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Wenngleich die genaue zeitliche Abgrenzung der Spätantike in der Forschung umstritten ist, gilt als Beginn dieser Übergangsepoche meist der Regierungsantritt des [[Römisches Reich|römischen]] [[Kaiser]]s [[Diokletian]] 284 n. Chr. Das [[Ende der Antike|Ende]] ist Gegenstand der wissenschaftlichen Diskussion. Als grober Rahmen für das Ende der Epoche kann gelten, dass die Spätantike im Westen des [[Römisches Reich|Römischen Reiches]] mindestens bis zur Absetzung des letzten Kaisers in [[Italien]] im Jahre 476 dauerte, in der neueren Forschung wird als Endzeitraum aber eher der Einfall der [[Langobarden]] in Italien im Jahr 568 betrachtet. Im [[Byzantinisches Reich#Oströmisches Reich|Osten des Reiches]] reicht die Epoche entweder bis zum Tod des oströmischen Kaisers [[Justinian I.|Justinian]] 565 oder bis zur [[Islamische Expansion|arabischen Expansion]] im 7. Jahrhundert. Teilweise wird der zeitliche Rahmen im kulturgeschichtlichen Kontext und im Hinblick auf den östlichen Mittelmeerraum und den Vorderen Orient bis ins späte 8. Jahrhundert ausgedehnt, wobei dieses Modell als ''long Late Antiquity'' („lange Spätantike“) bezeichnet wird. In diesem Sinne hat sich die aktuelle Forschung davon gelöst, Beginn und Ende der Spätantike als starres chronologisches Gebilde zu begreifen und vielmehr unterschiedlich lange (regional verschiedene) Übergangszeiträume zu betrachten.
 
Wenngleich die genaue zeitliche Abgrenzung der Spätantike in der Forschung umstritten ist, gilt als Beginn dieser Übergangsepoche meist der Regierungsantritt des [[Römisches Reich|römischen]] [[Kaiser]]s [[Diokletian]] 284 n. Chr. Das [[Ende der Antike|Ende]] ist Gegenstand der wissenschaftlichen Diskussion. Als grober Rahmen für das Ende der Epoche kann gelten, dass die Spätantike im Westen des [[Römisches Reich|Römischen Reiches]] mindestens bis zur Absetzung des letzten Kaisers in [[Italien]] im Jahre 476 dauerte, in der neueren Forschung wird als Endzeitraum aber eher der Einfall der [[Langobarden]] in Italien im Jahr 568 betrachtet. Im [[Byzantinisches Reich#Oströmisches Reich|Osten des Reiches]] reicht die Epoche entweder bis zum Tod des oströmischen Kaisers [[Justinian I.|Justinian]] 565 oder bis zur [[Islamische Expansion|arabischen Expansion]] im 7. Jahrhundert. Teilweise wird der zeitliche Rahmen im kulturgeschichtlichen Kontext und im Hinblick auf den östlichen Mittelmeerraum und den Vorderen Orient bis ins späte 8. Jahrhundert ausgedehnt, wobei dieses Modell als ''long Late Antiquity'' („lange Spätantike“) bezeichnet wird. In diesem Sinne hat sich die aktuelle Forschung davon gelöst, Beginn und Ende der Spätantike als starres chronologisches Gebilde zu begreifen und vielmehr unterschiedlich lange (regional verschiedene) Übergangszeiträume zu betrachten.
 
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Die Bezeichnung der Epoche als ''Spätantike'' hat dabei den Vorteil, auf den gesamten Mittelmeerraum anwendbar zu sein, während der ebenfalls gebräuchliche Terminus ''[[Byzantinisches Reich|frühbyzantinisch]]'' nur den Osten treffend charakterisiert. Im Verlauf der ausgehenden Spätantike durchlief Ostrom/Byzanz einen Transformationsprozess und musste zuletzt im 7. Jahrhundert große territoriale Verluste hinnehmen. Die zweite spätantike Großmacht, das neupersische [[Sassanidenreich]], das vier Jahrhunderte lang Roms großer Rivale gewesen war ([[Römisch-Persische Kriege]]), ging mit dem Tod des letzten persischen Großkönigs im Jahr 651 sogar ganz unter. Der [[Weströmisches Reich|Westen des Römischen Reiches]] wiederum zerfiel bereits im 5. Jahrhundert in eine Reihe faktisch unabhängiger Territorien, die die kaiserliche Oberhoheit aber noch längere Zeit anerkannten; der letzte weströmische Kaiser in Italien wurde 476 abgesetzt. Die Spätantike dauerte aber im Westen noch bis ins 6. Jahrhundert an.
 
Die Bezeichnung der Epoche als ''Spätantike'' hat dabei den Vorteil, auf den gesamten Mittelmeerraum anwendbar zu sein, während der ebenfalls gebräuchliche Terminus ''[[Byzantinisches Reich|frühbyzantinisch]]'' nur den Osten treffend charakterisiert. Im Verlauf der ausgehenden Spätantike durchlief Ostrom/Byzanz einen Transformationsprozess und musste zuletzt im 7. Jahrhundert große territoriale Verluste hinnehmen. Die zweite spätantike Großmacht, das neupersische [[Sassanidenreich]], das vier Jahrhunderte lang Roms großer Rivale gewesen war ([[Römisch-Persische Kriege]]), ging mit dem Tod des letzten persischen Großkönigs im Jahr 651 sogar ganz unter. Der [[Weströmisches Reich|Westen des Römischen Reiches]] wiederum zerfiel bereits im 5. Jahrhundert in eine Reihe faktisch unabhängiger Territorien, die die kaiserliche Oberhoheit aber noch längere Zeit anerkannten; der letzte weströmische Kaiser in Italien wurde 476 abgesetzt. Die Spätantike dauerte aber im Westen noch bis ins 6. Jahrhundert an.
  

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