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== Antike und Mittelalter==
 
== Antike und Mittelalter==
Schon aus der Antike und dem Mittelalter sind zufällige Schatzfunde bekannt und die Besitzrechte, zwischen Finder, Grundeigentümer und Landesherr waren (auf unterschiedlichste Weise) gesetzlich geregelt. Dass gezielt nach Schätzen gesucht wurde, ist jedoch kaum überliefert. [[Gaius Iulius Caesar|Caesar]] ließ das Grab [[Alexander der Große|Alexanders des Großen]] suchen, [[Augustus]] ließ es öffnen und [[Caligula]] nahm die Rüstung Alexanders an sich. Hierbei ging es aber nicht vorrangig um die Inbesitznahme von Reichtümern, sondern um die Inszenierung von Herrschaft.
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[[Datei:Oldenburger Sachsenspiegel fol 22v Schatzregal.jpg|mini|Abbildung im [[Sachsenspiegel]] über das Schatzregal: Alles was tiefer liegt, als eine Pflugschar reicht (hier ein Topf voll Münzen), gehört dem König.]]Schon aus der Antike und dem Mittelalter sind zufällige Schatzfunde bekannt und die Besitzrechte, zwischen Finder, Grundeigentümer und Landesherr waren (auf unterschiedlichste Weise) gesetzlich geregelt. Dass gezielt nach Schätzen gesucht wurde, ist jedoch kaum überliefert. [[Gaius Iulius Caesar|Caesar]] ließ das Grab [[Alexander der Große|Alexanders des Großen]] suchen, [[Augustus]] ließ es öffnen und [[Caligula]] nahm die Rüstung Alexanders an sich. Hierbei ging es aber nicht vorrangig um die Inbesitznahme von Reichtümern, sondern um die Inszenierung von Herrschaft.
    
Im mittelalterlichen England wurde das [[Schatzregal]] besonders streng ausgelegt: Alle gefundenen Wertgegenstände fielen automatisch in das Eigentum der Krone; Finder und Grundeigentümer gingen leer aus. Aus diesem Grund ließ König [[Johann Ohneland]], der notorisch unter Geldmangel litt, 1201 als Erster römische Ruinen nach Schätzen durchsuchen, allerdings weitgehend erfolglos.<ref>Charles Relly Beard: ''The Romance of Treasure Trove.'' London 1933, S. 101, 109.</ref> [[Heinrich III. (England)|Heinrich III.]] befahl, einen Schatz beschlagnahmen zu lassen, der angeblich auf der Isle of Wight gefunden worden war, und ließ in der Umgebung nach weiteren Schätzen suchen. Im Spätmittelalter und in der Frühen Neuzeit ließen auch andere europäische Landesherren gelegentlich nach Schätzen graben, meist in Überresten aus der Römerzeit, in Deutschland und Skandinavien auch in Grabhügeln. Die dabei zu Tage geförderten Artefakte erregten das antiquarische Interesse [[Humanismus|humanistischer]] Gelehrter, selbst wenn es sich nicht um Gold und Silber handelte. Wohlhabende Bürger und Adelige begannen [[Antiquität]]en für ihre Sammlungen zu kaufen, und die Landesherren gaben systematische Bestandsaufnahmen der vorhandenen Baudenkmäler in Auftrag. Hierin, und in dem Bemühen Raubgräber von den Fundstellen fernzuhalten, darf man die ersten Anfänge der professionellen [[Archäologie]] und des [[Denkmalschutz]]es sehen.<ref>Martin Ott: ''Die Entdeckung des Altertums. Der Umgang mit der römischen Vergangenheit Süddeutschlands im 16. Jahrhundert.'' Laßleben, Kallmünz 2002, [[index.php?title=Special:BookSources/3784730175|ISBN 3-7847-3017-5]], S. 39–49, 67–70.</ref>
 
Im mittelalterlichen England wurde das [[Schatzregal]] besonders streng ausgelegt: Alle gefundenen Wertgegenstände fielen automatisch in das Eigentum der Krone; Finder und Grundeigentümer gingen leer aus. Aus diesem Grund ließ König [[Johann Ohneland]], der notorisch unter Geldmangel litt, 1201 als Erster römische Ruinen nach Schätzen durchsuchen, allerdings weitgehend erfolglos.<ref>Charles Relly Beard: ''The Romance of Treasure Trove.'' London 1933, S. 101, 109.</ref> [[Heinrich III. (England)|Heinrich III.]] befahl, einen Schatz beschlagnahmen zu lassen, der angeblich auf der Isle of Wight gefunden worden war, und ließ in der Umgebung nach weiteren Schätzen suchen. Im Spätmittelalter und in der Frühen Neuzeit ließen auch andere europäische Landesherren gelegentlich nach Schätzen graben, meist in Überresten aus der Römerzeit, in Deutschland und Skandinavien auch in Grabhügeln. Die dabei zu Tage geförderten Artefakte erregten das antiquarische Interesse [[Humanismus|humanistischer]] Gelehrter, selbst wenn es sich nicht um Gold und Silber handelte. Wohlhabende Bürger und Adelige begannen [[Antiquität]]en für ihre Sammlungen zu kaufen, und die Landesherren gaben systematische Bestandsaufnahmen der vorhandenen Baudenkmäler in Auftrag. Hierin, und in dem Bemühen Raubgräber von den Fundstellen fernzuhalten, darf man die ersten Anfänge der professionellen [[Archäologie]] und des [[Denkmalschutz]]es sehen.<ref>Martin Ott: ''Die Entdeckung des Altertums. Der Umgang mit der römischen Vergangenheit Süddeutschlands im 16. Jahrhundert.'' Laßleben, Kallmünz 2002, [[index.php?title=Special:BookSources/3784730175|ISBN 3-7847-3017-5]], S. 39–49, 67–70.</ref>

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