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{{Dieser Artikel|behandelt die historische Epoche. Zur wissenschaftlichen Zeitschrift siehe [[Das Mittelalter]].}}
'''Mittelalter''' bezeichnet in der [[Geschichte Europas|europäischen Geschichte]] die [[Zeitalter|Epoche]] zwischen dem [[Ende der Antike]] und dem Beginn der [[Neuzeit]], also etwa die Zeit zwischen dem 6. und 15. Jahrhundert. Sowohl der Beginn als auch das Ende des Mittelalters sind Gegenstand der wissenschaftlichen Diskussion und werden recht unterschiedlich angesetzt.

Im Übergang von der [[Spätantike]] ins [[Frühmittelalter]] zerbrach die politische und kulturelle Einheit des durch die griechisch-römische [[Antike]] geprägten Mittelmeerraums. Während das [[Byzantinisches Reich|Byzantinische Reich]] im Osten intakt blieb, ging das [[Weströmisches Reich|Westreich]] 476 unter. Es bildeten sich neue Reiche innerhalb (wie das [[Fränkisches Reich|Frankenreich]], das [[Westgotenreich]] auf der Iberischen Halbinsel und die Reiche der [[Angelsachsen]] in Britannien) und außerhalb (wie die Herrschaften der [[Slawen]] in Ost- und Südosteuropa und die neuen Reichsbildungen in [[Skandinavien]]) des ehemaligen weströmischen Reichs. Bevölkert waren diese Reiche von der ansässigen romanisierten Bevölkerung und in der [[Völkerwanderung]]szeit eingewanderten Gruppen ([[Germanen|germanische Stämme]] und Slawen).

Während der antike Kernraum bereits [[Christentum|christlich]] geprägt war, wurden im Mittelalter die übrigen, paganen ([[Heidentum|heidnischen]]) Gebiete Europas [[Christianisierung|christianisiert]]. Im Frühmittelalter bildete sich im Wesentlichen die politische Grundordnung späterer Zeiten heraus. Das anschließende [[Hochmittelalter]] war gekennzeichnet durch den Aufschwung von Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur. Im [[Spätmittelalter]] erfolgte der langsame Übergang in die [[Frühe Neuzeit]].

Mit dem [[Islam]] entstand im 7. Jahrhundert eine neue Religion, die sich infolge der [[Islamische Expansion|arabischen Eroberungen]] in West- und Mittelasien, Nordafrika und auch in Teilen Südeuropas ausbreitete, bevor christliche Herrscher die Rückeroberung in Spanien ([[Reconquista]]) und Süditalien/Sizilien einleiteten. In Südosteuropa hingegen drangen seit dem späten 14. Jahrhundert die [[Osmanisches Reich|Osmanen]] weiter vor.

Die vorherrschende Gesellschafts- und Wirtschaftsform des Mittelalters war der [[Feudalismus]]. Grundzüge dieser Zeit waren eine nach [[Ständeordnung|Ständen]] geordnete [[Gesellschaft (Soziologie)|Gesellschaft]], ein durch das Christentum bestimmtes [[Weltbild]], eine christlich geprägte [[Wissenschaft]] und [[Literatur]], [[Architektur]], [[Kunst]] und [[Kultur]] sowie [[Latein]] als gemeinsame, übergreifende [[Bildungssprache]]. Nach dem [[Morgenländisches Schisma|Großen Schisma]] von 1054 strebte sowohl die [[katholische Kirche]] als auch die [[Orthodoxe Kirchen|orthodoxe Kirche]] die [[Ekklesiologie#Exklusivität|Einheit]] des Christentums unter ihrem Dach an. Diese Bemühungen scheiterten jedoch.

Von großer Bedeutung für das „christliche“ Europa waren die [[Juden]]. Auf Grund des [[Zinsverbot]]s der katholischen Kirche waren den Christen Geldgeschäfte verboten, nicht aber den andersgläubigen Juden. Sie waren [[Judenregal|Schutzbefohlene]] der [[Landesherr]]en und wurden als [[Minderheit]] nur widerwillig geduldet. Aufgrund des [[Antijudaismus#Mittelalter|Antijudaismus im Mittelalter]] waren sie Opfer von [[Judenpogrom]]en und [[Vertreibung]]en.
[[Datei:St Michaels Church Hildesheim.jpg|miniatur|[[Romanik|Romanische]] Kirche [[St. Michael (Hildesheim)|St. Michael]] in [[Hildesheim]]]]
[[Datei:Cité de Carcassonne, woman on wall.jpg|mini|[[Cité von Carcassonne]]]]

== Der Begriff „Mittelalter“ ==
=== Mittelalterlicher Eigenbegriff ===
[[Datei:Kogge stralsund.jpg|miniatur|[[Kogge]] (ma. Darstellung auf [[Stralsund]]er Siegel)]]
Das christliche Mittelalter sah sich selbst noch nicht als ein „Mittelalter“, sondern verstand sich heilsgeschichtlich als eine im Glauben allen anderen Zeitaltern überlegene ''{{lang|la|aetas christiana}}'' („christliches Zeitalter“), die mit der Geburt Christi begann und erst mit dem [[Jüngstes Gericht|Jüngsten Tag]] enden sollte. Während die vorausgegangenen [[Weltalter]] der [[Heilsgeschichte]] gemäß der Lehre von den drei, vier oder sechs Weltaltern ''({{lang|la|aetates mundi}})'' noch weiter unterteilt wurden, gab es für die interne Periodisierung der ''{{lang|la|aetas christiana}}'' kein fest etabliertes Epochenschema, sondern lediglich Ansätze, wie die Lehre von den sieben Perioden der Kirche (abgeleitet aus der [[Johannesapokalypse]]) oder die von [[Joachim von Fiore]] begründete Einteilung in eine Zeit des „Sohnes“ (von der Geburt Christi bis etwa 1260) und eine darauf folgende Zeit des „Geistes“.

Die Vorstellung, dass auch innerhalb der ''{{lang|la|aetas christiana}}'' geschichtliche Entwicklung im Sinne von Fortschritt oder Verfall stattfinden könnte, war dem christlichen Mittelalter dabei keineswegs fremd. Sie war jedoch aus der Sicht der römischen Kirche prekär, weil diese einerseits eine Weiterentwicklung oder Überbietung der christlichen Lehre seit der Zeit des Evangeliums und der [[Kirchenvater|Kirchenväter]] nicht zulassen oder zugeben und andererseits auch die eigene Entwicklung nicht unter dem Gesichtspunkt des Verfalls betrachten lassen wollte. Soweit sich entsprechende Geschichtsvorstellungen mit kirchenkritischen Reformkonzepten und [[Eschatologie|eschatologischen]] Berechnungen der Endzeit verbanden, wurden sie deshalb, wie die Lehre [[Joachim von Fiore|Joachims]] und seiner Nachfolger, von der römischen Kirche bekämpft.

In der politischen, dabei gleichfalls heilsgeschichtlich ausgerichteten Geschichtsbetrachtung traten Periodisierungsvorstellungen besonders in Form der Lehre von der ''{{lang|la|[[Translatio imperii]]}}'' auf, wonach die römische Kaiserwürde zunächst auf die oströmischen Kaiser von [[Byzantinisches Reich|Byzanz]], dann in der ''{{lang|la|renovatio imperii}}'' [[Karl der Große|Karls des Großen]] auf die Franken und schließlich mit der Kaiserkrönung [[Otto I. (HRR)|Ottos des Großen]] auf die Kaiser des [[Heiliges Römisches Reich|römisch-deutschen Reiches]] übertragen wurde. Die Translatio-Lehre war mit der christlichen Weltalterlehre im Ansatz vereinbar, da sie die Vorzugsstellung und dogmatische Einheit der ''{{lang|la|aetas christiana}}'' nicht in Frage stellte und ihr Konfliktpotential stattdessen in der Beziehung zwischen [[Papst]] und [[Kaiser]]tum lag. Ein Periodensystem für die Geschichtsschreibung zur christlichen Epoche ergab sich jedoch aus dieser Vorstellung nicht.

=== Begriffsgeschichte ===
Der Begriff ''Mittelalter'' wurde in der Form ''{{lang|la|medium aevum}}'' („mittleres Zeitalter“) erstmals im 14. Jahrhundert von italienischen [[Renaissance-Humanismus|Humanisten]] eingeführt, die damit dann in den beiden folgenden Jahrhunderten zugleich auch das Verständnis der eigenen Epoche als Epoche der Wiedergeburt ([[Renaissance]]) begründeten. In der humanistischen Geschichtsbetrachtung wurde der christliche Glaube nicht in seiner allgemeinen Verbindlichkeit, sondern in seiner Gültigkeit als Maßstab für die Bewertung der weltgeschichtlichen Entwicklung abgelöst und durch ein profangeschichtliches, nicht mehr primär von Theologen, sondern von Dichtern und Philologen konstruiertes Ideal der griechisch-römischen Antike ersetzt. Aus humanistischer Sicht war das Mittelalter ein „dunkles Zeitalter“ ''({{lang|la|aetas obscura}})'', eine Epoche des Zerfalls und des Niedergangs, in der der sprachliche, literarische, technologische und zivilisatorische Entwicklungsstand der griechisch-römischen [[Antike]] bedingt durch den [[Untergang des Römischen Reiches|Zusammenbruch des Weströmischen Reiches]] verloren ging, um erst in der eigenen Zeit durch die Wiederentdeckung antiker Quellen und die Wiederbelebung antiker Stilnormen zum Gegenstand der Nachahmung ''({{lang|la|imitatio}})'' oder sogar Überbietung ''({{lang|la|aemulatio}})'' zu werden.

Mit dem humanistischen Begriff der ''{{lang|la|aetas obscura}}'' verwandt, aber in der Bedeutung abweichend ist der besonders in der englischsprachigen Geschichts- und Frühgeschichtsforschung etablierte Begriff der „[[Dunkle Jahrhunderte (Mittelalter)|dunklen Jahrhunderte]]“ ''({{lang|en|Dark Ages}})'', worunter allgemein Perioden fehlender oder in der Forschung noch nicht aufgearbeiteter [[Schriftliche Überlieferung|schriftlicher]] bzw. [[Mittelalterarchäologie|archäologischer Überlieferung]], meist als Zwischenphasen gegenüber vorausgegangenen, vergleichsweise besser dokumentierten Perioden verstanden werden. In der [[Geschichte Englands]] zum Beispiel bezeichnet man so den Zeitraum nach dem Ende der [[Britannien in römischer Zeit|römischen Herrschaft]] bis in die Zeit der [[Angelsachsen|Einwanderung]] der [[Angeln (Volk)|Angeln]], [[Sachsen (Volk)|Sachsen]] und [[Jüten]] (etwa 5./6. Jahrhundert).

Der Begriff des Mittelalters etablierte sich in der Folgezeit als [[Zeitalter|Epochenbegriff]] mit tendenziell abwertender Bedeutung, wobei die Epochengrenzen meist einerseits mit dem Ende des weströmischen Kaisertums im Jahr 476 und andererseits mit dem Ende des Oströmischen Reiches durch die osmanische [[Eroberung von Konstantinopel (1453)|Eroberung Konstantinopels von 1453]] angesetzt wurden, letzteres auch im Hinblick darauf, dass byzantinische Gelehrte bei ihrer Flucht in den Westen wichtige griechische [[Handschriften]] mitbrachten, die dem lateinischen Mittelalter unbekannt geblieben oder nur durch arabische Übersetzungen bekannt geworden waren.<ref>[[Thomas Bauer (Arabist)|Thomas Bauer]]: ''Warum es kein islamisches Mittelalter gab. Das Erbe der Antike und der Orient.'' München 2018; John Freely: ''Platon in Bagdad: Wie das Wissen der Antike zurück nach Europa kam.'' Stuttgart 2012.</ref>

Eine dezidiert positive Neubewertung, zum Teil verbunden mit [[nostalgisch]]er Verklärung und mit dem Bedürfnis nach Bestimmung der eigenen christlichen oder nationalen Wurzeln und Identität, kam erst in der Zeit der ausgehenden Aufklärung und besonders in der [[Romantik]] auf.<ref>Vgl. dazu kritisch z.&nbsp;B. [[František Graus]]: ''Lebendige Vergangenheit. Überlieferung im Mittelalter und in den Vorstellungen vom Mittelalter''. Köln/Wien 1975.</ref> Das war seit dem Ausgang des 18.&nbsp;Jahrhunderts ein wesentlicher Antrieb für die verstärkte philologische und historische Beschäftigung mit dem Mittelalter.

In der modernen Forschung, die sich auch neuer Fragestellungen und Methoden bedient, wird wesentlich differenzierter geurteilt.<ref>Vgl. etwa Hans-Werner Goetz: ''Moderne Mediävistik. Stand und Perspektiven der Mittelalterforschung.'' Darmstadt 1999; Hans-Werner Goetz, Jörg Jarnut (Hrsg.): ''Mediävistik im 21. Jahrhundert.'' München 2003.</ref> So werden die originären Leistungen des Mittelalters und die durchaus vorhandenen Kontinuitätslinien betont, so dass das Mittelalter nicht mehr wertend an der humanistischen Elle antiker „Größe“ gemessen wird. An die Stelle nationaler tritt häufig eine europäisch ausgerichtete Rückbesinnung, die die „Geburt Europas im Mittelalter“ ([[Jacques Le Goff]]) betont.

Außerhalb der Fachsprache werden heute Denk- oder Verhaltensweisen oder ganze Kulturen dennoch überspitzt als „mittelalterlich“ bezeichnet, um ihnen besondere Rückständigkeit und einen Mangel an Aufklärung und Humanität zuzuschreiben.

== Zeitliche Einordnung ==
[[Datei:K0429475 Burg Nuernberg Luftaufnahme.JPG|miniatur|[[Nürnberger Burg]] als Beispiel für eine [[Burg]] im Mittelalter]]
Die Bezeichnung „Mittelalter“ bezieht sich in erster Linie auf die Geschichte des christlichen [[Abendland]]s vor der [[Reformation]], denn der Begriff wird nur selten im Zusammenhang mit außereuropäischen Kulturen verwendet (siehe unten zum Begriff im Rahmen der Geschichte Indiens, Chinas und Japans). Er bezieht sich also hauptsächlich auf den europäischen Kontinent und die [[Britische Inseln|Britischen Inseln]]. Im Groben ordnet man das Mittelalter in die Zeit von 500 bzw. 600 n.&nbsp;Chr. bis etwa 1500 ein. Wesentlich konkreter sind folgende Bezugsdaten:

Das europäische Mittelalter erstreckt sich ungefähr vom Ausklang der [[Völkerwanderung]]szeit, deren Ende in der Forschung meistens in das Jahr 568 datiert wird, bis zum Zeitalter der [[Renaissance]] seit der Mitte des 15.&nbsp;Jahrhunderts bzw. bis zum Beginn des 16.&nbsp;Jahrhunderts. Bezüglich der Problematik der Datierung des Beginns des Mittelalters und der folgenden Entwicklung siehe auch [[Ende der Antike]], [[Spätantike]] und [[Frühmittelalter]].

Die Datierungsansätze sind nicht immer einheitlich, denn es kommt entscheidend darauf an, welche Aspekte der Entwicklung betont werden und welche Region man jeweils betrachtet.<ref>Knapper Überblick unter anderem bei [[Martina Hartmann]]: ''Mittelalterliche Geschichte studieren''. Konstanz 2004, S. 42&nbsp;ff.</ref> Stellt man zum Beispiel den Einfluss des [[Islam]] und die Eroberung weiter Teile des einstmals römischen Gebietes durch die Araber in den Vordergrund und blickt eher auf den östlichen Mittelmeerraum als auf Westeuropa, so kann man [[Mohammed]]s [[Hidschra]] (622) oder den Beginn der [[Islamische Expansion|arabischen Expansion]] (ab 632) als Ende der Spätantike und Beginn des Mittelalters sehen. Desgleichen gibt es unterschiedliche Datierungsmöglichkeiten für das Ende des Mittelalters, beispielsweise die Erfindung des [[Buchdruck]]s (um 1450), die [[Eroberung von Konstantinopel (1453)|Eroberung von Konstantinopel]] (1453), die [[Entdeckung Amerikas 1492|Entdeckung Amerikas]] (1492), den Beginn der Reformation (1517) oder auch den großen [[Deutscher Bauernkrieg|Bauernkrieg]] (1525). Andere Ansätze weiten den Zeitraum noch stärker aus (sogenanntes „langes Mittelalter“ bis ins 19. Jahrhundert, wofür z.&nbsp;B. [[Jacques Le Goff]] eintritt),<ref>Vgl. Jacques Le Goff: ''Pour un long Moyen Age''. In: ''Europe'' 61 (1983), S. 19–24.</ref> doch sind dies Minderheitsmeinungen.

Fokussiert man einzelne Länder, kann man zu verschiedenen Eckdaten kommen. So endete die [[Antike]] am Rhein oder in Britannien aufgrund der dortigen Entwicklungen während der Völkerwanderung deutlich früher als etwa in Italien, Kleinasien oder Syrien. Auf der anderen Seite war zum Beispiel zu Beginn des 15.&nbsp;Jahrhunderts in [[Italien]] bereits das Zeitalter der Renaissance angebrochen, während man die gleiche Zeit in [[England]] noch zum Mittelalter rechnet. Im Norden Europas folgt der Völkerwanderungszeit die „germanische Eisenzeit“, die in [[Schweden]] durch die [[Vendelzeit]] (650–800) abgelöst wird. In [[Skandinavien]] beginnt um 800 die [[Wikingerzeit]], die 1050 endet und dann in das „nordische Mittelalter“ übergeht.

== Untergliederung des Mittelalters ==
[[Datei:Otto I Manuscriptum Mediolanense c 1200.jpg|mini| [[Otto I. (HRR)|Otto I.]] empfängt nach dem Sieg über [[Berengar II.]] dessen Schwert als Zeichen der Unterwerfung (aus einer Handschrift um 1200)]]

Im deutschsprachigen Raum hat seit dem 19. Jahrhundert die von der Nationalidee beeinflusste, an der fränkischen und deutschen Herrschergeschichte orientierte Geschichtsschreibung das europäische Mittelalter bzw. die [[Deutschland im Mittelalter|Geschichte Deutschlands im Mittelalter]] vornehmlich in drei Hauptphasen gegliedert:

* [[Frühmittelalter]] (6. Jahrhundert bis Anfang/Mitte des 11. Jahrhunderts), die Epoche der [[Merowinger]], [[Karolinger]] und [[Liudolfinger|Ottonen]]
* [[Hochmittelalter]] (Anfang/Mitte des 11. Jahrhunderts bis ca. 1250), die Zeit der [[Salier]] und [[Staufer]]
* [[Spätmittelalter]] (ca. 1250 bis ca. 1500), in der älteren Forschung auch als der „Herbst des Mittelalters“ bezeichnet, nach dem Scheitern der klassischen Kaiseridee ([[Habsburg]]er und [[Luxemburg-Ligny|Luxemburger]])

Diese Trinität war an der Vorstellung von ''Aufstieg'', ''Blüte'' und ''Verfall'' ausgerichtet, wird in der neueren Forschung aber sehr viel differenzierter betrachtet. Durch veränderte Fragestellungen, insbesondere auch die Berücksichtigung wirtschafts-, sozial- und kulturgeschichtlicher Aspekte, ging man allmählich von dem an der Herrschergeschichte ausgerichteten Ordnungsmodell ab und betonte die Veränderungen des 11./12. Jahrhunderts als entscheidende Zäsur des als ''Mittelalter'' bezeichneten Jahrtausends. Oft führt das dazu, dass man nur noch das ''frühere'' vom ''späteren'' Mittelalter unterscheidet. Von einzelnen Forschern vorgenommene abweichende Ein- und Zuordnungen sind auch von unterschiedlichen Schwerpunktsetzungen beeinflusst.

Im [[Englische Sprache|englischsprachigen]] Raum spricht man aufgrund der Untergliederung von „the middle ages“, also in Pluralform von mehreren Zeitperioden.<ref>Edward Peters, Michael Frassetto: ''[https://www.britannica.com/topic/history-of-Europe/The-Middle-Ages History of Europe – The Middle Ages]''. In: [[Encyclopædia Britannica]].com, abgerufen am 28. Februar 2018 (englisch).</ref>

=== Frühmittelalter ===
{{Hauptartikel|Frühmittelalter}}

Die [[Völkerwanderung]] wird von der Forschung als Bindeglied zwischen [[Spätantike]] und frühem Mittelalter angesehen. Mit dem Ende der Völkerwanderung, das traditionell mit dem Einfall der [[Langobarden]] in Italien im Jahr 568 verbunden wird (allerdings wird in der neueren Forschung auch teils die Zeit danach in die Betrachtung zumindest als Ausblick eingeschlossen),<ref>Zu dieser Zeit und den damit verbundenen Forschungsproblemen siehe nun vor allem [[Mischa Meier]]: ''Geschichte der Völkerwanderung. Europa, Asien und Afrika vom 3. bis zum 8. Jahrhundert.'' München 2019.</ref> begann zumindest in West- und Mitteleuropa endgültig das Frühmittelalter. Der Übergang ist somit im 6. Jahrhundert fließend. In [[Byzantinisches Reich|Ostrom bzw. Byzanz]] hingegen hielten sich antike Verwaltungsstrukturen noch einige Jahrzehnte länger; antike Kulturelemente wurden in Byzanz auch später noch gepflegt.

[[Datei:Frankish arms.JPG|miniatur|Frühmittelalterliche Bewaffnung: <br />[[Spatha (Schwert)|Spatha]], [[Sax (Waffe)|Sax]], [[Franziska (Waffe)|Franziska]], [[Spangenhelm]] und [[Schildbuckel]] ([[Germanisches Nationalmuseum]], Nürnberg)]]

Im Frühmittelalter fanden viele einschneidende Entwicklungen statt, die Auswirkungen bis in die Moderne haben. Es vollzog sich eine Umformung des antiken römischen Erbes, doch trotz zahlreicher Brüche sind ebenso viele Kontinuitätslinien zu erkennen. Entgegen der älteren Deutung als „dunkle“ oder „rückständige“ Epoche wird das Frühmittelalter in der modernen Forschung wesentlich differenzierter betrachtet. Es ist sowohl von Kontinuitäten als auch vom Wandel im politischen, kulturellen und gesellschaftlichen Bereich gekennzeichnet. Es vollzog sich die Teilung Europas und des Mittelmeerraums in einen christlichen und einen islamischen Teil sowie des christlichen Teils in einen lateinischen und einen orthodoxen, der den Kulturkreis von Byzanz umfasste. Mehrere der im Frühmittelalter entstandenen Reiche bildeten die Grundlage für heute noch existierende Staaten.

Die [[Christianisierung]] kam auch in bisher paganen („heidnischen“) Gebieten in Gang, zum Beispiel östlich des Rheins und später in Skandinavien, unter anderem durch die Tätigkeit irischer Missionare. Etwa um 500 trat der bedeutende Frankenkönig [[Chlodwig I.]] mit seinem Adel geschlossen zum katholischen Christentum über, dem Glaubensbekenntnis der gallischen Mehrheitsbevölkerung. Unter den [[Merowinger]]n begann der Aufstieg des [[Fränkisches Reich|Frankenreichs]], das schließlich auf der Grundlage der Überreste des [[Weströmisches Reich|Weströmischen Reiches]] und der Reiche mehrerer germanischer Völker (so der [[Burgunden|Burgunder]] und der [[Westgoten]] in Gallien) seine Vorherrschaft in West- und Mitteleuropa begründete. Seit dem späten 7. Jahrhundert lag die wahre Macht im Frankenreich jedoch bei den [[Karolinger]]n, die von 751 bis ins 10. Jahrhundert die fränkischen Könige stellten. Die [[Angelsachsen]] siedelten sich seit der Mitte des 5. Jahrhunderts in Britannien an und gründeten dort mehrere Reiche ([[Heptarchie]]), bevor [[Alfred der Große]] im späten 9. Jahrhundert ein vereinigtes angelsächsisches Reich schuf. England wurde 1066 von den [[Normannen]] unter [[Wilhelm I. (England)|Wilhelm]] erobert. Das Langobardenreich in Italien blieb bis ins 8. Jahrhundert bestehen, als es von den Franken erobert wurde. In Hispanien entstand das [[Westgotenreich]], das im frühen 8. Jahrhundert infolge der arabischen Angriffe zusammenbrach. Noch im 8. Jahrhundert begann dort von [[Asturien]] ausgehend die [[Reconquista]], die Rückeroberung der arabisch besetzten Gebiete. Im maurischen Spanien ([[Al-Andalus]]) begann aber auch eine kulturelle Blütezeit. Die [[Islamische Expansion]] hatte auch für Byzanz dramatische Folgen, da weite Teile des Reiches (so Syrien, die Kornkammer Ägypten und [[Karthago]]) an die Araber fielen. Dennoch konnte Byzanz den Kernraum [[Kleinasien]] halten.

Das Frankenreich war das bedeutendste germanisch-romanische Nachfolgereich im Westen. Das 476 im Westen zusammengebrochene [[Römisches Reich|Römische Reich]] verkörperte während des gesamten Mittelalters einen wesentlichen Referenzpunkt politischen Denkens. Den Höhepunkt dieser Entwicklung stellte die Krönung [[Karl der Große|Karls des Großen]] zum „römischen Kaiser“ ([[Translatio imperii]]) durch den Papst an Weihnachten des Jahres 800 dar. Karl erweiterte die Grenzen des Reiches und sorgte für eine kulturelle Neubelebung. Nach seinem Tod 814 zerfiel das Frankenreich jedoch allmählich. Aus der westlichen Hälfte entstand das spätere Frankreich, während sich aus der Osthälfte das [[Ostfrankenreich]] und daraus erst im Hochmittelalter das später sogenannte „[[Heiliges Römisches Reich|Heilige Römische Reich]]“ entwickelte. Unter den [[Ottonen]] nahm das Ostfrankenreich eine quasi-hegemoniale Stellung im lateinischen Europa ein und expandierte; so nach Osten in slawisches Gebiet und nach Süden, wo das Reich nun auch [[Reichsitalien]] umfasste. Mit der Kaiserkrönung [[Otto I. (HRR)|Ottos I.]] im Jahr 962 wurde das Kaisertum erneuert, im Gegenzug leisteten die Kaiser als weltliche Schutzherren der Kirche den Päpsten Sicherheitseide. Seit der Ottonenzeit kamen als Träger der erneuerten „römischen“ Kaiserwürde faktisch nur noch die ostfränkischen/römisch-deutschen Könige in Frage. Daneben hatte der Papst durch die sogenannte [[Pippinische Schenkung]] 754 neben seiner geistlichen auch weltliche Macht erhalten. Der jeweilige universale Geltungsanspruch von Kaiser und Papst sollte später (vor allem ab dem 11. Jahrhundert) häufiger zu Spannungen führen, wobei die entscheidende Frage war, ob der gekrönte Kaiser dem Papst untergeordnet sei oder nicht.

Gegen Ende des Frühmittelalters ereigneten sich die Raubzüge der [[Wikinger]] (ca. 800–1050) und der [[Magyaren]] („[[Ungarneinfälle]]“, ca. 900–955). Die Britischen Inseln und Nordfrankreich hatten am meisten unter den Angriffen der Wikinger zu leiden, wobei die Wikinger auch eigene Herrschaftsgebiete errichteten. Im 10. und 11. Jahrhundert kam es in den karolingischen Nachfolgereichen und im angelsächsischen England zu einer staatlichen Konsolidierung. Zusammen mit der Eroberung Nordafrikas und eines Großteils der Iberischen Halbinsel durch die Araber löschten diese Plünderungen die letzten spätantiken Strukturen aus. Es entstand in Westeuropa ein [[Feudalismus|feudalistisches]] Wirtschaftssystem, allerdings sind in der neueren Forschung die Details umstritten. Wirtschaftlich spielte im Frühmittelalter im lateinischen Westen die [[Naturalwirtschaft]] eine Rolle, wobei das System der [[Grundherrschaft]] herauszustellen ist. Dennoch blieb die Geldwirtschaft ein wichtiger Faktor, und auch der Fernhandel kam nicht völlig zum Erliegen. Es kam auch wieder zu einem gewissen wirtschaftlichen Aufschwung. Wesentliche Kulturträger waren Byzanz, die [[Kloster|Klöster]], insbesondere die des [[Benediktiner]]ordens, sowie die Gelehrten des arabisch-islamischen Kulturkreises, durch die zumindest ein Teil der antiken Literatur und Wissenschaften bewahrt werden konnte.

=== Hochmittelalter ===
{{Hauptartikel|Hochmittelalter}}

[[Datei:Codex Manesse Hartmann von Aue.jpg|miniatur|hochkant|Ritterdarstellung im [[Codex Manesse]], 14. Jahrhundert]]
[[Datei:Rein3.jpg|miniatur|Original-Doppelseite aus dem [[Reiner Musterbuch]] (Anfang 13. Jahrhundert)]]

Das Hochmittelalter war die Blütezeit des [[Ritter]]tums, des [[Lehnswesen]]s und des [[Minne]]sangs. Die Bevölkerung begann zu wachsen (begünstigt unter anderem durch landwirtschaftliche Fortschritte und die [[mittelalterliche Warmzeit]]), Handel und Gewerbe nahmen zu und zahlreiche Städte prosperierten. Es kam zu einer neuen kulturellen und wissenschaftlichen Entfaltung, wobei Bildung nun nicht länger ausschließlich dem [[Klerus]] vorbehalten war. Allerdings verlief die Entwicklung in den einzelnen Reichen recht unterschiedlich.

Das Hochmittelalter war eine Epoche der Auseinandersetzung zwischen weltlicher (Kaisertum/Imperium) und geistlicher (Papst/Sacerdotium) Universalgewalt im [[Investiturstreit]]. Dieser brach im römisch-deutschen Reich in der Regierungszeit [[Heinrich IV. (HRR)|Heinrichs IV.]] aus und konnte zwar durch [[Heinrich V. (HRR)|Heinrich V.]] 1122 beigelegt werden; der universale Geltungsanspruch von Kaiser und Papst führte aber in der Folgezeit bis ins 14. Jahrhundert zu Konflikten. Das römisch-deutsche Reich verlor seine [[Hegemonie|hegemoniale]] Stellung. Diese Machtstellung war während der Herrschaft der [[Salier]] durch den Investiturstreit und Konflikte zwischen Königtum und den [[Große]]n (so durch Missachtung der [[Konsensuale Herrschaft|konsensualen Herrschaftspraxis]] seitens des Königtums) erschüttert worden. Den [[Staufer]]n gelang es im 12./13. Jahrhundert nicht, den Verlust der Königsmacht im Reich zu verhindern, stattdessen gewannen die [[Landesherr]]en an Einfluss. Die aktive [[Italienpolitik]] der römisch-deutschen Könige band zudem starke Kräfte in [[Reichsitalien]]. [[Friedrich I. (HRR)|Friedrich I.]] versuchte unter Wahrung kaiserlicher Rechte und Ansprüche ''([[Honor Imperii]])'', die Herrschaftsgewalt in Reichsitalien zu stärken, konnte aber den Widerstand des [[Lombardenbund]]es nie völlig brechen und geriet zudem in Konflikt mit Papst [[Alexander III. (Papst)|Alexander III]]. [[Heinrich VI. (HRR)|Heinrich VI.]] gelang die Gewinnung des Königreichs Sizilien, das Heinrichs Sohn [[Friedrich II. (HRR)|Friedrich II.]] zu seinem Herrschaftsmittelpunkt machte. Friedrich II. war gebildet und gilt als einer der bedeutendsten mittelalterlichen Kaiser, doch geriet er in Konflikt mit dem Papsttum. Nach seinem Tod 1250 brach die Machtstellung des staufischen Hauses im Reich faktisch zusammen.

In Nord- und Osteuropa bildeten sich im Zuge der [[Christianisierung]] (beginnend bereits im Frühmittelalter) neue Königreiche wie [[England]] (das 1066 von den [[Normannen]] erobert wurde, die auch in Unteritalien aktiv waren), [[Norwegen]], [[Dänemark]], [[Polen]], [[Ungarn]] und [[Böhmen]]. Ebenso entstanden noch weiter im Osten unter dem Einfluss der [[Wikinger]] und orthodoxer Missionare aus dem [[Byzantinisches Reich|Byzantinischen Reich]], das um 1000 seinen Höhepunkt erreichte, weitere Reiche wie das [[Kiewer Reich]]. Während Byzanz durch den [[Vierter Kreuzzug|Vierten Kreuzzug]] im Jahre 1204 eine entscheidende Schwächung seiner Macht erfuhr, wurde das Reich der Kiewer Rus im Zuge des [[Mongolensturm]]s zerstört; weitere osteuropäische Reiche (vor allem Polen und Ungarn) entgingen nur knapp dem Untergang.

[[Datei:Spain Andalusia Cordoba BW 2015-10-27 13-54-14.jpg|miniatur|[[Mezquita-Catedral de Córdoba|Kathedralmoschee]] in [[Córdoba (Spanien)|Córdoba]]]]
Die Rückeroberung der von den [[Mauren]] eroberten Gebiete auf der [[Iberische Halbinsel|Iberischen Halbinsel]] durch die benachbarten christlichen Königreiche wurde im Hochmittelalter weiter vorangetrieben. Auf Sizilien wurden die Araber von Normannen zurückgedrängt und das Königreich Sizilien gegründet, das neben der Insel auch Unteritalien umfasste. Im lateinischen Europa gewannen Frankreich und England zunehmend an politischem Einfluss. Das englische [[Haus Plantagenet]] verfügte über große Besitzungen in Frankreich, so dass die englischen Könige seit der Zeit [[Heinrich II. (England)|Heinrichs II.]] für diese Territorien in Lehnsbindung zum französischen Königtum standen, was aber wiederholt zu Kampfhandlungen mit den französischen Königen führte. Die Macht des englischen Königtums war seit der [[Magna Carta]] von 1215 durch weitere Einbeziehung der Großen eingeschränkt, denen nun grundlegende Rechte zugestanden wurde. Das französische Königtum wiederum konsolidierte im 12./13. Jahrhundert seine Stellung, drängte unter [[Philipp II. (Frankreich)|Philipp II.]] den Einfluss der Plantagenets im 13. Jahrhundert zurück und festigte in der Zeit [[Ludwig IX. (Frankreich)|Ludwigs IX.]] die politische Stellung Frankreichs im lateinischen Europa. England und Frankreich verfügten über vergleichsweise effektive königliche Verwaltungssysteme und entwickelten sich langsam in „nationale Königreiche“, ohne aber bereits Nationalstaaten zu sein.

[[Datei:Philip Augustus arriving in Palestine - British Library Royal MS 16 G vi f350vr (detail).jpg|miniatur|links|Ankunft [[Philipp II. (Frankreich)|König Philipp II. von Frankreich]] in [[Akkon]] (1191)]]
Nach dem [[Synode von Clermont|Kreuzzugsaufruf Papst Urban II.]] auf der Synode von Clermont (1095) begannen die [[Kreuzzug|Kreuzzüge]] in den [[Orient]]. Erklärtes Ziel der Kreuzfahrer war die Befreiung der heiligen Stadt [[Jerusalem]] von den [[Sarazenen]].<ref name="Thorau_Kreuzzuege">Peter Thorau: ''Die Kreuzzüge.'' 4. Auflage. München 2012, ISBN 978-3-406-50838-7, S. 43.</ref> Neben religiösen und sozialen Motiven veranlassten aber teilweise auch Beute- und Landgier die Kreuzfahrer zur Teilnahme an den Kreuzzügen.<ref name="Thorau_Kreuzzuege" /> Den Kreuzfahrern gelang 1099 die [[Belagerung von Jerusalem (1099)|Eroberung der Stadt Jerusalem]] und die Errichtung von vier sogenannten [[Kreuzfahrerstaaten]], die aber bis 1291 nach und nach verlorengingen. Nach 1099 traten die religiösen Ziele bei den späteren Kreuzzügen in den Hintergrund, oftmals zugunsten von Machtpolitik und wirtschaftlichen Interessen. So wurden auch Kreuzzüge gegen Christen geführt (etwa 1204 gegen Byzanz und im Spätmittelalter in Italien gegen politische Gegner des Papsttums).

Im Laufe der Kreuzzüge entwickelte sich wieder der [[Fernhandel]] mit der [[Levante]], von dem insbesondere die [[italien]]ischen [[Stadtstaat]]en profitieren konnten, vor allem die [[Republik Venedig]]. Mit dem Handel gewann die [[Naturalwirtschaft|Geldwirtschaft]] an Bedeutung. Ebenso gelangten neue bzw. wiederentdeckte Ideen nach Europa; so wurde zum Beispiel [[Aristoteles]], dessen Schriften ins Lateinische übersetzt wurden, zur wichtigsten nicht-christlichen Autorität in der [[Scholastik]]. In Italien und später in Frankreich entstanden die ersten [[Universität]]en. Vor allem in Mitteleuropa entstand das [[Zunft]]wesen, das die sozialen und wirtschaftlichen Vorgänge in den Städten stark prägte.

Die wichtigsten [[Ordensgemeinschaft]]en des Hochmittelalters waren neben den [[Zisterzienser]]n die [[Bettelorden]] der [[Franziskanische Orden|Franziskaner]] und [[Dominikaner]]. Daneben entstanden neue christliche [[Laienbewegung]]en, die von der [[Römisch-katholische Kirche|katholischen Kirche]] als [[Häresie|häretisch]] eingestuft wurden, darunter die Glaubensbewegungen der [[Katharer]] oder [[Waldenser]]. Die [[Inquisition]] wurde auch deshalb ins Leben gerufen, um gegen sogenannte [[Ketzer]] vorzugehen.

=== Spätmittelalter ===
{{Hauptartikel|Spätmittelalter}}

[[Datei:Catedral de Winchester - nau.JPG|miniatur|[[Gotik|Gotische]] [[Gewölbe]]architektur in der [[Kathedrale von Winchester]]]]
[[Datei:MZK 003 Nr 01 Fig 27 - Holzwohnhaus Halberstadt Aufbau.jpg|mini|hochkant|Städtisches Wohnhaus, [[Halberstadt]]]]

Europa erlebte nach Ansicht der älteren Forschung ab ca. 1300 eine gewisse Krisenzeit. Objektiv feststellbar sind etwa Klimaveränderungen, die sich nachteilig auswirkten, doch dominierte in Deutschland lange Zeit auch die Ansicht, dass es zu einer politischen Krisenzeit gekommen sei. Diese Forschungsdebatte betraf allerdings stärker die deutsche [[Mediävistik]], weil dort die Abfolge des Mittelalters in drei Stufen prägend war. In Italien oder Frankreich wurde keine derartig scharfe Trennung vorgenommen. In der neueren deutschsprachigen Forschung wird wesentlich differenzierter geurteilt und unter anderem die Übergänge in die beginnende Neuzeit betont; hinzu kommen neue Forschungsansätze und neue Quellenbefunde. Insofern hat ein Paradigmenwechsel in der Spätmittelalterforschung stattgefunden.<ref>Siehe einführend Ulf Dirlmeier, Gerhard Fouquet, Bernd Fuhrmann: ''Europa im Spätmittelalter 1215–1378''. München 2003, S. 153ff. Vgl. auch Bernd Schneidmüller: ''Konsens – Territorialisierung – Eigennutz. Vom Umgang mit spätmittelalterlicher Geschichte.'' In: ''[[Frühmittelalterliche Studien]]'' 39, 2005, S. 225–246.</ref>

Im [[Heiliges Römisches Reich|Heiligen Römischen Reich]] (der Begriff taucht erstmals 1254 in den Quellen auf) verlor die ohnehin nicht besonders ausgeprägte Königsmacht weiter an Einfluss, während die Macht der zahlreichen weltlichen und geistlichen [[Landesherr]]en erstarkte. Die Königswahl oblag seit dem [[Interregnum (Heiliges Römisches Reich)|Interregnum]] den [[Kurfürst]]en, die auch Einfluss auf die Reichspolitik nahmen. Das Königtum musste verstärkt eine [[Hausmachtpolitik]] betreiben, um den Verlust des schwindenden [[Reichsgut]]s zu kompensieren, wobei die Häuser [[Habsburg]], [[Haus Luxemburg|Luxemburg]] und [[Wittelsbach]] am einflussreichsten waren. Das Kaisertum wurde nach dem Ende der Stauferzeit durch die Kaiserkrönung [[Heinrich VII. (HRR)|Heinrichs VII.]] 1312 erneuert. In der Zeit seines Nachfolgers [[Ludwig IV. (HRR)|Ludwigs IV.]] kam es zum letzten Grundsatzkonflikt zwischen Kaisertum und Papsttum. Als bedeutendster Kaiser des Spätmittelalters wird in der Regel [[Karl IV. (HRR)|Karl IV.]] betrachtet, der den luxemburgischen Hausmachtkomplex erheblich vergrößerte. Eine Art Reichsgrundgesetz bildete die in seiner Regierungszeit erarbeitete [[Goldene Bulle]] von 1356. Das spätmittelalterliche römisch-deutsche Königtum litt dennoch unter erheblichen strukturellen Mängeln, so dass sich keine starke Zentralgewalt im Reich entwickelte. Mit dem Tod Kaiser [[Sigismund (HRR)|Sigismunds]] im Jahr 1437 erlosch die männliche Linie der Luxemburger; ihr Erbe im Reich traten die Habsburger an, die bis zum Ende des Reichs 1806 fast kontinuierlich die römisch-deutschen Kaiser stellten. Die langen Regierungszeiten von [[Friedrich III. (HRR)|Friedrich III.]] und [[Maximilian I. (HRR)|Maximilian I.]] stabilisierten den habsburgischen Hausmachtkomplex, den Maximilian im Westen durch Teile des [[Burgundisches Erbe Karls des Kühnen|burgundischen Erbes]] noch einmal erweitern konnte. Eine angestrebte umfassende [[Reichsreform (Heiliges Römisches Reich)|Reichsreform]] gelang jedoch nicht.

Im Jahre 1291 fiel [[Akkon]], die letzte Festung der Kreuzfahrer im Nahen Osten, die Autorität des Papstes schwand im Zuge des sogenannten [[Abendländisches Schisma|Abendländischen Schismas]]. Die schlimmste Katastrophe in der sogenannten Krise des 14. Jahrhunderts stellte jedoch die [[Pest]] dar, der „[[Schwarzer Tod|Schwarze Tod]]“, die ab 1347 von der Halbinsel [[Krim]] im [[Schwarzes Meer|Schwarzen Meer]] kommend die Länder Europas verheerte und zwischen einem Drittel und der Hälfte der europäischen Bevölkerung, vor allem in den Städten, das Leben kostete. Die Entvölkerung führte zu Aufständen und einem Wandel der Sozialstrukturen, die das [[Rittertum]] zugunsten des [[Bürgertum]]s schwächten und in der katholischen Kirche einige Reformbewegungen auslösten. Während das [[Byzantinisches Reich|Byzantinische Reich]] nach der Eroberung [[Konstantinopel]]s 1204 während des [[Vierter Kreuzzug|Vierten Kreuzzuges]] langsam aber sicher seinem Untergang entgegenging, gewannen die christlichen Reiche auf der iberischen Halbinsel nach dem [[Schlacht bei Las Navas de Tolosa|Sieg bei Las Navas de Tolosa]] im Jahre 1212 immer weiter an Boden. 1492 endete die [[Reconquista]] mit der Eroberung des [[Emirat von Granada|Emirats von Granada]]. Infolge der Reconquista entstanden die christlichen Königreiche [[Portugal]] und [[Spanien]] (bestehend aus den vereinigten Reichen Aragon und Kastilien). Muslime und Juden, die nicht gewillt waren zum Christentum zu konvertieren, wurden aus Spanien vertrieben ''(Siehe auch: [[Alhambra-Edikt]])''. 1453 fiel Konstantinopel an die [[Osmanisches Reich|osmanischen Türken]], während im römisch-deutschen Reich der [[Buchdruck]] mit beweglichen Lettern erfunden wurde.

Im 14. Jahrhundert begann aufgrund von Erbstreitigkeiten um die französische Krone der [[Hundertjähriger Krieg|Hundertjährige Krieg]] zwischen [[Frankreich]] und [[England]]. Von 1340 bis etwa 1420 behielten die Engländer weitgehend die Oberhand. [[Jeanne d’Arc]], heute als die ''Jungfrau von Orleans'' bekannt, gab im frühen 15. Jahrhundert den Franzosen wieder Hoffnung, die bei Orleans 1429 einen Sieg errangen und in die Offensive gingen. Jeanne d'Arc wurde 1431 von den Engländern zum Tode verurteilt, doch Frankreich konnte den Krieg 1453 siegreich beenden. Während die französischen Könige aus dem [[Haus Valois]] nun bestrebt waren, ihre Macht wieder zu festigen, gerieten sie gleichzeitig in Konflikt mit dem [[Haus Burgund]], einer Nebenlinie des französischen Königshauses, das eigene Interessen verfolgte. England litt in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts unter schweren inneren Unruhen, die schließlich zum offenen Thronkampf der Häuser York und Lancaster führten, der als die [[Rosenkriege]] bekannt ist. Am Ende setzte sich 1485 das [[Haus Tudor]] durch.

Kunst und Wissenschaften befanden sich im Spätmittelalter im Aufbruch. Die bereits im Hochmittelalter erfolgte Gründung der ersten Universitäten, vor allem in Italien ([[Universität von Bologna|Bologna]]) und Frankreich ([[Universität von Paris|Paris]]), verhalf den Wissenschaften und der Philosophie zu einem neuen Aufschwung, denn sie verbreiten die Lehren antiker Gelehrter und ebneten so den Boden für die Epoche der [[Renaissance]]. Den Künstlern eröffneten sich neue Möglichkeiten dank Auftragsarbeiten für das selbstbewusste Bürgertum: Die bisher auf kirchliche Motive beschränkte Malerei wurde nun auf andere Bereiche ausgeweitet, auch die Dreidimensionalität wurde von den Malern entdeckt. Die [[Geschichte der Architektur#Neuzeit im 15. bis 18. Jahrhundert|Architektur]] lehnte sich infolge der Renaissancebewegung wieder an alte römische und griechische Vorbilder an.

Die Wirtschaft erlebte trotz der Pest eine Blüte. Das Spätmittelalter war die Zeit des aufsteigenden Bürgertums der Städte und der Geldwirtschaft. Genannt seien die italienischen Stadtstaaten, die Städte [[Grafschaft Flandern|Flanderns]] und der Städtebund der [[Hanse]] an Nord- und Ostsee. Die Hanse bewirkte durch den schwunghaften Handel eine weitere Besiedelung Nord- und vor allem Osteuropas durch hauptsächlich deutsche Kolonisten ''(Siehe auch: [[Ostkolonisation]])''. Durch die Handelskontakte entstanden daneben [[Geschichte Russlands#Abwehrkämpfe gegen Schweden und Deutschen Orden im Norden|in Russland]] eine Reihe neuer Fürstentümer, die nach und nach das [[Mongolen|mongolische]] Joch abschüttelten. Aus dem mächtigsten von ihnen, dem [[Fürstentum Moskau]], sollte sich später das [[Zarentum Russland|russische Zarenreich]] entwickeln.

=== Ende des Mittelalters ===
[[Datei:Siege constantinople bnf fr2691.jpg|miniatur|Der Fall [[Konstantinopel]]s in einer Darstellung aus dem 15. Jahrhundert]]

Wie hinsichtlich des Übergangs von der Antike ins Mittelalter, so sind auch für das Ende des Mittelalters verschiedene Forschungsansätze möglich. Es handelt sich letztlich um fließende Übergänge und nicht um einen zeitlich exakt datierbaren Bruch. Als wesentlich für den Übergang vom Mittelalter zur Neuzeit betrachtet man im Allgemeinen die Zeit der [[Renaissance]] (je nach Land spätes 14. Jahrhundert bis 16. Jahrhundert), die Erfindung des modernen [[Buchdruck]]s mit beweglichen Lettern um 1450 und die damit beschleunigte Verschriftlichung des Wissens, die [[Entdeckung Amerikas 1492|Entdeckung insbesondere der ''Neuen Welt'']] durch [[Christoph Kolumbus]] 1492, oder auch den Verlust des Einflusses der institutionalisierten katholischen Kirche und den Beginn der [[Reformation]]. Diese Ereignisse sind alle zwischen der Mitte des 15. und der Schwelle zum 16. Jahrhundert anzusiedeln. Im selben Zeitraum kann man das Ende des Mittelalters in Deutschland auch mit der [[Reichsreform (HRR)|Reichsreform]] als dem verfassungsrechtlichen Ende des klassischen [[Feudalismus]] lokalisieren.

Angeführt wird ferner die [[Eroberung von Konstantinopel (1453)|Eroberung Konstantinopels]] durch die Osmanen (1453), da mit dem Untergang des [[Byzantinisches Reich|Byzantinischen Reiches]] das letzte lebendige Staatsgebilde der [[Antike]] unterging. Der dadurch ausgelöste Strom byzantinischer Flüchtlinge und Gelehrter nach Italien wird für den Beginn der Renaissance als mitverantwortlich angesehen. Darüber hinaus wurden die Handelsrouten nach Asien durch die Ausbreitung des [[Osmanisches Reich|Osmanischen Reiches]] blockiert, sodass [[Westeuropa|westeuropäische]] Seefahrer neue Handelswege erkundeten. Die Suche nach einem [[Seeweg nach Indien]] führte unter anderem zur Entdeckung Amerikas 1492.

== Juden im mittelalterlichen Europa ==
{{Hauptartikel|Geschichte der Juden (Mittelalter)}}
[[Datei:Alte Synagoge Erfurt.JPG|miniatur|[[Alte Synagoge (Erfurt)|Alte Synagoge]] in [[Erfurt]], 2009]]

Die [[Juden]] waren im mittelalterlichen Europa eine [[Minderheit]] mit eigenen Traditionen, eigener Kultur, Sprache und Religion. Zunächst im [[Ostfrankenreich]], dann im [[Heiliges Römisches Reich|Heiligen Römischen Reich]] unterstanden sie in besonderer Weise dem König bzw. dem [[Römisch-Deutscher Kaiser|römisch-deutschen Kaiser]], waren aber auch [[Schutzjuden|Schutzbefohlene]] anderer Herren. In Mitteleuropa [[Interaktion|interagierten]] sie mit einer ihnen feindlichen durch das [[Christentum]] geprägten [[Gesellschaft (Soziologie)|Gesellschaft]], auf der [[Iberische Halbinsel|Iberischen Halbinsel]] bis zur [[Reconquista]] mit einer durch den [[Islam]] geprägten, die ihre Fähigkeiten zu nutzen wusste. Die im Mittelalter auf der Iberischen Halbinsel ansässigen Juden werden als [[Sefardim]], die im übrigen Europa ansässigen als [[Aschkenasim]] bezeichnet.<ref name="Trepp_Juden_66">[[Leo Trepp]]: ''Die Juden. Volk, Geschichte, Religion.'' Hamburg 1998, ISBN 3-499-60618-6, S.&nbsp;66 ff.</ref>

Den [[Christ]]en war es bis zum 15. Jahrhundert nach dem [[Kanonisches Recht|kanonischen Recht]] verboten, [[Geld]] gegen [[Zinsen]] zu verleihen. Nicht so den Juden. Da ihnen das Ausüben eines [[zunft]]gemäßen Gewerbes und die Beschäftigung mit dem Ackerbau verboten waren, verdienten sie sich ihren Lebensunterhalt im [[Handel]], als [[Pfandleiher]] oder im [[Geldwechsler#Heiliges Römisches Reich|Zins- und Wechselgeschäft]].<ref>[[Erich Fromm]]: ''Das jüdische Gesetz. Zur Soziologie des Diaspora-Judentums, Dissertation von 1922.'' Die Lage der Juden vor der Emanzipation, 1999, ISBN 3-453-09896-X, S. 99 f.</ref>

Im [[Frühmittelalter]] kam es kaum zu gewaltsamen Übergriffen gegen Juden, die bereits im [[Frankenreich]] eine durchaus privilegierte Sonderstellung genossen, wenngleich sie rechtlich eingeschränkt waren. Bis zum Beginn des [[Erster Kreuzzug|Ersten Kreuzzugs]] (1096) lebten die Juden im mittelalterlichen Europa relativ sicher. In dessen Verlauf wurden viele Juden dann jedoch vor die Wahl „Taufe oder Tod“ gestellt. Die Kreuzfahrer wollten sich zunächst der „Ungläubigen“ im eigenen Land entledigen. Tausende Juden, die nicht zum Christentum [[Konversion (Religion)|konvertieren]] wollten, wurden von den Kreuzfahrern erschlagen.<ref name="Trepp_Juden_66" /> Nur in sehr wenigen Fällen (so in Speyer durch den bischöflichen Stadtherrn) wurden Juden vor Übergriffen geschützt.

In der folgenden Zeit kam es immer wieder zu Ausweisungen von Juden und zu gewaltsamen Übergriffen, so auch in Frankreich und England im 13. Jahrhundert. Mit der [[Pest]] begann 1349 eine neue Welle von [[Judenpogrom|Pogromen an Juden]]. Sie wurden beschuldigt, die Brunnen vergiftet zu haben, um alle Christen auszurotten. Die Überlebenden ließen sich in [[Osteuropa]] nieder.<ref name="Trepp_Juden_66" />

Das [[Spätmittelalter]] bis hinein in die [[frühe Neuzeit]] war geprägt durch zunehmende Judenfeindlichkeit. Die in den Städten ansässigen Juden wurden gezwungen, in [[Ghetto]]s zu leben. Nach Lockerung des [[Zinsverbot#Zinsverbote im frühen und mittelalterlichen Judentum|Zinsverbots]] der [[Katholische Kirche|katholischen Kirche]] verloren sie an wirtschaftlicher Bedeutung. Zunehmend waren jetzt auch [[Christen]] –&nbsp;nun von der Kirche geduldet&nbsp;– als [[Kaufleute]] und als Geldverleiher tätig, darunter [[Bürger#Mittelalter|Bürger]] und hohe [[Liste religiöser Amts- und Funktionsbezeichnungen#Geistlicher|Geistliche]].<ref name="Backhaus_Hostienschänderprozesse">Fritz Backhaus: ''Die Hostienschändungsprozesse von Sternberg (1492) und Berlin (1510) und die Ausweisung der Juden aus.'' In: ''Jahrbuch für Brandenburgische Landesgeschichte.'' Band 39 (1988), S. 7–26.</ref>
Aber nicht nur finanzielle, sondern auch politische und religiöse Ursachen schwächten die Position der Juden.<ref name="Wenninger_Juden">[[Markus Wenninger|Markus J. Wenninger]]: ''Man bedarf keiner Juden mehr, Ursachen und Hintergründe ihrer Vertreibung aus den deutschen Reichsstädten im 15. Jahrhundert.'' Graz 1981, ISBN 3-205-07152-2. (= Beiheft zum Archiv für Kulturgeschichte 14)</ref> In der durch das [[Christentum]] geprägten [[Gesellschaft (Soziologie)|Gesellschaft]] wuchs der religiöse Hass gegen die Andersgläubigen.<ref name="Wenninger_Juden" /> Im Zusammenwirken führten religiöse, sozialpsychologische, politische und wirtschaftliche Momente immer öfter zu antijüdischen Aktionen.<ref name="Backhaus_Hostienschänderprozesse" /> Die Folge waren die [[Antijudaismus#Pogrome und Vertreibungen|Judenvertreibungen und Pogrome des Spätmittelalters]], die erst im 16. Jahrhundert endeten.<ref name="Wenninger_Juden" />

== Populäre Mythen, Missverständnisse und historische Streitpunkte ==
{{Hauptartikel|Finsteres Mittelalter}}
Bereits in der [[Renaissance]] wurde die Epoche zwischen der Antike und der damaligen Gegenwart als ein Zeitalter betrachtet, in dem das Wissen und die Werte der antiken Kulturen in Vergessenheit geraten waren, woraus sich die kulturelle und geistige Unterlegenheit des Mittelalters ableiten ließ. Diese Bewertung wurde im 19. Jahrhundert im Zuge der aufkommenden [[Romantik]] übernommen und weiter ausgebaut, wobei die Rezeption vergangener Zeiten gemäß der [[Aufklärung]], der Moral des [[Viktorianisches Zeitalter|Viktorianischen Zeitalters]] und durch „Fortschrittsgläubigkeit“ und Vernunftsorientierung beeinflusst wurde. Dadurch entstand im 19. Jahrhundert eine moderne und bis heute populäre Rezeption des historischen Mittelalters, die im Großen und Ganzen eher auf dem romantischen [[Zeitgeist]] als auf historischen Quellen basiert.

Im Laufe der Zeit haben sich auf diese Weise Vorstellungen vom historischen Mittelalter herausgebildet, die keine historische Grundlage haben und sich dennoch einer breiten Bekanntheit erfreuen.<ref>Regine Pernoud: ''Those Terrible Middle Ages: Debunking the Myths''. Ignatius Press, 2000</ref>

== Indisches Mittelalter ==
Die [[Geschichte Indiens]] kennt eine Ausbreitung feudaler Strukturen nach dem Ende des [[Gupta-Reich]]es im Jahr 550, in dem das „goldene Zeitalter“ der klassischen Periode Indiens liegt. Das späte Gupta-Reich erlebte schon einen Niedergang und musste sich Angriffen der „[[Iranische Hunnen|Hunnen]]“ (''Hunas'', worunter wohl die [[Alchon]] zu verstehen sind) von Norden erwehren, die nach einer brutalen Herrschaft schließlich ein Machtvakuum hinterließen. Im nördlichen Indien erlebte die Gupta-Kultur unter der Herrschaft von [[Harshavardhana]] (606–647), dem letzten buddhistischen Großkönig der indischen Geschichte, noch einen Höhepunkt, bevor die zentralen Herrschaftsstrukturen zerfielen und die tatsächliche Macht auf lokale Fürsten überging. Der Zeitraum des Untergangs des Gupta-Reichs (6. Jahrhundert) wird als der Beginn der frühmittelalterlichen Periode der indischen Geschichte aufgefasst.<ref>Vgl. [[Hermann Kulke]], [[Dietmar Rothermund]]: ''Geschichte Indiens. Von der Induskultur bis heute.'' 2. Sonderaufl. München 2010, S. 139ff.</ref>

Die genaue Zuordnung als „Mittelalter“<ref>Vgl. Hermann Kulke: ''Gibt es ein indisches Mittelalter?'' In: ''Saeculum'' 33 (1982), S. 221–239.</ref> dieser von wechselnden Herrschaften dominierten Zeit variiert dabei in der Forschung und hängt auch von der jeweiligen Betrachtungsweise ab, da sich das nördliche Indien und das südliche Indien geschichtlich verschieden entwickelten. Als wichtiges Merkmal des frühen indischen Mittelalters wird oft die Ausbildung hierarchisch-feudaler Vasallensysteme von etwa 600 bis zur Errichtung des [[Sultanat von Delhi|Sultanats von Delhi]] im Jahr 1206 herangezogen. Im Norden kam es seit dem 8. Jahrhundert zur Ausbreitung des Islams. Der Beginn des späten Mittelalters wird auf die Errichtung des Sultanats datiert. Im Süden bildeten sich neue Fürstentümer im 7. Jahrhundert heraus (z.&nbsp;B. die Herrschaft der [[Pallava]]). Mangels Zäsur ist dort eine Unterscheidung zwischen frühem und späteren Mittelalter nur schwer zu fassen; das Sultanat breitet sich zwar zeitweise auch hier aus aus, die Herrschaft wurde jedoch wieder abgeschüttelt.

Das indische Mittelalter endete nach weit verbreiteter Auffassung im Zeitraum zwischen dem Einfall der Mongolen 1398 im Norden und den Veränderungen nach der Entdeckung eines europäischen [[Seeweg nach Indien|Seewegs nach Indien]] um das Kap der Guten Hoffnung 1498.

== Chinesisches Mittelalter ==
Bezüglich der [[Geschichte Chinas]] wird in der modernen Forschung die Zeit vom Ende der [[Han-Dynastie]] bzw. deren faktischen Entmachtung bis zur Wiedervereinigung Chinas unter der [[Sui-Dynastie|Sui-]] und [[Tang-Dynastie]] im späten 6./frühen 7. Jahrhundert teils als „Mittelalter“ (im Sinne einer Übergangszeit von der staatlichen Zersplitterung hin zur Einheit) verstanden.<ref>Vgl. [[Jacques Gernet]]: ''Die chinesische Welt.'' Frankfurt 1997, S. 148ff.; [[Kai Vogelsang]]: ''Geschichte Chinas.'' 3. durchgesehene und aktualisierte Auflage, Stuttgart 2013, S. 171ff. (der allerdings bereits die späte Han-Zeit zum Mittelalter rechnet).</ref>

== Japanisches Mittelalter ==
In der [[Geschichte Japans|japanischen Geschichte]] wird die Zeit von ca. 1200 bis ca. 1600 ([[Kamakura-Zeit|Kamakura-]], [[Muromachi-Zeit|Muromachi-]] und [[Azuchi-Momoyama-Zeit]]) als ''Japanisches Mittelalter'' bezeichnet. Diese Epoche zeichnete sich durch eine starke Dominanz des [[Buddhismus]] und des [[Feudalismus]] aus.

== Afrikanisches Mittelalter ==
Der französische Afrikaspezialist [[François-Xavier Fauvelle-Aymar]] bezeichnet die Phase der Gründung der frühen afrikanischen Königreiche von der Nigerregion über die christlichen Königreichen in [[Nubien]] und bis nach [[Zimbabwe]] seit dem 6. Jahrhundert als afrikanisches Mittelalter.<ref>François-Xavier Fauvelle-Aymar: ''Das goldene Rhinozeros. Afrika im Mittelalter.'' Beck, München 2017.</ref>

== Mesoamerikanisches Mittelalter ==
Vereinzelt wird auch von einem mesoamerikanischen Mittelalter gesprochen.<ref>Bryan Keene (Hrsg.) ''Toward a Global Middle Ages: Encountering the World through Illuminated Manuscripts.'' Paul Getty Museum, Los Angeles 2019, S. 73.</ref>

== Siehe auch ==
{{Portal|Mittelalter}}
* [[Mittelalterarchäologie]]
* [[Technik im Mittelalter]]
* [[Münzen des Mittelalters]]
* [[Kosmologie des Mittelalters]]

== Literatur ==
Wichtige Quellen sind im großen Umfang gesammelt in den [[Monumenta Germaniae Historica]]. Siehe auch die dt.-latein. Ausgaben der Freiherr-vom-Stein-Gedächtnisausgabe (FSGA); einen Quellenüberblick bieten die ''Geschichtsquellen des deutschen Mittelalters''.<ref>[http://www.geschichtsquellen.de/start ''Geschichtsquellen des deutschen Mittelalters'' (Bayer. Akademie der Wissenschaften)].</ref> Wichtige Quellen stellen u.&nbsp;a. neben der Geschichtsschreibung auch Konstitutionen und andere Aktenquellen dar. Von besonderer Bedeutung sind des Weiteren die [[Regest]]en (für das römisch-deutsche Reich die [[Regesta Imperii]]).

Eine hervorragende Bibliographie findet sich [https://www.igw.uni-bonn.de/de/bilder/proseminarheft-mittelalter hier (erstellt vom Historischen Seminar der Uni. Bonn)], zur Literatursuche eignet sich besonders gut der [[Online Public Access Catalogue|Opac]] der ''Regesta Imperii'' ([http://opac.regesta-imperii.de/lang_de/ RI-Opac]). Ansonsten sei auf die Angaben im ''Lexikon des Mittelalters'', den einschlägigen Bänden der Reihe ''[[Oldenbourg Grundriss der Geschichte]]'' (Bd. 4–9) sowie der ''[[Enzyklopädie deutscher Geschichte]]'' oder den Bibliographien der unten aufgeführten Werke verwiesen.

=== Nachschlagewerke und Überblickswerke ===
<!--chronologisch-->
* {{Literatur|Titel=[[Lexikon des Mittelalters]]|Band=9 Bände |Verlag=dtv-Verlag|Ort=München|Jahr=2002 |Kommentar=in Hardcover: Artemis & Winkler, München / Zürich 1980–1998, grundlegendes Werk|ISBN= 3-423-59057-2}}
* ''[[Dictionary of the Middle Ages]].'' Hrsg. von Joseph Strayer u.&nbsp;a., 13 Bände. Scribner, New York 1982–1989.
* ''[[The New Cambridge Medieval History]].'' 7 Bände in 8 Bänden, Cambridge 1995–2005 (hervorragende und relativ aktuelle Gesamtdarstellung; jeder Band bietet eine umfassende Bibliographie).
* Peter Linehan, [[Janet L. Nelson]] (Hrsg.): ''The Medieval World''. Routledge, London 2001, ISBN 0-415-30234-X.
* [[Michael Borgolte]]: ''Christen, Juden, Muselmanen. Die Erben der Antike und der Aufstieg des Abendlandes 300 bis 1400 n. Chr.'' Siedler, München 2006, ISBN 978-3-88680-439-9.
* [[Johannes Fried]]: ''Das Mittelalter. Geschichte und Kultur.'' 4. Auflage. C. H. Beck, München 2009, ISBN 978-3-406-57829-8.
* [[Matthias Meinhardt]], [[Andreas Ranft]], [[Stephan Selzer]] (Hrsg.): ''Mittelalter'' (Oldenbourg Geschichte Lehrbuch). 2. Auflage, München 2009, ISBN 978-3-486-58829-3.
* ''The Oxford Dictionary of the Middle Ages''. Hrsg. von Robert E. Bjork. 4 Bände. Oxford University Press, Oxford 2010.
* Johannes Fried, [[Olaf B. Rader]] (Hrsg.): ''Die Welt des Mittelalters. Erinnerungsorte eines Jahrtausends.'' C.&nbsp;H. Beck, München 2011, ISBN 978-3-406-62214-4.
* Martial Staub, [[Gert Melville]] (Hrsg.): ''Enzyklopädie des Mittelalters.'' Primus, Darmstadt 2013, ISBN 978-3-86312-353-6.
* [[Chris Wickham]]: ''Das Mittelalter. Europa von 500 bis 1500'', Stuttgart 2018, Klett-Cotta, ISBN 978-3-608-96208-6.

=== Epochenspezifische Darstellungen ===
<!--chronologisch-->
'''Frühmittelalter'''
* [[Hans-Werner Goetz]]: ''Europa im frühen Mittelalter. 500–1050'' (= Handbuch der Geschichte Europas 2). Ulmer, Stuttgart 2003.
* [[Arnold Angenendt]]: ''Das Frühmittelalter. Die westliche Christenheit von 400 bis 900.'' 3. Auflage. Kohlhammer, Stuttgart/ Berlin/ Köln 2001.
* [[Mischa Meier]]: ''Geschichte der Völkerwanderung. Europa, Asien und Afrika vom 3. bis zum 8. Jahrhundert.'' C. H. Beck, München 2019, ISBN 978-3406739590.
* Franz Neiske: ''Europa im frühen Mittelalter 500-1050. Eine Kultur- und Mentalitätsgeschichte.'' Primus, Darmstadt 2006, ISBN 978-3-89678-540-4.
* [[Chris Wickham]]: ''The Inheritance of Rome: A History of Europe from 400 to 1000.'' Penguin, London 2009.
* [[Roger Collins]]: ''Early Medieval Europe 300–1000''. 3. überarbeitete Auflage. Palgrave, Basingstoke u.&nbsp;a. 2010.
* Johannes Preiser-Kapeller: ''Jenseits von Rom und Karl dem Großen. Aspekte der globalen Verflechtung in der langen Spätantike, 300-800 n. Chr.'' Mandelbaum Verlag, Wien 2018.

'''Hochmittelalter'''
* [[Hermann Jakobs]]: ''Kirchenreform und Hochmittelalter 1046–1215''. 4. Auflage. Oldenbourg, München 1999.
* Michael Borgolte: ''Europa entdeckt seine Vielfalt. 1050–1250'' (= Handbuch der Geschichte Europas 3). Ulmer, Stuttgart 2002.
* [[Peter Dinzelbacher]]: ''Europa im Hochmittelalter 1050–1250. Eine Kultur- und Mentalitätsgeschichte.'' Primus, Darmstadt 2003, ISBN 978-3-89678-474-2.
* [[Wilfried Hartmann (Historiker)|Wilfried Hartmann]]: ''Der Investiturstreit''. 3. überarbeitete und erweiterte Auflage. Oldenbourg, München 2007.
* Thomas Asbridge: ''Die Kreuzzüge''. Klett-Cotta, Stuttgart 2010.

'''Spätmittelalter'''
* [[Ulf Dirlmeier]], [[Gerhard Fouquet]], Bernd Fuhrmann: ''Europa im Spätmittelalter 1215–1378''. Oldenbourg, München 2003.
* Johannes Grabmayer: ''Europa im späten Mittelalter 1250–1500. Eine Kultur- und Mentalitätsgeschichte.'' Primus, Darmstadt 2004, ISBN 978-3-89678-475-9.
* [[Michael North]]: ''Europa expandiert. 1250–1500'' (= Handbuch der Geschichte Europas 4). Ulmer, Stuttgart 2007.
* John Watts: ''The Making of Polities: Europe, 1300–1500''. Cambridge University Press, Cambridge 2009.
* [[Bernd Schneidmüller]]: ''Grenzerfahrung und monarchische Ordnung: Europa 1200–1500.'' C.&nbsp;H. Beck, München 2011.

=== Einführungen und einzelne Themenbereiche ===
<!--chronologisch-->
* [[Horst Fuhrmann]]: ''Einladung ins Mittelalter.'' C. H. Beck, München 1987, ISBN 3-406-32052-X.
* [[Ferdinand Seibt]]: ''Glanz und Elend des Mittelalters. Eine endliche Geschichte.'' Siedler, Berlin 1987, ISBN 3-88680-279-5.
* [[Arno Borst]]: ''Lebensformen im Mittelalter.'' Frankfurt am Main, Berlin und Wien 1973; zahlreiche Auflagen und Ausgabe, z. B. 1988, ISBN 3-548-34004-0.
* Arno Borst: ''Barbaren, Ketzer und Artisten: Welten des Mittelalters''. Piper, München/Zürich 1988, ISBN 3-492-03152-8.
* [[Jürgen Kühnel]], [[Hans Dieter Mück]], Ursula Müller, U. Müller (Hrsg.): ''Mittelalter-Rezeption III: Gesammelte Vorträge des 3. Salzburger Symposions „Mittelalter, Massenmedien, Neue Mythen“.'' Kümmerle Verlag, Göppingen 1988 (= ''[[Göppinger Arbeiten zur Germanistik]].'' Band 479), ISBN 3-87452-715-8.
* I. von Burg, [[Jürgen Kühnel]], U. Müller, A. Schwarz (Hrsg.): ''Mittelalter-Rezeption IV: Medien, Politik, Ideologie, Wirtschaft. Gesammelte Vorträge des Symposions an der Universität Lausanne, November 1989.'' Kümmerle Verlag, Göppingen 1991 (= ''[[Göppinger Arbeiten zur Germanistik]].'' Band 550), ISBN 3-87452-791-3.
* [[Rüdiger Krohn]] (Hrsg.): ''Forum. Materialien und Beiträge zur Mittelalter-Rezeption.'' Band 3. Kümmerle Verlag, Göppingen 1992 (= ''[[Göppinger Arbeiten zur Germanistik]].'' Band 540), ISBN 3-87452-781-6.
* Horst Fuhrmann: ''Überall ist Mittelalter: von der Gegenwart einer vergangenen Zeit.'' C. H. Beck, München 1996, ISBN 3-406-40518-5.
* Karl Helmer: ''Bildungswelten des Mittelalters. Denken, Gedanken, Vorstellungen und Einstellungen.'' Schneider Hohengehren, Baltmannsweiler 1997, ISBN 978-3-87116-762-1.
* [[Georg Scheibelreiter]]: ''Die barbarische Gesellschaft. Mentalitätsgeschichte der europäischen Achsenzeit 5.–8. Jahrhundert.'' Primus, Darmstadt 1999, ISBN 978-3-89678-217-5.
* [[Martin Kaufhold]]: ''Europas Norden im Mittelalter. Die Integration Skandinaviens in das christliche Europa (9.–13. Jh.).'' Primus, Darmstadt 2001, ISBN 978-3-89678-418-6.
* P. Kellermann-Haaf: ''Frau und Politik im Mittelalter. Untersuchungen zur politischen Rolle der Frau in den höfischen Romanen des 12., 13. und 14. Jahrhunderts'' (= ''[[Göppinger Arbeiten zur Germanistik]].'' Band 456). Kümmerle Verlag, Göppingen 1986, ISBN 3-87452-691-7.
* [[Jürgen Sarnowsky]]: ''England im Mittelalter.'' Primus, Darmstadt 2002, ISBN 978-3-89678-420-9.
* [[Fischer Weltgeschichte]]: ''Mittelalter und frühe Neuzeit.'' 4 Bände. Fischer, Frankfurt a.&nbsp;M. 2003 (ND), ISBN 3-596-50732-4. (veralteter Forschungsstand)
* [[Jacques Le Goff]]: ''Die Geburt Europas im Mittelalter.'' C. H. Beck, München 2004, ISBN 3-406-51762-5.
* Georg Scheibelreiter (Hrsg.): ''Höhepunkte des Mittelalters.'' Primus, Darmstadt 2004, ISBN 978-3-89678-257-1.
* [[Karl Bosl]]: ''Europa im Mittelalter.'' Herausgegeben und bearbeitet von Georg Scheibelreiter. Primus, Darmstadt 2005, ISBN 978-3-89678-264-9.
* Heinz-Dieter Heimann: ''Einführung in die Geschichte des Mittelalters.'' 2. Auflage. UTB, Stuttgart 2006, ISBN 978-3-8252-1957-4.
* [[Malte Prietzel]]: ''Krieg im Mittelalter.'' Primus, Darmstadt 2006, ISBN 978-3-89678-577-0.
* [[Hartmut Boockmann]]: ''Einführung in die Geschichte des Mittelalters.'' 8. Auflage. C. H. Beck, München 2007, ISBN 978-3-406-36677-2.
* [[Peter Hilsch]]: ''Das Mittelalter – die Epoche.'' 2. Auflage. UTB, Stuttgart 2008.
* Harald Müller: ''Mittelalter.'' Akademie-Verlag, Berlin 2008, ISBN 978-3-05-004366-1.
* [[Axel Ertelt]]: ''Das Mittelalter war ganz anders'', Ancient Mail Verlag, Groß-Gerau, 1. Auflage der vollständig überarbeiteten und ergänzten Neuausgabe, 2010
* [[Gerhard Lubich]]: ''Das Mittelalter.'' Schöningh, Paderborn u. a. 2010, ISBN 978-3-8252-3106-4.
* [[Ernst Schubert (Historiker)|Ernst Schubert]]: ''Essen und Trinken im Mittelalter.'' Primus, Darmstadt 2010, ISBN 978-3-89678-702-6.
* [[Arnold Esch (Historiker)|Arnold Esch]]: ''Wahre Geschichten aus dem Mittelalter. Kleine Schicksale selbst erzählt in Schreiben an den Papst.'' C. H. Beck, München 2010, ISBN 978-3-406-60133-0.
* Ernst Schubert: ''Alltag im Mittelalter. Natürliches Lebensumfeld und menschliches Miteinander'' (Sonderausgabe 2012). Primus, Darmstadt 2012, ISBN 978-3-86312-306-2.
* Christine Sauer (Hrsg.): ''Handwerk im Mittelalter.'' Primus, Darmstadt 2012, ISBN 978-3-86312-013-9.
* Michael Brauer: ''Quellen des Mittelalters.'' Schöningh, Paderborn 2013, ISBN 978-3-8252-3894-0.
* [[Hans-Werner Goetz]]: ''Proseminar Geschichte: Mittelalter.'' 4. Auflage. Ulmer, Stuttgart 2014, ISBN 978-3-8252-4066-0. (Einführung in die wissenschaftliche Arbeitsweise)

== Weblinks ==
{{Commonscat|Middle Ages|Mittelalter}}
{{Wiktionary|Mittelalter}}
{{Wikiquote|Mittelalter}}
<!-- * [http://www.erlangerhistorikerseite.de/ma_resso.html Virtuelle Bibliothek – Geschichte / Mittelalterliche Geschichte] (Internet-Ressourcen der ''Erlanger Historikerseite'') (404) -->
* [https://uni-tuebingen.de/fakultaeten/philosophische-fakultaet/fachbereiche/geschichtswissenschaft/seminareinstitute/mittelalterliche-geschichte/studium/online-tutorium/start/ Tutorium des Historisches Seminar der Universität Tübingen, Abteilung für Mittelalterliche Geschichte]
* [http://www.geschichtsquellen.de/start ''Geschichtsquellen des deutschen Mittelalters'' (Bayer. Akademie der Wissenschaften)]
* {{Internetquelle|url=http://timms.uni-tuebingen.de/List/Browse#ni000004001001|titel=Videos mehrerer Vorlesungen zu Mittelalterlicher Geschichte|titelerg=|autor=|hrsg=|werk=timms.uni-tuebingen.de|seiten=|datum=|archiv-url=|archiv-datum=|zugriff=2015-11-13|sprache=|format=|kommentar=|zitat=|offline=}}
* [http://www.fordham.edu/halsall/ Internet Medieval Sourcebook Project] (Quellen in englischer Übersetzung)
* {{Internetquelle|url=http://www.mittelalterliche-geschichte.de|titel=Mittelalterliche Geschichte. Eine digitale Einführung|autor=|hrsg=Mathias Kluge|werk=|datum=|sprache=|zugriff=2017-01-21}}
* Ingrid Heidrich: {{Webarchiv | url=http://www-igh.histsem.uni-bonn.de/wwwmahinweis.asp | wayback=20111223053734 | text=''Einführung in die Geschichte des Mittelalters''}} (überarbeitete elektronische Fassung von ''Einführung in die Geschichte des europäischen Mittelalters'', H-C-I, Bad Münstereifel 2003, ISBN 3-00-010998-6)
* [http://www.lexikus.de/bibliothek/Themen/Mittelalter Gemeinfreie historische Bücher über das Mittelalter] als Volltext online bei Lexikus
* [http://www.illinoismedieval.org/EMS/ Essays in Medieval Studies], engl. Fachzeitschrift, Ausgaben 1984–2000 als Volltext online

== Anmerkungen ==
<references />

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[[Kategorie:Mittelalter| ]]
[[Kategorie:Historisches Zeitalter]]

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