Änderungen

Zur Navigation springen Zur Suche springen
K
Zeile 1: Zeile 1:  +
[[Datei:Silbermünzen.jpg|mini|Bodenfunde]]
 
Ein Bodenfund eines Sondengängers, der keiner Meldepflicht unterliegt, wird als „Portable Antiquity“, also ein transportables archäologisches Objekt bezeichnet. Obwohl diese Funde, z. B. Musketenkugeln, Münzen oder Gewandnadeln (Fibeln), nicht als Schätze gelten, interessieren sich Archäologen und Historiker sehr für die Verteilung dieser Streufunde. Damit derartige Funde gemeldet werden und somit für die Wissenschaft nicht verloren gehen, gründeten Archäologen in Großbritannien das [https://finds.org.uk/ Portable Antiquities Scheme] (kurz PAS). Als ich am 27.03.2019 diesen Artikel schrieb, befanden sich 1.402.377 gemeldete Objekte in der Datenbank des PAS ([https://finds.org.uk/database www.finds.org.uk/database]).
 
Ein Bodenfund eines Sondengängers, der keiner Meldepflicht unterliegt, wird als „Portable Antiquity“, also ein transportables archäologisches Objekt bezeichnet. Obwohl diese Funde, z. B. Musketenkugeln, Münzen oder Gewandnadeln (Fibeln), nicht als Schätze gelten, interessieren sich Archäologen und Historiker sehr für die Verteilung dieser Streufunde. Damit derartige Funde gemeldet werden und somit für die Wissenschaft nicht verloren gehen, gründeten Archäologen in Großbritannien das [https://finds.org.uk/ Portable Antiquities Scheme] (kurz PAS). Als ich am 27.03.2019 diesen Artikel schrieb, befanden sich 1.402.377 gemeldete Objekte in der Datenbank des PAS ([https://finds.org.uk/database www.finds.org.uk/database]).
   Zeile 18: Zeile 19:     
== PAN-System für Deutschland ==
 
== PAN-System für Deutschland ==
 +
[[Datei:Schatzsucher05.jpg|mini|Sondengänger]]
 
Daher ist es an der Zeit, umzudenken und das PAN-System flächendeckend in allen Bundesländern einzuführen. Je länger sich die Einführung des PAN-Systems verzögert, desto mehr Bodenfunde werden der Wissenschaft ungemeldet verloren gehen. Nach dem Vorbild der bereits am PAN-System beteiligten Länder soll die Einführung der PAN-Systems in Deutschland in drei Phasen vollzogen werden. In Phase 1 verpflichten sich die deutschen Amtsarchäologen, zukünftig auf eine Verfolgung von Hobby-Sondengängern zu verzichten – die Suche nach archäologischen Bodenfunden soll bis zu einer Tiefe von 40 cm in der ganzen Bundesrepublik gestattet sein. In Phase 2 können Privatleute/Sondengänger Bodenfunde bei ihren zuständigen PAN-Betreuern melden. Sie lernen gleichzeitig, die archäologischen Standards des PAN-Systems einzuhalten. In Phase 3 können ausgebildete Privatleute/Sondengänger ihre Bodenfunde selbstständig dem PAN-System melden.
 
Daher ist es an der Zeit, umzudenken und das PAN-System flächendeckend in allen Bundesländern einzuführen. Je länger sich die Einführung des PAN-Systems verzögert, desto mehr Bodenfunde werden der Wissenschaft ungemeldet verloren gehen. Nach dem Vorbild der bereits am PAN-System beteiligten Länder soll die Einführung der PAN-Systems in Deutschland in drei Phasen vollzogen werden. In Phase 1 verpflichten sich die deutschen Amtsarchäologen, zukünftig auf eine Verfolgung von Hobby-Sondengängern zu verzichten – die Suche nach archäologischen Bodenfunden soll bis zu einer Tiefe von 40 cm in der ganzen Bundesrepublik gestattet sein. In Phase 2 können Privatleute/Sondengänger Bodenfunde bei ihren zuständigen PAN-Betreuern melden. Sie lernen gleichzeitig, die archäologischen Standards des PAN-Systems einzuhalten. In Phase 3 können ausgebildete Privatleute/Sondengänger ihre Bodenfunde selbstständig dem PAN-System melden.
   Zeile 44: Zeile 46:     
== Organisation ==
 
== Organisation ==
Der sichtbarste Teil des PAN sind eine Online-Datenbank und eine Facebook-Seite. Die Organisation von PAN in den Niederlanden besteht aus sieben Mitarbeitern, den „Finds Liaison Officers“. Diese besuchen die Sammler zu Hause oder treffen sich mit ihnen in Museen, um die Funde zu dokumentieren. Mehrere „Finds Specialists“ kümmern sich um die Identifizierung wissenschaftlicher Objekte und planen die Projektkoordination. Freiwillige Ehrenamtliche können ihnen in naher Zukunft helfend zur Seite stehen. PAN ist ein Projekt der Vrije Universiteit Amsterdam (VU). Hauptpartner des Projekts sind die National Heritage Agency (RCE), die Universität Leiden (UL) und die Universität Groningen (RuG). Münzkennungen werden von den Spezialisten von NUMIS bereitgestellt, die von der De Nederlandsche Bank (DNB) zur Verfügung gestellt werden. Pilgerabzeichen werden von Spezialisten der KUNERA beschrieben, die von der Radboud University (Nijmegen) gehostet werden. Freiwillige (Detektor-)Archäologen wie De Detectoramateur (DDA), Coinhunter Company (CC), die Archeologische Werkgemeenschap Nederland (AWN) sowie das Online-Forum www.bodemvondstenwereld.nl unterstützen das PAN ebenso.  
+
Der sichtbarste Teil des PAN sind eine Online-Datenbank und eine Facebook-Seite. Die Organisation von PAN in den Niederlanden besteht aus sieben Mitarbeitern, den „Finds Liaison Officers“. Diese besuchen die Sammler zu Hause oder treffen sich mit ihnen in Museen, um die Funde zu dokumentieren. Mehrere „Finds Specialists“ kümmern sich um die Identifizierung wissenschaftlicher Objekte und planen die Projektkoordination. Freiwillige Ehrenamtliche können ihnen in naher Zukunft helfend zur Seite stehen. PAN ist ein Projekt der Vrije Universiteit Amsterdam (VU). Hauptpartner des Projekts sind die National Heritage Agency (RCE), die Universität Leiden (UL) und die Universität Groningen (RuG). Münzkennungen werden von den Spezialisten von NUMIS bereitgestellt, die von der De Nederlandsche Bank (DNB) zur Verfügung gestellt werden. Pilgerabzeichen werden von Spezialisten der KUNERA beschrieben, die von der Radboud University (Nijmegen) gehostet werden. Freiwillige (Detektor-)Archäologen wie De Detectoramateur (DDA), Coinhunter Company (CC), die Archeologische Werkgemeenschap Nederland (AWN) sowie das Online-Forum [http://www.bodemvondstenwereld.nl/ www.bodemvondstenwereld.nl] unterstützen das PAN ebenso.  
    
== Internationale Zusammenarbeit ==
 
== Internationale Zusammenarbeit ==

Navigationsmenü