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[[Datei:Blaeu 1645 - Germaniae veteris typus.jpg|mini|Karte aus dem [[Atlas Maior]] von Blaeu, 1645]]
[[Datei:Ancient Germania - New York, Harper and Brothers 1849.jpg|mini|Germanien im 2. Jahrhundert (Karte von Alexander G. Findlay, 1849)]]

Die '''Geschichte der Römer in Germanien''' umfasst eine Zeitspanne von etwa fünfhundert Jahren. [[55 v. Chr.]] setzte [[Caesar]] erstmals mit Truppen über den Rhein, ab 13/12 v. Chr. führte der Feldherr [[Drusus]] unter [[Augustus]] mehrere Feldzüge nach [[Germania magna|Germanien]]. Die letztlich vergeblichen Versuche, das rechtsrheinische Gebiet bis zur Elbe zur Provinz zu machen, dauerten fast 30 Jahre ([[Augusteische Germanenkriege]]). Römisch kultiviert wurde der Süden des heutigen Deutschlands. Zu den Spuren dieser Zeit zählen eine Vielzahl archäologischer Funde von der Straßenführung, den Gutshöfen bis hin zu Städtegründungen. Im 5. Jahrhundert n. Chr. brach das [[Weströmisches Reich|Weströmische Reich]] unter dem Druck [[Germanische Stämme|germanischer Stämme]] zusammen.

== Germanien ==
[[Datei:Germanische-ratsversammlung 1-1250x715.jpg|mini|Germanische Ratsversammlung ([[Thing]]) – Zeichnung eines Reliefabschnitts der [[Mark-Aurel-Säule]] zu Rom]]

Der Begriff „Germanien“ wurde erstmals 80 v. Chr. vom Schriftsteller [[Poseidonios]] überliefert. Er wurde auch von [[Gaius Iulius Caesar]] verwendet.

[[Tacitus]] stellte Germanien in seinem Werk ''[[Germania (Tacitus)|Germania]]'' aus dem Jahre 98 n. Chr. als Region dar, die von verschiedenen [[Germanen|germanischen]] Stämmen besiedelt wurde und vor allem durch [[Rhein]] (''Rhenus''), [[Donau]] (''Danuvius'') und [[Weichsel]] (''Vistula'') begrenzt wurde.

Tacitus nannte unter anderem die Stämme der [[Bataver]], [[Chatten]], [[Tenkterer]], [[Usiper]], [[Brukterer]], [[Chamaver]], [[Angrivarier]], [[Dulgubner]], [[Chasuvarier]], [[Friesen]], [[Chauken]], [[Kimbern]], [[Sueben]], [[Langobarden]], [[Reudigner]], [[Avionen]], [[Angher]], [[Variner]], [[Eudosen]], [[Suardonen]], [[Nuitonen]], [[Narisker]], [[Markomannen]], [[Quaden]], [[Marser (Germanien)|Marsigner]], die gallischen [[Kotiner]], die illyrischen [[Oser (Stamm)|Oser]], Buren, [[Harier]], [[Helvekonen]], [[Manimer]], [[Helisier]], [[Nahanarvalen]], [[Lugier]], [[Goten]], [[Suionen]] und [[Sitonen]]. Die [[Bastarnen|Peukiner]], [[Veneter (Weichsel)|Venether]] und [[Finnen]] rechnet er eher den [[Sarmaten]] zu.<ref>Tacitus, [http://www.thelatinlibrary.com/tacitus/tac.ger.shtml ''Germania'']</ref>

Im heutigen Hessen lebten die [[Ubier]]. Die Überreste der [[La-Tène-Kultur]] im rechtsrheinischen Gebiet zeugen von dem keltischen Einfluss.

== Erste Konflikte ==
Zu ersten Schlachten mit den Germanen kam es im Jahr 113&nbsp;v.&nbsp;Chr., als [[Boiorix]] die Römer in der [[Schlacht bei Noreia]] schlug. 105&nbsp;v.&nbsp;Chr. verloren die Römer die [[Schlacht bei Arausio]].

Dem römischen Feldherren [[Gaius Marius]], einem Onkel [[Gaius Iulius Caesar]]s, gelang es, die [[Teutonen]] und [[Ambronen]] in der [[Schlacht von Aquae Sextiae]] 102&nbsp;v.&nbsp;Chr. und die [[Kimbern]] in der [[Schlacht von Vercellae]] 101&nbsp;v.&nbsp;Chr. zu besiegen.

== Vorstöße Caesars ==
[[Datei:Commentarii de Bello Gallico.jpg|mini|De bello Gallico, Ausgabe von 1778]]

Gaius Julius Caesar bekämpfte zunächst die unter [[Ariovist]] auf die linksrheinische Seite vorgestoßenen germanischen Stämme der [[Haruder]], [[Markomannen]], [[Triboker]], [[Vangionen|Vangiones]], [[Nemeter]], [[Eudusii|Eudusier]] und [[Sueben]]. Im September 58&nbsp;v.&nbsp;Chr. gewann er die entscheidende [[Schlacht im Elsass]]. Caesar eroberte im folgenden [[Gallischer Krieg|Bellum Gallicum]] in den Jahren 58 bis 50&nbsp;v.&nbsp;Chr. sämtliche Siedlungsgebiete der [[Kelten]] im heutigen [[Frankreich]] und [[Belgien]]. Unter anderem ließ er im [[Hunsrück]] das [[Römerlager Hermeskeil]] errichten.

In seinem Bericht ''[[De bello Gallico]]'' beschreibt Caesar auch die geographische Situation. Danach stellte der Rhein die Grenze zu Germanien dar. Zwischen zwei Flottenexpeditionen nach [[Britannien]] (im Sommer 55&nbsp;v.&nbsp;Chr. und im Frühjahr 54&nbsp;v.&nbsp;Chr.) ließ Caesar im Spätsommer 55&nbsp;v.&nbsp;Chr. eine [[Caesars Rheinbrücken|Brücke]] über den Rhein bauen und unternahm einen 18-tägigen Vorstoß nach Germanien.

Nachdem die Germanen ihrerseits über den Rhein vorgedrungen waren, veranlasste Caesar 53&nbsp;v.&nbsp;Chr. eine zweite Expedition über den Rhein. Die [[Sueben]] wichen aber einer Konfrontation aus, so dass es Caesar vorzog, gegen [[Ambiorix]] vorzugehen. Die beiden [[Caesars Rheinbrücken|Rheinbrücken Caesars]] werden im [[Neuwieder Becken]] vermutet. Zwei 2012 entdeckte [[Römerlager Limburg|Römerlager in Limburg]] werden diesen Expeditionen zugeschrieben.<ref>''Erstmals römische Kastelle von Gaius Julius Caesar in Hessen nachgewiesen.'' [[hessenARCHÄOLOGIE]] ([http://articles.hessen-archaeologie.de/cgi-bin/home.pl?id=1347&category=1&event=View online])</ref>

Unter der Statthalterschaft des [[Marcus Vipsanius Agrippa]] fand 39/38&nbsp;v.&nbsp;Chr. noch eine weitere Rheinüberquerung der Römer statt. Etwa bis 19/18 v. Chr. wurden die Ubier ins linksrheinische Gebiet umgesiedelt.

== Expansion unter Augustus ==
{{Hauptartikel|Augusteische Germanenkriege}}[[Augustus]] (63&nbsp;v.&nbsp;Chr.–14&nbsp;n.&nbsp;Chr.), der Großneffe und Erbe Gaius Julius Caesars, war von 31&nbsp;v.&nbsp;Chr. an Alleinherrscher des Römischen Reiches.

[[Marcus Vipsanius Agrippa]] war zweimal Statthalter Galliens und ließ ein Straßennetz bis zum Rhein errichten und die Knotenpunkte durch Truppen sichern. Die Gründung von [[Augusta Treverorum]], heute [[Trier]], fiel in diesen Zeitraum.

Die [[Sugambrer]] überschritten im Jahre 16&nbsp;v.&nbsp;Chr. vermutlich nördlich des heutigen Bonn den Rhein. Die [[Legio V Alaudae|V. Legion]] wurde in der [[Clades Lolliana]] vernichtet und ihr [[Aquila (Standarte)|Legionsadler]] erbeutet. Kaiser Augustus ließ die Verwaltung Galliens reformieren. Sein nächstes Ziel war die Erlangung der Kontrolle über die [[Alpenpässe im Wallis zu römischer Zeit|Alpenpässe]] und das [[Voralpenland]].

Um 15&nbsp;v.&nbsp;Chr. ließ er durch seine Stiefsöhne [[Drusus]] und [[Tiberius]], den späteren Kaiser, in zwei Heeresgruppen – in nur einem Sommer „die Unterwerfung der Alpenstämme und die [[Augusteische_Alpenfeldzüge#Die Eroberung des Zentral- und des Voralpengebietes 15 v. Chr.|Besetzung des nördlichen Alpenvorlandes]]“ durchführen (Strabon, ''Geographika'' 4, 6, 9). Westlich setzte Tiberius über den [[Hochrhein]] mit dem Brückenkopf des [[Römerlager Dangstetten|Römerlagers Dangstetten]], im Nordosten der Alpenregion wurde später die Provinz [[Raetia]] gebildet. Aus dem 15&nbsp;v.&nbsp;Chr. angelegten Militärlager [[Augusta Vindelicorum]] entwickelte sich später [[Augsburg]].

[[Datei:Druso in Germania per Wikipedia.JPG|mini|Feldzüge des Drusus (eingezeichnete Orte entsprechen nicht unbedingt dem Stand der Wissenschaft)]]
[[Datei:Germania Enobarbo e Tiberio.jpg|mini|Feldzüge des Tiberius und des L. Domitius Ahenobarbus (eingezeichnete Orte entsprechen nicht unbedingt dem Stand der Wissenschaft)]]
[[Datei:Germania 7-9 Varo.jpg|mini|Germanien zur Zeit des Varus (eingezeichnete Orte entsprechen nicht unbedingt dem Stand der Wissenschaft)]]

Drusus sicherte die linke Rheinseite und ihre Wege mit Kastellen. Zu den von ihm ab 13/12&nbsp;v.&nbsp;Chr. angelegten Lagern gehören: [[Castra Bonnensia|Bonna]] als heutiges [[Bonn]], [[Asciburgium]] (heute: [[Asberg (Moers)|Asberg]]), ein Stadtteil von Moers, und [[Ulpia Noviomagus Batavorum]] im heutigen [[Nijmegen|Nimwegen]]. Sie wurden später Teil des [[Niedergermanischer Limes|Niedergermanischen Limes]]. Ebenfalls angelegt wurde das Zweilegionenlager [[Mogontiacum]], das heutige [[Mainz]]. Durch seine strategisch günstige Lage am Rhein gegenüber der Mainmündung wurde das Lager einer der wichtigsten militärischen Stützpunkte am Rhein. Die [[Römerbrücke (Mainz)|Römerbrücke bei Mainz]] über den Rhein ließ er rechtsrheinisch durch das [[Castellum Mattiacorum]] (heute [[Mainz-Kastel]]) sichern.

Das Lager [[Vetera]] beim heutigen [[Xanten]] diente als Basis für die Feldzüge und als Hauptbasis für die Flotte, die [[Classis Germanica]], die Drusus ab 13&nbsp;v.&nbsp;Chr. errichten ließ. Er veranlasste 12&nbsp;v.&nbsp;Chr. den Bau des [[Fossa Drusiana|Drusus-Kanals]] und möglicherweise weiterer Kanäle, um mit Schiffen vom Rhein aus über die [[Zuidersee]] (''Flevu Lacus'') die Nordsee zu erreichen.<ref>Kerst Huisman: ''De Drususgrachten: een nieuwe hypothese''. In: Westerheem, 44 (1995), 188–194.</ref>

In den Jahren 12&nbsp;v.&nbsp;Chr. bis zu seinem Tod führte Drusus Erkundungszüge östlich des Rheins durch und erreichte [[Elbe]] und [[Saale]]. Über die Nordsee befuhr seine Flotte die [[Ems]]. Er legte zwei Lager im Inneren der [[Germania magna]] an. An der [[Lippe (Fluss)|Lippe]] (''Lippia'') stieß Drusus auf die Sugambrer und an der Elbe auf die Cherusker.

In das Jahr 11&nbsp;v.&nbsp;Chr. fiel die [[Schlacht von Arbalo]].

Im Jahre 9&nbsp;v.&nbsp;Chr. besiegte Drusus [[Marbod]] im Maingebiet, der sich weit nach Osten zurückzog und ab 3&nbsp;v.&nbsp;Chr. um die Markomannen herum einen mächtigen Stammesbund organisierte, dem unter anderem [[Hermunduren]], Langobarden, [[Semnonen]] und [[Vandalen]] angehörten; sein Königssitz wurde ''[[Maroboudon|Marobudum]]''. Drusus starb 9&nbsp;v.&nbsp;Chr. an den Folgen eines Beinbruchs, nach einer anderen Quelle an einer Krankheit. Sein Wirken beschrieben [[Cassius Dio]], [[Florus]] und [[Velleius Paterculus]].

Tiberius übernahm 8&nbsp;v.&nbsp;Chr. den Oberbefehl in Germanien bis 6&nbsp;v.&nbsp;Chr. Er siedelte etwa 40.000 Sugambrer und Sueben ins linksrheinische Gebiet um. Entlang der Lippe entstanden Häfen und Kastelle, um den Vorstoß nach Osten zu unterstützen. Die Schiffe transportierten unter anderem Baumaterial.

[[Lucius Domitius Ahenobarbus (Konsul 16 v. Chr.)|Lucius Domitius Ahenobarbus]] drang als Statthalter von [[Illyricum]] im Jahre 1&nbsp;v.&nbsp;Chr. in das Gebiet jenseits der [[Elbe]] vor. Als Befehlshaber des Heeres in Germanien legte er die ''pontes longi'' („lange Brücken“) an.

Zwischen den Jahren 1 bis 4&nbsp;n.&nbsp;Chr. kam es zu Unruhen in Germanien ''([[immensum bellum]])'', wie [[Velleius Paterculus]] berichtet.<ref>Velleius Paterculus 2, 104,2</ref>

Nach seiner Rückkehr von [[Rhodos]] unterwarf Tiberius zwischen 4 und 5&nbsp;n.&nbsp;Chr. die Germanen bis an die Elbe. Das [[Römerlager Anreppen]] an der [[Lippe (Fluss)|Lippe]] wurde möglicherweise im Jahre 4&nbsp;n.&nbsp;Chr. als Tiberius' Winterlager errichtet.

[[Publius Quinctilius Varus]] wurde 7&nbsp;n.&nbsp;Chr. zum Befehlshaber am Rhein ernannt. Auf dem Rückweg zum linksrheinischen Winterlager [[Vetera]] im heutigen [[Xanten]] wurde Varus im Herbst des Jahres 9&nbsp;n.&nbsp;Chr. eine vernichtende Schlacht aufgezwungen. Seine Gegner in der [[Varusschlacht]] waren Cherusker, Marser, Chatten, Brukterer und Chauken unter der Führung von [[Arminius]]. Drei Legionen ([[Legio XVII|XVII]], [[Legio XVIII|XVIII]], [[Legio XIX|XIX]]), drei [[Ala (Militär)|Alen]] und sechs [[Kohorte]]n gingen verloren. Insbesondere versuchte sich die Reiterei durch Flucht zu retten, dabei kam [[Gaius Numonius Vala]] um. Einige Flüchtlinge aus den Fußtruppen schafften es bis zum Kastell [[Aliso]].

Die Römer zogen sich aus dem rechtsrheinischen Gebiet (dem „''[[Barbaricum]]''“) zurück. Sie ließen unter anderem Bergwerksanlagen zurück. Verlassen wurde auch die Standorte [[Römerlager Lahnau-Dorlar|Dorlar]] und [[Römisches Forum Lahnau-Waldgirmes|Waldgirmes]] an der [[Lahn]]. Nach diesem Debakel erhielt Tiberius den Oberbefehl. Er zog die Legionen [[Legio II Augusta|II]], [[Legio XIII Gemina|XIII]] und [[Legio XX Valeria Victrix|XX]] an den Rhein, verhielt sich aber zurückhaltend.

Im Jahr 13 n. Chr. erhielt [[Germanicus|Nero Claudius Germanicus]], der Neffe und Adoptivsohn von Tiberius, den Oberbefehl über acht Legionen.

== Feldzüge unter Tiberius ==
{{Hauptartikel|Germanicus-Feldzüge}}
[[Datei:Germania 14 Germanico jpg.jpg|mini|Operationen des Jahres 14 (eingezeichnete Orte entsprechen nicht unbedingt dem Stand der Wissenschaft)]]
[[Datei:Germania 15 Germanico.jpg|mini|Feldzüge des Jahres 15 (eingezeichnete Orte entsprechen nicht unbedingt dem Stand der Wissenschaft)]]
[[Datei:Germania 16 Germanico.jpg|mini|Aktionen des Jahres 16 (eingezeichnete Orte entsprechen nicht unbedingt dem Stand der Wissenschaft)]]

Im Frühjahr 14&nbsp;n.&nbsp;Chr. übernahm Tiberius das Kaiseramt. Die in Pannonien und Germanien stationierten Legionen meuterten wegen der Härte des Dienstes, der Länge der Dienstzeit und des geringen Solds. Die [[Legio XIIII Gemina]] verweigerte den Treueeid, und in einem Sommerlager schlossen sich die zusammengezogenen vier Legionen des niedergermanischen Heeres der Meuterei an. Germanicus hielt zu Tiberius. Es kam zu Zugeständnissen.

[[Gaius Silius (Konsul 13)|Gaius Silius]] wurde im Jahr 14&nbsp;n.&nbsp;Chr. zum Oberbefehlshaber des obergermanischen Heeres ernannt und blieb in dieser Position bis 21&nbsp;n.&nbsp;Chr. Er befehligte die Legionen II Augusta, XIII Gemina, XIIII Gemina und XVI Gallica. Von drei dieser vier Legionen ist bekannt, dass sie ihren Standort bei Mainz hatten.<ref name="Johne">[[Klaus-Peter Johne]]: ''Die Römer an der Elbe: Das Stromgebiet der Elbe im geographischen Weltbild.'' Akademie-Verlag, 2006, ISBN 3-05-003445-9</ref>

[[Aulus Caecina Severus]] kommandierte die niederrheinischen Legionen I Germanica und XX Valeria Victrix aus Köln sowie die V Alaudae und XXI Rapax aus Vetera.<ref name="Johne" />
<!--[[Datei:Ungluecklicher-feldzug-des-germanicus-in-norddeutschland 1-640x419.jpg|mini|Germanen überwältigen römische Truppen (Historiengemälde des 19. Jahrhunderts)]]-->
Im Herbst des Jahres 14&nbsp;n.&nbsp;Chr. führte Germanicus einen Feldzug gegen die Marser.
<!--[[Datei:Carl Theodor von Piloty Thusnelda im Triumphzug des Germanicus.jpg|mini|Carl Theodor von Piloty: ''Thusnelda im Triumphzug des Germanicus'', 1873]]-->
Im Jahre 15&nbsp;n.&nbsp;Chr. ging Germanicus gegen die Chatten vor und zerstörte laut [[Tacitus]] deren Hauptort [[Mattium]], dessen Lage bis heute nicht geklärt ist. Germanicus führte danach die oberrheinischen Legionen II, XIII, XIIII und XVI in das Gebiet zwischen Ems und Lippe. Er gelangte in den Besitz des Adlers der Legion XIX (Minervia) und besuchte das Schlachtfeld der Varusschlacht. Arminius’ Schwiegervater, der romfreundlich gesinnte Cheruskerfürst [[Segestes]], lieferte 15&nbsp;n.&nbsp;Chr. dessen schwangere Ehefrau [[Thusnelda]] an Germanicus aus.<!-- Sohn: [[Thumelicus]] (ann. 1, 58, 6) -->

Aulus Caecina Severus führte die niederrheinischen Legionen I, V, XX und XXI. Im Sommer 15 geriet Caecina auf dem Rückmarsch von der Weser in einen Hinterhalt des Arminius. Es kam zur [[Schlacht an den Pontes longi]]. Die Nachrichten für die römischen Truppen am Rhein waren so alarmierend, dass Germanicus' Ehefrau [[Agrippina die Ältere|Agrippina]] ausdrücklich verbieten musste, die Rheinbrücke bei Vetera abzureißen.

Bei seinem Hauptfeldzug im Jahr 16&nbsp;n.&nbsp;Chr. stieß Germanicus bis zur Weser vor. Ein Teil seiner Truppen wurde über die Nordsee und Ems herangeführt. Bei einem Sieg über die Marser unter [[Mallovendus]] wurde ein weiterer Legionsadler zurückgewonnen. Im Spätsommer 16&nbsp;n.&nbsp;Chr. kam es gegen Arminius zur [[Schlacht auf dem Idistavisischen Feld]]. Schließlich kam es auf dem Rückweg noch zur Schlacht am [[Angrivarierwall]]. Darüber hinaus erlitt die Flotte Verluste durch schwere Herbststürme. Germanicus wurde danach abberufen; sein Triumphzug in Rom fand im Mai 17&nbsp;n.&nbsp;Chr. statt. Die Kriegsführung in Germanien war für Tiberius zu aufwändig geworden.

Man schätzt die gesamte Zahl von römischen Verlusten bei den Germanienfeldzügen von Germanicus auf 20.000 bis 25.000 Mann.<ref>[[Peter Kehne]]: ''Germanicus''. In: ''[[Reallexikon der Germanischen Altertumskunde]]'', Band 11, 1998, ISBN 3-11-015832-9, S. 438–448</ref>

Im Jahr 17&nbsp;n.&nbsp;Chr. führte Marbod Krieg gegen Arminius. Die Semnonen und Langobarden unterstützten nun Arminius, doch war Arminius’ Onkel [[Inguiomer]] zum Konkurrenten Marbod übergelaufen. Arminius besiegte Marbod in einer offenen Feldschlacht nach römischem Muster.

Im Jahre 21&nbsp;n.&nbsp;Chr. wurde Arminius von Verwandten ermordet. Die germanischen Adeligen zerrieben sich im folgenden Machtkampf.

Um 28&nbsp;n.&nbsp;Chr. kam es zu einem Aufstand der Friesen gegen die Römer.

== Zeit nach Tiberius ==
Um 41&nbsp;n.&nbsp;Chr. soll nach einem Sieg über die Chauken der dritte in der Varusschlacht verlorene Legionsadler gefunden worden sein.

Um 47&nbsp;n.&nbsp;Chr. erhoben sich die Friesen abermals und wurden von [[Gnaeus Domitius Corbulo]] zurückgeschlagen.

Im Jahre 47&nbsp;n.&nbsp;Chr. war die Situation der Cherusker so desolat geworden, dass sie in Rom um einen geeigneten Fürsten nachsuchen mussten. Rom gewährte ihnen daraufhin [[Italicus]], Sohn von [[Flavus]]. Flavus war der Bruder von Arminius und stets romfreundlich gewesen. Zu den Nachfolgern von Italicus zählte [[Chariomerus]].<ref>[[Cassius Dio]] 67, 5; {{RE|III,2|2270|2272|Cherusci|[[Maximilian Ihm]]}}</ref>

[[Datei:Rembrandt Harmensz. van Rijn 046.jpg|mini|Rembrandt: ''Die Verschwörung der Bataver,'' etwa 1661]]

Im Jahre 69&nbsp;n.&nbsp;Chr. begann der [[Bataveraufstand]] unter der Führung von [[Iulius Civilis]]. Die Seherin [[Veleda]] sah die Erfolge der Bataver voraus. 5000 römische Soldaten wurden im September 69&nbsp;n.&nbsp;Chr. in Vetera eingeschlossen. Im März 70&nbsp;n.&nbsp;Chr. mussten sie sich ergeben. Das Kastell wurde von den Batavern ebenso wie eine Reihe weiterer Lager zerstört. Iulius Civilis erlitt jedoch in einer Schlacht bei Trier gegen [[Quintus Petilius Cerialis]] im Sommer 70&nbsp;n.&nbsp;Chr. eine Niederlage. Im Herbst kam es bei Vetera zur Entscheidungsschlacht. Civilis musste aufgeben. Das Lager [[Vetera#Vetera II|Vetera II]] wurde neu errichtet. Veleda wurde 77&nbsp;n.&nbsp;Chr. gefangen genommen und von [[Gaius Rutilius Gallicus]] nach Rom geführt. Danach verliert sich die Spur der beiden.

[[Domitian|Titus Flavius Domitianus]] ließ die Chatten in den Jahren 83 bis 85&nbsp;n.&nbsp;Chr. aus der [[Wetterau]] zurück in ihr Stammgebiet an [[Fulda]], [[Werra]] und Weser drängen. [[Chariomerus]] wurde 88 n.&nbsp;Chr. von den [[Chatten]] vertrieben; er bat Kaiser [[Domitian]] vergeblich um Hilfe.<ref>[[Cassius Dio]] 67, 5; {{RE|III,2|2270|2272|Cherusci|[[Maximilian Ihm]]}}</ref>

Um das Jahr 85&nbsp;n.&nbsp;Chr. errichtete Domitian die Provinzen [[Germania superior]] und [[Germania inferior]]. Der Sitz des [[Statthalter]]s von Germania superior war [[Mogontiacum]], das heutige [[Mainz]].

Hauptstadt der Provinz Germania inferior war [[Colonia Claudia Ara Agrippinensium]], das heutige [[Köln]]. Um das Jahr 80&nbsp;n.&nbsp;Chr. hatten römischen Soldaten bereits die 95,4&nbsp;km lange [[Eifelwasserleitung]] gebaut. In Betrieb bis etwa 260&nbsp;n.&nbsp;Chr., versorgte sie Köln mit 20.000&nbsp;m³ Wasser täglich.

Im Jahre 89&nbsp;n.&nbsp;Chr. riefen die römischen Truppen in Mainz ihren Kommandeur [[Lucius Antonius Saturninus]] zum Gegenkaiser aus. Der Aufstand wurde jedoch niedergeschlagen und Saturninus kam ums Leben. Gegen die Chatten, die mit ihm sympathisiert hatten, wurde ein Feldzug geführt.

Um 98&nbsp;n.&nbsp;Chr., zur Zeit [[Trajan]]s, resümiert Tacitus:<ref>Tacitus, Germania 37</ref>

: ''„Unsere Stadt ging ins sechshundertvierzigste Jahr – Caecilius Metellus und Papirius Carbo waren Konsuln (113&nbsp;v.&nbsp;Chr.) – da hörte man zum erstenmal von den Waffen der Kimbern. Rechnen wir von da an bis zum zweiten Konsulat Kaiser Traians, ergeben sich etwa 210&nbsp;Jahre. So lange wird Germanien nun schon besiegt. In dieser langen Zeit gab es auf beiden Seiten schwere Verluste …“''

Im Jahre 110&nbsp;n.&nbsp;Chr. wurde eine cugernische Siedlung bei Xanten zur [[Colonia Ulpia Traiana]] erhoben.

== Zeit des Limes in Germanien ==
[[Datei:Agri decumates Karte.png|miniatur|Der Limes und sein Hinterland zu Beginn des 3. Jahrhunderts n. Chr.]]
[[Datei:Taunusstein - Limes Wachturm2.jpg|mini|hochkant|Rekonstruierter Limes-Wachturm beim [[Kastell Zugmantel]]]]

Die Grenzen des Römischen Reiches wurden durch sogenannte [[Limes (Grenzwall)|Limites]] markiert. Die Planung und Vorbereitung geht schon auf Kaiser [[Domitian]] zurück. Zu seinen wesentlichen Aufgaben zählte die Unterbindung eines [[Schmuggel|Warenschmuggels]], als eine militärische Verteidigungsanlage wird er von der jüngeren Forschung meist nicht mehr verstanden.

Ab 120&nbsp;n.&nbsp;Chr. wurde der etwa 548 Kilometer lange [[Obergermanisch-Raetischer Limes|Obergermanisch-Raetische Limes]] zwischen dem [[Rhein]] bei [[Rheinbrohl]] und dem [[Kastell Eining]] nahe dem späteren Legionslager [[Castra Regina]] ([[Regensburg]]) errichtet. Er umfasste schließlich etwa 900 Wachtürme sowie 120 größere und kleinere Truppenlager. In Regensburg begann der [[Donaulimes]], ebenfalls mit zahlreichen Lagern wie [[Vindobona]] ([[Wien]]) und [[Carnuntum (Militärlager)|Carnuntum]] versehen. Die [[Donau]] bildete die natürliche Grenze der Provinzen [[Noricum]] und [[Pannonien]] gegen Norden. Allerdings bestanden zwischen dem Imperium und dem „Freien Germanien“ enge ökonomische und politische Kontakte. Zur Provinz [[Germania superior]] zählten die [[Civitas Taunensium]] (Verwaltungssitz [[Nida (römische Stadt)|Nida]], heute [[Frankfurt-Heddernheim]]), die [[Civitas Auderiensium]], [[Civitas Ulpia Sueborum Nicrensium]] (Verwaltungssitz [[Lopodunum]], heute [[Ladenburg]]) und weitere.

Das Jahr 145&nbsp;n.&nbsp;Chr. gilt als ein Zeitpunkt, in dem eine Epoche mit niedrigeren Temperaturen und ungünstigem Klimafaktoren begann, die bis 285&nbsp;n.&nbsp;Chr. angehalten haben soll.<ref>[http://www.wz-newsline.de/lokales/krefeld/klimawandel-als-die-roemer-stiefel-trugen-1.462716 Warum die Römer plötzlich Stiefel trugen], 2007</ref> Fest steht, dass die Unruhe zunahm. Die Chatten fielen in Obergermanien 162&nbsp;n.&nbsp;Chr. ein. Die Markomannen, [[Quaden]], [[Narisker]] und [[Jazygen]] stießen bis nach Oberitalien vor und bedrohten 167&nbsp;n.&nbsp;Chr. [[Verona]]. [[Mark Aurel]] ließ zwei neue Legionen aufstellen und überschritt in der Gegenoffensive 169 die Donau. Im Jahre 179 entstand das neue Legionslager [[Castra Regina]] im heutigen [[Regensburg]].

Im 3. Jahrhundert hatten sich neue germanische Stammesverbände entwickelt, die größer und schlagkräftiger als die früheren waren. Da zugleich die Bedrohung der römischen Grenzen im Orient massiv zunahm, wo um diese Zeit die Angriffe der [[Sassaniden]] einsetzten, konnten die Germanen an der Bindung Roms an anderen Fronten profitieren. Die [[Alamannen]] traten wohl erstmals 213 in Erscheinung und wurden durch Kaiser [[Caracalla]] am Main zunächst geschlagen, spätere Auseinandersetzungen endeten unentschieden. Caracalla konnte sich den Frieden erkaufen. Im Jahre 233 durchbrachen Alamannen den obergermanisch-rätischen Limes und plünderten römisches Gebiet. 235 verhandelte [[Severus Alexander]] mit ihnen über einen Frieden, wurde aber von seinen eigenen unzufriedenen Soldaten ermordet.

Sein Nachfolger [[Maximinus Thrax]] drängte die Alamannen 235 zurück und führte seine Truppen tief in germanisches Gebiet: Das sogenannte [[Harzhornereignis]] im heutigen [[Landkreis Northeim]] in Niedersachsen wird als eine Spur römischer Soldaten aus diesem Jahr interpretiert.<ref>[[Günther Moosbauer]]: ''Die vergessene Römerschlacht. Der sensationelle Fund am Harzhorn.'' München 2018.</ref> 241 durchbrachen Alamannen erneut den Limes. Kaiser [[Gallienus]] soll die Germanen noch fünf weitere Male zurückgeschlagen haben. In der [[Schlacht von Abrittus]] an der unteren Donau gegen die Goten kamen 251 Kaiser [[Decius (Kaiser)|Decius]] und sein Sohn um.

259/260 durchbrachen Franken und Alamannen erneut den obergermanisch-rätischen Limes ([[Limesfall]]). Die [[Juthungen]] wurden in einer zweitägigen Schlacht im Frühjahr 259, von der der [[Augsburger Siegesaltar]] zeugt, von den Römern geschlagen, als sie mit Beute und Gefangenen auf dem Heimweg waren. Die [[Colonia Ulpia Traiana]] wurden durch die Franken zerstört. Angesichts der veränderten Lage räumten die Römer in der Folgezeit den Limes und das [[Dekumatland]]; die kaiserlichen Truppen zogen sich an die militärisch sinnvolleren Flussgrenzen an Rhein und Donau zurück, die durch zahlreiche Festungen gesichert wurden ([[Donau-Iller-Rhein-Limes]]).

Unter [[Postumus]] kam es in den Jahren 259 bis 274 zu einem eigenen gallischen Sonderreich, dem ''[[Imperium Galliarum]]'', da man der römischen Zentrale zeitweilig nicht zutraute, Gallien und Britannien effektiv zu verteidigen. Zunächst wurde Köln Residenz, dann Trier. [[Aurelian]] unterwarf die Gebiete wieder Rom, und [[Probus (Kaiser)|Marcus Aurelius Probus]] drängte die Franken und Alamannen 277 aus Gallien zurück und verfolgte sie bis über den [[Neckar]] und in die [[Schwäbische Alb]]. Er vertrieb [[Burgunden]], [[Goten]] und [[Vandalen]] 278 aus [[Rätien]].

== Spätantike ==
In der [[Spätantike]] kämpfte Kaiser [[Diokletian]] 288 gegen die Alamannen und drang bis zu den [[Donauquelle]]n vor. [[Konstantin der Große]] kam 310 nach Köln und ließ von den Soldaten der XXII. Legion eine [[Römerbrücke (Köln)|feste Rheinbrücke]] aus Holz mit steinernen Strompfeilern errichten, um Feldzüge auf die rechtsrheinische Seite vornehmen zu können. Der Brückenkopf wurde durch das ''Kastell Divitia'' gesichert, heute [[Köln-Deutz]]. In der Spätantike wurde auch die Siedlung beim heutigen Xanten in der ehemaligen Colonia Ulpia Traiana als verkleinerte [[Tricensimae]] neu gegründet. Um 300 wurde die Grenze des Imperiums durch den [[Donau-Iller-Rhein-Limes]] neu befestigt.

Die Franken und Alamannen überfielen 352 die heutige Pfalz, das Elsass und die Schweiz. Der ''[[Caesar (Titel)|Caesar]]'' [[Julian (Kaiser)|Julian]], der später zum Kaiser erhoben wurde, gewann zunächst die 355/56 besetzte Stadt Köln von den Franken zurück. In der [[Schlacht von Argentoratum]] im Herbst 357 schlug er die Alamannen unter [[Chnodomar]]. 358 besiegte er die [[Franken (Volk)|Franken]]. Laut einer Notiz bei [[Ammianus Marcellinus]] ließ er sogar zeitweilig einen Teil des alten Limes wieder besetzen.

Kaiser [[Gratian]] führte gegen die eindringenden [[Lentienser]] 378 die große Schlacht von [[Colmar]]. Die Entscheidung brachte die [[Schlacht bei Argentovaria]], über die ebenfalls Ammianus Marcellinus berichtet. Gratian führte danach den letzten römischen Feldzug auf rechtsrheinischem Gebiet durch, was allerdings seinen Zug nach Osten, wohin er zur Unterstützung gerufen worden war, entscheidend verzögerte: Der Ostkaiser [[Valens]] unterlag 378 in der [[Schlacht von Adrianopel (378)|Schlacht von Adrianopel]] gegen die [[Goten|Westgoten]], was traditionell als Beginn der großen [[Völkerwanderung]] (378–568) gilt.

Nach dem Tod des Kaisers [[Theodosius I.]] und der [[Reichsteilung von 395]] wurde ein großer Teil der weströmischen Truppen vom Rhein abgezogen, um Italien gegen die Westgoten zu sichern. Dies nützten mehrere germanische Stämme, um im Jahr 406 nach dem [[Rheinübergang von 406|Rheinübergang]] (wohl bei Mainz) in die römischen Rheinprovinzen und in ganz Gallien einzufallen. Die [[Sueben]] kamen bis nach Nordspanien, die [[Burgunden]] setzten sich entlang des Rheins fest. Der Einflussbereich des weströmisches Staates nahm immer mehr ab, auch wenn unter [[Constantius III.]] noch einmal eine gewisse Konsolidierung erreicht werden konnte: Um 420 kontrollierten die Römer gemeinsam mit den burgundischen ''[[Foederaten|foederati]]'' noch einmal die Rheingrenze. Zu einer wirklichen Erholung kam es aber nicht mehr. In der [[Schlacht auf den Katalaunischen Feldern]] im Jahre 451 besiegte ein römisch-westgotisches Heer unter [[Flavius Aëtius|Aëtius]] die [[Hunnen]] unter [[Attila]], die zuvor Nordgallien verwüstet hatten. Auf beiden Seiten kämpften Germanen mit. Das [[Weströmisches Reich|Weströmische Kaisertum]] endete schließlich 476, als [[Odoaker]] zusammen mit barbarischen Hilfstruppen Kaiser [[Romulus Augustus]] in Rom absetzte und nach Neapel verbannte.

486 besiegten die Franken in der [[Schlacht von Soissons (486)|Schlacht von Soissons]] [[Syagrius]], der sich als römischer Herrscher in Gallien verstand und wohl auch noch am Rhein einen Rest römischer Herrschaft aufrechterhalten hatte. 493 besiegte der Ostgotenkönig [[Theoderich der Große]] die römisch-germanischen Truppen in der [[Rabenschlacht|Rabenschlacht von Ravenna]] unter Odoaker; das Gebiet bis zu Donau und Bodensee blieb zunächst unter ostgotischer Herrschaft, die viele römisch-antike Traditionen bewahrte, fiel aber spätestens in den 530er Jahren an die Franken.

== Siehe auch ==
* [[Liste der Germanischen Kriege]]
* [[Großbritannien in römischer Zeit]]

== Quellensammlungen ==
* [[Hans-Werner Goetz]], [[Karl-Wilhelm Welwei]]: ''Altes Germanien. Auszüge aus antiken Quellen über die Germanen und ihre Beziehungen zum Römischen Reich''. 2 Bände. WBG, Darmstadt 1995, ISBN 3-534-05958-1.
* Hans-Werner Goetz, [[Steffen Patzold]], Karl-Wilhelm Welwei: ''Die Germanen in der Völkerwanderung. Auszüge aus den antiken Quellen über die Germanen von der Mitte des 3. Jahrhunderts bis zum Jahre 453 n. Chr''. Ausgewählte Quellen zur Deutschen Geschichte des Mittelalters, Freiherr-vom-Stein Gedächtnisausgabe. WBG, Teil I. Darmstadt 2006; Teil II Darmstadt 2007.

== Literatur ==
* Rudolf Aßkamp, Kai Jansen (Hrsg.): ''Triumph ohne Sieg. Roms Ende in Germanien.'' Zabern, Darmstadt 2017.
* [[Thomas Fischer (Archäologe)|Thomas Fischer]]: ''Gladius. Roms Legionen in Germanien.'' C.H. Beck, München 2020.
* [[Heinz Günter Horn]]: ''Die Römer in Nordrhein-Westfalen.'' Theiss, Stuttgart 1987, ISBN 3-8062-0312-1. Nachdruck Nikol Verlag, 2002, ISBN 3-933203-59-7.
* Ralf Günter Jahn: ''Der Römisch-Germanische Krieg (9–16&nbsp;n.&nbsp;Chr.)''. Dissertation. Bonn 2001.
* Johann Sebastian Kühlborn: ''Germaniam pacavi – Germanien habe ich befriedet. Archäologische Stätten augusteischer Okkupation.'' Münster 1995.
* [[Johann-Sebastian Kühlborn]]: ''Auf dem Marsch in die Germania Magna. Roms Krieg gegen die Germanen''. In: Martin Müller, [[Hans-Joachim Schalles]] und Norbert Zieling (Hrsg.): ''Colonia Ulpia Traiana. Xanten und sein Umland in römischer Zeit''. Zabern, Mainz 2008, ISBN 978-3-8053-3953-7, S. 67–91.
* Ulrike Riemer: ''Die römische Germanienpolitik. Von Caesar bis Commodus.'' Darmstadt 2006, ISBN 3-534-17438-0.([http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/rezensionen/2006-4-171 Rezension bei H-Soz-u-Kult], [http://www.sehepunkte.de/2007/02/10408.html Rezension bei Sehepunkte]).
* Helmuth Schneider (Hrsg.): ''Feindliche Nachbarn. Rom und die Germanen''. Böhlau Verlag, Köln 2008, ISBN 978-3-412-20219-4.
* Dieter Timpe: ''Römisch-germanische Begegnung in der späten Republik und frühen Kaiserzeit. Voraussetzungen – Konfrontationen – Wirkungen. Gesammelte Studien''. Saur, München & Leipzig, 2006, ISBN 3-598-77845-7.
* [[Herwig Wolfram]]: ''Das Römerreich und seine Germanen: Eine Erzählung von Herkunft und Ankunft.'' Böhlau, Wien/Köln/Weimar 2018.
* [[Reinhard Wolters (Althistoriker)|Reinhard Wolters]]: ''Die Römer in Germanien''. 5.&nbsp;Auflage. Verlag C.H. Beck, München 2006, ISBN 3-406-44736-8.
* Reinhard Wolters: ''Die Schlacht im Teutoburger Wald. Arminius, Varus und das römische Germanien.'' 1., durchgesehene, aktualisierte und erweiterte Auflage. C.H. Beck, München 2017, ISBN 978-3-406-69995-5.

== Anmerkungen ==
<references />

[[Kategorie:Römische Geschichte]]
[[Kategorie:Germania magna]]

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