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=== Kriegswirtschaft ===
 
=== Kriegswirtschaft ===
 
{{Hauptartikel|Kriegswirtschaft im Zweiten Weltkrieg}}
 
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[[Datei:"YOU CAN'T WIN THIS WAR WITHOUT SACRIFICE ON THE HOME FRONT TOO" - NARA - 516217.jpg|mini|hochkant|US-amerikanisches Kriegsplakat: „Wir können diesen Krieg nicht gewinnen, ohne dass auch wir an der Heimatfront Opfer bringen.“]]
      
„Kriegswirtschaft im Zweiten Weltkrieg“ war der Umbau der Volkswirtschaften zu einer [[Zentralverwaltungswirtschaft]] durch totale Mobilisierung ökonomischer Ressourcen zur Sicherung der materiellen Versorgung der Armee und der Ernährung der Bevölkerung, um die Kriegsziele im Zweiten Weltkrieg um jeden Preis zu erreichen. Dabei wurden Marktmechanismen ausgehebelt. Während anfangs die jeweilige [[Militärtaktik]] entscheidend war, beeinflusste die quantitative Übermacht der Kriegsproduktion der [[Alliierte#Zweiter Weltkrieg|Alliierten]] den Kriegsverlauf ab 1942 wesentlich.<ref>Mark Harrison: ''The Economics of World War II: Six Great Powers in International Comparison.'' Cambridge University Press, 2000, ISBN 0-521-78503-0, S. 1–2.</ref> [[Deutsches Reich 1933 bis 1945|NS-Deutschland]] und [[Japanisches Kaiserreich|Japan]] verfolgten eine [[Blitzkrieg]]staktik, für die eine hohe Auslastung der vorhandenen Industrieanlagen zur Herstellung einer breiten Palette an modernen Waffensystemen (Breitenrüstung) ausreichen sollte und waren nicht auf einen längeren Krieg vorbereitet. Das Ziel der Alliierten war, den Zweiten Weltkrieg nach Art eines [[Materialschlacht|Abnutzungskriegs]] zu gewinnen. Die [[Sowjetunion]] hatte seit 1928 systematisch eine hochstandardisierte Massenproduktion von Waffen herbeigeführt (Tiefenrüstung). [[Vereinigtes Königreich|Großbritannien]] und die [[Vereinigte Staaten|USA]] hatten nach Kriegsbeginn ebenfalls damit begonnen, die Kriegswirtschaft bei der Zuteilung knapper Ressourcen wie Material, Personal und Produktionsmitteln gegenüber der Konsumgüterindustrie vorzuziehen. Erst nach dem offenkundigen Scheitern der Blitzkriegsstrategie erfolgte seit 1942 im Deutschen Reich und in Japan eine Umorganisation der Kriegswirtschaft, die dann zu ähnlich hohen Produktionsniveaus wie bei den Alliierten führte ([[Rüstungswunder]]). 1944 umfasste die Kriegsgüterproduktion in den USA 40 % des Bruttonationaleinkommens, in Großbritannien und Japan je 50 % und im Deutschen Reich etwas über 50 %.
 
„Kriegswirtschaft im Zweiten Weltkrieg“ war der Umbau der Volkswirtschaften zu einer [[Zentralverwaltungswirtschaft]] durch totale Mobilisierung ökonomischer Ressourcen zur Sicherung der materiellen Versorgung der Armee und der Ernährung der Bevölkerung, um die Kriegsziele im Zweiten Weltkrieg um jeden Preis zu erreichen. Dabei wurden Marktmechanismen ausgehebelt. Während anfangs die jeweilige [[Militärtaktik]] entscheidend war, beeinflusste die quantitative Übermacht der Kriegsproduktion der [[Alliierte#Zweiter Weltkrieg|Alliierten]] den Kriegsverlauf ab 1942 wesentlich.<ref>Mark Harrison: ''The Economics of World War II: Six Great Powers in International Comparison.'' Cambridge University Press, 2000, ISBN 0-521-78503-0, S. 1–2.</ref> [[Deutsches Reich 1933 bis 1945|NS-Deutschland]] und [[Japanisches Kaiserreich|Japan]] verfolgten eine [[Blitzkrieg]]staktik, für die eine hohe Auslastung der vorhandenen Industrieanlagen zur Herstellung einer breiten Palette an modernen Waffensystemen (Breitenrüstung) ausreichen sollte und waren nicht auf einen längeren Krieg vorbereitet. Das Ziel der Alliierten war, den Zweiten Weltkrieg nach Art eines [[Materialschlacht|Abnutzungskriegs]] zu gewinnen. Die [[Sowjetunion]] hatte seit 1928 systematisch eine hochstandardisierte Massenproduktion von Waffen herbeigeführt (Tiefenrüstung). [[Vereinigtes Königreich|Großbritannien]] und die [[Vereinigte Staaten|USA]] hatten nach Kriegsbeginn ebenfalls damit begonnen, die Kriegswirtschaft bei der Zuteilung knapper Ressourcen wie Material, Personal und Produktionsmitteln gegenüber der Konsumgüterindustrie vorzuziehen. Erst nach dem offenkundigen Scheitern der Blitzkriegsstrategie erfolgte seit 1942 im Deutschen Reich und in Japan eine Umorganisation der Kriegswirtschaft, die dann zu ähnlich hohen Produktionsniveaus wie bei den Alliierten führte ([[Rüstungswunder]]). 1944 umfasste die Kriegsgüterproduktion in den USA 40 % des Bruttonationaleinkommens, in Großbritannien und Japan je 50 % und im Deutschen Reich etwas über 50 %.

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