Änderungen

Zur Navigation springen Zur Suche springen
K
Zeile 731: Zeile 731:     
=== Atlantik- und U-Boot-Krieg ===
 
=== Atlantik- und U-Boot-Krieg ===
{{Hauptartikel|Atlantikschlacht|Unternehmen Rheinübung}}
  −
[[Datei:Bundesarchiv Bild 101II-MW-3491-06, St. Nazaire, Uboot U 94, Karl Dönitz.jpg|mini|Karl Dönitz beim Einlaufen von [[U 94 (Kriegsmarine)|U 94]] im Hafen von [[Saint-Nazaire]], Juni 1941]]
  −
[[Datei:Bundesarchiv Bild 146-1984-055-13, Schlachtschiff Bismarck, Seegefecht.jpg|links|mini|[[Unternehmen Rheinübung]], 24. Mai 1941]]
  −
[[Datei:Bundesarchiv Bild 101II-MW-3936-06A, Frankreich, Lorient, U-Bootbunker im Bau.jpg|mini|Bau des [[U-Boot-Bunker in Lorient|U-Boot-Bunkers in Lorient]], April 1942]]
      
Mit der Versenkung des britischen Dampfers ''[[Athenia (Schiff, 1923)|Athenia]]'' am 3. September 1939 begann der deutsche [[U-Boot-Krieg#Zweiter Weltkrieg|U-Boot-Krieg]] im Atlantik. Als Propagandaschlag von [[Konteradmiral]] [[Karl Dönitz]] geplant, gelang es [[Kapitänleutnant]] [[Günther Prien]], mit ''[[U 47 (Kriegsmarine)|U 47]]'' am 14. Oktober 1939 in die Bucht von [[Scapa Flow]] einzudringen und im Hauptstützpunkt der [[Home Fleet]] das Schlachtschiff ''[[HMS Royal Oak (08)#Versenkung|Royal Oak]]'' der [[Royal Navy|britischen Marine]] zu versenken, wobei über 800 Mann ums Leben kamen. Fanden bis zur Mitte des Jahres 1940 hauptsächlich Aktionen durch einzelne [[U-Boot]]e statt, konnten nach der Eroberung Frankreichs von fünf U-Boot-Stützpunkten (anfangs provisorisch, später mit massiven Bunkern) an der Atlantikküste aus U-Boote wesentlich schneller die Operationsgebiete im [[Nordatlantik]] und vor dem [[Ärmelkanal]] erreichen. Die alliierten [[Geleitzug#Zweiter Weltkrieg im Atlantik|Geleitzüge]] waren aus Mangel an [[Geleitfahrzeug|Begleitschiffen]] (''escorts'') nur schwach gesichert. Außerdem setzten die U-Boot-Kommandanten die neue Taktik eines nächtlichen Überwasserangriffs ein, der die nur Unterwasserziele ortenden alliierten [[Anti Submarine Detection Investigation Committee|ASDIC]]-[[Sonar]]geräte wirkungslos machte.
 
Mit der Versenkung des britischen Dampfers ''[[Athenia (Schiff, 1923)|Athenia]]'' am 3. September 1939 begann der deutsche [[U-Boot-Krieg#Zweiter Weltkrieg|U-Boot-Krieg]] im Atlantik. Als Propagandaschlag von [[Konteradmiral]] [[Karl Dönitz]] geplant, gelang es [[Kapitänleutnant]] [[Günther Prien]], mit ''[[U 47 (Kriegsmarine)|U 47]]'' am 14. Oktober 1939 in die Bucht von [[Scapa Flow]] einzudringen und im Hauptstützpunkt der [[Home Fleet]] das Schlachtschiff ''[[HMS Royal Oak (08)#Versenkung|Royal Oak]]'' der [[Royal Navy|britischen Marine]] zu versenken, wobei über 800 Mann ums Leben kamen. Fanden bis zur Mitte des Jahres 1940 hauptsächlich Aktionen durch einzelne [[U-Boot]]e statt, konnten nach der Eroberung Frankreichs von fünf U-Boot-Stützpunkten (anfangs provisorisch, später mit massiven Bunkern) an der Atlantikküste aus U-Boote wesentlich schneller die Operationsgebiete im [[Nordatlantik]] und vor dem [[Ärmelkanal]] erreichen. Die alliierten [[Geleitzug#Zweiter Weltkrieg im Atlantik|Geleitzüge]] waren aus Mangel an [[Geleitfahrzeug|Begleitschiffen]] (''escorts'') nur schwach gesichert. Außerdem setzten die U-Boot-Kommandanten die neue Taktik eines nächtlichen Überwasserangriffs ein, der die nur Unterwasserziele ortenden alliierten [[Anti Submarine Detection Investigation Committee|ASDIC]]-[[Sonar]]geräte wirkungslos machte.
Zeile 741: Zeile 737:     
Um den Druck auf die britischen Nachschubtransporte zu erhöhen und um den U-Boot-Krieg zu unterstützen, lief im Mai 1941 ein Geschwader aus [[Gdynia|Gotenhafen]] mit Ziel Atlantik aus. Es bestand aus dem gerade erst in Dienst gestellten Schlachtschiff ''[[Bismarck (Schiff, 1939)|Bismarck]]'', dem ebenfalls erst wenige Monate im Dienst befindlichen [[Schwerer Kreuzer|Schweren Kreuzer]] ''[[Prinz Eugen (Schiff, 1938)|Prinz Eugen]]'' und einigen [[Zerstörer]]n. Die Aktion mit dem Decknamen ''[[Unternehmen Rheinübung]]'' führte zum Untergang des britischen Schlachtkreuzers ''[[HMS Hood (51)|HMS Hood]]'' am 24. Mai 1941 und endete drei Tage später mit der Versenkung der ''Bismarck''.
 
Um den Druck auf die britischen Nachschubtransporte zu erhöhen und um den U-Boot-Krieg zu unterstützen, lief im Mai 1941 ein Geschwader aus [[Gdynia|Gotenhafen]] mit Ziel Atlantik aus. Es bestand aus dem gerade erst in Dienst gestellten Schlachtschiff ''[[Bismarck (Schiff, 1939)|Bismarck]]'', dem ebenfalls erst wenige Monate im Dienst befindlichen [[Schwerer Kreuzer|Schweren Kreuzer]] ''[[Prinz Eugen (Schiff, 1938)|Prinz Eugen]]'' und einigen [[Zerstörer]]n. Die Aktion mit dem Decknamen ''[[Unternehmen Rheinübung]]'' führte zum Untergang des britischen Schlachtkreuzers ''[[HMS Hood (51)|HMS Hood]]'' am 24. Mai 1941 und endete drei Tage später mit der Versenkung der ''Bismarck''.
  −
[[Datei:Bundesarchiv Bild 146-1975-014-33, U-Boote im U-Bootbunker.jpg|mini|Deutsche U-Boote im [[U-Boot-Reparaturwerft Brest|Bunker von Brest]], 1942]]
      
Nach der [[Kriegserklärung Deutschlands und Italiens an die Vereinigten Staaten|Kriegserklärung Deutschlands an die Vereinigten Staaten]] am 11. Dezember 1941 entsandte [[Vizeadmiral]] Dönitz Langstrecken-U-Boote zur [[Ostküste der USA]] ([[Unternehmen Paukenschlag]]), wo sie in den ersten Januartagen 1942 eintrafen. Die zunächst schlecht organisierte [[United States Coast Guard|US-Küstenverteidigung]] stand den Angriffen auf die [[Handelsschiff]]fahrt hilflos gegenüber. Als die Verteidigung im Frühjahr zunahm, wichen U-Boot-Kommandanten in die [[Karibik]] und den [[Südatlantik]] aus. Nachdem sie dort sechs brasilianische Handelsschiffe hatten torpedieren lassen, wobei fast 1000 Seeleute und Passagiere ums Leben kamen, erklärte Brasilien als einziger südamerikanischer Staat am 22. August 1942 dem Deutschen Reich den Krieg und entsandte 1944 ein [[Brasilianisches Expeditionskorps in Europa|Expeditionskorps]] nach Italien. Andere Boote operierten zur selben Zeit im Nordatlantik in [[Rudeltaktik|Rudeln]] und konnten so den Druck auf die Konvois aufrechterhalten. Es kam im Laufe des Jahres zu mehreren großen Geleitzugschlachten. Im Herbst 1942 steigerten sich die Erfolge der U-Boote noch weiter, da viele Geleitkräfte für die Sicherung der Transporte nach Nordafrika (Material für [[Operation Torch]]) eingesetzt waren. 1942 wurden 8,2 Millionen BRT alliierten Schiffsraums versenkt; 7,2 Millionen BRT wurden neu gebaut (s. u.).
 
Nach der [[Kriegserklärung Deutschlands und Italiens an die Vereinigten Staaten|Kriegserklärung Deutschlands an die Vereinigten Staaten]] am 11. Dezember 1941 entsandte [[Vizeadmiral]] Dönitz Langstrecken-U-Boote zur [[Ostküste der USA]] ([[Unternehmen Paukenschlag]]), wo sie in den ersten Januartagen 1942 eintrafen. Die zunächst schlecht organisierte [[United States Coast Guard|US-Küstenverteidigung]] stand den Angriffen auf die [[Handelsschiff]]fahrt hilflos gegenüber. Als die Verteidigung im Frühjahr zunahm, wichen U-Boot-Kommandanten in die [[Karibik]] und den [[Südatlantik]] aus. Nachdem sie dort sechs brasilianische Handelsschiffe hatten torpedieren lassen, wobei fast 1000 Seeleute und Passagiere ums Leben kamen, erklärte Brasilien als einziger südamerikanischer Staat am 22. August 1942 dem Deutschen Reich den Krieg und entsandte 1944 ein [[Brasilianisches Expeditionskorps in Europa|Expeditionskorps]] nach Italien. Andere Boote operierten zur selben Zeit im Nordatlantik in [[Rudeltaktik|Rudeln]] und konnten so den Druck auf die Konvois aufrechterhalten. Es kam im Laufe des Jahres zu mehreren großen Geleitzugschlachten. Im Herbst 1942 steigerten sich die Erfolge der U-Boote noch weiter, da viele Geleitkräfte für die Sicherung der Transporte nach Nordafrika (Material für [[Operation Torch]]) eingesetzt waren. 1942 wurden 8,2 Millionen BRT alliierten Schiffsraums versenkt; 7,2 Millionen BRT wurden neu gebaut (s. u.).

Navigationsmenü