[Französische Kolonien|französische Kolonialreich]] auf eine Fläche von 7,7&nbsp;Millionen&nbsp;Quadratkilometer aus. Die [[Industrialisierung Frankreichs]] führte zu einem Wirtschaftsaufschwung: 1878, 1889 und 1900 fanden in Paris [[Weltausstellung]]en statt.

Zwischen Frankreich und dem [[Vereinigtes Königreich Großbritannien und Irland|Vereinigten Königreich]] kam es zu einem [[Wettlauf um Afrika]]. Beide Länder praktizierten [[Imperialismus]].<ref>Siehe [[Winfried Baumgart]]s Überblicksdarstellung ''„Das Größere Frankreich“. Neue Forschungen über den französischen Imperialismus 1880–1914.'' In: Vierteljahrschrift für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte Band 61.2, 1974, S.&nbsp;185–198. Gibt’s {{Webarchiv |url=http://ubm.opus.hbz-nrw.de/volltexte/2011/2655/pdf/doc.pdf |text=hier online als PDF |wayback=20131005013250}}.</ref> Höhepunkt des „Wettlaufs“ war die [[Faschoda-Krise]] 1898 zwischen den beiden Ländern. Das Vereinigte Königreich hatte sich zum Ziel gesetzt, einen Nord-Süd-Gürtel von Kolonien in Afrika zu erobern, vom [[Kap der Guten Hoffnung]] bis [[Kairo]] („[[Kap-Kairo-Plan]]“). Frankreich wollte dagegen einen Ost-West-Gürtel von [[Dakar]] bis [[Dschibuti]]. Die Ansprüche beider Staaten kollidierten schließlich in dem kleinen [[sudan]]esischen Ort [[Kodok|Faschoda]]. Frankreich gab letztlich kampflos nach; die beiden Länder steckten im März 1899 ihre Interessengebiete ab („[[Sudanvertrag]]“). Die Dritte Republik erlebte mit dem [[Panamaskandal]] (1889–1893), der Faschoda-Krise und der [[Dreyfus-Affäre]] (1894–1905) drei große Krisen innerhalb von zehn Jahren.

Die [[Römisch-katholische Kirche in Frankreich]] praktizierte jahrzehntelang eine [[Antimodernismus|antimodernistische]] Haltung; unter anderem deshalb wurde Frankreich – auch im Zuge der Dreyfus-Affäre – zu einem ausgeprägt laizistischen Staat („Gesetz zur [[Trennung zwischen Religion und Staat#Frankreich|Trennung von Religion und Staat]]“ im „[[Gesetz zur Trennung von Kirche und Staat (Frankreich)|Gesetz zur Trennung von Kirche und Staat]]“ vom Dezember 1905).

1904 schloss Frankreich mit dem [[Vereinigtes Königreich|Vereinigten Königreich]] die „[[Entente cordiale]]“ und trat 1914 in den [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] ein mit dem Ziel, [[Elsass-Lothringen]] zurückzugewinnen und Deutschland entscheidend zu schwächen. Nach dem Krieg war Frankreich zwar auf der Siegerseite, Nordfrankreich war jedoch weitgehend verwüstet. Zu den 1,5&nbsp;Millionen gefallenen Soldaten <!-- zivile Opfer?--> kamen 166.000 Opfer der [[Spanische Grippe|Spanischen Grippe]] 1918/19.

Die [[Zwischenkriegszeit]] war in Frankreich vor allem von politischer Instabilität gekennzeichnet. Im [[Friedensvertrag von Versailles]] wurde Deutschland 1919 verpflichtet, hohe [[Deutsche Reparationen nach dem Ersten Weltkrieg|Reparationen]] an die Siegermächte zu leisten. Vor allem der französische Ministerpräsident und Außenminister [[Raymond Poincaré|Poincaré]] bestand auf einer kompromisslosen und pünktlichen Erfüllung der Leistungen. Französisches Militär nahm Verzögerungen der Lieferungen mehrfach zum Anlass, in unbesetztes Gebiet einzurücken. Beispielsweise besetzten am 8.&nbsp;März 1921 französische und belgische Truppen die Städte [[Duisburg]] und [[Düsseldorf]] in der [[Entmilitarisierte Zone|Entmilitarisierten Zone]]. In der Folge wurde vorübergehend sogar das [[Ruhrbesetzung|Ruhrgebiet besetzt]].

[[Datei:Crowds of French patriots line the Champs Elysees-edit2.jpg|mini|Die [[2e division blindée|2<sup>e</sup> division blindée]] fährt am 26. August 1944 auf den [[Avenue des Champs-Élysées|Champs Elysées]] und wird von Menschen zur [[Befreiung von Paris]] bejubelt]]

Die ab 1934 regierende „[[Front populaire|Volksfront]]“ war vor allem auf den Erhalt des [[Status quo]] aus, sodass Frankreich schlecht auf den [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] vorbereitet war: In ihrem [[Westfeldzug]] umgingen die deutschen Truppen die [[Maginot-Linie]] und marschierten in ein unverteidigtes Paris ein. [[Philippe Pétain|Marschall Pétain]] musste am 22.&nbsp;Juni 1940 den „[[Waffenstillstand von Compiègne (1940)|zweiten Waffenstillstand von Compiègne]]“ (in Frankreich: ''Armistice de [[Kanton Attichy#Gemeinden|Rethondes]]'') unterzeichnen. Frankreich wurde in eine ''zone occupée'' und eine ''zone libre'' geteilt, wobei in Letzterer das von Deutschland abhängige konservativ-autoritäre [[Vichy-Regime]] regierte. Bereits kurz nach der Unterzeichnung des Waffenstillstands bildeten sich Gruppen der [[Résistance]], in London gründete [[Charles de Gaulle]] die Exilregierung ''[[Forces françaises libres]]''. In der von den Alliierten durchgeführten [[Operation Overlord]] wurde Nordfrankreich 1944 zurückerobert. Einen Monat nach der [[Befreiung von Paris]] im August 1944 bildete de Gaulle eine [[Provisorische Regierung der Französischen Republik|provisorische Regierung]]. Diese beschloss unter anderem im Oktober 1944 das [[Frauenwahlrecht]], das den Französinnen bis dahin verwehrt geblieben war.<ref>Jad Adams: ''Women and the Vote. A World History.'' Oxford University Press, Oxford 2014, ISBN 978-0-19-870684-7, Seite 438</ref> Zur Anwendung kam es das erste Mal bei den Kommunalwahlen am 29. April 1945 und auf nationaler Ebene bei den Wahlen zur Nationalversammlung am 21. Oktober 1945.

=== Nachkriegszeit und europäische Einigung ===
[[Datei:EGKS.png|mini|hochkant|Gründungsmitglieder der [[Europäische Wirtschaftsgemeinschaft|Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft]]]]

Die [[Französische Verfassung (1946)|Verfassung]] der [[Vierte Französische Republik|Vierten Republik]] war bereits am 13.&nbsp;Oktober 1946 durch einen [[Volksentscheid]] beschlossen worden. Frankreich, das sich auf Seiten der [[Siegermacht|Siegermächte]] wiederfand, wurde zum Gründungsmitglied der [[Vereinte Nationen|Vereinten Nationen]] und erhielt im [[Sicherheitsrat der Vereinten Nationen|Sicherheitsrat]] ein [[Veto]]-Recht. Frankreich erhielt zur Förderung des Wiederaufbaus unter anderem Unterstützungsleistungen aus dem [[Marshallplan]];<ref>[[Bundeszentrale für politische Bildung]]: [http://www.bpb.de/geschichte/deutsche-geschichte-nach-1945/marshallplan/ Dossier].</ref> unter Ökonomen ist umstritten, ob diese volkswirtschaftlich nennenswerte Wirkungen hatten.<ref>Vgl. z.&nbsp;B. [[Otmar Emminger]] (1986): ''D-Mark, Dollar, Währungskrisen – ein ehemaliger Bundesbankpräsident erinnert sich''.</ref> Der nach dem Zweiten Weltkrieg einsetzende lange wirtschaftliche [[Nachkriegsboom]] wurde als Trente Glorieuses bezeichnet.<ref>Andrew Knapp, Vincent Wright, ''The Government and Politics of France'', Psychology Press, 2001, ISBN 0-415-21526-9, S. 25.</ref> 1949 war Frankreich Gründungsmitglied der [[NATO]]; 1951 wurde mit der Gründung der [[Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl|Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl]] der erste Schritt zur Europäischen Integration gesetzt. Im März 1957 wurden die [[Römische Verträge|Römischen Verträge]] unterzeichnet; zum 1.&nbsp;Januar 1958 wurde die [[Europäische Wirtschaftsgemeinschaft]] (EWG) gegründet, aus der mittlerweile die [[Europäische Union]] geworden ist und in der Frankreich ein aktives und bedeutendes Mitglied ist.

Die Nachkriegszeit war auch durch den Zerfall des [[Französische Kolonien|Kolonialreiches]] geprägt. Der [[Indochinakrieg|erste Indochinakrieg]] (1946–1954) endete mit der [[Schlacht um Điện Biên Phủ]] und dem Verlust aller französischen Kolonien in Südostasien. Einen noch tieferen Schnitt bedeutete der [[Algerienkrieg]] (1954–1962), der mit großer Härte geführt wurde und an dessen Ende [[Algerien]] in die Unabhängigkeit entlassen werden musste. Hunderttausende [[Pied-noir]]s flohen nach Frankreich, wo ihre Integration in die französische Gesellschaft nicht immer reibungslos verlief (siehe auch [[Dekolonisation Afrikas]]).

Innenpolitisch wurde die instabile [[Vierte Französische Republik|Vierte Republik]] im Oktober 1958 durch die Fünfte Republik abgelöst, die einen starken, von der Legislative weitgehend unabhängigen [[Staatspräsident (Frankreich)|Präsidenten]] vorsieht. Diese Fünfte Republik wurde durch [[Mai 1968 in Frankreich|Studentenproteste und einen Generalstreik im Mai 1968]] im Rahmen der weltweiten [[68er-Bewegung]] erschüttert, was langfristig kulturelle, politische und ökonomische Reformen nach sich zog. Um 1971, also schon vor der [[Ölpreiskrise]] von 1973, beschloss Frankreich, sich durch Nutzung der [[Kernenergie]] vom Erdöl unabhängiger zu machen (siehe [[Kernenergie in Frankreich]]).

Eine weitere Zäsur war 1981 die Regierungsübernahme durch die [[Parti socialiste (Frankreich)|Sozialistische Partei]] und die Präsidentschaft von [[François Mitterrand]], die [[Präsidentschaftswahl in Frankreich 1995|bis Mai 1995]] andauerte. Während ihr wurden unter anderem [[Verstaatlichung]]en vorangetrieben, die [[Todesstrafe]] abgeschafft, die 39-Stunden-Woche und andere soziale Reformen eingeführt; 1992 wurde der [[Vertrag von Maastricht]] zur [[Europäische Integration|europäischen Integration]] ratifiziert. Mitterrands Nachfolger [[Jacques Chirac]] setzte die [[Euro#Einführung des Euros als Buchgeld|Einführung des Euro]] um und verweigerte 2002/2003 die Teilnahme am [[Irakkrieg]].

[[Datei:Marche hommage Charlie hebdo et aux victimes des attentats de janvier 2015 (12).jpg|mini|links|Szene des ''Republikanischen Marsches'' an der [[Place de la République (Paris)|Place de la République]] als Reaktion auf die [[Anschlag auf Charlie Hebdo|Pariser Anschläge vom Januar 2015]]]]

Dem ab 2007 amtierenden Staatspräsidenten [[Nicolas Sarkozy]] ([[Union pour un mouvement populaire|UMP]]) folgten 2012 [[François Hollande]] ([[Parti socialiste (Frankreich)|Parti socialiste]]) und 2017 [[Emmanuel Macron]], der unter Hollande Minister gewesen war, die Regierung aber 2016 verlassen und seine eigene Partei ''[[En Marche]]'' gegründet hatte.

Im Rahmen der [[Eurokrise]] werden seit etwa 2010 Frankreichs Netto-Neuverschuldung, [[Staatsquote]], Reformfähigkeit und anderes kritisch diskutiert.<ref>zeit.de / [[Gero von Randow]] (16. November 2012): [http://www.zeit.de/2012/47/01-Euro-Krise-Frankreich-Reformstau ''Bon courage! – Unser wichtigster Nachbar könnte Europas schlimmster Patient werden – schuld ist ein unglaublicher Reformstau''].</ref><ref>[https://www.welt.de/geschichte/article122330579/Fuenf-Gruende-fuer-Frankreichs-Reformunfaehigkeit.html Berthold Seewald: ''Fünf Gründe für Frankreichs Reformunfähigkeit.''] welt.de, 28. November 2013, abgerufen am 28. November 2013.</ref>

2015 war [[Paris]] von mehreren islamistischen Terroranschlägen betroffen: Am 7.&nbsp;Januar kamen bei einem Attentat auf die Redaktion der Satirezeitschrift ''[[Anschlag auf Charlie Hebdo|Charlie Hebdo]]'' zwölf Menschen ums Leben. Am 9.&nbsp;Januar wurden bei der [[Geiselnahme an der Porte de Vincennes]] in einem koscheren Supermarkt vier Menschen ermordet. Am Abend des 13.&nbsp;November verübten Terroristen an sechs verschiedenen Orten in der Stadt [[Terroranschläge am 13. November 2015 in Paris|Anschläge]], bei denen 130 Menschen starben. Zu diesen Anschlägen bekannte sich die Terrororganisation [[Islamischer Staat (Organisation)|„Islamischer Staat“]] (IS). Am Folgetag wurde der [[Ausnahmezustand]] verhängt. Nach sechsmaliger Verlängerung<ref>{{Internetquelle |url=https://www.theatlantic.com/international/archive/2017/07/will-frances-state-of-emergency-become-permanent/532848/ |titel=Will France's State of Emergency Become Permanent? |werk=[[The Atlantic]] |datum=2017-07-11 |abruf=2017-08-11}}</ref> wurde der Ausnahmezustand zum 1. November 2017 offiziell beendet.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.jungewelt.de/artikel/313800.ausnahmezustand-in-frankreich-verl%C3%A4ngert.html |titel=Ausnahmezustand in Frankreich verlängert |werk=[[junge Welt]] |datum=2017-07-07 |abruf=2017-08-11}}</ref> An seine Stelle trat ein neues Anti-Terror-Gesetz, das den Sicherheitskräften mehr Befugnisse verleiht.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/ausland/frankreich-notstand-101.html |titel=Gericht kippt umstrittene Sonderbefugnis |werk=[[tagesschau.de]] |datum=2017-06-09 |abruf=2017-08-11}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Kerstin Gallmeyer, ARD-Studio Paris |url=https://www.tagesschau.de/ausland/frankreich-ausnahmezustand-111.html |titel=Au revoir Ausnahmezustand |werk=tagesschau.de |datum=2017-11-01 |abruf=2017-11-01}}</ref>
{{Siehe auch|Liste islamistischer Anschläge in Frankreich}}

== Politik ==
{{Hauptartikel|Politisches System Frankreichs}}
[[Datei:PolSysFr.svg|mini|hochkant|Organigramm des politischen Systems der Fünften Französischen Republik]]
[[Datei:Declaration of the Rights of Man and of the Citizen in 1789.jpg|mini|hochkant|links|Die [[Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte]] in Frankreich 1789]]

Seit der Annahme einer [[Verfassung der Fünften Französischen Republik|neuen Verfassung]] am 5.&nbsp;Oktober 1958 wird in Frankreich von der Fünften Republik gesprochen. Diese Verfassung macht Frankreich zu einer [[Zentralismus|zentralistisch]] organisierten [[Demokratie]] mit einem [[Semipräsidentielles Regierungssystem|semipräsidentiellen Regierungssystem]]. Gegenüber früheren Verfassungen wurde die Rolle der Exekutive und vor allem jene des Präsidenten weitgehend gestärkt. Dies war die Reaktion auf die extreme politische Instabilität in der [[Vierte Französische Republik|Vierten Republik]]. Sowohl Präsident als auch Premierminister spielen eine aktive Rolle im politischen Leben, wobei der Präsident nur dem Volk gegenüber verantwortlich ist. Die Macht des Parlaments wurde in der Fünften Republik eingeschränkt.

Die Verfassung enthält keinen [[Grundrecht]]ekatalog, sondern verweist auf die [[Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte]] von 1789 und die in der [[Französische Verfassung (1946)|Verfassung der Vierten Französischen Republik]] von 1946 festgehaltenen sozialen Grundrechte.

Absolventen der 1946 gegründeten [[Grande école|Elitehochschule]] [[École nationale d’administration|ENA]] konnten sich in politischen Ämtern, in Schlüsselpositionen der Verwaltung und im Management großer französischer Unternehmen durchsetzen.<ref>[[Michaela Wiegel]] 21. Januar 2013: [http://www.bpb.de/internationales/europa/frankreich/152443/bildung-und-struktur-der-politischen-elite-in-frankreich ''Bildung und Struktur der politischen Elite in Frankreich'']</ref>

=== Exekutive ===
{{Hauptartikel|Staatspräsident (Frankreich)|Französische Regierung}}
[[Datei:Paris - palais de l'Élysée - cour 05.JPG|mini|Der [[Élysée-Palast]] ist Amtssitz des [[Staatspräsident (Frankreich)|Staatspräsidenten der Französischen Republik]].]]
[[Datei:Emmanuel Macron in Tallinn Digital Summit. Welcome dinner hosted by HE Donald Tusk. Handshake (36669381364) (cropped 2).jpg|mini|Amtierender französischer Staatspräsident [[Emmanuel Macron]]]]

Laut [[Verfassung der Fünften Französischen Republik|Verfassung]] ist der [[Direktwahl|direkt vom Volk gewählte]] Staatspräsident das höchste Staatsorgan. Er steht über allen anderen Institutionen. Er wacht über die Einhaltung der Verfassung, sichert das Funktionieren der öffentlichen Gewalten, die Kontinuität des Staates, die Unabhängigkeit, die Unverletzlichkeit des Staatsgebietes und die Einhaltung von mit anderen Staaten geschlossenen Abkommen. Er tritt als Schiedsrichter bei Streitigkeiten zwischen staatlichen Institutionen auf.<ref>Günther Haensch, Hans J. Tümmers: ''Frankreich: Politik, Gesellschaft, Wirtschaft''. München 1993, ISBN 3-406-37491-3, S.&nbsp;93 f.</ref> Er verkündet Gesetze (Art. 10) und hat das Recht, sie dem [[Conseil constitutionnel (Frankreich)|Verfassungsrat]] zur Prüfung vorzulegen. Er darf Gesetze oder Teile davon an das Parlament zur Neuberatung zurückweisen,<ref>Artikel 10 Satz 2</ref> hat aber kein [[Veto]]recht. Dekrete und Verordnungen werden vom [[Conseil des ministres|Ministerrat]], dessen Vorsitz der Präsident führt, beschlossen; gegenüber diesen hat der Präsident ein aufschiebendes Veto.<ref>Günther Haensch, Hans J. Tümmers: ''Frankreich: Politik, Gesellschaft, Wirtschaft''. München 1993, ISBN 3-406-37491-3, S.&nbsp;107 f.</ref> Bei der Außen- und Sicherheitspolitik verfügt der Staatspräsident sowohl über die [[Richtlinienkompetenz|Richtlinien-]] als auch über die [[Ratifikation]]skompetenz, sodass er sowohl die Außenpolitik gestaltet als auch völkerrechtliche Vereinbarungen für Frankreich verbindlich eingeht. Diese Praxis schälte sich in der Regierungszeit [[Charles de Gaulle|de Gaulles]] heraus und ist nicht zwingend der [[Verfassung der Fünften Französischen Republik|Verfassung]] zu entnehmen.<ref>Günther Haensch, Hans J. Tümmers: ''Frankreich: Politik, Gesellschaft, Wirtschaft''. München 1993, ISBN 3-406-37491-3, S.&nbsp;101 f.</ref> Auf Antrag der Regierung oder des Parlamentes darf der Präsident [[Volksabstimmung (Frankreich)|Volksabstimmungen]] initiieren.<ref>[http://www.conseil-constitutionnel.fr/conseil-constitutionnel/root/bank_mm/allemand/constitution_allemand.pdf#page=6 Artikel 11] (PDF).</ref> Er ernennt Mitglieder wichtiger Gremien, etwa drei der neun Mitglieder des [[Conseil constitutionnel (Frankreich)|Verfassungsrates]], alle Mitglieder des [[Oberster Rat für den Richterstand|Obersten Rates für den Richterstand]] sowie die Staatsanwälte. Der Staatspräsident ist keiner Kontrolle durch die Judikative unterworfen, dem Parlament gegenüber ist er nur bei Hochverrat verantwortlich. Außerdem befiehlt der Staatspräsident über die Streitkräfte und den Einsatz der [[Force de dissuasion nucléaire française|Atomwaffen]]; im Falle der Ausrufung des [[Notstand]]es hat der Präsident fast unbeschränkte Autorität. Dem Präsidenten steht das [[Élysée-Palast|Präsidialamt]] als Berater und Unterstützer zur Seite.

{{Hauptartikel|Liste der Regierungschefs von Frankreich}}

Der [[Staatspräsident (Frankreich)|Präsident]] leitet die ihm verliehene staatliche Autorität an den [[Liste der Regierungschefs von Frankreich|Premierminister]] und die [[Französische Regierung|Regierung]] weiter, wobei die Regierung die vom Präsidenten vorgegebenen Richtlinien umzusetzen hat. Dies erfordert eine enge Zusammenarbeit zwischen Präsidenten und Premierminister, die in einer ''[[Cohabitation]]'' schwierig sein kann, also wenn Präsident und Premierminister aus zwei entgegengesetzten politischen Lagern kommen. Der Präsident ernennt formell ohne jegliche Einschränkungen einen Premierminister und, auf Vorschlag des Premierministers, die Regierungsmitglieder. Die Regierung hängt in der Folge vom Vertrauen des Parlamentes ab, der Präsident kann eine einmal ernannte Regierung formal nicht entlassen. Die Regierung besteht aus Ministern, Staatsministern, ''ministres délegués'', also Ministern mit speziellen Aufgaben, und Staatssekretären. Regierungsmitglieder dürfen in Frankreich kein anderes staatliches Amt, keine sonstige Berufstätigkeit oder Parlamentsmandat ausüben. Sie sind in ihrer Funktion dem Parlament verantwortlich.<ref>Günther Haensch, Hans J. Tümmers: ''Frankreich: Politik, Gesellschaft, Wirtschaft''. München 1993, ISBN 3-406-37491-3, S.&nbsp;119 ff.</ref>

=== Legislative ===
{{Hauptartikel|Französisches Parlament}}
[[Datei:Palais Bourbon, Paris 7e, NW View 140402 1.jpg|mini|Das [[Palais Bourbon]], Sitz der Nationalversammlung]]

Das [[Französisches Parlament|Parlament der V. Republik]] besteht aus zwei Kammern. Die [[Nationalversammlung (Frankreich)|Nationalversammlung]] (''Assemblée Nationale'') hat 577 Abgeordnete, die direkt auf fünf Jahre gewählt werden. Der [[Senat (Frankreich)|Senat]] hat 348 Mitglieder (seit 2011, Stand 2015). Diese werden indirekt für eine Amtszeit von sechs Jahren gewählt. Die Wahl des Senats wird auf Ebene der [[Département]]s durchgeführt, wobei das Wahlkollegium aus den Abgeordneten des Départements, den Generalräten und Gemeindevertretern besteht.
Die Wahlen zur Nationalversammlung 1967, 1973, 1978, 1986, [[Parlamentswahl in Frankreich 2002|2002]], [[Parlamentswahl in Frankreich 2007|2007]], [[Parlamentswahl in Frankreich 2012|2012]] und [[Parlamentswahl in Frankreich 2017|2017]] fanden turnusgemäß statt, die übrigen waren vorgezogene Wahlen.

Die Initiative für Gesetze kann vom Premierminister oder einer der beiden Parlamentskammern ausgehen. Nach der Debatte in den Kammern muss der Gesetzestext von beiden Kammern gleichlautend verabschiedet werden, wobei das Weiterreichen des Textes als ''navette'' bezeichnet wird. Nach der Annahme durch das Parlament hat der Präsident nur einmal das Recht, einen Gesetzestext zurückzuweisen. Das Parlament hat zudem die Aufgabe, die Arbeit der Regierung durch Anfragen und Aussprachen zu kontrollieren. Die Nationalversammlung hat die Möglichkeit, die Regierung zu stürzen. Das Parlament hat nicht die Befugnis, den Staatspräsidenten politisch herauszufordern.<ref>Günther Haensch, Hans J. Tümmers: ''Frankreich: Politik, Gesellschaft, Wirtschaft''. München 1993, ISBN 3-406-37491-3, S.&nbsp;133 ff.</ref> Der Staatspräsident darf jedoch die Nationalversammlung auflösen; von diesem Recht wurde in der Vergangenheit wiederholt Gebrauch gemacht, um schwierige Phasen der ''[[Cohabitation]]'' zu beenden.<ref>Günther Haensch, Hans J. Tümmers: ''Frankreich: Politik, Gesellschaft, Wirtschaft''. München 1993, ISBN 3-406-37491-3, S.&nbsp;104 ff.</ref> Eine häufige Erscheinung ist Ämterhäufung: Viele Senatoren und Abgeordnete sind zugleich als Bürgermeister in der Kommunalpolitik aktiv. Dies soll ab 2017 nicht mehr legal sein.<ref>Rudolf Malmer: [http://www.nzz.ch/aktuell/international/auslandnachrichten/schluss-mit-der-aemteranhaeufung-in-frankreich-1.18226976 ''Schluss mit den Ämteranhäufungen in Frankreich.''] nzz.ch, 23. Januar 2014, abgerufen am 23. Januar 2014.</ref>

=== Politische Indizes ===
{| class="wikitable"
|+Politische Indizes
!Name des Index!!Indexwert!!Weltweiter Rang!!Interpretationshilfe!!Jahr
|-
|[[Fragile States Index]]||style="text-align:right"|30,5 <small>von 120</small>||style="text-align:right"|160 <small>von 178</small>||Stabilität des Landes: sehr stabil<br /><small>0 = sehr nachhaltig / 120 = sehr alarmierend</small>||2020<ref>{{Internetquelle |url=https://fragilestatesindex.org/data/ |titel=Fragile States Index: Global Data |hrsg= [[Fund for Peace]] |datum=2020 |abruf=2021-04-15 |sprache=en}}</ref>
|-
|[[Demokratieindex]]||style="text-align:right"|7,99 <small>von 10</small>||style="text-align:right"|24 <small>von 167</small>||Unvollständige Demokratie<br /><small>0 = autoritäres Regime / 10 = vollständige Demokratie</small>||2020<ref>{{Internetquelle |url=https://infographics.economist.com/2021/democracy-index-2020/index.html |titel=The Economist Intelligence Unit’s Democracy Index |hrsg=[[The Economist]] Intelligence Unit |abruf=2021-04-15 |sprache=en}}</ref>
|-
|[[Freedom House#„Freedom in the World“|Freedom in the World Index]]||style="text-align:right"|90 <small>von 100</small>||style="text-align:right"|—||Freiheitsstatus: frei<br /><small>0 = unfrei / 100 = frei</small>||2020<ref>{{Internetquelle |url=https://freedomhouse.org/countries/freedom-world/scores |titel=Countries and Territories |hrsg=[[Freedom House]]|datum=2020 |abruf=2021-04-15 |sprache=en}}</ref>
|-
|[[Rangliste der Pressefreiheit]]||style="text-align:right"|22,92 <small>von 100</small>||style="text-align:right"|34 <small>von 180</small>||Zufriedenstellende Lage für die Pressefreiheit<br /><small>0 = gute Lage / 100 = sehr ernste Lage</small>||2020<ref>{{Internetquelle |url=https://rsf.org/en/ranking |titel=2020 World Press Freedom Index |hrsg=[[Reporter ohne Grenzen]]|datum=2020 |abruf=2021-04-15 |sprache=en}}</ref>
|-
|[[Korruptionswahrnehmungsindex]] (CPI)||style="text-align:right"|69 <small>von 100</small>||style="text-align:right"|23 <small>von 180</small>||0 = sehr korrupt / 100 = sehr sauber||2020<ref>{{Literatur |Titel=Corruption Perceptions Index |Hrsg=[[Transparency International]] |Verlag=Transparency International |Ort=Berlin| Datum=2021|ISBN= 978-3-96076-157-0|Sprache=en |Online=https://images.transparencycdn.org/images/2020_Report_CPI_EN.pdf |Format=PDF}}</ref>
|}

=== Staatshaushalt ===

1974 hatte der [[Haushaltsplan|Staatshaushalt]] zum letzten Mal ''keine'' Neuverschuldung; er war ausgeglichen.<ref name="zeit">zeit.de 17.&nbsp;Januar 2012: [http://www.zeit.de/wirtschaft/2012-01/krisenstaaten-europa-uebersicht/komplettansicht ''Neuigkeiten aus der Krisenzone''].</ref> 2016 umfasste er Ausgaben von 1369&nbsp;Milliarden&nbsp;Dollar, dem standen Einnahmen von 1288&nbsp;Milliarden&nbsp;Dollar gegenüber. Das Haushaltsdefizit betrug also 81&nbsp;Milliarden&nbsp;Dollar beziehungsweise 3,3&nbsp;Prozent des [[Bruttoinlandsprodukt]]s.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.cia.gov/library/publications/the-world-factbook/fields/2056.html |titel=The World Factbook — Central Intelligence Agency |abruf=2017-07-09 |sprache=en}}</ref>

Die [[Staatsverschuldung]] betrug 2010 1591&nbsp;Milliarden&nbsp;Euro oder 82,3&nbsp;Prozent des BIP.<ref name="Eurostat">{{Webarchiv |url=http://epp.eurostat.ec.europa.eu/cache/ITY_PUBLIC/2-21102011-AP/DE/2-21102011-AP-DE.PDF |text=Bereitstellung der Daten zu Defizit und Verschuldung 2010 |wayback=20111027090205}} (PDF).</ref> Damit lagen Neuverschuldung und die [[Staatsschuldenquote in Frankreich]] weit über der in den [[EU-Konvergenzkriterien]] („Maastricht-Kriterien“) genannten Obergrenzen von drei Prozent pro Jahr bzw. 60&nbsp;Prozent ({{Art.|126|AEU|dejure}} AEU-Vertrag). Im Jahr 2011 betrug die Neuverschuldung 5,2&nbsp;Prozent des BIP. Die Staatsverschuldung betrug in diesem Jahr 1.717,3 Milliarden Euro.<ref>{{Webarchiv |url=http://capitalos.de/customer-relationship-managment/ |text=Staatsverschuldung |wayback=20130419071855}} Abgerufen am 14. März 2013.</ref>

Ende 2012 stieg der Schuldenstand auf rund 89 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Der größte Posten im Budget 2012 waren die Zinszahlungen: insgesamt rund 48,8&nbsp;Milliarden&nbsp;Euro. Das Schatzamt (siehe auch [[Agence France Trésor]]) hat die Ermächtigung, Staatsanleihen im Wert von 179&nbsp;Milliarden&nbsp;Euro auszugeben, um die Schuldenlast zu finanzieren. Im Rahmen der [[Eurokrise]] wurde Frankreich ab 2012 von den [[Ratingagentur]]en Standard & Poor’s, Moodys und Fitch teils mehrfach herabgestuft; Präsident Sarkozy hatte angekündigt, in den kommenden fünf Jahren rund 65&nbsp;Milliarden&nbsp;Euro im Haushalt einzusparen, falls er bei den [[Präsidentschaftswahl in Frankreich 2012|Französischen Präsidentschaftswahl 2012]] wiedergewählt worden wäre.<ref name="zeit" /> Unter Präsident [[François Hollande]] stiegen die Staatsschulden weiter an. Anfang 2015 gab die [[Europäische Kommission]] bekannt, dass sie auch 2015 und 2016 Haushaltsdefizite oberhalb der im [[Vertrag von Maastricht]] vorgesehenen Obergrenze von 3 % dulden würde.<ref>[https://www.welt.de/wirtschaft/article137832461/Frankreich-muss-Defizitgrenze-erst-2017-einhalten.html ''Frankreich muss Defizitgrenze erst 2017 einhalten.''] In: ''Die Welt.'' 25. Februar 2015, abgerufen am 17. März 2015.</ref><ref>Europäische Kommission – Pressemitteilung 13. Mai 2015: [http://europa.eu/rapid/press-release_IP-15-4975_de.htm ''Regierungen müssen mehr tun, um wirtschaftliche Erholung zu festigen'']</ref>
2015 hatte Frankreich ein Defizit von 3,5 Prozent des BIP; nur vier der 28 EU-Länder hatten höhere Quoten.<ref>eurostat: Pressemeldung 76/2016: [http://ec.europa.eu/eurostat/documents/2995521/7235996/2-21042016-AP-DE.pdf/eff26083-c29f-40b1-ad1f-39dc6f3057be Öffentliches Defizit im Euroraum und in der EU28 bei 2,1 % bzw. 2,4 % des BIP] (PDF, S. 1)</ref> Frankreich wird auch 2016 und 2017 die Defizitobergrenze nicht erfüllen.<ref>{{Internetquelle |autor=SPIEGEL ONLINE, Hamburg Germany |url=http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/frankreich-rechnungshof-findet-neues-milliardenloch-im-staatshaushalt-a-1154946.html |titel=Staatshaushalt: Frankreichs Rechnungshof findet neues Milliardenloch – SPIEGEL ONLINE – Wirtschaft |abruf=2017-07-09}}</ref>

{| class="wikitable" style="text-align:right"
|+Verschuldung Frankreichs gemäß [[Eurostat]]<ref>[http://ec.europa.eu/eurostat/tgm/table.do?tab=table&init=1&language=de&pcode=teina225&plugin=1 Bruttoverschuldung des Staates – jährliche Daten 2002–2018]</ref><ref>[http://ec.europa.eu/eurostat/tgm/table.do?tab=table&plugin=1&language=de&pcode=teina200 Öffentliche Defizite – jährliche Daten 2002–2018]</ref>
|-
! Jahr !! 2002 !! 2003 !! 2004 !! 2005 !! 2006 !! 2007 !! 2008 !! 2009 !! 2010 !! 2011 !! 2012 !! 2013 !! 2014 !! 2015 !! 2016
!2017
!2018
|-
|style="text-align:left"| [[Staatsverschuldung]] in % || 59,8 || 63,9 || 65,5 || 67,0 || 64,4 || 64,5 || 68,8 || 83,0 || 85,3 || 87,8 || 90,6 || 93,4 || 94,9 || 95,6 || 98,0<ref name="april17">[http://ec.europa.eu/eurostat/documents/2995521/7997689/2-24042017-AP-DE.pdf/f7e33ad8-0bdc-4780-b6e0-56f997a7f0ef eurostat-Pressemitteilung 24. April 2017, S. 5] (PDF).</ref>
|98,4
|98,4
|-
|style="text-align:left"| [[Haushaltssaldo]] in % || −3,1 || −3,9 || −3,5 || −3,2 || −2,3 || −2,5 || −3,2 || −7,2 || −6,8 || −5,1 || −4,9 || −4,1 || −3,9 ||−3,6 || −3,5<ref name="april17" />
|−2,8
|−2,5
|}

Anteil der Staatsausgaben (in Prozent des Bruttoinlandsprodukt):

* für das [[Gesundheitssystem]]: 11,9&nbsp;Prozent (2010)<ref>[http://www.laenderdaten.de/gesundheit/ausgaben.aspx www.laenderdaten.de]</ref>
* für das [[Bildungssystem]]: 5,9&nbsp;Prozent (2010)<ref>[http://www.laenderdaten.de/bildung/bildungsausgaben.aspx laenderdaten.de]</ref>
* für [[Militär]]: 1,8 % (2012)<ref>[http://www.laenderdaten.de/militaer/ausgaben_bip.aspx laenderdaten.de]</ref>

=== Politische Parteien ===
{{Siehe auch|Liste der politischen Parteien in Frankreich}}

Die französische Parteienlandschaft zeichnet sich durch einen hohen Grad der Zersplitterung und hohe Dynamik aus. Neue Parteien entstehen und existierende Parteien ändern häufig ihre Namen. Die Namen der Parteien geben nur sehr bedingt über ihre ideologische Ausrichtung Aufschluss, denn es ist zu einer gewissen Begriffsentfremdung gekommen. Französische Parteien haben in der Regel relativ wenige Mitglieder und eine schwache Organisationsstruktur, die sich häufig auf Paris als den Ort, wo die meisten Entscheidungen getroffen werden, konzentriert.<ref>Günther Haensch, Hans J. Tümmers: ''Frankreich: Politik, Gesellschaft, Wirtschaft''. München 1993, ISBN 3-406-37491-3, S.&nbsp;146 ff.</ref>

Die politische Linke wird von der [[Sozialismus|sozialistischen]] [[Parti socialiste (Frankreich)|Parti socialiste]] (PS) beherrscht. Sie stellte den langjährigen Staatspräsidenten [[François Mitterrand]] und mehrere Premierminister; von 2012 bis 2017 war mit François Hollande erneut ein PS-Politiker Staatspräsident. Bedeutende Parteien links der Mitte sind zudem die [[Parti radical de gauche]] und die Linkspartei [[Parti de Gauche]]. Die historisch bedeutsame [[Parti communiste français|französische kommunistische Partei]], in den ersten Jahren des 21. Jahrhunderts fast bis in die Bedeutungslosigkeit gerutscht, bildete ab 2009 mit der ''Parti de Gauche'' das Wahlbündnis [[Front de gauche]], in dem sie aber nicht an die Erfolge früherer Jahrzehnte anknüpfen konnte. Die grüne Partei in Frankreich heißt [[Europe Écologie-Les Verts]], wobei grüne Politik in Frankreich tendenziell weniger Zulauf genießt als in den deutschsprachigen Staaten.

Das [[Konservatismus|konservative]] Lager wird dominiert von der [[Gaullismus|gaullistischen]] Partei, die seit dem Beginn der Fünften Republik mehrmals ihren Namen geändert hat und seit 2015 [[Les Républicains]] heißt. Neben [[Charles de Gaulle]] stellte sie in der Fünften Republik die Staatspräsidenten [[Georges Pompidou]], [[Jacques Chirac]] und [[Nicolas Sarkozy]]. Sie teilt sich die Besetzung des bürgerlichen Lagers mit verschiedenen zentristisch ausgerichteten Parteien, darunter dem Parteienbündnis [[Union des démocrates et indépendants]] (UDI) und der Partei [[Mouvement démocrate]] (MoDem). Deutlich weiter rechts von der politischen Mitte angesiedelt ist der [[Front National]]. Seit er 2011 von [[Marine Le Pen]] graduell neu ausgerichtet wurde, hat er sich zu einem starken dritten Lager entwickelt, was in der Teilnahme Le Pens an der [[Präsidentschaftswahl in Frankreich 2017|Stichwahl zum Amt des Präsidenten 2017]] gipfelte.

=== Innenpolitik ===
[[Datei:Assemblée nationale 2017-07-01.png|mini|Sitzverteilung der Nationalversammlung {{Farblegende|#cc2443|FI: 17 Sitze}} {{Farblegende|#DD0000|GDR: 15 Sitze}} {{Farblegende|#ff8080|NG: 31 Sitze}} {{Farblegende|#ffeb00|REM: 313 Sitze}} {{Farblegende|#ff9900|Modem: 47 Sitze}} {{Farblegende|#00ffff|LC: 35 Sitze}} {{Farblegende|#0066cc|LR: 100 Sitze}} {{Farblegende|#F0F0F0|NI: 18 Sitze}}]]

{{Hauptartikel|Geschichte Frankreichs#Seit 1958: Fünfte Republik|titel1=„Seit 1958: Fünfte Republik“ im Artikel Geschichte Frankreichs}}

=== Außen- und Sicherheitspolitik ===
[[Datei:UN-Sicherheitsrat - UN Security Council - New York City - 2014 01 06.jpg|mini|Sitzungssaal des [[Sicherheitsrat der Vereinten Nationen|UN-Sicherheitsrats]], Frankreich ist [[UNO-Vetomacht]]]]
[[Datei:2011-05-10 Europaparlament.JPG|mini|Das Europaparlament in Straßburg. Frankreich ist einer von 27 EU-Mitgliedstaaten.]]
[[Datei:New-Map-Francophone World.PNG|mini|Die [[französische Sprache]] weltweit
{{Farblegende|#0049a2|Muttersprache}}
{{Farblegende|#006aFF|Verwaltungssprache}}
{{Farblegende|#8ec3ff|Zweit- oder [[Verkehrssprache]]}}
{{Farblegende|#00ff00|frankophone Minderheit}}]]

<!---Eine Leitlinie der französischen Außenpolitik ist die Integration Europas mit dem Ziel einer politischen Einigung.--- Beleg?--->Frankreich ist eine Atommacht sowie Vetomacht im UN-Sicherheitsrat und betreibt eine aktive Außenpolitik. Mit Botschaften in 160 Ländern hatte Frankreich 2017 die dritthöchste Anzahl an ausländischen Botschaften hinter den Vereinigten Staaten und der Volksrepublik China.<ref>{{Internetquelle |url=https://globaldiplomacyindex.lowyinstitute.org/country_rank.html |titel=Global Diplomacy Index – Country Rank |abruf=2018-07-13 |sprache=en}}</ref>

Nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] gaben [[Deutschland]] und Frankreich die seit 1870/71 währende [[Deutsch-französische Erbfeindschaft|Erbfeindschaft]] auf; unter anderem vor dem Hintergrund des Kalten Krieges. Zwischen den beiden Ländern entstanden [[Deutsch-französische Beziehungen|enge Beziehungen]].
Beide Länder waren Gründungsmitglieder der [[Europäische Union|Europäischen Union]]. Zeitweise wurde ein „[[Europa der zwei Geschwindigkeiten]]“ diskutiert mit Deutschland, Frankreich und einigen weiteren Staaten in einem Kerneuropa.

Generell folgen Frankreichs Grundinteressen in der EU jedoch dem [[Intergouvernementalismus|intergouvernementalen Ansatz]], welcher zunächst keine Übertragung weiterer Kompetenzen auf die EU-Ebene vorsieht. Zentrales Ziel der französischen Europapolitik ist, die Führungsrolle Frankreichs in Europa zu festigen. Aufgeweicht wird diese Position jedoch teilweise durch neue pragmatische Ansätze. Besonders in der Klima- und Energie-, der Wirtschafts- und Finanz- sowie der Sicherheits- und Verteidigungspolitik ist Frankreich vermehrt Vorreiter europäischer Positionen. Der grundsätzliche Fokus auf nationalen Interessen bleibt allerdings erhalten.<ref name="agkv.sethora.de">{{Internetquelle |autor=Claire Demesmay, Andreas Marchetti |url=http://agkv.sethora.de/fileadmin/user_upload/DGAPana_F_Demesmay-Marchetti.pdf |titel=Frankreich ist Frankreich ist Europa – Französische Europa-Politik zwischen Pragmatismus und Tradition |hrsg=Forschungsinstitut der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik |archiv-url=https://web.archive.org/web/20120130154203/http://agkv.sethora.de/fileadmin/user_upload/DGAPana_F_Demesmay-Marchetti.pdf |archiv-datum=2012-01-30 |abruf=2011-10-11 |format=PDF; 168&nbsp;kB |offline=1}}</ref>

In der [[Eurokrise]] setzten sich Frankreich und Deutschland weitgehend für gemeinsame Positionen ein. Dies spiegelt sich in häufigen bilateralen Gesprächen zwischen Bundeskanzlerin [[Angela Merkel]] und [[François Hollande]], auch im Vorfeld offizieller Gipfeltreffen, wider. Ein wichtiges Anliegen Frankreichs auf EU-Ebene ist (Stand 2008) der Aufbau einer [[Gemeinsame Sicherheits- und Verteidigungspolitik|europäischen Sicherheits- und Verteidigungspolitik]].<ref name="eurotopics.net">{{Internetquelle |autor=Gisela Müller-Brandeck-Bocquet |url=http://www.eurotopics.net/de/home/presseschau/archiv/magazin/politik-verteilerseite/franzoesische_ratspraesidentschaft_06_2008/artikel_sarkozy_europapolitik_mueller/ |titel=Sarkozys Europapolitik |archiv-url=https://web.archive.org/web/20120301083923/http://www.eurotopics.net/de/home/presseschau/archiv/magazin/politik-verteilerseite/franzoesische_ratspraesidentschaft_06_2008/artikel_sarkozy_europapolitik_mueller |archiv-datum=2012-03-01 |abruf=2011-10-11 |offline=1}}</ref>

Frankreich ist zudem ständiges Mitglied im [[Sicherheitsrat der Vereinten Nationen|UNO-Sicherheitsrat]] mit [[Veto]]recht. Über die Vereinten Nationen koordiniert es seine internationale Entwicklungszusammenarbeit und sein humanitäres Engagement.

Frankreich war 1949 Gründungsmitglied des [[Nordatlantikvertrag]]es ([[NATO]]) und erhielt militärischen Schutz durch die [[Vereinigte Staaten|Vereinigten Staaten]]. Mit der Machtübernahme von [[Charles de Gaulle|de Gaulle]] 1958 änderten sich die Beziehungen zu den Vereinigten Staaten und zu der von den USA dominierten NATO dahingehend, dass Frankreich 1966 seine militärische Integration in die Strukturen der NATO aufgab und ausschließlich politisch integriert blieb. Im März 2009 kündigte Präsident Sarkozy die vollständige Rückkehr Frankreichs in die Kommandostruktur der NATO an. Das französische Parlament bestätigte am 17.&nbsp;März 2009 diesen Schritt, indem es Sarkozy das Vertrauen aussprach.<ref>[[Die Presse]]: ''[http://diepresse.com/home/politik/aussenpolitik/461976/index.do Parlament segnet Frankreichs Rückkehr in die Nato ab]'' vom 17.&nbsp;März 2009.</ref>

Unter de Gaulles Führung entwickelte sich Frankreich 1960 zu einer [[Atommacht]] und verfügte ab 1965 mit der [[Force de dissuasion nucléaire française]] über [[Atomstreitkraft|Atomstreitkräfte]], die zunächst 50 mit [[Kernwaffe]]n (Atombomben) ausgestattete Flugzeuge in Dienst stellte. 1968 hatte Frankreich bereits 18 Abschussrampen für [[Mittelstreckenrakete]]n aufgestellt, die 1970 und 1971 mit Atomsprengköpfen ausgestattet wurden. In den 1970er Jahren erweiterte Frankreich seine Atommacht auch auf See. Vier [[Atom-U-Boot]]e tragen je 16 atomar bestückte Mittelstreckenraketen.

Eine weitere Säule der französischen Außenpolitik ist die internationale Kooperation auf dem Gebiet der [[Sicherheitspolitik]] und der [[Entwicklungszusammenarbeit]] bei ständiger Wahrung der französischen Souveränität. Dazu ist Frankreich Mitglied in zahlreichen sicherheitspolitischen Organisationen wie der [[Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa|OSZE]] und nimmt am [[Eurokorps]] teil. Frankreich hat bisher (Stand 2020) nicht verlautbaren lassen, auf das Potenzial seiner Atomwaffen verzichten zu wollen.

Ebenfalls von großer Bedeutung für die französischen Außenbeziehungen ist die französische Kulturpolitik und die Förderung der [[Frankophonie]]. International hat die [[französische Sprache]] mit ungefähr 140&nbsp;Millionen Sprechern einen hohen Stellenwert. Dies unterstützt das französische Außenministerium mit einer Unterabteilung namens AEFE, deren etwa 280 Schulen in ungefähr 130 Ländern von rund 16.000 Jugendlichen besucht werden. Die Leistungen der knapp 1000 Lokalitäten der ''Agence française'' nehmen ungefähr 200.000 Studenten in aller Welt in Anspruch.<ref>France Diplomatie: ''[http://www.diplomatie.gouv.fr/de/das-aubenministerium_2/aussenpolitische-massnahmen_316/verteidigung-von-interessen_258.html Außenpolitische Maßnahmen]'', besucht am 17.&nbsp;Januar 2010.</ref>

Hinzu kommt ein Engagement auch nach Ende der [[Kolonialismus#Frankreich|Kolonialherrschaft]] in [[Afrika]], wo Frankreich bis heute in einigen Ländern die bestimmende Ordnungsmacht geblieben ist.

=== Militär ===
{{Hauptartikel|Französische Streitkräfte}}
[[Datei:French military images.jpg|mini|Beispiele des [[Französische Streitkräfte|französischen Militärs]]. Oben links: Flugzeugträger [[Charles de Gaulle (R 91)|Charles de Gaulle]], oben rechts: Kampfflugzeug [[Dassault Rafale|Rafale]], unten rechts: [[Chasseurs alpins]] (Gebirgsjäger), unten links: Kampfpanzer [[Leclerc (Panzer)|Leclerc]]]]

Frankreich hat einen der höchsten Rüstungsetats der Welt und gehört zu den führenden Militärmächten sowie zum Kreis der offiziellen [[Atommacht|Atomwaffenstaaten]]. Die [[Französische Streitkräfte|französischen Streitkräfte]] sind seit Ende 1990er Jahre eine [[Berufsarmee]] und umfassen 350.000 Männer und Frauen.<ref>[https://www.cia.gov/library/publications/the-world-factbook/geos/fr.html The World Factbook].</ref> Frankreich gab 2017 knapp 2,3 Prozent seiner Wirtschaftsleistung oder 57,8 Mrd. Dollar für seine Streitkräfte aus und lag damit weltweit auf Platz 6.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.sipri.org/ |titel=Home {{!}} SIPRI |abruf=2017-07-10 |sprache=en}}</ref> 20.000 Soldaten sind in den [[Übersee-Département]]s und -territorien stationiert, weitere 8.000 in afrikanischen Staaten, mit denen Verteidigungsabkommen vereinbart wurden. Die Streitkräfte teilen sich dabei in die drei klassischen Sektoren [[Französisches Heer|Heer ''(Armée de terre)'']], [[Französische Luftstreitkräfte|Luftwaffe ''(Armée de l’air)'']] und [[Französische Marine|Marine ''(Marine nationale)'']]. Frankreichs Nuklearstreitkräfte ''(Force de dissuasion nucléaire)'' mit ca. 350 Sprengköpfen stellen die Marine und zum kleineren Teil die Luftwaffe. Weiterhin ist die Polizeitruppe ''[[Gendarmerie nationale]]'' dem Verteidigungsministerium unterstellt. Militärisches und populärkulturelles Aushängeschild des französischen Militärs ist die [[Légion étrangère|Fremdenlegion]] ''(Légion étrangère)''.

=== Administrative Gliederung ===
{{Hauptartikel|Verwaltungsgliederung Frankreichs}}
Frankreich gilt spätestens seit [[Ludwig XIII.]] und [[Armand-Jean du Plessis, duc de Richelieu|Kardinal Richelieu]] als Inbegriff des zentralisierten Staates. Zwar wurden später Maßnahmen zur Dezentralisierung ergriffen, diese hatten jedoch eher den Zweck, die Zentralgewalt näher zum Bürger zu bringen. Erst seit der Verwaltungsreform der Jahre 1982 und 1983 wurden Kompetenzen von der Zentralregierung auf die Gebietskörperschaften verlagert.<ref>Günther Haensch, Hans J. Tümmers: ''Frankreich: Politik, Gesellschaft, Wirtschaft''. München 1993, ISBN 3-406-37491-3, S.&nbsp;206.</ref>
[[Datei:France, administrative divisions - de (+overseas) - colored 2016.svg|mini|Die 18 Regionen Frankreichs, seit der [[Region (Frankreich)|Reform von 2016.]]]]
Auf oberster Ebene ist Frankreich seit dem 1. Januar 2016 in 18 [[Region (Frankreich)|Regionen]] ''(régions)'' gegliedert, zuvor waren es 27. Regionen gibt es erst seit 1964, seit 1982/83 haben sie den Status einer [[Collectivité territoriale]] (''Gebietskörperschaft''). Jede Region verfügt über einen vom Volk gewählten Regionalrat (''Conseil régional''), der wiederum einen Präsidenten wählt. Weiterhin ist der vom [[Staatspräsident (Frankreich)|französischen Staatspräsidenten]] ernannte Präfekt des Hauptortes auch Präfekt der gesamten Region, womit er über den anderen Präfekten der Départements steht. Regionen sind zuständig für die Wirtschaft, die Infrastruktur der Berufs- und Gymnasialausbildung und finanzieren sich über Steuern, die sie erheben dürfen, und über Transferzahlungen der Zentralregierung.<ref>Günther Haensch, Hans J. Tümmers: ''Frankreich: Politik, Gesellschaft, Wirtschaft''. München 1993, ISBN 3-406-37491-3, S.&nbsp;219.</ref> [[Korsika]] hat unter den Regionen einen Sonderstatus und wird als ''Collectivité territoriale'' bezeichnet. Fünf Regionen ([[Guadeloupe]], [[Martinique]], [[Französisch-Guayana]], [[Mayotte]] und [[Réunion]]) befinden sich in Übersee und hatten bis zur Verfassungsänderung 2003 den Status eines ''[[Übersee-Département]]s''. Die Regionen bilden die europäische Statistikebene [[NUTS]]-2 (auf der übergeordneten Ebene NUTS-1 bestehen 8+1&nbsp;''[[Zone d’études et d’aménagement du territoire|Zones d’études et d’aménagement du territoire]]'' (ZEAT, Raumplanungs- und -ordnungszonen)).

[[Datei:France, administrative divisions (departments+regions) (-overseas) - de (+dep Nmbrs) - colored (Paris zoom).svg|mini|96 der 101 französischen [[Département]]s liegen in Europa. Die Regionen zeigen die Einteilung Frankreichs vor der Reform von 2016.|alternativtext=]]

Eine Region ist ihrerseits in [[Département]]s unterteilt. Départements ersetzten 1790 die traditionellen Provinzen, um den Einfluss der lokalen Machthaber zu brechen. Von den heute [[Département#Übersichtstabelle|101 Départements]] liegen 96 in Europa. Die hohe Zahl dieser relativ kleinen Verwaltungseinheiten ist immer wieder Gegenstand von Diskussionen. Départements wählen einen [[Départementrat]] (''Conseil départemental''), der einen Präsidenten als Exekutivorgan wählt. Erster Mann im Département ist jedoch der vom französischen Staatspräsidenten ernannte [[Präfekt (Frankreich)|Präfekt]]. Départements haben die Aufgabe, sich um das Sozial- und Gesundheitswesen, die ''[[Collège]]s'', Kultur- und Sporteinrichtungen, Departementsstraßen und den Sozialbau zu kümmern.<ref>Günther Haensch, Hans J. Tümmers: ''Frankreich: Politik, Gesellschaft, Wirtschaft''. München 1993, ISBN 3-406-37491-3, S.&nbsp;215.</ref><ref>[[Insee]]: ''[http://www.insee.fr/fr/methodes/default.asp?page=definitions/departement.htm Département: Définition]'', besucht am 24.&nbsp;Januar 2013.</ref> Sie dürfen Steuern erheben und erhalten Transferzahlungen der Zentralregierung. Die Départements bilden die europäische Statistikebene [[NUTS]]-3.

Die 335 [[Arrondissement#Frankreich|Arrondissements]], davon 13 in Übersee, stellen keine eigene Rechtspersönlichkeit dar. Sie dienen vorrangig der Entlastung der Départementsverwaltung, in jedem Arrondissement liegt eine [[Sous-préfecture|Sous-Préfecture]].

Ebenso dienen die 2054 [[Kanton (Frankreich)|Kantone]] (Cantons), 72 in Übersee, (Zahlen ab 2014) nur noch als Wahlbezirk für die Wahl der [[Départementrat|Départementräte]]. Die Arrondissements der Städte Paris, Lyon und Marseille haben den Status von Kantonen.<ref name="Circonscriptions_administratives">[[Insee]]: ''[https://web.archive.org/web/20090214151909/http://insee.fr/fr/themes/tableau.asp?reg_id=99&ref_id=CMRSOS01208 Circonscriptions administratives des régions au 1er janvier]'', Stand 1.&nbsp;Januar 2009, besucht am 20.&nbsp;Januar 2010.</ref><ref>[[Insee]]: ''[http://www.insee.fr/fr/methodes/default.asp?page=definitions/arrondissement.htm Arrondissement: Définition]'', besucht am 24.&nbsp;Januar 2013.</ref>

Die kleinste und gleichzeitig älteste organisatorische Einheit des französischen Staates sind die [[Gemeinde (Frankreich)|Gemeinden]] (''communes''). Sie folgten 1789 den [[Pfarrei]]en und Städten nach. In den letzten Jahren hat die enorm hohe Zahl der Kommunen leicht abgenommen. Waren es 2012 noch 36.700 Gemeinden, so ist die Zahl zu Beginn des Jahres 2017 auf 35.498 zurückgegangen,<ref>{{Literatur |Autor=Patrick Roger |Titel=La France ne compte plus que 35 498 communes |Sammelwerk=Le Monde.fr |Datum=2017-01-19 |ISSN=1950-6244 |Online=http://www.lemonde.fr/politique/article/2017/01/19/la-france-ne-compte-plus-que-35-498-communes_5065260_823448.html |Abruf=2017-06-18}}</ref> davon 129 in Übersee.<ref name="Circonscriptions_administratives" /> Trotz der hohen Zahl der Gemeinden, die größtenteils nur sehr wenige Einwohner haben, kommen Bemühungen um eine Gemeindereform nur sehr schleppend voran. Jede Gemeinde wählt einen [[Gemeinderat (Frankreich)|Gemeinderat]] (''Conseil municipal''), der dann aus seiner Mitte einen Bürgermeister wählt. Seit 1982 haben die Gemeinden deutlich mehr Rechte und werden vom Staat weniger bevormundet. Auf Gemeindeebene werden Grundschulbildung, Stadtplanung, Abfallbeseitigung, Abwasserreinigung und Kulturaktivitäten organisiert; auch sie finanzieren sich über eigene Steuern und Transferzahlungen.<ref>Günther Haensch, Hans J. Tümmers: ''Frankreich: Politik, Gesellschaft, Wirtschaft''. München 1993, ISBN 3-406-37491-3, S.&nbsp;208.</ref><ref>[[Insee]]: ''[http://www.insee.fr/fr/methodes/default.asp?page=definitions/commune.htm Commune: Définition]'', besucht am 24.&nbsp;Januar 2013.</ref>

Verwaltungsrechtliche Sonderstatus gelten für die Départementskörperschaft (''Collectivité départementale,'') [[Mayotte]], die Gebietskörperschaft (''Collectivité territoriale'') [[Saint-Pierre und Miquelon]], die [[Französische Überseegebiete|Überseegebiete]] (''Territoires d’outre-mer'', T.O.M.) [[Französisch-Polynesien]], [[Neukaledonien]], [[Wallis und Futuna]], [[Saint-Barthélemy (Insel)|Saint-Barthélemy]], [[Saint-Martin (Gebietskörperschaft)|Saint-Martin]] und die [[Französische Süd- und Antarktisgebiete|Französischen Süd- und Antarktisgebiete]] (''Terres australes et antarctiques françaises,'' T.A.A.F.) sowie die ''[[Îles Éparses]]'' und die [[Clipperton-Insel]].

Frankreich sowie seine Überseeregionen und -départements sowie Saint-Barthélemy und Saint-Martin sind Teil der EU. Die restlichen Überseegebiete sind nicht EU-Mitglieder. In Frankreich erlassene Gesetze gelten in den [[Französische Überseegebiete|TOM]] (Territoires d’outre-mer) nur, wenn dies ausdrücklich erwähnt ist.

=== Recht ===
{{Hauptartikel|Gerichtsorganisation in Frankreich}}
[[Datei:Palais Justice Paris.jpg|mini|[[Palais de Justice (Paris)|Palais de Justice]] (Justizpalast) in Paris]]

Nach einer wechselvollen [[Rechtsgeschichte Frankreichs|Geschichte des Rechts]] in Frankreich übernimmt heute, in der Fünften Republik, der [[Conseil constitutionnel (Frankreich)|Verfassungsrat]] (''Conseil constitutionnel'') die Kontrollfunktion innerhalb des politischen Systems. In einem nicht erneuerbaren Mandat ernennen der Staatspräsident und die Präsidenten der Nationalversammlung und des Senats jeweils drei Abgeordnete für eine Amtszeit von neun Jahren. Der Rat überprüft Gesetze auf Anfrage, überwacht die Gesetzesmäßigkeit von Wahlen und [[Referendum|Referenden]]. Für eine Überprüfung von Gesetzen sind jeweils 60 Abgeordnete der Nationalversammlung (10,4 % der Abgeordneten) oder des Senats (18,1 % der Senatoren) nötig.

Die [[Todesstrafe]] wurde in Frankreich 1981 abgeschafft.

== Wirtschaft ==
{{Hauptartikel|Wirtschaft Frankreichs}}

=== Grundlagen ===
[[Datei:Euro accession Eurozone as single entity.svg|mini|Frankreich ist Teil des [[Europäischer Binnenmarkt|Europäischen Binnenmarkts]]. Zusammen mit 18 weiteren EU-Mitgliedstaaten (blau) bildet es eine Währungsunion, die [[Eurozone]].]]
[[Datei:La Défense from the Arc de Triomphe, Paris 6 March 2015 003.jpg|mini|Im Hintergrund [[La Défense]], ein [[Liste der Hochhäuser in La Défense|Hochhausviertel]] im westlichen Paris, welches zu den wichtigsten Wirtschaftsstandorten Europas zählt.<ref name="fflad">{{Webarchiv |url=http://www.france.fr/de/paris-und-umgebung/das-pariser-stadtviertel-%E2%80%9Ela-defense%E2%80%9C-eines-der-wichtigsten-europaeischen-geschaeftsviertel-ueberhaupt.html |text=„Das Pariser Stadtviertel „La Défense“, eines der wichtigsten, europäischen Geschäftsviertel überhaupt“ |wayback=20150924015150}}, Gesichtet 19 Mai, 2015.</ref> ]]

Traditionell betreiben staatliche Akteure in Frankreich eine intensive [[Wirtschaftspolitik]] und [[Industriepolitik]]; es gibt vergleichsweise starke staatliche Eingriffe. Die Ideen des [[Merkantilismus]] – speziell des [[Merkantilismus|Colbertismus]] – wirken in Frankreich bis heute nach.

Nach dem [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] wurde der Typus des „gemischten Unternehmens“<ref>A. Chazel, H. Poyet: ''L’Économie mixte.'' Paris 1963.</ref> geschaffen. Mit dieser [[Öffentlich-private Partnerschaft|Partnerschaft von privatem und öffentlichen Kapital]] sollte der nationalen Industrie das Vordringen in Bereiche ermöglicht werden, in die sich privates [[Kapital]] allein nicht heranwagte (Ölindustrie: ''[[Geschichte der Ölförderung Frankreichs|Compagnie Française des Pétroles (CFP)]].'' Chemie). Zuvor war es in Frankreich in ähnlichen Fällen üblich gewesen, dass der Staat einer einzelnen Firma eine exklusive [[Konzession]] erteilte.

1946 begann die [[Provisorische Regierung der Französischen Republik|damalige Regierung Frankreichs]] ein System der [[Planification]]. 1981 kam mit [[François Mitterrand]] der erste sozialistische Staatspräsident an die Regierung; er regierte<ref>siehe [[Kabinett Mauroy]], [[Kabinett Fabius]], [[Kabinett Chirac II]], [[Kabinett Rocard I]], [[Kabinett Rocard II]], [[Kabinett Cresson]], [[Kabinett Bérégovoy]] und [[Kabinett Balladur]]</ref> bis Mai 1995 und betrieb zahlreiche [[Verstaatlichung]]en.

Frankreich ist eine [[gelenkte Volkswirtschaft]]. Ein staatlich festgelegter [[Mindestlohn#Frankreich|Mindestlohn]], der [[Salaire minimum interprofessionnel de croissance|SMIC]], sichert den Angestellten einen Brutto-Stundenlohn von 9,67 Euro (Stand 2016).<ref>[[Institut national de la statistique et des études économiques]]: [http://www.insee.fr/fr/indicateur/smic.htm Montant du salaire minimum interprofessionell de croissance (SMIC)].</ref>

Die französischen Exporte entstammen größtenteils dem [[Maschinenbau]], der [[Automobilindustrie]], der [[Luft- und Raumfahrttechnik]], der [[Pharmaindustrie]], der [[Elektroindustrie|Elektronik]], dem [[Weinbau in Frankreich|Weinbau]] und der [[Lebensmittelindustrie|Lebensmittelbranche]]. Auch der [[Tourismus in Frankreich|Tourismus]] und die Luxusgüterindustrie spielen eine große Rolle.

Das [[Bruttoinlandsprodukt]] (BIP) stieg in den Jahren 1995 bis 2005 um durchschnittlich 2,1&nbsp;Prozent jährlich und erreichte 2005 den Wert von 1689,4&nbsp;Milliarden Euro. Im Vergleich mit dem BIP der Europäischen Union, ausgedrückt in [[Kaufkraftstandard]]s, erreichte Frankreich im Jahr 2014 einen Index von 107 ([[Mitgliedstaaten der Europäischen Union#Liste der Mitgliedstaaten|EU-28]]: 100).<ref name="eurostat">{{Internetquelle |url=http://appsso.eurostat.ec.europa.eu/nui/show.do?dataset=nama_10r_3gdp&lang=de |titel=Bruttoinlandsprodukt (BIP) zu laufenden Marktpreisen nach NUTS-3-Regionen |hrsg=[[Eurostat]] |datum=2016-02-26 |abruf=2016-12-02}}</ref>

Frankreich war, laut einer Studie der Bank [[Credit Suisse]] aus dem Jahre 2017, das Land mit dem sechst-größten [[Liste der Länder nach Gesamtvermögen|nationalen Gesamtvermögen]] weltweit. Der Gesamtbesitz der Franzosen an Immobilien, Aktien und Bargeld belief sich auf insgesamt 12.969 Milliarden US-Dollar. Das Vermögen pro erwachsene Person beträgt 263.399 Dollar im Durchschnitt und 119.720 Dollar im [[Median]] (Deutschland: 203.946 bzw. 47.091 Dollar). Der [[Gini-Koeffizient]] bei der Vermögensverteilung lag 2016 bei 72,0 was auf eine mittlere Vermögensungleichheit hindeutet.<ref>{{Literatur |Titel=Global Wealth Report 2017 |Sammelwerk=Credit Suisse |Datum= |Online=[https://www.credit-suisse.com/corporate/en/articles/news-and-expertise/global-wealth-report-2017-201711.html credit-suisse.com] |Abruf=2018-01-01}}</ref>

Die Erwerbstätigenstruktur hat sich gegenüber früher grundlegend gewandelt. So arbeiteten 2003 nur noch vier Prozent der Erwerbstätigen in der Land- und Forstwirtschaft und Fischerei, in der Industrie waren es 24&nbsp;Prozent, im Dienstleistungsbereich 72&nbsp;Prozent.

Frankreich exportierte 2016 16,1&nbsp;Prozent seines Exportvolumens nach Deutschland, das seinerseits am Import mit 19,6&nbsp;Prozent beteiligt war. Deutschland ist seit vielen Jahren der wichtigste Handelspartner Frankreichs. Frankreich importierte 2016 Waren im Wert von etwa 517,2&nbsp;Milliarden [[Euro]] und exportierte Waren im Wert von ca. 452,8&nbsp;Milliarden Euro und hat damit ein [[Handelsbilanzdefizit]].<ref>[[The World Factbook]]: {{Webarchiv |url=https://www.cia.gov/library/publications/the-world-factbook/fields/2087.html?countryName=France&countryCode=fr&regionCode=eu&#fr |text=Importe Frankreichs 2009 |wayback=20100326220744}} (englisch).</ref><ref>The World Factbook: {{Webarchiv |url=https://www.cia.gov/library/publications/the-world-factbook/fields/2078.html?countryName=France&countryCode=fr&regionCode=eu&#fr |text=Exporte Frankreichs 2009 |wayback=20100326221449}} (englisch).</ref>
2001 hatte das Defizit erst 5,8&nbsp;Mrd.&nbsp;Euro betragen; 2016 betrug es 64,7&nbsp;Mrd.&nbsp;Euro.<ref>[https://rp-online.de/politik/ausland/der-gallische-patient_aid-14346435 RP 20. April 2012: ''Der gallische Patient''].</ref> Die EU-Kommission veröffentlichte im Februar 2016 einen Bericht, laut dem Frankreich seit der Jahrtausendwende ein Viertel seines Exportmarktanteils verloren hat; seine [[Wettbewerbsfähigkeit]] hat nachgelassen.<ref>[http://ec.europa.eu/europe2020/pdf/csr2016/cr2016_france_fr.pdf Rapport 2016 pour la France contenant un bilan approfondi sur la prévention et la correction des déséquilibres macroéconomiques] (PDF, 115 Seiten), vor allem S. 6–8 und 28–37.</ref>

Wirtschaftspolitisch bedeutend ist Frankreichs Teilnehmerschaft an der [[Europäische Union|Europäischen Union]]. Das Land ist Gründungsmitglied aller EU-Vorgängerinstitutionen seit den 1950er-Jahren. Mit zusammen rund 500&nbsp;Millionen Einwohnern erwirtschaftete die Europäische Union 2011 ein nominales Bruttoinlandsprodukt von 17,6&nbsp;Billionen&nbsp;[[US-Dollar]] und bildet somit den größten [[Binnenmarkt]] der Welt. Frankreich ist auch Teil der [[Eurozone]], einer Währungsunion von insgesamt 19 EU-Staaten, die etwa 330&nbsp;Millionen Einwohner umfasst. Offizielles Zahlungsmittel in der Eurozone ist der [[Euro]]; seine [[Währungspolitik]] wird von der [[Europäische Zentralbank|Europäischen Zentralbank]] gesteuert. Die vorherige Währung war bis 2002 der [[Französischer Franc|Französische Franc]].

Im [[Global Competitiveness Report|Global Competitiveness Index]], der die Wettbewerbsfähigkeit eines Landes misst, belegt Frankreich Platz 22 von 137 Ländern (Stand 2017).<ref>{{Literatur |Titel=Country/Economy Profiles |Sammelwerk=Global Competitiveness Index 2017–2018 |Datum= |Online=http://reports.weforum.org/global-competitiveness-index-2017-2018/countryeconomy-profiles/#economy=FRA |Abruf=2017-11-30}}</ref> Im [[Index für wirtschaftliche Freiheit]] belegt das Land 2017 Platz 72 von 180 Ländern.<ref>[http://www.heritage.org/index/ranking heritage.org]</ref>

=== Zur Wirtschaftssituation ===
In Frankreich wuchs das reale [[Bruttoinlandsprodukt]] (''BIP'') in den Jahren 1999 bis 2008 in Frankreich durchschnittlich um 2 Prozent (zum Vergleich: Italien plus 1,2 Prozent, Deutschland plus 1,5 Prozent).<ref>[https://www.bpb.de/system/files/pdf/83IJFX.pdf Entwicklung des realen BIP im Krisenjahr 2009] (PDF).</ref> Im Krisenjahr 2009 ging es um 2,9 Prozent zurück; 2007 und 2008 war es um jeweils um 2,4 Prozent gewachsen.<ref>[https://www.bpb.de/system/files/pdf/83IJFX.pdf#page=5 Entwicklung des realen BIP im Krisenjahr 2009] (PDF).</ref> 2012 wuchs das BIP um 0,01 Prozent und 2013 um 0,27 Prozent.<ref name="F1">[http://de.statista.com/statistik/daten/studie/14536/umfrage/wachstum-des-bruttoinlandsprodukts-in-frankreich/ Wachstum des Bruttoinlandsprodukts in Frankreich].</ref> Das durchschnittliche Wachstum im Zeitraum 2005–2010 betrug 0,6 %.<ref name="F2">[http://wko.at/statistik/eu/europa-wirtschaftswachstum.pdf Europa-Wirtschaftswachstum].</ref> Die Arbeitslosigkeit betrug im Juli 2014 mit 3,3 Millionen Menschen 10,2 %,<ref name="F3">[https://www.welt.de/wirtschaft/article129511529/Arbeitslosigkeit-in-Frankreich-steigt-auf-Rekordhoch.html Arbeitslosigkeit Frankreich].</ref> ein Allzeithoch seit Aufzeichnungsbeginn 1955. 2014 waren gut 500.000 Menschen mehr arbeitslos als 2004.<ref name="F7">[http://www.wiwo.de/politik/europa/verlust-der-top-bonitaet-frankreichs-freier-fall/7414104.html Verlust der top Bonität – Frankreichs freier Fall].</ref> Im Juni 2018 lag die Arbeitslosigkeit immer noch bei 9,2 %.<ref>{{Internetquelle |url=http://ec.europa.eu/eurostat/de/home |titel=Home – Eurostat |abruf=2018-08-08}}</ref> Im Jahr 2017 betrug die Jugendarbeitslosigkeit 23,6 %.<ref>{{Internetquelle |url=https://data.worldbank.org/indicator/SL.UEM.1524.ZS |titel=Unemployment, youth total (% of total labor force ages 15-24) (modeled ILO estimate) {{!}} Data |abruf=2018-08-08 |sprache=en-US}}</ref> 2016 arbeiteten 2,8 % aller Arbeitskräfte in der Landwirtschaft, 20 % in der Industrie und 77,2 % im Dienstleistungssektor. Die Gesamtzahl der Beschäftigten wird für 2017 auf 30,68 Millionen geschätzt; davon sind 47 % Frauen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.cia.gov/library/publications/the-world-factbook/fields/2129.html |titel=The World Factbook — Central Intelligence Agency |abruf=2018-08-06 |sprache=en}}</ref> Die Staatsverschuldung betrug <!--Ende?-->2014 2,018 Billionen Euro.<ref name="F4">[http://de.statista.com/statistik/daten/studie/167261/umfrage/staatsverschuldung-von-frankreich/ Staatsverschuldung von Frankreich].</ref> Die Staatsverschuldung stieg von 2008 bis 2014 64 % auf 94 % des Bruttoinlandsprodukts.<ref name="F5">[http://www.haushaltssteuerung.de/staatsverschuldung-frankreich.html Staatsverschuldung in Frankreich].</ref> Seit der Einführung des Euro hat Frankreichs Export ein Drittel seiner Weltmarktanteile verloren. Der Industrieanteil am französischen Bruttoinlandsprodukt ging von 18 % auf 12,6 % zurück.<ref name="F6">welt.de 25. Februar 2013: [https://www.welt.de/wirtschaft/article113870026/Oekonomen-sehen-Frankreich-in-ernster-Gefahr.html Ökonomen sehen Frankreich in ernster Gefahr].</ref> Frankreichs Anteil an den weltweiten Exporten ist von mehr als 6 % im Jahr 2000 auf 4 % 2012 gesunken.<ref name="F9">{{Webarchiv |url=https://www.allianzglobalinvestors.de/MDBWS/doc/Market-Insights-Fokus-Frankreich.pdf?7ec75299e63366c9e31a767436d090d81e277fd3webweb |text=Allianz Global Investors: Market Insights Fokus Frankreich |wayback=20140823061143}}.</ref> Der Anteil der Staatsausgaben in Prozent des Bruttoinlandsproduktes betrug 2012 in Frankreich 57 %.<ref name="F9" /> Sie gehören damit zu den höchsten in den Industrieländern. 23 % aller Beschäftigten arbeiten in Frankreich für den öffentlichen Dienst. Die französische Automobilindustrie befindet sich (Stand 2013) in einer schwierigen Lage. 2013 wurden mit knapp 1,8 Millionen Fahrzeugen so viele Einheiten verkauft wie 1997.<ref name="F10">[http://www.querschuesse.de/frankreich-pkw-neuzulassungen-mit-14 Frankreich PKW-Neuzulassungen mit -1,4 %].</ref> Die EU unterstützt die Branche massiv.<ref name="F11">[http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2013/05/03/frankreich-rettet-auto-industrie-mit-milliarden-vor-dem-kollaps/ Frankreich rettet Auto Industrie mit Milliarden vor dem Kollaps].</ref> Die Rating-Agentur [[Standard & Poor’s]] stufte Frankreichs Bonität 2012 von ''AAA'' auf ''AA+'' zurück und im November 2013 von ''AA+'' auf ''AA''.<ref name="F12">[http://www.berliner-zeitung.de/wirtschaft/frankreich-hollande-wird-zurueckgestuft,10808230,24990948.html Frankreich: Hollands wird zurückgestuft].</ref> Der 2017 ins Amt gewählte neue Präsident Emmanuel Macron versprach strukturelle Reformen um die Wettbewerbsfähigkeit des Landes wieder zu erhöhen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.welt.de/wirtschaft/bilanz/article164268608/Wie-Macron-Frankreich-aus-der-Krise-fuehren-kann.html |titel=Emmanuel Macron: Reformen führen Frankreich aus der Krise |werk=Die Welt Online |abruf=2017-07-09}}</ref>

=== Kennzahlen ===

{| class="wikitable" style="width:60%; text-align:right;"
|+Veränderung des Bruttoinlandsprodukts (BIP), real<ref>{{Internetquelle |url=https://data.worldbank.org/indicator/NY.GDP.MKTP.KD.ZG?locations=FR |titel=GDP growth (annual %) {{!}} Data |abruf=2018-09-15 |sprache=en-US}}</ref>
! Jahr !! 2006 !! 2007 !! 2008 !! 2009 !! 2010 !! 2011 !! 2012 !! 2013 !! 2014 !! 2015 !! 2016 !! 2017
!2018
!2019
|-
|style="text-align:left;"| Veränderung in % gg. Vj.
| 2,4 || 2,4 || 0,2 || −2,9 || 2,0 || 2,1 || 0,2 || 0,6 || 0,9 || 1,1 || 1,1 || 2,3
|1,7
|1,3
|}

{| class="wikitable" style="width:60%; text-align:right;"
|+Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts (BIP), nominal<ref>{{Internetquelle |url=http://ec.europa.eu/eurostat/data/database |titel=Database – Eurostat |abruf=2017-07-25 |sprache=en-GB}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://ec.europa.eu/eurostat/tgm/refreshTableAction.do?tab=table&plugin=1&pcode=tec00001&language=en |titel=Eurostat – Bruttoinlandsprodukt |abruf=2019-09-28}}</ref>
! colspan="5" style="width:280px"|absolut (in Mrd. Euro)
! colspan="5" style="width:280px"| je Einwohner (in Tsd. Euro)
|-
|style="text-align:left;"| Jahr || 2015 || 2016 || 2017
|2018
|style="text-align:left;"| Jahr || 2015 || 2016 || 2017
|2018
|-
|style="text-align:left;"| BIP in Mrd. € || 2.198 || 2.234 || 2.295
|2.353
| style="text-align:left;"| BIP je Einw. (in Tsd. €) || 33,0 || 33,3 || 34,2
|35,0
|}
{| class="wikitable" style="width:60%; text-align:right;"
|+Entwicklung des Außenhandels und seine Veränderung gegenüber dem Vorjahr<ref name=":0">{{Internetquelle |url=https://www.gtai.de/GTAI/Navigation/DE/Trade/Maerkte/Wirtschaftsklima/wirtschaftsdaten-kompakt,t=wirtschaftsdaten-kompakt--frankreich,did=1584854.html |titel=GTAI – Wirtschaftsdaten kompakt |abruf=2019-09-28}}</ref>
|-
| rowspan="2" |
! colspan="2"| 2016
! colspan="2"| 2017
! colspan="2"| 2018
|-
| Mrd. € || % gg. Vj.
| Mrd. € || % gg. Vj.
| Mrd. € || % gg.Vj.
|-
| style="text-align:left" | Einfuhr
| 505,3 || −0,4
| 539,5 || +6,8
| 560,8 || +3,9
|-
| style="text-align:left;" | Ausfuhr
| 442,9 || −0,8
| 464,0 || +4,8
| 482,3 || +3,9
|-
| style="text-align:left;"| Saldo
| −62,4 ||
| −75,5 ||
| −78,5 ||
|}

{| class="wikitable" style="width:60%"
|+Haupthandelspartner Frankreichs (2018)<ref name=":0" />
! colspan="2" style="width:280px"|Export nach (in Prozent)
! colspan="2" style="width:280px"|Import aus (in Prozent)
|-
| {{DEU}}
|style="text-align:right"|14,7
| {{DEU}}
|style="text-align:right"|15,5
|-
|{{USA}}
|style="text-align:right"|8,0
|{{CHN}}
|style="text-align:right"|8,9
|-
|{{ESP}}
|style="text-align:right"|7,8
|{{ITA}}
|style="text-align:right"|7,7
|-
|{{ITA}}
|style="text-align:right"|7,5
|{{BEL}}
|style="text-align:right"|6,7
|-
|{{BEL}}
|style="text-align:right"|7,2
|{{ESP}}
|style="text-align:right"|6,5
|-
|{{GBR}}
|style="text-align:right"|6,8
|{{USA}}
|style="text-align:right"|6,3
|-
|{{CHN}}
|style="text-align:right"|4,3
|{{GBR}}
|style="text-align:right"|3,7
|-
|{{UNO|#}} sonstige Staaten
|style="text-align:right"|43,7
|{{UNO|#}} sonstige Staaten
|style="text-align:right"|44,7
|}

=== Unternehmen ===
{{Siehe auch|Liste der größten Unternehmen in Frankreich}}
[[Datei:Peugeot 508 SW Allure, Paris Motor Show 2018, IMG 0199.jpg|mini|Die Automobilindustrie spielt eine wichtige Rolle in der französischen Wirtschaft (hier ein [[Peugeot 508 II|Peugeot 508]] auf dem Pariser Autosalon 2018).]]

Liste der 15 größten französischen Unternehmen nach Umsatz (alle Daten beziehen sich auf das Geschäftsjahr 2016).<ref>{{Internetquelle |url=http://fortune.com/global500/list/filtered?hqcountry=France |titel=Fortune Global 500 List 2017: See Who Made It |abruf=2017-11-18 |sprache=en-US}}</ref>

{| class="wikitable sortable zebra" style="text-align:right;"
|- style="vertical-align:top;"
! Rang || Name || Hauptsitz || Umsatz<br />(Mrd.&nbsp;$) || Gewinn<br />(Mrd.&nbsp;$) || Mitarbeiter || Branche
|-
| 1. ||style="text-align:left"| [[Axa|AXA Group]] ||style="text-align:left"| [[Paris]] || 143,722 || 6,446 || 97.707 ||style="text-align:left"| Versicherungen
|-
| 2. ||style="text-align:left"| [[Total (Unternehmen)|Total]] ||style="text-align:left"| [[Courbevoie]] || 127,925 || 6,196 || 102.168 ||style="text-align:left"| Öl und Gas
|-
| 3. ||style="text-align:left"| [[BNP Paribas]] ||style="text-align:left"| Paris || 109,026 || 8,517 || 184.839 ||style="text-align:left"| Banken
|-
| 4. ||style="text-align:left"| [[Carrefour (Unternehmen)|Carrefour]] ||style="text-align:left"| Paris || 87,112 || 0,825 || 384.151 ||style="text-align:left"| Einzelhandel
|-
| 5. ||style="text-align:left"| [[Crédit Agricole]] ||style="text-align:left"| Paris || 80,258 || 3,915 || 70.830 ||style="text-align:left"| Banken
|-
| 6. ||style="text-align:left"| [[Électricité de France]] ||style="text-align:left"| Paris || 78,740 || 3,153 || 154.808 ||style="text-align:left"| Versorger
|-
| 7. ||style="text-align:left"| [[Engie]] ||style="text-align:left"| Paris || 73,692 || −0,459 || 153.090 ||style="text-align:left"| Versorger
|-
|8. ||style="text-align:left"|[[Groupe BPCE]] ||style="text-align:left"| Paris || 70,517 || 4,410 || 102.827 ||style="text-align:left"|Einzelhandel
|-
| 9. ||style="text-align:left"| [[Société Générale]] ||style="text-align:left"| Paris || 69,335 || 4,284 || 151.341 ||style="text-align:left"| Banken
|-
| 10. ||style="text-align:left"| [[Groupe PSA]] ||style="text-align:left"| Paris || 59,749 || 1,913 || 175.341 ||style="text-align:left"| Automobile
|-
| 11. ||style="text-align:left"| [[Auchan]] ||style="text-align:left"| [[Croix (Nord)|Croix]] || 58,862 || 0,652 || 342.709 ||style="text-align:left"| Einzelhandel
|-
| 12. ||style="text-align:left"| [[Renault]] ||style="text-align:left"| [[Boulogne-Billancourt]] || 56,667 || 3,781 || 124.849 ||style="text-align:left"| Automobile
|-
|13. ||style="text-align:left"|[[Finatis]] ||style="text-align:left"| Paris || 48,154 || 0,688 || 232.503 ||style="text-align:left"|Einzelhandel
|-
| 14. ||style="text-align:left"| [[CNP Assurances]] ||style="text-align:left"| Paris || 47,804 || 1,327 || 5.035 ||style="text-align:left"| Versicherungen
|-
| 15. ||style="text-align:left"| [[Orange (Unternehmen)|Orange]] ||style="text-align:left"| Paris || 45,249 || 3,246 || 155.202 ||style="text-align:left"| Telekommunikation
|}

=== Kreativ- und Kulturwirtschaft ===
In Frankreich hat die Kulturwirtschaft einen erheblich größeren Anteil als in anderen Staaten. Das Gesamtvolumen beträgt 74 Milliarden Euro (Stand 2012), davon werden 61,4 Milliarden direkt erwirtschaftet. Die französische Kulturindustrie ist mit den direkten Erlösen größer als die Automobilbranche oder die Produzenten von Luxusgütern und liegt nur knapp hinter der Telekommunikation.<ref>ey.com: {{Webarchiv |url=http://www.ey.com/FR/fr/Newsroom/News-releases/Communique-de-presse---Panorama-des-Industries-Creatives-et-Culturelles-en-France |text=Le 1er Panorama des Industries Créatives et Culturelles en France |wayback=20131110014737}}, Pressemitteilung vom 7. November 2013.</ref>

In zentralen Bereichen der Kultur haben große Unternehmen ihren Sitz in Frankreich, so ist die [[Universal Music Group]] der größte Musikverlag der Welt, [[Groupe Lagardère]] (früher ''Hachette'') stehen an Nummer zwei der Buchverlage und [[Ubisoft]] ist der drittgrößte Anbieter von Computerspielen. Frankreich steht auf Platz zwei der Filmproduktionsländer und ist der viertgrößte Kunstmarkt der Erde.<ref>ey.com: [http://www.ey.com/FR/fr/Industries/Media---Entertainment/Panorama-des-industries-culturelles-et-creatives Panorama des industries culturelles et créatives], Vorstellung der {{Webarchiv |url=http://www.ey.com/Publication/vwLUAssets/EY-Panorama-Industries-culturelles-et-creatives/$FILE/EY-Panorama-Industries-culturelles-et-creatives.pdf |text=76-seitigen Studie |wayback=20140327011116}}.</ref>

=== Energie ===
[[Datei:Electricity in France.svg|mini|Produktion von elektrischer Energie in Frankreich: {{Farblegende|#0072B2|Wasserkraft}}
{{Farblegende|#F0E442|Kernenergie}}
{{Farblegende|#D55E00|fossile Brennstoffe}}
{{Farblegende|#009E73|andere erneuerbare Energien}}]]

Die Energiewirtschaft Frankreichs beschäftigte 2008 194.000 Personen (0,8 % der Erwerbsbevölkerung) und trug 2,1&nbsp;Prozent zum BIP bei.<ref name="CGDD2">Commissariat général au développement durable: '' {{Webarchiv |url=http://www.statistiques.developpement-durable.gouv.fr/IMG/pdf/Repere_energie_2009_BAT_01-12_cle05161b.pdf |text=Chiffres clés de l’énergie, édition 2009 |wayback=20100331100625}}'', Dezember 2009, S.&nbsp;2.</ref> Frankreich hatte früher reiche Kohlevorkommen. Die Kohleförderung erreichte 1958 mit der Förderung von 60&nbsp;Millionen Tonnen ihren Höhepunkt; dann begannen eine Phase billigen Öls und eine [[Kohlekrise]]. 1973 förderte man noch 29,1&nbsp;Millionen Tonnen, 2004 schloss mit [[La Houve]] in [[Lothringen]] die letzte [[Steinkohlenbergbau|Kohlegrube]] Frankreichs. Kohle wird heute (2008) vor allem aus Australien, den USA und Südafrika importiert und in der Stahlindustrie und [[Wärmekraftwerk]]en (6,9&nbsp;GW installierte Leistung) verwendet.<ref>Commissariat général au développement durable: '' {{Webarchiv |url=http://www.statistiques.developpement-durable.gouv.fr/IMG/pdf/Repere_energie_2009_BAT_01-12_cle05161b.pdf |text=Chiffres clés de l’énergie, édition 2009 |wayback=20100331100625}}'', Dezember 2009, S.&nbsp;2, S.&nbsp;12–14.</ref>

Frankreich hat sehr geringe Vorkommen an [[Erdöl]] und [[Erdgas]]; sie könnten rechnerisch den Gesamtverbrauch des Landes zwei Monate lang decken. Neben den knapp einer Million Tonnen Öl, die 2008 in Frankreich selbst gefördert wurden, wurde Erdöl aus dem Nahen Osten (22 %), den Nordsee-Anrainerstaaten (20 %), Afrika (16 %) und der früheren Sowjetunion (29 %) importiert. Insgesamt verbrauchte Frankreich 2008 82&nbsp;Millionen [[Öleinheit]]en an Erdölprodukten, davon knapp die Hälfte für den Verkehr. Die 13 Raffinerien des Landes können 98&nbsp;Millionen Tonnen Öl jährlich verarbeiten.<ref>Commissariat général au développement durable: '' {{Webarchiv |url=http://www.statistiques.developpement-durable.gouv.fr/IMG/pdf/Repere_energie_2009_BAT_01-12_cle05161b.pdf |text=Chiffres clés de l’énergie, édition 2009 |wayback=20100331100625}}'', Dezember 2009, S.&nbsp;5, S.&nbsp;15–18.</ref> 22&nbsp;Prozent des Energieverbrauches wird von Erdgas abgedeckt, vor allem im Wohnbereich und in der Industrie. Frankreich importierte 2008 Erdgas vor allem aus Norwegen, Russland, Algerien und den Niederlanden; Frankreich zahlte dafür 26&nbsp;Milliarden Euro.<ref>CDGG (Commissariat général au développement durable): ''{{Webarchiv |url=http://www.statistiques.developpement-durable.gouv.fr/IMG/pdf/Repere_energie_2009_BAT_01-12_cle05161b.pdf#page=19 |text=Chiffres clés de l’énergie, édition 2009 |wayback=20100331100625}}'', Dezember 2009, S.&nbsp;19–21.</ref>

'''Kernenergie'''
{{Hauptartikel|Kernenergie in Frankreich}}

Die [[Ölkrise#Die erste Ölkrise 1973|Ölpreisschocks der 1970er Jahre]] veranlassten die Regierung, ein [[Kernenergie|Nuklearprogramm]] zu initiieren, nach [[Pierre Messmer]] auch bekannt als ''Messmer-Plan''. Die Arbeit an den ersten drei Kernkraftwerken [[Kernkraftwerk Tricastin|Tricastin]], [[Kernkraftwerk Gravelines|Gravelines]] und [[Kernkraftwerk Dampierre|Dampierre]] begann 1974. Die [[Wiederaufarbeitungsanlage La Hague]] wurde 1976 der Staatsfirma [[Cogema]] übergeben, um abgebrannte Brennelemente nach dem [[PUREX-Prozess]] zu recyceln. Mit dem Bau der Gasdiffusionsanlage Georges Besse I wurde 1975 begonnen, der Betrieb wurde 1979 aufgenommen. Bereits 15 Jahre später waren 56 Reaktoren in Betrieb. Von den 44&nbsp;Millionen [[Öleinheit]]en an Energie, die Frankreich 1973 produzierte, stammten noch neun Prozent aus Atomkraftwerken. 2008 wurden 137&nbsp;Millionen Öleinheiten produziert, davon waren 84&nbsp;Prozent aus Atomkraftwerken. Zu Beginn des Jahres 2009 waren in Frankreich [[Liste der Nuklearanlagen in Frankreich|21 Kernkraftwerke]] mit 59 Reaktoren und einer Gesamtleistung von 63,3&nbsp;GW am Netz.

[[Datei:Nuclear power plants map France-de.svg|mini|Lage kerntechnischer Anlagen in Frankreich]]
[[Datei:Nuclear Power Plant Cattenom.jpg|mini|Das [[Kernkraftwerk Cattenom]] in [[Lothringen]]]]

Die Kernkraftwerke Frankreichs basieren auf vier unterschiedlichen Entwürfen. Die ersten sind Kraftwerke vom Typ CP0, CP1 und CP2, welche etwa 900&nbsp;MWe Leistung haben und hauptsächlich zwischen 1970 und 1980 errichtet wurden. Gegenüber der CP0- und CP1-Serie wurde bei der CP2-Serie die [[Redundanz (Technik)|Redundanz]] erhöht, ab CP1 kann in Notfällen auch Wasser ins [[Sicherheitsbehälter|Containment]] gesprüht werden. Dieser Reaktortyp wurden mehrfach exportiert, zum Beispiel für das [[Kernkraftwerk Koeberg]] und [[Kernkraftwerk Hanul|Hanul]] (bis 2013 ''Uljin'') oder die chinesische CPR-1000-Reaktorbaureihe. Die nachfolgende Baureihe P4 und P’4 liefert etwa 1300&nbsp;MWe Leistung, das [[Kernkraftwerk Cattenom]] gehört zu dieser Bauart. Davon abgewandelt wurde das N4-Design in [[Kernkraftwerk Civaux|Civaux]] und [[Kernkraftwerk Chooz|Chooz]] mit 1450&nbsp;MW. Die neuste Baureihe ist der [[EPR (Kernkraftwerk)|EPR]], welcher sich mit Kernfänger, Doppelcontainment und gesteigertem [[Abbrand (Kerntechnik)|Abbrand]] von den P4- und N4-Kraftwerken unterscheidet. Wegen des hohen Atomstromanteils von ca. 80&nbsp;Prozent müssen die Kernkraftwerke auch im [[Mittellast]]betrieb betrieben werden. Frankreich besitzt deshalb eines der größten Leitungsnetze in Europa; mehrere Kraftwerke können so gemeinsam Bedarfsschwankungen ausgleichen.

Für die Entsorgung radioaktiver Abfälle ist die [[ANDRA|Agence Nationale pour la Gestion des Déchets Radioactifs]] verantwortlich. [[Électricité de France]] berechnet dafür 0,14&nbsp;Cent/kWh auf den Atomstrompreis, was mit anderen europäischen Ländern vergleichbar ist. Die Entsorgung von schwach- und mittelradioaktiven Abfällen findet in Soulaines und dem Endlager Morvillier im [[Département Aube]] statt, welches etwa 650.000&nbsp;Kubikmeter aufnehmen kann. Für die Entsorgung des hochradioaktiven Abfalls (hauptsächlich [[Glaskokille]]n aus der Wiederaufarbeitung) wird das Tongestein nahe dem Ort Bure im [[Bure (Felslabor)|gleichnamigen Felslabor]] untersucht.<ref name="wna">[http://www.world-nuclear.org/info/inf40.html World Nuclear Association – Nuclear Power in France].</ref>

Frankreich nimmt auch in der Nuklearforschung eine führende Rolle ein: So beteiligt es sich am [[Generation IV International Forum]] und arbeitet auch an der kommerziellen Nutzung der [[Kernspaltung#Schnelle Neutronen|schnellen Spaltung]] und [[Kernfusion]]. Die Aktivitäten sind hauptsächlich in [[Cadarache]] gebündelt. An einer Weiterentwicklung der Wiederaufarbeitungstechnik wird ebenfalls gearbeitet, um in Zukunft auch andere [[Actinoide]] abtrennen zu können.<ref name="wna" />

Laut einem Bericht des [[Cour des Comptes (Frankreich)|Rechnungshofes]] vom Januar 2012 kosteten die Erforschung, Entwicklung sowie der Bau der französischen Kernkraftwerke insgesamt 188 Mrd. Euro. Diese Kosten konnten bisher durch den Verkauf der Elektrizität zu etwa 75 % amortisiert werden. Da die Kraftwerke größtenteils noch in Betrieb sind, werden diese Kosten aber vermutlich gedeckt werden können, jedoch gebe es kaum Rückstellungen für Folgekosten sowie die nur schwer zu schätzenden Folgen der [[Endlagerung]] des [[Radioaktiver Abfall|Atommülls]].<ref>[http://www.ccomptes.fr/content/search?SearchText=Kosten+der+Kernenergie www.ccomptes.fr: ''Die Kosten der Kernenergie'' (Januar 2012)]{{Toter Link|date=2018-04 |archivebot=2018-04-10 15:37:14 InternetArchiveBot |url=http://www.ccomptes.fr/content/search?SearchText=Kosten+der+Kernenergie }} mit PDFs: Zusammenfassung (24 Seiten), Langfassung (441 Seiten), Glossar; [http://www.taz.de/Kosten-der-Atomkraft-in-Frankreich/!86837/ ''Kosten der Atomkraft in Frankreich. Im Kern falsch gerechnet''], in: ''[[Die Tageszeitung|taz]].'' 1. Februar 2012, abgerufen am 24. Januar 2013.</ref> Durch den hohen Atomstromanteil profitiert Frankreich erheblich vom [[EU-Emissionshandel]]. Von den 442&nbsp;TWh elektrischer Energie, die 2008 in Frankreich erzeugt wurden, wurden 65&nbsp;Prozent in den Privathaushalten und im [[Wirtschaftssektor#Tertiärsektor (Dienstleistungssektor)|Dienstleistungssektor]] verbraucht, weitere 27&nbsp;Prozent in der Industrie (ohne [[Stahlindustrie]]).

Ende November 2011 machte das [[Institut de Radioprotection et de Sûreté Nucléaire|Französische Institut für nukleare Sicherheit]] auf die Notwendigkeit der Sanierung aller in Frankreich stationierten Atomkraftwerke aufmerksam. Nur so könnten mögliche Naturkatastrophen ohne größeres Unheil überstanden werden. Daraufhin wurden von grüner und sozialistischer Seite her Forderungen nach einem vollständigen [[Atomausstieg]] laut. Laut Einigung sollen bis 2025 nun 24 der 58 Atommeiler vom Netz gehen.<ref>[http://www.stromvergleich.de/stromnachrichten/5016-atomkraftwerke-frankreich-muss-sanieren-25-11-2011 ''Atomkraftwerke: Frankreich muss sanieren''] Stromvergleich.de, Nachricht vom 25. November 2011.</ref> Der 2012 neu gewählte Präsident François Hollande will den Anteil von Atomkraft von heute ca. 75&nbsp;Prozent auf 50&nbsp;Prozent reduzieren. In Umfragen spricht sich eine große Mehrheit der Franzosen für den Ausbau der Erneuerbaren Energien aus. In einer jährlichen repräsentativen Umfrage der französischen Umwelt- und Energiebehörde ADEME lag die Zustimmung zum Ausbau Erneuerbarer Energien in Frankreich bei 96&nbsp;Prozent (2011).<ref>{{Webarchiv |url=http://www.unendlich-viel-energie.de/de/detailansicht/article/4/jetzt-auch-in-frankreich-erneuerbare-energien-sind-eu-weit-auf-dem-vormarsch.html |text=Pressemitteilung Agentur für Erneuerbare Energie |wayback=20131021085942}}.</ref>

'''Stromhandelsbilanz'''

Marktführer bei der Erzeugung elektrischer Energie ist der staatlich dominierte Konzern [[Électricité de France]]. Frankreich ist im Jahresmittel Nettostromexporteur, 2008 wurden 50&nbsp;TWh an die Nachbarländer verkauft, größte Abnehmer sind Italien und Großbritannien.<ref>Commissariat général au développement durable: '' {{Webarchiv |url=http://www.statistiques.developpement-durable.gouv.fr/IMG/pdf/Repere_energie_2009_BAT_01-12_cle05161b.pdf |text=Chiffres clés de l’énergie, édition 2009 |wayback=20100331100625}}'', Dezember 2009, S.&nbsp;2, S.&nbsp;5, S.&nbsp;23.</ref> Da in Frankreich sehr viele [[Elektrogebäudeheizung|Elektroheizungen]] installiert sind, steigt der Strombedarf während der kalten Jahreszeit stark an; während der [[Kältewelle in Europa 2012|Kältewelle 2012]] erreichte die Stromnachfrage einen Höchststand von 102,1 GW, wovon knapp die Hälfte des Bedarfs auf Elektroheizungen entfiel.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.renewablesinternational.net/french-peak-power-demand-nearly-50-percent-electric-heating/150/537/75931/ |text=''French peak power demand nearly 50 percent electric heating'' |wayback=20140330065552}}. In: ''[[Renewables International]].'' 14. Januar 2014. Abgerufen am 14. Januar 2014.</ref> Auch während der [[Kältewelle in Europa Januar 2017|Kältewelle in Europa im Januar 2017]] importierte das Land große Mengen Strom aus Deutschland und weiteren Nachbarstaaten, zumal damals mehrere französische Kernkraftwerke aufgrund technischer Probleme stillstanden. Unter anderem wurden in Deutschland Kraftwerke aus der [[Kaltreserve]] hochgefahren und [[Redispatch (Stromnetz)|Redispatch-Maßnahmen]] durchgeführt, um die Versorgungssicherheit in Frankreich gewährleisten zu können.<ref>[http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/energiepolitik/franzoesischer-winter-macht-dem-deutschen-stromnetz-zu-schaffen-14733049.html ''Französischer Winter macht dem deutschen Stromnetz zu schaffen'']. In: ''[[Frankfurter Allgemeine Zeitung]]'', 23. Januar 2017. Abgerufen am 24. Januar 2017.</ref>

Im Winter importiert das Land deshalb insbesondere während der Jahreshöchstlast netto mehr Strom aus anderen Staaten wie Deutschland, als es dorthin exportiert. Frankreich importierte 2012 per Saldo 8,7 Terawattstunden aus Deutschland. Zu Spitzenlastzeiten ist der Strom aus deutschen Photovoltaikanlagen für Frankreich günstiger als aus seinen eigenen, oft überlasteten Atomreaktoren. Das der französischen Regierung unterstellte „Zentrum für strategische Analysen“ (''{{lang|fr|Centre d’analyse stratégique}}'', CAS) kam 2012 zu dem Schluss, der Ausbau der erneuerbaren Energien in Deutschland sichere neben dem Klimaschutz auch die energetische Unabhängigkeit Deutschlands.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.fr-online.de/wirtschaft/energie-frankreich-braucht-deutschen-strom,1472780,21536742.html |text=Frankreich braucht deutschen Strom |wayback=20140116073639}}, [[Frankfurter Rundschau|fr-online.de]] 24. Januar 2013.</ref>

'''Energiewende'''
{{Hauptartikel|Energiewende nach Staaten#Frankreich|titel1=„Frankreich“ im Artikel Energiewende nach Staaten}}
[[Datei:Germinon-51-éoliennes-A03.JPG|mini|[[Windpark]] in [[Germinon]], [[Département Marne]]]]

[[Erneuerbare Energien|Erneuerbare Energieträger]] spielen in Frankreich bisher nur im Bereich der [[Wasserkraft]] eine Rolle, die Nutzung der [[Windenergie]] und [[Photovoltaik]] wurden erst in den letzten Jahren politisch gefördert. 2009 wurden 5,5&nbsp;Prozent der [[Primärenergie]] aus [[Wasserkraftwerk]]en, 8,7&nbsp;Prozent aus [[Holz]], 2,1&nbsp;Prozent aus sonstiger [[Biomasse]], 1,2&nbsp;Prozent aus [[Abfall]] und 0,49&nbsp;Prozent aus Windenergie gewonnen.<ref>'' {{Webarchiv |url=http://www.statistiques.developpement-durable.gouv.fr/IMG/pdf/Repere_energie_2009_BAT_01-12_cle05161b.pdf |text=Chiffres clés de l’énergie, édition 2009 |wayback=20100331100625}}'', Dezember 2009, S.&nbsp;27.</ref> 2012 betrug der Anteil der Windenergie 2,7 Prozent.<ref>[https://www.openpr.de/news/691797/Frankreich-setzt-auf-erneuerbare-Energien-Freundliches-Investitionsklima-fuer-deutsche-Privatanleger.html ''Frankreich setzt auf erneuerbare Energien – Freundliches Investitionsklima für deutsche Privatanleger'']. Pressemitteilung. Abgerufen am 27. Juli 2013.</ref> 2017 waren [[Windkraftanlage]]n mit einer Nennleistung von ca. 13,8 GW installiert.<ref name="GWEC 2017">[http://gwec.net/wp-content/uploads/vip/GWEC_PRstats2017_EN-003_FINAL.pdf ''Global Wind Statistics 2017''] (PDF) Global Wind Energy Council. Abgerufen am 24. Februar 2018.</ref> Im Jahre 2011 lieferte Frankreich unter den [[Mitgliedstaaten der Europäischen Union]] 15 % (44,8 TWh) der insgesamt in den EU-Ländern erzeugten Energie aus Wasserkraft. Rund 13 % der elektrischen Energie stammten aus erneuerbaren Energiequellen.<ref>[[Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit]]: ''Erneuerbare Energien in Zahlen. Nationale und internationale Entwicklung''. Berlin 2013.</ref> Das Wasserkraftwerk der [[Roselend-Talsperre]] produziert jährlich 1070 GWh. Das [[Pumpspeicherkraftwerk]] an der Talsperre [[Grand-Maison]] ist mit einer Pumpleistung von 1200 MW eines der größten weltweit.

Im Oktober 2014 wurde in der französischen [[Nationalversammlung (Frankreich)|Nationalversammlung]] mit 314 zu 219 Stimmen ein [[Energiewende]]-Gesetz beschlossen. Es sieht vor, den Anteil der Kernenergie am Strommix von 75 Prozent bis 2025 auf 50 Prozent zu reduzieren. Die Gesamtleistung der Kernkraftwerke wurde auf maximal 63,2 Gigawatt gedeckelt. Zudem soll die Gebäudeisolation stark verbessert werden, eine Million Ladestationen für Elektroautos geschaffen werden und die Erneuerbaren Energien stark ausgebaut werden. Dadurch soll die [[CO2-Emission|CO<sub>2</sub>-Emission]] bis 2030 um 40 Prozent sinken. Der Gesamtenergieverbrauch soll bis 2050 halbiert werden.<ref>[http://derstandard.at/2000006840400/Energiewende-auf-Franzoesisch ''Frankreich versucht die Energiewende'']. In: ''[[Der Standard]].'' 14. Oktober 2014. Abgerufen am 15. Oktober 2014.</ref>

== Verkehr ==
=== Straßenverkehr ===
[[Datei:France autoroutes map-fr.svg|mini|Autobahnnetz in Frankreich (2012)]]

Ein dichtes [[Liste der Autobahnen in Frankreich|Autobahnnetz]] verbindet in erster Linie den Großraum Paris mit den Regionen. Zu seiner Erschaffung seit den 1960er Jahren wurde zunächst in erster Linie das auf Paris zulaufende [[Nationalstraße (Frankreich)|Netz der Nationalstraßen]] ausgebaut. Nach und nach werden in jüngerer Zeit auch Querverbindungen zwischen den einzelnen Großräumen geschaffen. Die Verkehrswege Frankreichs gehören dem Staat, die meisten Autobahnstrecken werden seit 2006 aber privat betrieben, an Mautstellen müssen alle Benutzer [[Maut]] zahlen.<ref>[https://rp-online.de/politik/ausland/autobahn-verkauf-bringt-frankreich-14-8-milliarden-euro_aid-16998685 ''Autobahn-Verkauf bringt Frankreich 14,8 Milliarden Euro'', 14.&nbsp;Dezember 2005].</ref> Nur wenige Abschnitte sind mautfrei, zum Beispiel die neue [[Autoroute A 75|A75]] oder die elsässische [[Autoroute A 35|A35]]. Ebenso verfügt die [[Bretagne]] über ein Netz mautfreier [[Autobahnähnliche Straße|autobahnähnlicher Schnellstraßen]]. Zudem sind die Autobahnen im Bereich großer Ballungszentren normalerweise nicht mautpflichtig; dabei gilt aber wiederum die Ausnahme, dass bestimmte, besonders aufwendige Abschnitte auch innerhalb des Großstadtbereichs Maut kosten (z.&nbsp;B. Nordumgehung von [[Lyon]] oder im Raum Paris die [[Autoroute A 14|A14]] und der Doppelstocktunnel im westlichen Teil der [[Autoroute A 86|A86]]).

Der Straßenverkehr des Landes gilt als weitestgehend sicher. 2013 kamen in Frankreich insgesamt 5,1 Verkehrstote auf 100.000 Einwohner. Zum Vergleich: In Deutschland waren es im selben Jahr 4,3 Tote. Das Land hat eine im weltweiten Vergleich hohe Motorisierungsrate. 2014 kamen im Land 578 Kraftfahrzeuge auf 1000 Einwohner.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.who.int/violence_injury_prevention/road_safety_status/2015/en/ |titel=Global status report on road safety 2015 |abruf=2018-03-30 |sprache=en-GB}}</ref>

{{Siehe auch|Autobahn (Frankreich)|Liste der Autobahnen in Frankreich|Liste der Nationalstraßen in Frankreich}}

=== Schienenverkehr ===
{{Hauptartikel|Schienenverkehr in Frankreich}}
[[Datei:Carte TGV.svg|mini|Das TGV-Netz]]

Der öffentliche Nahverkehr ist in großen Zentren hervorragend ausgebaut. In Paris ist kein Ort weiter als 500 Meter von einer Station der [[Métro Paris|Métro]] entfernt. Auch in anderen Städten werden die [[U-Bahn]]en mit großem Aufwand ausgebaut, zum Beispiel in [[Métro Lyon|Lyon]], [[Métro Lille|Lille]], [[Métro Marseille|Marseille]] oder [[Métro Toulouse|Toulouse]]. Außerhalb der großen Zentren wird der Nahverkehr hingegen nur spärlich betrieben. Frankreich war auch ab den 1980er und 1990er Jahren ein Zentrum der [[Renaissance der Straßenbahn]] – binnen weniger Jahre wuchsen die drei Netze, die die Stilllegungswellen früherer Jahrzehnte überlebt hatten, auf mehrere Dutzend an – ein Trend, der bis heute anhält und auch auf andere Länder Europas sowie nach Nordamerika und Nordafrika ausstrahlt.

Landesweit wurde seit Anfang der 1980er Jahre das Netz des Hochgeschwindigkeitszugs [[TGV|Train à grande vitesse]] (TGV) konsequent ausgebaut. Das Netz wird weiter ausgebaut und erreicht dabei auch zunehmend die Nachbarländer. Für Deutschland ist vor allem der Neubau der ''Ligne à grande vitesse'' (LGV, deutsch: ''Hochgeschwindigkeitsstrecke'') [[LGV Est européenne|Est européenne]] Richtung [[Straßburg]] und [[Süddeutschland]] beziehungsweise Richtung [[Saarbrücken]] und [[Mannheim]] relevant. Der [[Thalys]] verbindet Paris mit [[Brüssel]], [[Aachen]] und [[Köln]], teilweise weiter über [[Düsseldorf]], [[Duisburg]] und [[Essen]] bis [[Dortmund]].

Seit 2003 muss sich die Staatsbahn [[SNCF|Société nationale des chemins de fer français]] (SNCF) privater Konkurrenz stellen. De facto hat sie landesweit noch ein Fast-Monopol.

=== Luftverkehr ===
[[Datei:Terminal 1 of CDG Airport.jpg|mini|Terminal 1 von Paris-Charles-de-Gaulle]]
[[Datei:Nice airport.jpg|mini|Flughafen von Nizza]]

Der Luftverkehr ist in Frankreich stark zentralisiert: Die beiden Flughäfen der Hauptstadt Paris ([[Flughafen Paris-Charles-de-Gaulle|Charles de Gaulle]] und [[Flughafen Paris-Orly|Orly]]) fertigten 2008 gemeinsam 87,1&nbsp;Millionen Fluggäste ab.<ref>Aéroports de Paris: ''[http://www.aeroportsdeparis.fr/ADP/Resources/a389b1e4-907c-4a4e-889c-9aecfd837335-ADPPRESENTATIONRESULTATS2008.pdf Présentation des résultats 2008] (PDF; 1,3&nbsp;MB)'', 12.&nbsp;März 2009.</ref> Charles de Gaulle ist dabei der zweitgrößte Flughafen Europas und zentrales Drehkreuz der [[Air France]]. Er wickelt praktisch den gesamten Langstreckenverkehr ab. Die größten Flughäfen außerhalb von Paris sind jene von [[Aéroport Nice Côte d’Azur|Nizza]] mit zehn Millionen Passagieren, danach folgen [[Flughafen Lyon Saint-Exupéry|Lyon]] und [[Flughafen Marseille|Marseille]]. Air France, die führendes Mitglied der Allianz [[SkyTeam]] ist, fusionierte 2004 mit [[KLM]] zu [[Air France-KLM]] und ist seitdem eine der größten Fluggesellschaften der Welt. Der innerfranzösische Verkehr ist starker Konkurrenz durch den Hochgeschwindigkeitsverkehr der Eisenbahn ausgesetzt und die Eröffnung einer neuen LGV führt oft binnen weniger Monate oder Jahre zu einer Streichung von Flügen durch zurückgehende Passagierzahlen.

{{Siehe auch|Liste von Flughäfen in Frankreich}}

=== Schiffsverkehr ===
Frankreich hat die natürlichen und künstlichen [[Binnenwasserstraße]]n (Flüsse und Kanäle) aus wirtschaftlichen und militärischen Beweggründen in seiner Geschichte stark entwickelt und ausgebaut. Seine Hochblüte erlebte das Wasserwegenetz im 19.&nbsp;Jahrhundert mit einer Länge von 11.000 Kilometern. Durch Konkurrenz von Schiene und Straße ist es bis heute auf rund 8500 Kilometer zurückgegangen. Es wird zum Großteil von der staatlichen Wasserstraßenverwaltung [[Voies navigables de France]] (VNF) verwaltet und betrieben.

2007 wurden von der [[Binnenschifffahrt|Frachtschifffahrt]] auf Frankreichs Wasserstraßen Güter mit einem Gesamtgewicht von 61,7&nbsp;Millionen Tonnen befördert. Bezieht man die Distanz in die Statistik ein, ergibt sich ein Wert von 7,54&nbsp;Milliarden Tonnen-Kilometer. Über die letzten zehn Jahre bedeutet dies eine Steigerung um 33 Prozent. Die [[Binnenschifffahrt#Fahrgastschifffahrt|Personenschifffahrt]] hat heute nur noch [[Tourismus|touristische]] Bedeutung, ist aber ein aufstrebender Wirtschaftsfaktor.

Der [[Canal Seine-Nord Europe]] (CSNE) war das Projekt eines 106&nbsp;Kilometer langen Kanals in Süd-Nord-Richtung durch Nordfrankreich zwischen den Einzugsgebieten der Flüsse [[Seine]] und [[Schelde]]. Das Projekt war in den Verkehrswegeplan der [[Europäische Union|Europäischen Union]] aufgenommen, wurde jedoch 2013 eingestellt.
{{Siehe auch|Liste der schiffbaren Flüsse und Kanäle in Frankreich}}

== Kultur ==
Frankreich leitet seinen Rang in Europa und der Welt auch aus den Eigenheiten seiner Kultur ab, die sich auch über die Sprache definiert (Sprachschutz- und -pflegegesetzgebung). Frankreich sieht sich selbst ''nicht'' als ''[[Grande Nation]]''.<ref>Romaric Godin: [https://www.welt.de/debatte/kommentare/article111488922/Schluss-mit-dem-French-Bashing-a-la-1914.html ''Schluss mit dem French Bashing à la 1914.''] welt.de vom 26. November 2012, abgerufen am 26. November 2012.</ref> In der Medienpolitik wird die eigene Kultur und Sprache durch Quoten für Filme und Musik gefördert. Frankreich verfolgt in der Europäischen Union, der [[UNESCO]] und der [[Welthandelsorganisation]] (WTO) mit Nachdruck seine Konzeption der Verteidigung der kulturellen Vielfalt („diversité culturelle“): Kultur sei keine Ware, die schrankenlos frei gehandelt werden kann. Der Kultursektor bildet daher eine Ausnahme vom restlichen Wirtschaftsgeschehen („[[exception culturelle]]“).

Landesweite Pflege und Erhalt des reichen materiellen kulturellen Erbes wird als Aufgabe von nationalem Rang angesehen. Dieses Verständnis wird durch staatlich organisierte oder geförderte Maßnahmen, die zur Bildung eines nationalen kulturellen Bewusstseins beitragen, wirksam in die Öffentlichkeit transportiert. Im jährlichen Kulturkalender fest verankerte Tage des nationalen Erbes, der Musik oder des Kinos beispielsweise finden lebhaften Zuspruch in der Bevölkerung. Großzügig zugeschnittene kulturelle Veranstaltungen entsprechen dem Selbstverständnis Frankreichs als Kulturnation und von Paris als Kulturmetropole. Die Förderung eines kulturellen Profils der regionalen Zentren in der Provinz wird verstetigt.

{{Siehe auch|Liste französischer Schriftsteller|Liste französischer Komponisten klassischer Musik|Liste von Burgen, Schlössern und Festungen in Frankreich}}

=== Küche ===
[[Datei:Paul Bocuse 2007.jpg|mini|hochkant|[[Paul Bocuse]], hochdekorierter Koch]]
{{Hauptartikel|Französische Küche}}

Die französische Küche (''Cuisine française'') gilt seit der frühen [[Neuzeit]] als einflussreichste Landesküche Europas. Sie ist sowohl für ihre Qualität als auch ihre Vielseitigkeit weltberühmt und blickt auf eine lange Tradition zurück. Das Essen ist in Frankreich ein wichtiger Bereich des täglichen Lebens und die Pflege der Küche ein unverzichtbarer Bestandteil der nationalen Kultur.<ref>Baedeker, Allianz Reiseführer, Frankreich, 2007, S. 113.</ref> Das ''„gastronomische Mahl der Franzosen“'' wurde 2010 als [[Immaterielles Kulturerbe|immaterielles Weltkulturerbe]] von der UNESCO anerkannt.<ref>[http://www.unesco.org/culture/ich/index.php?lg=en&pg=00011&RL=00437 UNESCO: ''Gastronomic meal of the French'']: Inscribed in 2010 on the Representative List of the Intangible Cultural Heritage of Humanity. (englisch).</ref><ref>[http://www.zeit.de/lebensart/essen-trinken/2010-11/frankreich-kueche-weltkulturerbe ''Französische Küche zum Weltkulturerbe ernannt''], Zeit Online vom 16.&nbsp;November 2010.</ref>

=== Architektur ===
[[Datei:Tour Eiffel Wikimedia Commons.jpg|mini|hochkant|Eines der berühmtesten Bauwerke Frankreichs ist der [[Eiffelturm]].]]
[[Datei:© Dominique Drouet-Montsoreau .jpg|mini|hochkant=1.3|links|Das [[Schloss Montsoreau|Renaissanceschloss Montsoreau]] (1453) ist das einzige der [[Schlösser der Loire|Loire-Schlösser]], das im Flussbett der [[Loire]] errichtet wurde.]]
[[Datei:Amiens mit Kathedrale.jpg|mini|Die größte Kathedrale Frankreichs ist die [[Kathedrale von Amiens]].]]

Die ältesten architektonischen Spuren in Frankreich hinterließen die Römer vor allem in Südostfrankreich, wie beispielsweise das [[Amphitheater von Nîmes]] oder die [[Pont du Gard]]. Nach dem Zerfall der römischen Herrschaft wurden zunächst keine Bauwerke errichtet, die bis heute erhalten geblieben sind. Aus dem Mittelalter sind vor allem Sakralbauten erhalten geblieben, wie das [[St-Jean de Poitiers (Baptisterium)|Baptisterium Saint-Jean]] aus der Zeit der [[Karolinger]], Kirchen in romanischem Stil wie [[St-Sernin de Toulouse]], [[Ste-Foy de Conques]] oder [[Ste-Marie-Madeleine de Vézelay]] sowie Kirchen in gotischem Stil wie die [[Kathedrale von Amiens]] oder die [[Kathedrale von Beauvais]]. Daneben wurden Festungsstädte wie [[Carcassonne]] oder [[Aigues-Mortes]] errichtet.

[[Datei:Louvre Museum Wikimedia Commons.jpg|mini|hochkant=1.3|links|Der [[Louvre]] mit [[Glaspyramide im Innenhof des Louvre|Glaspyramide]] vereint Historisches und Modernes.]]

Als die [[Renaissance]] auch in Frankreich aufkam, interpretierten die französischen Architekten diese Kunstform auf ihre Weise und errichteten zahlreiche Schlösser im ganzen Land. Das [[Schloss Ancy-le-Franc]] blieb das einzige vollständig von Italienern durchgeführte Bauwerk. Der [[Absolutismus]] führte dazu, dass der [[Klassizistischer Barock|klassizistische Barock]] in ganz Frankreich bestimmend wurde, um die Macht des Königs zu symbolisieren. Zu den bedeutendsten Bauwerken dieser Zeit zählen der [[Louvre]] und [[Schloss Versailles]], diese wurden auch zu Vorbildern für Bauwerke im Ausland, etwa [[Schloss Sanssouci]]. Der technische Fortschritt ermöglichte es, Gebäude wie das [[Panthéon (Paris)|Panthéon]] zu errichten, das für damalige Verhältnisse sehr wenig Baumaterial im Verhältnis zum umfassten Raum benötigte.

In der Zeit nach der Französischen Revolution herrschte der [[Klassizismus]] mit kühler, disziplinierter und eleganter Architektur; Beispiele hierfür sind der [[Arc de Triomphe de l’Étoile|Arc de Triomphe]] oder die Kirche [[La Madeleine (Paris)|La Madeleine]] in Paris. 1803 wurde die [[Académie des Beaux-Arts]] gegründet, französische Architektur wurde erneut in zahlreichen Ländern imitiert, besonders in den USA, gleichzeitig wurden in Frankreich neue Baumaterialien eingeführt; es entstanden Monumente wie der [[Eiffelturm]] oder der Pariser Zentralmarkt [[Quartier des Halles#Geschichte und Architektur ausgewählter Markthallen von Paris|Les Halles]] und man begann mit der Restaurierung von Baudenkmälern.

Zu Beginn des 20.&nbsp;Jahrhunderts kam zunächst der [[Jugendstil]] auf, aus dem sich in Frankreich rasch das [[Art déco]] entwickelte. In diesen Stilrichtungen sind zahlreiche Eingänge von Métrostationen in Paris sowie das [[Théâtre des Champs-Élysées]] erhalten. Der [[Internationaler Stil|Internationale Stil]], der maßgebend von [[Le Corbusier]] mitgetragen wurde, zeichnete sich durch unverzierte geometrische Formen aus, Beispiel ist die [[Villa Savoye]]. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden einige prestigeträchtige Bauten in Frankreich erstmals durch Ausländer verwirklicht, wie das [[Centre Pompidou]] oder die [[Glaspyramide im Innenhof des Louvre|Pyramide im Louvre]]. Zu den neueren architektonischen Errungenschaften Frankreichs gehören schließlich das [[Institut du monde arabe]] (1987) und die [[Bibliothèque nationale de France|Bibliothèque Nationale François Mitterrand]] (1996).<ref>David A. Hanser: ''Architecture of France.'' Westport 2006, ISBN 0-313-31902-2, S.&nbsp;xxii&nbsp;ff.</ref>

=== Film ===
{{Hauptartikel|Französischer Film}}
[[Datei:Cinematograph Lumiere advertisement 1895.jpg|mini|hochkant|Französisches Werbeplakat aus dem Jahr 1896: Beworben wird nicht ein einzelner Film, sondern das Erlebnis der Filmvorführung.]]

Frankreich gilt als der Geburtsort des Filmes. Im Jahre 1895 veranstalteten die [[Brüder Lumière]] in Paris die erste kommerzielle Filmvorführung. Industrielle wie [[Charles Pathé]] und [[Gaumont|Léon Gaumont]] investierten große Summen in die Technik und Herstellung, sodass französische Unternehmen den Weltmarkt für Filme dominierten; in Paris gab es 1907 bereits mehr als 100 Vorführungshallen, 1920 waren es in Frankreich schon mehr als 4500. Auf Pathé geht auch die bis heute übliche Praxis des Filmverleihs zurück, seit er 1907 entschied, Filme nicht mehr als Meterware zu verkaufen.<ref>Jean-Pierre Jeancolas: ''Histoire du cinéma français.'' éd. Nathan 2000, ISBN 2-09-190742-1, S.&nbsp;19.</ref> Der Ausbruch des Ersten Weltkrieges und der damit verbundenen Flucht zahlreicher Filmschaffender in die USA sowie die Einführung der Tonfilm-Technik, die in Frankreich zunächst nicht eingeführt wurde, führten dazu, dass sich der Schwerpunkt der Filmproduktion in die Vereinigten Staaten verlagerte.

Die 1930er Jahre gelten als ''Goldenes Zeitalter'' des französischen Films. Die Weltwirtschaftskrise bedingten niedrige Budgets, junge Regisseure wie [[Jean Renoir]], [[René Clair]] und [[Marcel Carné]] und Stars wie [[Jean Gabin]], [[Pierre Brasseur]] und [[Arletty]] brachten sehr kreative und teils auch sehr politische Werke hervor ([[Poetischer Realismus (Film)|Poetischer Realismus]]). Auch nach Ausbruch des Zweiten Weltkrieges florierte der Film; die Vichy-Regierung gründete mit der ''Comité d’organisation de l’industrie cinématographique'' die Vorläuferorganisation des heutigen [[Centre national du cinéma et de l’image animée|CNC]]. Trotz Mangelwirtschaft, Zensur und Emigration entstanden etwa 220 Filme, die sich vor allem auf die Ästhetik des gezeigten konzentrierten.

Nach 1945 setzt sich die französische Regierung das Ziel, die Filmindustrie wieder aufzubauen. Um die Dominanz des amerikanischen Films zu brechen, werden im [[Blum-Byrnes-Abkommen]] Einfuhrquoten festgelegt. Die [[Internationale Filmfestspiele von Cannes|Internationalen Filmfestspiele von Cannes]] werden gegründet, eine Zusammenarbeit mit Italien vereinbart und gesetzliche und finanzielle Unterstützungen beschlossen. In den 1950er Jahren wurden vor allem Literaturverfilmungen mit großem Augenmerk auf die Qualität ''([[cinéma de papa]])'' produziert, bis 1956 die weibliche Sexualität mit dem Auftauchen eines neuen Stars, [[Brigitte Bardot]], filmfähig gemacht wurde.

Die [[Nouvelle Vague]], die ab dem Ende der 1950er Jahre von einer Generation junger Regisseure wie [[Jean-Luc Godard]], [[François Truffaut]], [[Jacques Rivette]], [[Claude Chabrol]] und [[Louis Malle]] getragen wurde, brachte Anti-Helden auf die Leinwand, thematisierte deren intime Gedanken, machte Filme mit hohem Tempo und offenen Enden. Neue Technik ermöglichte eine neue Ästhetik und erlaubte es Halb-Profis, mit niedrigem Budget Filme zu verwirklichen. Die Kreativität der Nouvelle Vague war international äußerst einflussreich und wurde durch die Einrichtung der ''[[Cinémas d’art et d’essai]]'' noch gefördert. Popularität erlangten auch die Protagonisten zahlreicher Filme der Nouvelle Vague, vor allem [[Jean-Pierre Léaud]] und [[Jean-Paul Belmondo]]. Das Jahr 1968 brachte auch im französischen Film eine Zäsur, die zu stark politischen Filmen und zu einer stärkeren Präsenz von Frauen im Metier führte. Gleichzeitig setzte sich das Fernsehen durch; dies brachte neue Strukturen bei der Finanzierung und Distribution von Filmen mit sich.

In den 1980er Jahren investierte die neue sozialistische Regierung stark in die Kultur; Budgets für Filmproduktionen stiegen, während gleichzeitig die amerikanische Vorherrschaft bekämpft wurde. Es kam zu aufwendigen Verfilmungen von Literaturklassikern. Parallel kam die Strömung des unpolitischen ''[[cinéma du look]]'' auf, in dem Farben, Formen und Stil die Handlung überdeckten.<ref>Jill Forbes, Sue Harris: ''Cinema.'' In: Nicholas Hewit (Hrsg.): ''The Cambridge Companion to modern French culture.'' Cambridge 2003, ISBN 0-521-79123-5, S.&nbsp;319–336.</ref>

=== Sport ===
{{Hauptartikel|Fußball in Frankreich|Rugby Union in Frankreich}}
[[Datei:Port aut em2016 3.jpg|mini|Fußballbegeisterung in Frankreich, [[Fußball-Europameisterschaft 2016|EM-Spiel]] im [[Prinzenparkstadion]] (2016)]]

Mit der Einrichtung eines Ministeriums für Jugend und Sport (1958) zu Zeiten der Präsidentschaft von [[Charles de Gaulle]] unter dem Minister [[Maurice Herzog]] nahm der Breiten- und der Spitzensport in Frankreich einen erheblichen, vom Staat gestützten Aufschwung.<ref>Thierry Terret: France. [[James Riordan]], [[Arnd Krüger]] (Hrsg.): ''European Cultures in Sport: Examining the Nations and Regions.'' Intellect, Bristol 2003, ISBN 1-84150-014-3, S. 103–122.</ref> Anders als in vielen anderen Ländern Europas ist der [[Fußball in Frankreich]] bis heute nicht die unangefochtene Nummer eins unter den Sportarten. Besonders Rugby ist im Südwesten des Landes populärer. Das Interesse am Fußball hängt sehr stark mit der Leistung französischer Mannschaften auf internationaler Ebene zusammen. Als identitätsstiftendes Band gerade zwischen den verschiedenen sozialen und ethnischen Gruppen Frankreichs gilt die [[französische Fußballnationalmannschaft]]. Die ''Équipe Tricolore'' (in Frankreich meist ''les Tricolores'' genannt) trägt ihre Heimspiele meist im [[Stade de France]] in Saint Denis bei Paris aus. 1998 wurde in Frankreich die [[Fußball-Weltmeisterschaft 1998|Fußball-Weltmeisterschaft]] ausgetragen. Im Endspiel gegen [[Brasilianische Fußballnationalmannschaft|Brasilien]] gewann der Gastgeber das Turnier. 2016 war Frankreich nach 1960 und 1984 zum dritten Mal Gastgeber der [[Fußball-Europameisterschaft]]. 2018 gewann Frankreich ein zweites Mal die Fußball-Weltmeisterschaft.

[[Datei:France vs Tonga 2011 RWC (1).jpg|mini|links|Rugby hat große Beliebtheit in Frankreich. Hier Frankreich – Tonga 2011 [[Rugby World Cup|RWC]]]]
Ähnlich populär dem Fußball ist [[Rugby Union]]. Gerade in den südlichen und südwestlichen Regionen ist [[Rugby]] tatsächlich der weitaus beliebteste Sport. Die höchste Liga ist die [[Top 14]]. Das Meisterschaftsendspiel findet jährlich im [[Stade de France]] statt. Die [[Französische Rugby-Union-Nationalmannschaft|Nationalmannschaft]], von den Fans ''Les Bleus'' genannt, was später auch auf die Fußballequipe übertragen wurde, gilt seit Jahrzehnten kontinuierlich als eines der besten Teams der Welt und ist bislang bei jeder Weltmeisterschaft mindestens ins Viertelfinale vorgedrungen. Insgesamt wurde sie dreimal Vizeweltmeister und errang einmal den dritten Platz. Wie im Fußball gilt das ''Stade de France'' in [[Saint-Denis (Seine-Saint-Denis)|St. Denis]] nahe Paris als Nationalstadion. 2007 fand erstmals die [[Rugby-Union-Weltmeisterschaft 2007|Rugbyweltmeisterschaft]] in Frankreich statt. Dabei zählte man ''Les Bleus'' zu den Hauptfavoriten auf den Titel. Allerdings kamen sie nicht über den vierten Platz hinaus. Weltmeister wurde Südafrika.

[[Datei:Tour de France 2006.JPG|mini|Tour de France (2006)]]
Weitere populäre Sportarten sind der [[Radsport]] (insbesondere im Juli, während der dreiwöchigen [[Tour de France]]), [[Leichtathletik]], [[Formel 1]] ([[Großer Preis von Frankreich]] in ''[[Circuit de Nevers Magny-Cours|Magny Cours]]''), [[Pétanque]] ([[Marseille#Sport|Mondial la Marseille à Pétanque]]), [[Judo]], [[Handball]], [[Basketball]] und [[Ski Alpin|alpiner Skisport]].

Großer Beliebtheit erfreut sich auch der [[Tennis]]sport. Den [[Davis Cup]] gewann Frankreich von 1927 bis 1932 jedes Jahr, außerdem in jüngerer Zeit 1991, 1996, 2001 und 2017. 1997 und 2003 konnten die Französischen Tennisdamen den [[Fed Cup]] gewinnen. Die seit 1891 in Paris stattfindenden [[French Open]] zählen als eines der vier [[Grand Slam (Tennis)|Grand-Slam-Turniere]] zu den Höhepunkten der internationalen Tennissaison.

In Frankreich fanden bereits mehrmals [[Olympische Spiele]] statt: [[Olympische Sommerspiele|Sommerspiele]] [[Olympische Sommerspiele 1900|1900]] und [[Olympische Sommerspiele 1924|1924]] in Paris, [[Olympische Winterspiele|Winterspiele]] in [[Olympische Winterspiele 1924|Chamonix 1924]], [[Olympische Winterspiele 1968|Grenoble 1968]] und [[Olympische Winterspiele 1992|Albertville 1992]]. Auch die [[Olympische Sommerspiele 2024|Olympischen Sommerspiele 2024]] werden wie 100 Jahre zuvor in Paris stattfinden.

{{Siehe auch|Liste der Skigebiete in Frankreich}}

Im [[Motorsport]] ebenfalls erwähnenswert sind das legendäre 24-Stunden-Rennen von [[Le Mans]], der MotoGP-Grand Prix von Le Mans, die ehemalige Formel-1-Rennstrecke [[Circuit Paul Ricard]] von [[Le Castellet (Var)|Le Castellet]] nahe [[Avignon]] sowie die Grasbahn von [[Marmande]] und die Sandbahn von Morizes, wo im Rahmen der Langbahn-Weltmeisterschaft der Grand Prix von Frankreich ausgefahren wird.

=== Musik ===
Die französische Musik erreichte im [[Barockmusik|Barock]] eine erste Blüte und brachte bedeutende Komponisten wie [[Jean-Baptiste Lully]], [[Marc-Antoine Charpentier]] (17.&nbsp;Jahrhundert), [[François Couperin]], [[Jean-Philippe Rameau]] (18.&nbsp;Jahrhundert), [[Hector Berlioz]], [[Charles Gounod]] und [[Georges Bizet]] hervor. Die französische klassische Musik galt jedoch als technik- und formenlastig.<ref name="Nettelbeck" /> Den Übergang zur Moderne in gesellschaftspolitischer wie musikalischer Sicht verkörpert [[Claude Debussy|Debussy]] am besten; weiterhin sind [[Maurice Ravel]] und der ebenfalls sehr experimentell arbeitende [[Erik Satie]] in dieser Epoche bedeutend.<ref>Memo.fr: '' {{Webarchiv |url=http://www.memo.fr/Article.asp?ID=THE_ART_009 |text=La musique française |wayback=20150324214030}}'', besucht am 24. Januar 2013.</ref> Der Beginn der [[Avantgarde]] in der Musik wird besonders durch die [[Groupe des Six]] eingeleitet. Hauptfigur der [[Zeitgenössische Musik|zeitgenössischen Musik]] ist [[Pierre Boulez]].

Seit dem Beginn des 20.&nbsp;Jahrhunderts befindet sich die populäre Musik im Aufwind. Das bekannteste einheimische Genre ist das [[Chanson]], eine Liedgattung mit starker Konzentration auf den Text. Zu den wichtigsten Künstlern des Chanson zählen [[Charles Trenet]], [[Édith Piaf]], [[Gilbert Bécaud]], [[Boris Vian]], [[Georges Brassens]], [[Charles Aznavour]] oder [[Yves Montand]]. Ausländische Musikstile finden ihren Widerhall in Frankreich: Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges begann der [[Jazz]] die französische Musik zu beeinflussen, mit [[Django Reinhardt]] oder [[Stéphane Grappelli]] stellte Frankreich auch bedeutende Künstler des Jazz.

[[Datei:Nolwenn Leroy - Alan Stivell.jpg|mini|[[Nolwenn Leroy]] und [[Alan Stivell]] (2012)]]

In der Rock- und Popmusik prägten etwa [[Daft Punk]] und [[Étienne de Crécy]] den ''[[French House]]'', [[Gotan Project]] ist Vorreiter des sogenannten [[Electrotango]] und [[St Germain]] steht für eine Kombination von [[Jazz]] und [[House]]. Ein bekannter Vertreter von [[Ambient]]-Musik ist [[Air (französische Band)|Air]]. Der [[Rap]] wurde in Frankreich adaptiert, erfolgreichster Vertreter des [[Französischer Hip-Hop|Französischen Hip-Hop]] ist [[MC Solaar]].<ref name="Nettelbeck">Colin Nettelbeck: ''Music.'' In: Nicholas Hewit (Hrsg.): ''The Cambridge Companion to modern French culture.'' Cambridge 2003, ISBN 0-521-79123-5, S.&nbsp;272–289.</ref>

Lokal verbreitete Musikstile sind die [[bretonische Musik]], deren bedeutendster Künstler [[Alan Stivell]] ist, oder die korsische Musik mit Bands wie [[I Muvrini]]. Zahlreiche afrikanische und maghrebinische Künstler leben und arbeiten in Frankreich, so gibt es eine lebendige [[Raï]]-Szene und zahlreiche Veranstaltungen mit afrikanischer Musik.

Die fünf Musiker, die zwischen 1955 und 2009 die meisten Platten in Frankreich verkauften, sind [[Claude François]], [[Johnny Hallyday]], [[Sheila (französische Sängerin)|Sheila]], [[Michel Sardou (Sänger)|Michel Sardou]] und [[Jean-Jacques Goldman]].<ref>Musique-franco.com: ''{{Webarchiv |url=http://www.musique-franco.com/genres_musicaux/la_musique_francaise |text=La musique française: artistes connus, histoires et paroles de chansons |wayback=20100406090508}}'', besucht am 27.&nbsp;August 2010.</ref> ''Samedi soir sur la Terre'' von [[Francis Cabrel]] ist mit mehr als vier Millionen verkauften Exemplaren das erfolgreichste Album eines französischen Musikers in seinem Heimatland.<ref>[http://infodisc.fr/Ventes_Albums_Tout_Temps.php Les Meilleures Ventes de CD / Albums „Tout Temps“] bei infodisc.fr, abgerufen am 11. Mai 2016.</ref>

=== Medien ===
Bei der Rangliste der Pressefreiheit 2017, welche von [[Reporter ohne Grenzen]] herausgegeben wird, belegte
Frankreich Platz 39 von 180 Ländern.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.reporter-ohne-grenzen.de/rangliste/2017/ |titel=Rangliste der Pressefreiheit |hrsg=Reporter ohne Grenzen |abruf=2017-08-13}}</ref>

Die wichtigsten französischen [[Printmedien|Druckmedien]] sind die nationalen [[Tageszeitung]]en ''[[Le Figaro]]'' (konservativ, Auflage: 315.400 Exemplare), ''[[Le Monde]]'' (linksliberal, Druckauflage 2009–2010: 285.500 Exemplare), ''[[Libération]]'' (linksorientiert, 111.700 Exemplare), ''La Croix'' (katholisch, 95.100 Exemplare), ''[[L’Humanité]]'' (kommunistisch, 50.000 Exemplare), ''[[Les Échos]]'' und ''[[La Tribune (Frankreich)|La Tribune]]'' (Wirtschaft, 120.400 bzw. 68.100 Exemplare) und ''[[L’Équipe]]'' (Sport, 310.000 Exemplare). Die wichtigsten [[Nachrichtenmagazin]]e in Frankreich sind ''[[L’Obs]]'' (400.000 Exemplare), ''[[L’Express]]'' (438.700 Exemplare), ''[[Le Point]]'' (407.700 Exemplare) und ''Marianne''. Die größte Regionalzeitung ist die ''[[Ouest-France]]'' mit einer Druckauflage von 758.500 Exemplaren. Bedeutend ist auch das jeweils mittwochs erscheinende Investigations- und Satireblatt ''[[Le Canard enchaîné]]'' mit einer Auflage von 550.000 Exemplaren.<ref>[http://www.ojd.com/chiffres/section/PPGP?submitted=1&section=PPGP&famille=1&thema=1&subthema=&search=&go=Lancer+la+recherche ''Association pour le contrôle de la diffusion des médias (OJD)''].</ref>

Die einzige komplett deutschsprachige Zeitung ist die „[[Riviera-Côte d’Azur-Zeitung]]“ in Nizza, die sich vornehmlich an Touristen richtet. Im Elsass und in Lothringen mussten alle deutschsprachigen Tages- und Wochenzeitungen aufgeben, da sie in der Vergangenheit durch viele staatliche Restriktionen Leser verloren hatten. Noch bis 1984 war in Ostfrankreich die Herausgabe von Publikationen mit deutschem Titel oder komplett deutschem Inhalt bei Strafe verboten.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.rczeitung.com/index.php/serviceartikel/items/franzoesische-sprachpolitik-toetet-deutschsprachige-zeitung.html |text=Bericht zum Sterben der letzten deutschsprachigen Tageszeitung durch die repressive Sprachpolitik Frankreichs |wayback=20130418084852}}.</ref> Es ist allerdings in jüngster Zeit eine leichte Renaissance der muttersprachlichen Presse im Elsass zu beobachten. Die wichtigste gedruckte Informationsquelle für die deutschsprachigen Elsässer ist derzeit die tägliche mehrseitige deutschsprachige Beilage der Zeitungen ''L’Alsace'' (Mülhausen) und ''Dernières Nouvelles d’Alsace'' (Straßburg).<ref>{{Webarchiv |url=http://www.dna.fr/actualite/auf-deutsch |text=Internetseite der ''Dernières Nouvelles d’Alsace'' zur deutschsprachigen Beilage der beiden größten elsässischen Zeitungen |wayback=20140508205822}}.</ref><ref>[http://www.lalsace.fr/actualite/en-allemand Internetseite von „L’Alsace“ zur deutschsprachigen Beilage der beiden größten elsässischen Zeitungen].</ref>

Wie in vielen anderen europäischen Ländern besteht auch in Frankreich eine Co-Existenz von [[Öffentlich-rechtlicher Rundfunk|öffentlich-rechtlichen]] und privaten Fernsehsendern. Zur 1992 gegründeten öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalt ''[[France Télévisions]]'' gehören die Sender [[France&nbsp;2]], [[France&nbsp;3]], [[France&nbsp;4]], [[France&nbsp;5]] und France Ô.

Weiterhin gibt es mit [[TV5 Monde]] und [[Arte]] zwei weitere Sender, an denen ''France Télévisions'' beteiligt ist. TV5 Monde ist ein französischsprachiges Gemeinschaftsprogramm der Staaten Frankreich, [[Belgien]], dem französischsprachigen Teil [[Kanada]]s und der [[Schweiz]]. ARTE ist ein deutsch-französischer Sender, der von ARTE France zusammen mit den deutschen Rundfunkanstalten [[ARD]] und [[ZDF]] betrieben wird. ''France Télévisions'' ist darüber hinaus an dem Nachrichtensender [[Euronews]] beteiligt.

Der größte Fernsehsender Frankreichs ist der Privatsender [[TF1]], der bis 1987 noch öffentlich-rechtlich war. TF1 ist außerdem alleiniger Gesellschafter des Sportsenders [[Eurosport]]. Seit Dezember 2006 sendet der von TF1 und [[France Télévisions]] produzierte französische Nachrichtensender [[France 24]].

Dem öffentlich-rechtlichen [[Radio France]] steht eine Vielzahl kommerzieller Anbieter gegenüber. Sowohl Radio France als auch die Kommerziellen bieten überregionale und regionale bzw. lokale Dienste an.

{{Siehe auch|Hörfunk in Frankreich}}

Im Jahr 2019 nutzten 83 Prozent der Einwohner Frankreichs das [[Internet]].<ref>{{Internetquelle |url=https://data.worldbank.org/indicator/IT.NET.USER.ZS?most_recent_value_desc=true |titel=Individuals using the Internet (% of population) |hrsg=[[Weltbank]]|abruf=2021-03-23|sprache=en}}</ref>
Der Nutzung von [[Social Media|sozialen Medien]] kommt eine immer bedeutendere Rolle zu. Die Bruttoreichweite sozialer Netzwerke betrug per Januar 2011 24,8&nbsp;Millionen Personen.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.socialmediaschweiz.ch/html/frankreich_social_media.html |titel=Die wichtigsten Social Media Plattformen Frankreichs im Überblick |hrsg=Social Media Schweiz |archiv-url=https://web.archive.org/web/20130920024822/http://www.socialmediaschweiz.ch/html/frankreich_social_media.html |archiv-datum=2011-05-01 |abruf=2010-03-22 |offline=1}}</ref>

Die Bibliotheken sind weitgehend Mediatheken und konnten in den vergangenen 15 Jahren ihre Benutzerzahl verdoppeln (2005: 21&nbsp;Millionen; 1989: 10,5). Mehr als 40 Prozent der Franzosen über 15 Jahren sind eingeschriebene Bibliotheksgänger und leihen zu 90 Prozent Bücher aus. Im Angebot sind meist auch CDs und DVDs und Internetnutzung.<ref>''Frankfurter Allgemeine Zeitung.'' 6. Juni 2006.</ref>

=== Feiertage ===
[[Datei:France, administrative divisions - de (+overseas) - colored 2016.svg|mini|hochkant=1.6|Karte der französischen Regionen (seit 1.&nbsp;Januar 2016)]]

Liste der landesweit einheitlichen Feiertage. Details und regional zusätzliche Feiertage siehe
{{Hauptartikel|Feiertage in Frankreich}}

{| class="wikitable zebra"
|-
| 1. Januar || [[Neujahr]] (Jour de l’An)
|-
| Ostermontag || (Lundi de Pâques)
|-
| 1. Mai || Tag der Arbeit/Maifeiertag (Fête du travail)
|-
| 8. Mai || Tag des Sieges (Fête de la Victoire) (Kapitulation von [[NS-Staat|Nazi-Deutschland]] 1945)
|-
| [[Christi Himmelfahrt]] || (Jour de l’Ascension)
|-
| [[Pfingsten|Pfingstmontag]] || (Lundi de Pentecôte)
|-
| 14. Juli || [[Nationalfeiertag (Frankreich)|Tag des 14. Juli]] (Fête nationale) – Jahrestag des [[Sturm auf die Bastille|Sturms auf die Bastille]] 1789
|-
| 15. August || [[Maria Himmelfahrt]] (Assomption)
|-
| 1. November || [[Allerheiligen]] (Toussaint)
|-
| 11. November || [[Waffenstillstand von Compiègne (1918)|Waffenstillstand von Rethondes]] (Armistice 1918) zur Beendigung des Ersten Weltkrieges
|-
| 25. Dezember || [[Weihnachten|Weihnachtsfeiertag]] (Noël)
|}

== Siehe auch ==
{{Portal|Frankreich}}

== Literatur ==
* ''Frankreich.'' (= ''[[Informationen zur politischen Bildung]].'' Heft 285). mit Karten,<ref group="A">Auch online bei [http://www.bpb.de/publikationen/EQDGCG,0,0,Frankreich.html BpB] einsehbar, jedoch ohne die Karten und Bilder.</ref> Bonn 2004. (mit Literatur, Internet-Hinweisen)
* [[Ernst Hinrichs]], [[Heinz-Gerhard Haupt]], Stefan Martens, [[Heribert Müller]], [[Bernd Schneidmüller]], Charlotte Tacke: ''Kleine Geschichte Frankreichs.'' BpB, Bonn 2010, ISBN 978-3-89331-663-2. (Inhalt bis 2005. Erstmals 1994, dann fortlaufend aktualisiert als [[Reclams Universal-Bibliothek|RUB]] im Jahr 2000 Nr. 9333, 2006 Nr. 10596 und 2008 Nr. 17057.)
* Adolf Kimmel, Henrik Uterwedde (Hrsg.): ''Länderbericht Frankreich. Geschichte, Politik, Wirtschaft, Gesellschaft. Lehrbuch.'' 2., aktualisierte und neu bearbeitete Auflage. [[Springer VS]], Wiesbaden 2005, ISBN 3-531-14631-9.<ref group="A">Stark veränderte Neuauflage 2012 nur bei der Bundeszentrale für politische Bildung, siehe Anmerkung zu Loth zu den entfallenen Essays.</ref>
* Andrea Kother: ''Alltag in Frankreich. Auswandern, leben und arbeiten'' Conbook Verlag, Meerbusch 2011, ISBN 978-3-934918-79-5.
* Günter Liehr: ''Frankreich – ein Länderporträt.'' 2., aktualisierte Auflage. Ch. Links Verlag, Berlin 2013, ISBN 978-3-86153-728-1.
* [[Wilfried Loth]]: ''Geschichte Frankreichs im 20.&nbsp;Jahrhundert.'' Fischer, Frankfurt 1995, ISBN 3-596-10860-8.
* Wilfried Loth: ''Von der 4. zur 5. Republik.'' In: Adolf Kimmel, Henrik Uterwedde (Hrsg.): ''Länderbericht Frankreich.'' BpB, Bonn 2005, ISBN 3-89331-574-8, S.&nbsp;63–85.<ref group="A">Nicht in der 3.&nbsp;Aufl. 2012. Außer Loths Essay sind in der 3. Aufl. 2012 (gegenüber 2005) vollständig fortgefallen: Marieluise Christadler zur politischen Kultur; Dietmar Hüser zur Geschichtspolitik und Erinnerungskultur; Patrick Cabanel zu Religion und [[Laizität]]; Laurence Barthelmess zum Rechtssystem, dieses taucht nicht einmal mehr als Stichwort ''Recht'' im Stichwortverzeichnis auf. Cabanels Beitrag zur Religion steht [http://www.deuframat.de/de/gesellschaft/bevoelkerungsstruktur-migration-minderheiten/laizitaet-und-religionen-im-heutigen-frankreich.html online] in ergänzter Form, nämlich mit zahlreichen Abbildungen und Weblinks.</ref>
* [[Robert Picht]] u.&nbsp;a. (Hrsg.): ''Fremde Freunde. Deutsche und Franzosen vor dem 21.&nbsp;Jahrhundert.'' Piper, München 2002, ISBN 3-492-03956-1. (57 Essays von 52 Autoren zu Begriffen der deutsch-französischen Geschichte, Politik, Kultur und Wirtschaft, u.&nbsp;a. [[Hans Manfred Bock]], [[Freimut Duve]], [[Étienne François]].)
* Alfred Pletsch, Hansjörg Dongus, Henrik Uterwedde: ''Frankreich. Geographie, Geschichte, Wirtschaft, Politik.'' 2. Auflage. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2003, ISBN 3-534-11691-7.
* Alfred Pletsch: ''[[Wirtschaftsraum|Wirtschaftsräumliche Strukturen]] in Frankreich.'' In: [[Adolf Kimmel]], Henrik Uterwedde (Hrsg.): ''Länderbericht Frankreich.'' BpB, Bonn 2012, ISBN 978-3-8389-0264-7, S.&nbsp;16–32.<ref group="A">Auch in der 2. Auflage 2005, siehe Loth.</ref>
* Bernhard Schmidt, Jürgen Doll, Walther Fekl, Siegfried Loewe, Fritz Taubert: ''Frankreich-Lexikon. Schlüsselbegriffe zu Wirtschaft, Gesellschaft, Politik, Geschichte, Kultur, Presse- und Bildungswesen.'' 2., überarbeitete und erweiterte Auflage. Schmidt, Berlin 2006, ISBN 3-503-07991-2.
* Karl Stoppel (Hrsg.): ''La France. Regards sur un pays voisin. Eine Textsammlung zur Frankreichkunde.'' Quellen und Originaltexte, in frz. Sprache, Vokabular. Reclam, Ditzingen 2000. (2., durchgesehene Auflage, Stuttgart 2008. Reclams Universalbibliothek, RUB Nr. 8906, Reihe Fremdsprachentexte.)
* Ludwig Watzal (Verantw.): ''Frankreich.'' Themenheft von [[Aus Politik und Zeitgeschichte]], Beilage zu „Das Parlament“, 38, Bonn, 17.&nbsp;September 2007 {{ISSN|0479-611X}}.

== Weblinks ==
{{Schwesterprojekte |commonscat=France |wikt=Frankreich |n=Portal:Frankreich |q=Frankreich |s=Frankreich |d=Q142 |voy=Frankreich}}
{{Wikiatlas|France}}
* [https://www.service-public.fr/ Offizielle Website der französischen Verwaltung] (französisch)
* [https://www.diplomatie.gouv.fr/ Website des französischen Außenministeriums] (mehrsprachig)
* [https://de.france.fr/ Website der Französischen Zentrale für Tourismus] (mehrsprachig)
* [https://www.auswaertiges-amt.de/de/aussenpolitik/laender/frankreich-node Länderinformationen des deutschen Auswärtigen Amtes zu Frankreich]
* [https://www.destatis.de/Europa/DE/Staat/EUStaaten/Frankreich.html Länderprofil] des deutschen [[Statistisches Bundesamt|Statistischen Bundesamtes]]
* {{GIGAGEO|RA04.06}}
* [http://www.statistiques.developpement-durable.gouv.fr/accueil.html Statistiken zur nachhaltigen Entwicklung] des französischen Ministeriums für Ökologie, nachhaltige Entwicklung und Energie
* [http://www.uni-kassel.de/upress/online/frei/978-3-89958-902-3.volltext.frei.pdf Frankreichs Empire schlägt zurück.] (PDF; 3,4&nbsp;MB) Sammelband: ''[[Sozialer Wandel|Gesellschaftswandel]], [[Kolonialismus|Kolonialdebatten]] und [[Migrationssoziologie|Migrationskulturen]] im frühen 21. Jahrhundert.'' Hrsg. Dietmar Hüser in Zusammenarbeit mit Christine Göttlicher. [[Universität Kassel|Kassel University Press]] 2010; auch als Print: ISBN 978-3-89958-902-3.

== Anmerkungen ==
<references group="A" />

== Einzelnachweise ==
<references responsive />

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