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{{Hauptartikel|Balkanfeldzug (1941)}}
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[[Datei:Second world war europe 1941 map de.png|mini|Balkanfeldzug, April – Mai 1941]]
      
Anfang des Jahres 1941 versuchte das Deutsche Reich im Balkankonflikt zu vermitteln. So unterbreitete Hitler dem [[Königreich Jugoslawien]] den Vorschlag, dem ''Dreimächtepakt'' beizutreten, was jedoch abgelehnt wurde. Griechenland verzichtete ebenfalls auf jeden Vermittlungsversuch, da seine Armee die italienischen Soldaten an der Front zum Rückzug zwingen konnte. Eine italienische Großoffensive am 9. März wurde zum Desaster. Am 27. März trat Jugoslawien schließlich dem ''Dreimächtepakt'' bei. Die Folge waren antideutsche Demonstrationen und ein [[Jugoslawischer Staatsstreich 1941|Staatsstreich]] des serbischen Offizierskorps gegen die Regierung des [[Paul von Jugoslawien|Prinzregenten Paul]], woraufhin der Beitritt wieder rückgängig gemacht wurde.
 
Anfang des Jahres 1941 versuchte das Deutsche Reich im Balkankonflikt zu vermitteln. So unterbreitete Hitler dem [[Königreich Jugoslawien]] den Vorschlag, dem ''Dreimächtepakt'' beizutreten, was jedoch abgelehnt wurde. Griechenland verzichtete ebenfalls auf jeden Vermittlungsversuch, da seine Armee die italienischen Soldaten an der Front zum Rückzug zwingen konnte. Eine italienische Großoffensive am 9. März wurde zum Desaster. Am 27. März trat Jugoslawien schließlich dem ''Dreimächtepakt'' bei. Die Folge waren antideutsche Demonstrationen und ein [[Jugoslawischer Staatsstreich 1941|Staatsstreich]] des serbischen Offizierskorps gegen die Regierung des [[Paul von Jugoslawien|Prinzregenten Paul]], woraufhin der Beitritt wieder rückgängig gemacht wurde.
    
Diese unerwartete Wendung führte zu Hitlers Entscheidung, Jugoslawien anzugreifen. Er rechtfertigte den Angriff als Vergeltung gegen eine serbische „Verbrecherclique“ in [[Belgrad]].<ref>Ian Kershaw: ''Hitler. 1936–1945.'' DVA, Stuttgart 2000, S. 484.</ref> Am 6.&nbsp;April überschritten Verbände der Wehrmacht die Grenze nach Jugoslawien, und die Luftwaffe begann, Belgrad in Schutt und Asche zu legen (→&nbsp;[[Unternehmen Strafgericht]]), obwohl die Hauptstadt zur „[[Offene Stadt|offenen Stadt]]“ erklärt worden war.<ref>Die Opfer waren kaum zu schätzen, die Zahl lag irgendwo zwischen 1500 und 30.000 Toten. Zit. n. Antony Beevor: ''Der Zweite Weltkrieg.'' München 2014, S. 188.</ref> Der weitere Vormarsch erfolgte wie in einem geplanten Manöver. Am 10.&nbsp;April wurde [[Zagreb]] besetzt, wo am selben Tag der [[Unabhängiger Staat Kroatien|Unabhängige Staat Kroatien]] ausgerufen wurde. Belgrad wurde am 13.&nbsp;April von deutschen Truppen besetzt. Am 17.&nbsp;April unterschrieben die jugoslawischen Befehlshaber die Kapitulation der jugoslawischen Armee.
 
Diese unerwartete Wendung führte zu Hitlers Entscheidung, Jugoslawien anzugreifen. Er rechtfertigte den Angriff als Vergeltung gegen eine serbische „Verbrecherclique“ in [[Belgrad]].<ref>Ian Kershaw: ''Hitler. 1936–1945.'' DVA, Stuttgart 2000, S. 484.</ref> Am 6.&nbsp;April überschritten Verbände der Wehrmacht die Grenze nach Jugoslawien, und die Luftwaffe begann, Belgrad in Schutt und Asche zu legen (→&nbsp;[[Unternehmen Strafgericht]]), obwohl die Hauptstadt zur „[[Offene Stadt|offenen Stadt]]“ erklärt worden war.<ref>Die Opfer waren kaum zu schätzen, die Zahl lag irgendwo zwischen 1500 und 30.000 Toten. Zit. n. Antony Beevor: ''Der Zweite Weltkrieg.'' München 2014, S. 188.</ref> Der weitere Vormarsch erfolgte wie in einem geplanten Manöver. Am 10.&nbsp;April wurde [[Zagreb]] besetzt, wo am selben Tag der [[Unabhängiger Staat Kroatien|Unabhängige Staat Kroatien]] ausgerufen wurde. Belgrad wurde am 13.&nbsp;April von deutschen Truppen besetzt. Am 17.&nbsp;April unterschrieben die jugoslawischen Befehlshaber die Kapitulation der jugoslawischen Armee.
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[[Datei:Bundesarchiv Bild 141-1005, Belgrad, Zerstörungen.jpg|mini|links|Zerstörungen in Belgrad nach Luftangriff, April 1941]]
      
Ebenfalls am 6.&nbsp;April begann der deutsche Feldzug gegen Griechenland. Anders als in Jugoslawien war der griechische Widerstand stellenweise ausgesprochen hart. Besonders in den Gebirgslagen und im Gebiet der stark verteidigten [[Metaxas-Linie]] kamen deutsche Soldaten nur langsam und unter hohen Verlusten voran. Am 9.&nbsp;April fiel [[Thessaloniki|Saloniki]]. Gleichzeitig wurde die [[Griechische Streitkräfte|griechische Armee]] in [[Makedonien (geographische Region Griechenlands)|Ostmazedonien]] abgeschnitten und die Metaxas-Linie stärker bedrängt. Die griechischen Verstärkungen von der albanischen Front wurden bei ihrem Vormarsch durch die gebirgige Landschaft von deutschen und italienischen Panzereinheiten sowie Luftangriffen aufgehalten. Am 21.&nbsp;April mussten 223.000&nbsp;griechische Soldaten kapitulieren.
 
Ebenfalls am 6.&nbsp;April begann der deutsche Feldzug gegen Griechenland. Anders als in Jugoslawien war der griechische Widerstand stellenweise ausgesprochen hart. Besonders in den Gebirgslagen und im Gebiet der stark verteidigten [[Metaxas-Linie]] kamen deutsche Soldaten nur langsam und unter hohen Verlusten voran. Am 9.&nbsp;April fiel [[Thessaloniki|Saloniki]]. Gleichzeitig wurde die [[Griechische Streitkräfte|griechische Armee]] in [[Makedonien (geographische Region Griechenlands)|Ostmazedonien]] abgeschnitten und die Metaxas-Linie stärker bedrängt. Die griechischen Verstärkungen von der albanischen Front wurden bei ihrem Vormarsch durch die gebirgige Landschaft von deutschen und italienischen Panzereinheiten sowie Luftangriffen aufgehalten. Am 21.&nbsp;April mussten 223.000&nbsp;griechische Soldaten kapitulieren.
    
Die in Griechenland stationierten britischen Verbände bauten unterdessen eine Verteidigung an den [[Thermopylen]] auf. Diese wurde am 24.&nbsp;April überrannt, woraufhin die Alliierten eine amphibische Evakuierungsoperation einleiten mussten, in der 50.000&nbsp;Soldaten nach [[Kreta]] und [[Ägypten]] verschifft wurden. Am 27.&nbsp;April rückte die Wehrmacht in [[Athen]] ein.
 
Die in Griechenland stationierten britischen Verbände bauten unterdessen eine Verteidigung an den [[Thermopylen]] auf. Diese wurde am 24.&nbsp;April überrannt, woraufhin die Alliierten eine amphibische Evakuierungsoperation einleiten mussten, in der 50.000&nbsp;Soldaten nach [[Kreta]] und [[Ägypten]] verschifft wurden. Am 27.&nbsp;April rückte die Wehrmacht in [[Athen]] ein.
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[[Datei:Bundesarchiv Bild 101I-164-0357-29A, Athen, Einmarsch deutscher Truppen.jpg|mini|Einmarsch deutscher Truppen in [[Athen]], Mai 1941]]
      
Hitler befahl am 25.&nbsp;April, [[Unternehmen Merkur|Kreta]] mit Luftlandetruppen, Fallschirmjägerverbänden und der 5.&nbsp;Gebirgs-Division Mitte Mai 1941 zu erobern. Am 20.&nbsp;Mai 1941 landeten deutsche Fallschirmspringer auf [[Luftlandeschlacht um Kreta|Kreta]]. Dabei hatten sie hohe Verluste. Die gelandeten Einheiten konnten zunächst keine Flugplätze für Nachschub und Verstärkungen erobern. Erst durch verstärkten Einsatz der Luftwaffe und nach erfolgreichen Landungen auf umkämpften Flugplätzen stabilisierte sich die Lage für die Angreifer. Die Alliierten, darunter [[Neuseeland|Neuseeländer]] und [[Australien|Australier]], verteidigten Kreta eine Woche lang, bis sie sich mit etwa 17.000&nbsp;Mann nach Ägypten absetzen mussten. Aufgrund der hohen deutschen Verluste beschloss Hitler, in Zukunft keine Luftlandungen mehr durchzuführen. Der Versuch, die strategisch wichtige Insel [[Belagerung von Malta (Zweiter Weltkrieg)|Malta]] zu erobern, unterblieb daher.<ref>Gerhard Schreiber: ''Der Zweite Weltkrieg.''5. Aufl., München 2013, S.&nbsp;53.</ref>
 
Hitler befahl am 25.&nbsp;April, [[Unternehmen Merkur|Kreta]] mit Luftlandetruppen, Fallschirmjägerverbänden und der 5.&nbsp;Gebirgs-Division Mitte Mai 1941 zu erobern. Am 20.&nbsp;Mai 1941 landeten deutsche Fallschirmspringer auf [[Luftlandeschlacht um Kreta|Kreta]]. Dabei hatten sie hohe Verluste. Die gelandeten Einheiten konnten zunächst keine Flugplätze für Nachschub und Verstärkungen erobern. Erst durch verstärkten Einsatz der Luftwaffe und nach erfolgreichen Landungen auf umkämpften Flugplätzen stabilisierte sich die Lage für die Angreifer. Die Alliierten, darunter [[Neuseeland|Neuseeländer]] und [[Australien|Australier]], verteidigten Kreta eine Woche lang, bis sie sich mit etwa 17.000&nbsp;Mann nach Ägypten absetzen mussten. Aufgrund der hohen deutschen Verluste beschloss Hitler, in Zukunft keine Luftlandungen mehr durchzuführen. Der Versuch, die strategisch wichtige Insel [[Belagerung von Malta (Zweiter Weltkrieg)|Malta]] zu erobern, unterblieb daher.<ref>Gerhard Schreiber: ''Der Zweite Weltkrieg.''5. Aufl., München 2013, S.&nbsp;53.</ref>

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